G
Gast
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Ich habe nie jemandem davon erzählt. Ich hatte immer zu viel Angst das jemand über mich falsch urteilen könnte. Ich hatte auch Angst davor, dass jemand falsch über meinen Vergewaltiger urteilen könnte. Ich möchte endlich damit abschließen. Diese Momente belasten mich schon viel zu Lange. Sie verfolgen mich jeden Tag seit etwa 10 Jahren. Immer wenn ich ihn sehe muss ich daran denken, was er mir angetan hat. Es lässt mich einfach nicht mehr los. Ich kann ihn auch nicht aus meinem Leben verbannen, er ist schließlich mein Bruder - mein Adoptivbruder. Meine Eltern haben ihn noch vor meiner Geburt adoptiert. Er ist etwa 11 Jahre älter als ich.
Ich kenne ihn schon mein Leben lang. Ich habe meine ganze Kindheit mit ihm verbracht. Er hat mir das Krabbeln beigebracht. Ich glaube ich habe mich bevor das passiert ist immer wohl bei ihm gefühlt, ich weiß es nicht mehr genau. Ich meine es ist echt lange her und ich war noch sehr klein.
Als er mich das erste Mal berührt hat war ich etwa vier. Er war damals etwa so alt wie ich jetzt. Ich denkke das es nicht in Ordnung war mich dazu zu zwingen es zu tun. Ich bin schließlich seine Schwester. Auch wenn wir nicht Blutsverwandt sind. Er hätte das niemals tun dürfen. Ich war nicht bereit. Ich wusste nicht mal was er von mir verlangte. Ich konnte das alles noch nicht einmal verstehen.
Damals waren meine Eltern schon getrennt. Mein Vater und mein Bruder sind in eine neue Wohnung gezogen. Dort hatte ich kein eigenes Zimmer. Aber ich habe auch keines gebraucht ich bin ja mit meiner Mutter in eine neue Stadt gezogen. Die neue Wohnung war nicht groß aber ausreichend. Ich habe alle paar Wochen ein Wochenende bei meinem Vater verbracht.
Es passierte immer im Schlafzimmer meines Vaters. Ich kann mich noch genau an das Zimmer erinnern. Es war nicht groß. Da war nur ein Bett - ein Doppelbett, indem früher auch meine Mutter geschlafen hat. Dann war da noch ein Nachttisch neben dem Bett und ein Schrank mit Spiegeln gegenüber vom Bett. Die Möbel passten gerade so in das kleine Zimmer.
Das was er von mir verlangte war kein richtiger Sex, wie ich jetzt weiß. ich musste ihm immer einen runterholen. Ich habe lange Zeit nicht verstanden was wir da taten. Ich wusste auch nicht was das war, das ich in die Hand, manchmal auch in den Mund nehmen sollte. Oder wieso er solche komischen Geräusche dabei machte. Eines wusste ich aber ganz klar: Ich wollte es nicht! Es war mir unangenehm, dass wir beide nackt in einem Bett lagen. Es war mir unangenehm was ich machen musste. Mit dem Wort UNANGENEM untertreibe ich. Ich wollte nur das es aufhört!
Aber das war noch nicht alles. Er hat auch mich berührt. Auch das habe ich sehr lange Zeit nicht verstanden. Ich konnte mir nicht erklären wieso er mich da unten berühren wollte. Ich hatte nicht die geringste Ahnung was er da tat und was er sich davon erhoffte.
Ich wollte die Wochenenden nicht mehr bei meinen Vater verbringen und sagte meiner Mutter das ich krank sei.
Die schrecklichen Erinnerungen an diese Momente habe ich immer noch bildlich vor Augen. Und sie verfolgen mich durch Tag und Nacht. Ich weiß noch ganz genau wie ich immer zum Spiegel geschaut habe, um zu verstehen was gerade vor sich geht; wie ich immer wieder bis 10 gezählt habe, weil ich noch nicht weiter zählen konnte; wie ich gehofft habe, dass es dieses Mal schnell geht; wie ich vergebens versucht habe mich unter der Decke zu verstecken; wie er mir zuflüsterte, dass schlimme Dinge passieren würden, wenn ich jemanden davon erzählen würde oder ich nächstes Mal nicht mehr mitmache. Ich weiß noch genau wie er es zu mir sagte.
Ich habe bis heute noch Alpträume und Berührungsängste. Ich zucke jedesmal zusammen wenn mich jemand unerwarten oder zufällig berührt.
Meine Mitschüler in der Schule haben über Sex geredet und dumme Witze über Sex gemacht. Immer wenn jemand solche dummen Sprüche gerissen hat, musste ich immer daran denken, was mein Bruder mit mir gemacht hatte. Ich habe oft mitgelacht. Doch mein Lachen war bei diesen Witzen falsch. Ich war ziemlich gut darin mein Lachen und Lächeln vorzutäuschen, denn niemand hat es je bemerkt. Ich wollte irgendwie, dass es jemand bemerkt. Doch niemand bemerkte es.
Jemand bemerkte es, glaube ich jedenfalls. Es war eine Sozialarbeiterin oder Psychologin oder so was Ähnliches. Sie war an meiner neuen Schule, als ich nach der zweiten Klasse mit meiner Mutter in einen anderen Stadtteil zog und somit auch die Schule wechseln musste. Ich glaube sie hat sich um Problemkinder gekümmert. Ich war zwar kein Problemkind, denn ich hatte immer gute Noten, bin nie negativ im Unterricht aufgefallen und ich wusste auch wie man sich benimmt. Doch meine Mutter ist Sehbehindert und kann nicht besonders gut Deutsch, da sie in einem anderen Land aufgewachsen ist. Also hatte ich wöchentlich meine Sitzungen bei ihr. Manchmal war es während den Schulstunden manchmal während der Nachmittagsbetreuung. In diesen Stunden haben wir geredet und gespielt. Sie hat mir viele Fragen gestellt und gesagt das sie das jeden fragen muss. Es waren immer Fragen wie "Wie geht es dir?" und "Wie fühlst du dich?". Manchmal waren es persönlichere Fragen, an die ich mich nicht mehr erinnere. Auf Fragen zu meinem Bruder habe ich immer nur Gutes erzählt, nie etwas Schlechtes. Das war natürlich gelogen. Aber ich denke, dass sie meine Lügen die erste Zeit lang nicht geglaubt hat. Doch irgendwann hat sie aufgehört zu fragen.
Ich wünschte, sie hätte weiter gefragt. Vielleicht hätte ich ihr irgendwann die Wahrheit erzählt. Doch das ist nie passiert. Ich bereue es, es ihr nicht erzählt zu haben. Vielleicht hätte es mir ja geholfen darüber zu reden. Vielleicht wäre ich dann darüber hinweggekommen. Vielleicht wäre mein Leben dann leichter.
Ich glaube er hat längst vergessen was er mir angetan hat oder vielleicht denkt er das ich es vergessen habe, weil ich damals noch so klein war. Doch ich habe es nicht vergessen. Wie könnte ich je vergessen das mein „Bruder“ mir DAS angetan hat? Ich glaube ich kann nie wirklich darüber hinwegkommen. Aber ich möchte unbedingt darüber hinwegkommen und endlich nach vorne sehen können. Doch es ist verdammt schwer, wenn man sich niemandem anvertrauen kann.
Ich hasse ihn zwar, doch irgendwie ist er auch mein Bruder. Und wir haben auch viel Spaß zusammen gehabt. Schließlich kenne ich ihn schon mein Leben lang.
Ich kenne ihn schon mein Leben lang. Ich habe meine ganze Kindheit mit ihm verbracht. Er hat mir das Krabbeln beigebracht. Ich glaube ich habe mich bevor das passiert ist immer wohl bei ihm gefühlt, ich weiß es nicht mehr genau. Ich meine es ist echt lange her und ich war noch sehr klein.
Als er mich das erste Mal berührt hat war ich etwa vier. Er war damals etwa so alt wie ich jetzt. Ich denkke das es nicht in Ordnung war mich dazu zu zwingen es zu tun. Ich bin schließlich seine Schwester. Auch wenn wir nicht Blutsverwandt sind. Er hätte das niemals tun dürfen. Ich war nicht bereit. Ich wusste nicht mal was er von mir verlangte. Ich konnte das alles noch nicht einmal verstehen.
Damals waren meine Eltern schon getrennt. Mein Vater und mein Bruder sind in eine neue Wohnung gezogen. Dort hatte ich kein eigenes Zimmer. Aber ich habe auch keines gebraucht ich bin ja mit meiner Mutter in eine neue Stadt gezogen. Die neue Wohnung war nicht groß aber ausreichend. Ich habe alle paar Wochen ein Wochenende bei meinem Vater verbracht.
Es passierte immer im Schlafzimmer meines Vaters. Ich kann mich noch genau an das Zimmer erinnern. Es war nicht groß. Da war nur ein Bett - ein Doppelbett, indem früher auch meine Mutter geschlafen hat. Dann war da noch ein Nachttisch neben dem Bett und ein Schrank mit Spiegeln gegenüber vom Bett. Die Möbel passten gerade so in das kleine Zimmer.
Das was er von mir verlangte war kein richtiger Sex, wie ich jetzt weiß. ich musste ihm immer einen runterholen. Ich habe lange Zeit nicht verstanden was wir da taten. Ich wusste auch nicht was das war, das ich in die Hand, manchmal auch in den Mund nehmen sollte. Oder wieso er solche komischen Geräusche dabei machte. Eines wusste ich aber ganz klar: Ich wollte es nicht! Es war mir unangenehm, dass wir beide nackt in einem Bett lagen. Es war mir unangenehm was ich machen musste. Mit dem Wort UNANGENEM untertreibe ich. Ich wollte nur das es aufhört!
Aber das war noch nicht alles. Er hat auch mich berührt. Auch das habe ich sehr lange Zeit nicht verstanden. Ich konnte mir nicht erklären wieso er mich da unten berühren wollte. Ich hatte nicht die geringste Ahnung was er da tat und was er sich davon erhoffte.
Ich wollte die Wochenenden nicht mehr bei meinen Vater verbringen und sagte meiner Mutter das ich krank sei.
Die schrecklichen Erinnerungen an diese Momente habe ich immer noch bildlich vor Augen. Und sie verfolgen mich durch Tag und Nacht. Ich weiß noch ganz genau wie ich immer zum Spiegel geschaut habe, um zu verstehen was gerade vor sich geht; wie ich immer wieder bis 10 gezählt habe, weil ich noch nicht weiter zählen konnte; wie ich gehofft habe, dass es dieses Mal schnell geht; wie ich vergebens versucht habe mich unter der Decke zu verstecken; wie er mir zuflüsterte, dass schlimme Dinge passieren würden, wenn ich jemanden davon erzählen würde oder ich nächstes Mal nicht mehr mitmache. Ich weiß noch genau wie er es zu mir sagte.
Ich habe bis heute noch Alpträume und Berührungsängste. Ich zucke jedesmal zusammen wenn mich jemand unerwarten oder zufällig berührt.
Meine Mitschüler in der Schule haben über Sex geredet und dumme Witze über Sex gemacht. Immer wenn jemand solche dummen Sprüche gerissen hat, musste ich immer daran denken, was mein Bruder mit mir gemacht hatte. Ich habe oft mitgelacht. Doch mein Lachen war bei diesen Witzen falsch. Ich war ziemlich gut darin mein Lachen und Lächeln vorzutäuschen, denn niemand hat es je bemerkt. Ich wollte irgendwie, dass es jemand bemerkt. Doch niemand bemerkte es.
Jemand bemerkte es, glaube ich jedenfalls. Es war eine Sozialarbeiterin oder Psychologin oder so was Ähnliches. Sie war an meiner neuen Schule, als ich nach der zweiten Klasse mit meiner Mutter in einen anderen Stadtteil zog und somit auch die Schule wechseln musste. Ich glaube sie hat sich um Problemkinder gekümmert. Ich war zwar kein Problemkind, denn ich hatte immer gute Noten, bin nie negativ im Unterricht aufgefallen und ich wusste auch wie man sich benimmt. Doch meine Mutter ist Sehbehindert und kann nicht besonders gut Deutsch, da sie in einem anderen Land aufgewachsen ist. Also hatte ich wöchentlich meine Sitzungen bei ihr. Manchmal war es während den Schulstunden manchmal während der Nachmittagsbetreuung. In diesen Stunden haben wir geredet und gespielt. Sie hat mir viele Fragen gestellt und gesagt das sie das jeden fragen muss. Es waren immer Fragen wie "Wie geht es dir?" und "Wie fühlst du dich?". Manchmal waren es persönlichere Fragen, an die ich mich nicht mehr erinnere. Auf Fragen zu meinem Bruder habe ich immer nur Gutes erzählt, nie etwas Schlechtes. Das war natürlich gelogen. Aber ich denke, dass sie meine Lügen die erste Zeit lang nicht geglaubt hat. Doch irgendwann hat sie aufgehört zu fragen.
Ich wünschte, sie hätte weiter gefragt. Vielleicht hätte ich ihr irgendwann die Wahrheit erzählt. Doch das ist nie passiert. Ich bereue es, es ihr nicht erzählt zu haben. Vielleicht hätte es mir ja geholfen darüber zu reden. Vielleicht wäre ich dann darüber hinweggekommen. Vielleicht wäre mein Leben dann leichter.
Ich glaube er hat längst vergessen was er mir angetan hat oder vielleicht denkt er das ich es vergessen habe, weil ich damals noch so klein war. Doch ich habe es nicht vergessen. Wie könnte ich je vergessen das mein „Bruder“ mir DAS angetan hat? Ich glaube ich kann nie wirklich darüber hinwegkommen. Aber ich möchte unbedingt darüber hinwegkommen und endlich nach vorne sehen können. Doch es ist verdammt schwer, wenn man sich niemandem anvertrauen kann.
Ich hasse ihn zwar, doch irgendwie ist er auch mein Bruder. Und wir haben auch viel Spaß zusammen gehabt. Schließlich kenne ich ihn schon mein Leben lang.
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