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Von zu Hause rausgeschmissen und Anzeige am Hals

Milkali

Neues Mitglied
Ich bin w17 Jahre alt. Ich wurde Ende April von dem Freund meiner Mutter geschlagen und habe ihn angezeigt. Nachdem ich bei der Polizei war, bin ich zu meinem Vater gezogen. Meine Eltern sehen mich als Problemkind, das im Haushalt nichts macht. Ich wohnte einen Monat bei meinem Vater bis der mich rausgeschmissen hat, weil ich nicht im Haushalt mitgeholfen hätte und nur Stress verursachen würde. Er hat mich vorgestern rausgeworfen und ich konnte zum Glück bei einem Freund unterkommen. Ich bin ihm auch echt dankbar und allen anderen Freunden, die mich unterstützen. Als ich bei meinem Vater rausgeworfen wurde, hat er mich mit allen meinen Sachen vor die Tür meiner Mutter abgesetzt und sie fuhr bevor wir bei ihrem Haus ankamen mit ihrem Freund weg, da sie wusste, dass ich wieder bei ihr wohnen sollte. Sie hat mich 3 Stunden lang warten lassen und ich habe den Kumpel angerufen, dessen Mutter mich zum Glück aufgenommen hat. Meine Mutter kam irgendwann wieder und in der Zwischenzeit haben meine Nachbarn mit mir geredet und ich habe ihnen erzählt, dass meine Mutter mich anzeigen will, weil ich angeblich das Handy ihres Freundes geklaut hätte und Notizen von ihr vernichtet hätte, welche ich nur mitgenommen habe (in den Notizen hat sie aufgeschrieben, was ich im Januar und Februar gemacht habe, also wann ich ins Bett ging, wie lange ich vor meinem Computer saß etc.).
Das Jugendamt hat mir nur eine betreute Jugendwohngemeinschaft angeboten. Ich werde in ca. 2 Wochen zu einem Freund nach München und da mit ihm in eine WG ziehen. Ich werde da irgendeinen Job annehmen müssen und mich weiterhin für Ausbildungsplätze bewerben müssen. Ich bekomme keinen Unterhalt von beiden und habe die Monate in denen ich bei meiner Mutter wohnte kaum etwas vom Kindergeld gesehen. Ich weiß nicht wie das finanziell weitergehen soll..
Freundliche Grüße an alle Leser
 
Hallo Milkali!

Puh, deine Familiensituation ist ziemlich heftig. Wie geht es dir damit? Fühlst du dich den Umständen entsprechend "gut"?
Wir werden hier nicht deine Probleme abschließend besprechen können. Dafür ist die Lage viel zu verschachtelt und kompliziert. Aber vielleicht helfen dir ja ein paar gut gemeinte Ratschläge weiter. Meine Meinung zu den Themen Anzeige und Rausschmiss bzw. Zukunftsplanung:

Das mit der Anzeige ist lächerlich. Deine Mutter will dir drohen. Sofern es keine Beweise gibt, dass du das Handy gestohlen hast (ich gehe mal davon aus, du sagst uns hier die Wahrheit), kommt da nichts bei raus. Kein Staatsanwalt wird sich Mühe machen, weil du Notizen über dich selbst weggenommen hast. Das ist absurd! Lass dich nicht wahnsinnig machen! Ignorieren, lächeln, weiter gehen!

Mädchen, du bist 17! Du kannst nicht einfach so in eine andere Stadt ziehen, eine Wohnung anmieten und dir einen Job suchen. Noch bist du minderjährig. Du handelst dir damit nur eine Menge Ärger ein. Wenn du es trotzdem machst, wird die Polizei dich früher oder später finden und beim Jugendamt abliefern.
Guck dir die betreute WG wenigstens mal an! Wir haben ein sehr gutes Jugendhilfegesetz! Du hast Anspruch auf einen Wohnraum, auf professionelle Betreuung, Geld und Bildung. Es gibt wirklich tolle betreute Wohnkonzepte, in denen du mit Menschen zusammen kommst, die Ähnliches erlebt haben. Du hast sogar Wunsch- und Wahlrecht. Wenn dir eine WG gezeigt wird, die dir partout nicht gefällt, kannst du das sagen! Je nachdem, was in deiner Stadt verfügbar ist, kannst du dir eine Alternative aussuchen.
Tu dir selbst den Gefallen und kooperiere mit dem Jugendamt!
 
Zum einen haben sich deine Eltern strafbar gemacht, weil sie eine minderjährige Tochter auf die Straße gesetzt haben. Dafür kannst du sie auch anzeigen.

Aber es gilt, eine lösung zu finden - du hast da einige Optionen benannt, aber irgendwie war mir das zuviel hin und her.
Was genau willst du und was genau empfiehtl das JA?
 
Sorry, da hab ich dann was überlesen. Aber das wäre doch echt eine reale Option. @TE: Wie denkst du darüber?
 
Deine Eltern haben trotz allem noch das Sorgerecht für dich - ohne deren Erlaubnis oder einen gesetzlichen Vetreter darfst du weder eine Wohnung mieten noch einen Job annehmen, Kindergeld darfst du auch nicht beanspruchen.
Da hätte die Wohngruppe definitiv den Vorteil, dass du finanziell versorgt bist und einen Ort zum Leben hast.

Wäre das zumindest bis du 18 bist nicht eine annehmbare Situation? Dort kannst du auch üben, selbstsständig zu leben - Sich das mal Angucken kostet ja nichts....

Und die Anzeige gegen dich ist lächerlich, mach dir da mal keinen Kopf 🙂)
 
Hallo Milkali!

Puh, deine Familiensituation ist ziemlich heftig. Wie geht es dir damit? Fühlst du dich den Umständen entsprechend "gut"?


Mädchen, du bist 17! Du kannst nicht einfach so in eine andere Stadt ziehen, eine Wohnung anmieten und dir einen Job suchen. Noch bist du minderjährig. Du handelst dir damit nur eine Menge Ärger ein. Wenn du es trotzdem machst, wird die Polizei dich früher oder später finden und beim Jugendamt abliefern.
Guck dir die betreute WG wenigstens mal an! Wir haben ein sehr gutes Jugendhilfegesetz! Du hast Anspruch auf einen Wohnraum, auf professionelle Betreuung, Geld und Bildung. Es gibt wirklich tolle betreute Wohnkonzepte, in denen du mit Menschen zusammen kommst, die Ähnliches erlebt haben. Du hast sogar Wunsch- und Wahlrecht. Wenn dir eine WG gezeigt wird, die dir partout nicht gefällt, kannst du das sagen! Je nachdem, was in deiner Stadt verfügbar ist, kannst du dir eine Alternative aussuchen.
Tu dir selbst den Gefallen und kooperiere mit dem Jugendamt!

Nächsten Monat werde ich 18 und ich weiß, dass ich noch nicht viele Rechte habe. Ich werde bis zu meinem Geburtstag keine Wohnung mieten, sondern erst bei einem Kumpel und seiner Familie unterkommen. Es ist mein Wunsch nach München zu ziehen, weil ich dort ein neues Kapitel starten will ohne den Familienstress und nicht, weil ich denke, dass die WGs, die das JA mir vorschlägt mir nicht gefallen könnten. Meine Mutter hat mich auf die Straße gesetzt und mir gesagt ich kann nicht mehr zurück.
 
Das Kindergeld ist doch für sie gedacht um sie mit allem versorgen zu können. Wenn sie nicht mehr zuhause lebt, ist es doch sinnfrei, dass es die Eltern einbehalten.
 
Meine Mutter hat die Anzeige angekündigt, jedoch habe ich noch keine Post (anzeigegrund:angeblich Notizen über mich zerstört und Handy von Mutters Lebensgefährten geklaut, jedoch habe ich nichts von beiden gemacht, halt nur die Notizen mitgenommen). Das Jugendamt hat mir nur eine Wohngemeinschaft vorgeschlagen und schickt mich zu einem anderem Jugendamt, weil ich bei dem anderen gemeldet bin..
 
Liebe Milkali,

ich finde deine Geschichte erschütternd. Weiß das Jugendamt, dass weder deine Mutter, noch dein Vater dich aufnehmen wollen und dich rausgeworfen haben? Und du, solltest du keine Bleibe bis dahin finden, auf der Straße sitzt?

Ich kann und will mir da nicht vorstellen, dass das Jugendamt da nur auf eine betreute WG verweist. Haben die so gar nicht vor, deine Eltern in die Mangel zu nehmen? Das ist ziemlich brisant, deine Eltern haben dich rausgeworfen. Da du noch minderjährig bist und deine Eltern Fürsorgepflicht haben, geht das nicht so einfach. Rechtlich gesehen müssen sie sich kümmern und können dich quasi nicht auf die Straße setzen.

Es ist also so, dass deine Eltern sich um dich kümmern müssen. Das bedeutet auch, dass sie sich finanziell und als Eltern nicht so easy rausziehen können.

Du kannst auch nicht einfach so in eine andere Stadt ziehen und dir eine Wohnung mieten, da du noch nicht volljährig bist. Du kannst also nur mit Erlaubnis eines Erziehungsberechtigten ausziehen, oder eines Vormunds, sollte das Jugendamt deinen Eltern das Sorgerecht entziehen.

Soweit ich weiß, müssen deine Eltern dir bei einem Auszug Unterhalt zahlen, oder zumindest ein Elternteil. Das wiederum heißt, dass du bei einem Auszug finanziell unterstützt werden musst - deine Eltern können und dürfen sich da nicht rausziehen. Du könntest das also einklagen. Und das würde ich auch an deiner Stelle machen, wenn weder dein Vater, noch deine Mutter sich um dich kümmern wollen. Die Höhe des Unterhalts richtet sich nach der Höhe des Einkommens. Wobei ich nicht weiß, ob die Kette so wäre: Dein Vater zahlt mehr Unterhalt an deine Mutter, bei der du bisher offiziell gelebt hast, diese muss dann entsprechend den Unterhalt an dich überweisen. Oder dein Vater und deine Mutter zahlen beide ihre Anteile an Unterhalt an dich. Ich weiß es ehrlich gesagt nicht genau, nur dass es auf keinen Fall so ist, dass du ohne finanzielle Unterstützung überleben musst und deine Eltern sich da nicht rausziehen können.

Aber diese Überlegungen stehen erst wirklich konkret im Raum, wenn du wirklich legal und offiziell ausziehen wirst.

Vorsichtig gesagt: Vor ein paar Jahren hat der Unterhalt für ein Kind, das nicht bei seinen Eltern wohnt, 670 Euro betragen. Ob das jetzt noch 670 Euro sind, weiß ich nicht. Aber ich denke, es geht schon in diese Richtung. Damit könntest du wenigstens ansatzweise über die Runden kommen. Zumindest soweit, dass du keine Existenzängste haben musst. Ob du dann immer noch so viel Unterhaltsanspruch hast, wenn du in einer Ausbildung etwas verdienst, müsstest du noch abklären - aber, du könntest dann entsprechend Berufsausbildungsbeihilfe (BAB) beantragen, vielleicht geht auch eine Kombination aus Unterhalt und BAB: https://de.wikipedia.org/wiki/Berufsausbildungsbeihilfe
 
Das JA freut sich, wenn sie die TE ab 18 los sind und es schlichtweg das Problem von jemand anders wird.

Unterhalt ist im Prinzip eine tolle Sache - gehen deine Eltern arbeiten bzw. ist ein Elternteil überhaupt unterhaltsfähig?
Wenn nicht, kannst du Geld bei der Arge beantragen (Ich weiß allerdings nicht, ob und wie das in München funktioniert). Bis 25 sind deine Eltern theoretisch für dich pflichtig, solange du Schule, Ausbildung, Bla besuchst.
d.h. du müsstest auch dort wohnen und die Arge zahlt nicht.

Außer! Du bist 18 (U18 macht das JA) und kannst nicht bei deinen Eltern leben, dann hast du Anspruch auf die Grundsicherung, Kindergeld, evtl. SchülerBafög, Bab, Bafög.
Hierfür kann dir das JA bescheinigen, dass das Leben bei deinen Eltern unzumutbar ist und du dort nicht leben kannst.

Sind deine Eltern zahlungsfähig wird das schwieriger, mit den Details kenne ich mich aber nicht so genau aus.

Ich war mal in der selben Situation wie du jetzt....2 Monate vor meinen 18ten saß ich ohne Geld auf der Straße, weil meine Mutter eifersüchtig auf mich wahr, nette Leute nahmen mich auf. Die Ämter schoben mich hin und her, Horror. Ich wünsche dir viel Kraft!
 

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