Vorstellungsgespräch = totale Blamage für mich

Hallo ihr Lieben....

ich bräuchte mal dringend einen Rat von euch. Und zwar bin ich momentan auf Jobsuche und hatte bereits auch ein paar Vorstellungsgespräche. Alle waren gleich grauenhaft, mit Ausnahme von dem ersten, da ich dort die Stelle eigentlich gar nicht wollte und dementsprechend locker dort aufgeschlagen bin. Aber gerade bei diesem Vorstellungsgespräch wollte man mich tatsächlich anstellen, was ich von meiner Seite aus aber ablehnte. Ich dachte, dass ich was besseres finde und das ja nun das erste Gespräch war. Ich war der Meinung alles könnte nur besser werden.

Aber ganz im Gegenteil habe ich nun das Gefühl, dass es von Mal zu Mal schlimmer wird. Je lieber ich eine Stelle möchte, umso nervöser bin ich. Klar ist Nervosität normal aber bei mir ist es echt nicht mehr schön. Bei meinem letzten Gespräch war ich so nervös, dass ich total das Megengluckern hatte. Wahrscheinlich dachte die Dame neben mir, dass mir demnächst ein Lüftchen entfliehen wird. Ich hab gezittert und musste mir ein Lächeln geradezu ins Gesicht meißeln. Ich saß dort einfach extrem verkrampft und generell sah meine verspannte Mimik wohl alles andere als gesund aus.

Nun habe ich heute einen Anruf erhalten und nächsten Dienstag gehts ab zum nächsten Gespräch. Kann man nicht irgendwelche Hausmittelchen zu sich nehmen, um ein wenig runter zu kommen? Ich will es nicht schon wieder vergeigen. Die Stelle wäre so toll für mich und eigentlich bin ich sonst auch ein total entspannter Mensch. Aber anscheinend nicht, wenn es tatsäch mal um etwas wichtigeres für mich geht 🙁

Hallo Gast,
deine Aufregung ist völlig normal und dass du nicht
jede Stelle bekommst, auf die du dich bewirbst, auch.

Ich würde sogar vermuten, dass du dann "entspannt"
bleibst, wenn die Umstände passen und dass die über-
triebene emotionale Reaktion darauf schließen lässt,
dass du dir etwas vormachst bzw. die Sache zu positiv
siehst.

Da das Nervensystem (inkl. Darm) ein autonomes ist,
wirst du wenig machen können, um es zu beeinflussen.
Höchstens dich ablenken, also besonders aufmerksam
beobachten, zuhören, dir gute Fragen überlegen usw.

Okay, vielleicht ein bisschen Vitamin B12 (aus der Apo-
theke, aber bitte nicht das teure Vitasprint, sondern
eher Ratiopharm 10 Mikrogramm B12 - davon fünf
Stück am Abend davor). Das entspannt dich, ebenso
wie Magnesium - kann zusammen genommen werden
mit dem B-Vitamin.

Dann noch die Kleidung: ziehe etwas an, in dem du
dich wohlfühlst.

Viel Erfolg!
Werner

Hallo Gast,


mein "Hausmittel" ist immer eine gute Vorbereitung auf die Situation an sich und ein positives Ziel für danach und zwar eines das unabhängig vom Ausgang der Bewerbung ist.

Ich kenne auch Beides: sich freuen über ein Angebot und das kann positiven Stress bedeuten. Oder eben auch irgendwie doch das Stellenangebot nicht so ganz klar positiv zu sehen (kann viele Gründe haben, die entweder in der Stelle, den Bedingungen, oder in mir liegen) und so ist das negativer Stress.
Beides Stress und beides kann von eben denselben Stressymptomen begleitet sein.

Ich versuche "sonstigen Stress" zu vermeiden. Magengluckern. Mir hat es geholfen, kurz vor dem Gespräch eine winzige Kleinigkeit zu essen. (1 Riegel Schoki?) Am Vortag leichte Kost, früh zu Bett, Aufregungen vermeiden, Kleidung für jedes Wetter aber/und passend für die Gelegenheit bereits zurecht legen (damit da auch nichts schief gehen kann). Fahrtweg klar? Lieber etwas früher da sein und die Gegend um den Arbeitsplatz herum erkunden, als zu spät kommen. Am Vortag bloss nicht noch etwas lernen wolllen. Besser, das ist vorher schon geschehen. Kaffee, Tee und alles was den Körper stresst weglassen. Sich nuuuur Gutes tun!

Falls doch grosse Aufgeregtheit im Gespräch hochkommt, sage ich offen: "Hui, bin ich aufgeregt." Meistens "ernte" ich damit ein Lächeln, eine beruhigende Geste, Menschlichkeit, die entspannend wirkt. Denn: "Lampenfieber" kennen nicht nur Berufsanfänger sondern auch Menschen, von denen man eigentlich meint, die sind da cool. 😉


Alles Gute!
Landkaffee