Wahnsinniger Selbsthass

Hallo.
Kennt es jemand auch, sich dermaßen selbst zu hassen? Bei mir trifft es zu. Es ist ein solcher Rausch von unschönen Gefühlen mit Aggressionen. Dies passiert auch schon dann, wenn ich etwas umstoße bis hin zum Fehler im Job, der durch andere gerügt wird.
Zudem bin ich mit Schuldgefühlen belastet. Fühle mich schuldig, wenn ich etwas mit vielen Kalorien gegessen habe. Mittlerweile ist zum Selbsthass SVV dazugekommen.
Ich kann mir nix verzeihen. Bei meinen Freunden lasse ich mir nichts anmerken. Auch bei meiner Therapeutin die SVV nicht. Von dem Selbsthass weiß sie wohl. Muss wohl noch dazu sagen, dass ich damals aufgrund eines sehr geringen Selbstbewusstseins wegen der damaligen Arbeitslosigkeit, Hartz IV, meinem aussehen damals und dem Übergewicht, der damaligen sehr starken Neurodermitisschübe und Asthma. Die letzten beiden Sachen waren auch sehr stark seelisch bedingt.
Mir ist auch peinlich, dass mir das nach bereits 3 Jahren Therapie passiert. Nur ich habe auch Angst vor lange Klinikaufenthalte, Psychopharmaka, Neuroleptika und nicht zuletzt auch vor Arbeitslosigkeit durch die davor genannten Sachen. Mein Selbstbewusstsein ist nicht besser geworden. Bitte glaubt nicht, dass meine Therapeutin die falsche für mich ist. Ich mag sie sogar noch sehr gerne. Aber ob mit oder ohne Therapie, die jetzigen Symtome wären doch bestimmt so oder so gekommen?!?!
Hat jemand ähnliche erfahrungen???
LG
Ute

Hallo!
Ich kenne mich zwar nicht sehr gut mit solch starkem Selbshass aus, aber ich dachte, ich geb dir einfach mal dazu meine Meinung ab.
Manchmal hasse ich mich auch selbst. Das denke ich tut jeder Mal. Bei mir helfen Affirmationen ganz gut. Da schreib ich mir auf Zettel Sprüche wie "Ich darf Fehler haben" oder Sachen auf bestimmte Situationen bezogen. Aber ich glaube, bei dir ist das ganze schon etwas weiter fortgeschritten als bei mir. Ich denke, du solltest auf jeden Fall mit deinem Therapeuten darüber reden. Es hilft dir schließlich nicht, in eine Therapie zu gehen, wenn du nicht ehrlich zu dem Therapeuten bist. Wenn dir dieser jedoch nicht helfen kann (ich weiß ja nicht genau, wieso du trotz Therapie noch schlimmere Probleme bekommen hast) solltest du den Therapeuten wechseln.

Ich finde eine Therapie mit Klinikaufenthalt ist nicht die schlechteste Idee. Es ist doch besser, wenn du Hilfe bekommst (auch wenn du zuerst Angst vor dieser hast) als wenn du dich immer mehr in das SVV reinsteigerst. Das kann nämlich sehr weit gehen. Es ist berechtigt, dass du Ängste hast, aber es hilft dir nicht, dein SVV zu verbergen. Wenn du Angst hast, dadurch arbeitlos zu werden, finde ich, ist es besser, du kannst deinem Chef sagen, dass du eine Therapie machst und etwas dagegen tust als wenn dieser später von selber merkt, dass etwas nicht mit dir stimmt / du dich selbst verletzt. Außerdem solltest du meiner Meinung nach mit zumindest einem guten Freund darüber reden. Dazu sind Freunde ja auch da. Wenn du alles nur in dich "hineinfrisst", kannst du dir nicht helfen, es wird immer schlimmer und die Sachen, vor denen du jetzt Angst hast, treten dann auch ein.
Ich wünsche dir noch viel Glück!!