Das letzte mal dass ich eine gänsehaut hatte befand ich mich im cockpit eines flugzeuges. wir waren auf dem heimweg von peking nach frankfurt. es war der 19.01.07! der tag des hurricans kyrill. wir waren die letzte maschine die landeerlaubins bekommen hat. es war in etwa 16 uhr. zu dem zeitpunkt fuhren noch nicht mal mehr züge. zu stark war der wind...
es handelte sich um eine 747. da die strecke so lang war (12 stunden flugzeit) waren sie zu dritt im cockpit. der kapitän, der copilot und der senior first officer...und indem fall "ich", die neue...
der copilot war der pilot in command. also derjenige der die maschine flog. der ganze flug war ruhig verlaufen. bis auf die letzten 15 minuten. dann traten wir in die kritische luftschicht ein...
der capitän warf einen blick auf das navi und sagte: "70 knoten seitenwind! jetzt könnte es gleich ziemlich wackeln." ich bin echt nicht seekrank. aber binnen fünf minuten war mir kotzübel. das flugzeug wurde herumgeschüttelt wie ein spaceshuttle. der copilot fragte ob er wirklich landen sollte...und der kaptitän antwortete darauf:" ja, irgendwann mußt du es lernen." ich sah wie dem jungen mann der schweiß auf die stirn trat und im cockpit herrschte betretenes schweigen...wir kamen dem boden immer näher. ich warf einen blick aus dem frontfenster und alles was ich sah war: GRAU; GRÜN; GRAU!" die landebahn fegte an uns vorbei, nur im nächsten moment wieder aufzutauchen...
immerwieder fragte der copi:"soll ich wirklich?" und immer wieder sagte der kapuitän: "Ja. es wird schon gut gehen....du kannst das"
Kurz vorm boden schloß ich die augen. ich konnte es einfach nicht mehr ertragen...umso erstaunter war ich als wir fast sanft den boden berührten- zitternd und vom wind gebeutelt kam das flugzeug schließlich zum stillstand. die flügel schwangen hektisch auf und ab... aber wir waren unten, und wir waren heil...nur das war wichtig...eine ungewollte komik entstand als kapitän und copilot sich gleichzeitig umdrehten und unisono fragten ob jemand eine kotztüte brauchte...als wir die maschine verließen hatte die hälfte der passagiere sich übergeben. man muß bedenken dass je weiter hinten man sitzt, umso mehr turbulenzen herrschen. mir war es ja schon vorne schlecht geworden....
als wir den flieger verließen und ich auf die angedockte treppe hinaustrat, wehte es meinen koffer durch die gegend- wie ein regenschirm stieg er über meinen kopf. dabei wog das teil beinahe 8 kilo. das war ein moment indem ich wahrhaft gänsehaut bekommen habe...