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Wann hört es auf...?

gravelyn

Mitglied
hallo,

bin noch ganz neu hier
und versuche mich ein bisschen reinzufinden.

ich hoffe, ich treffe ein paar menschen, die mich verstehen können
oder vielleicht ähnliches durhcgemacht haben oder durchmachen.

ich bin jetzt 24.
seit vier jahren geht es bei mir eigentlich nur noch berg ab.
angefangen hat alles mit der neuen ausbildungsstelle...habe dort extremes mobbing erlebet.
leider nur unterschwellig, sodass lehrer nie etwas mitbekamen.
Wenn ich dinge ansprach oder zur schulleitung ging, wurde mir gesagt, ich müsse mehr an mir arbeiten und mehr auf die anderen zugehen.
letztendlich war ich durch meine etwas provokante art auch bei den lehrern nicht gern gesehen...was sich deutlich in meinen noten wiederspiegelte.
ich hab versucht, mein bestes zu geben, kam aus den schubladen der lehrer und mitschüler aber nicht mehr heraus.
nach dem abschluss verließ ich die schule wie ein häufchen elend.
ich hab in diesen vier jahren ein essstörung entwickelt, wieder angefangen zu ritzen und hab seitdem extreme ängste vor anderen, neuen menschen.

eigentlich bin ich ein sehr lustiger und neugieriger mensch, aber die flashbacks aus meiner alten schule reißen mich immer wieder herunter.

ich lernte mit 23 meinen ersten freund kennen. es war eine fernbeziehung, wir konnten uns nicht so oft sehen.
er betrog mich schon zu beginn der beziehung über ein halbes jahr mit einer anderen. irgendwann gestand er es mir und ich trennte mich., nachdem er mir gesagt hatte, wir könnten doch zu dritt glücklich werden und er würde eben uns beide lieben.
14 Tage hatten wir keinen Kontakt, dann wollte er noch einmal reden. Ich ließ mich darauf ein, weil ich ihn liebte und mir nicht vorstellen konnte, dass wir den Rest unseres lebens getrennt sein würden.
Wir kamen wieder zusammen, nachdem er beteuerte, er hätte sich für mich entschieden.

Wir zogen in eine gemeinsame Wohnung, richtetetn alles zusammen ein, schlugen uns mit den Behörden herum,planten eine Einweihungsparty, alles schien in Ordnung zu sein.
Dann fing mein seltsames Bauchgefühl wieder an und er begann sich mit einer Arbeitskollegin zu treffen, wollte mich nie dabei haben und verhielt sich äußerst sonderbar.
Irgendwann reichte es mir und ich sah in sein Handy.
Was ich dort las, gab mir den Rest. Ich zog aus.

Ich zog zurück zu meiner Mutter aufs Land, was für mich immernoch einen extremen Rückschritt bedeutet. Ich stehe wieder unter ihrer Fuchtel. Sie versucht, sich mit allen Mitteln durchzusetzten, egal um was es geht. Eine eigene Meinung oder zu etwas ,,Nein" sagen ist mir nicht gestattet. Dann bin ich frech oder ungezogen, auch wenn ich bereits 24 bin. Sie droht mir gerne damit, dass sie mich rausschmeißen würde, obwohl sie weiß, dass ich dann absolut nichts mehr habe und auf der Straße sitzte. Manchmal sagt sie Sachen wie: ,,Kein Wunder dass dein Ex dich velassen hat." obwohl ich diejenige war, die gegangen ist. Aber wie ihr euch sicher vorstellen könnt, ist das ein derber Tritt in die Magengrube.
Wenn ich nachts noch am PC sitze, kommt sie vorbei und schaut was ich so mache. Das macht mich wahnsinnig. Es ist Kontrolle pur.
Wenn ich mich auf etwas nicht einlasse, was sie sagt, droht sie mir, sie würde das Internet abstellen, was sie dann auch durchzieht...Die Liste reicht von Computer einziehen, heimlich das Handy weglegen bis hin zu Internet abstellen oder mich irgendwo einschließen...gab es alles schon.
Wenn ich versuche, erwachsen mit ihr zu drehen, droht sie mir, beschimpft mich oder tickt noch mehr aus. Egal, ob ich versuche ihr klar zu machen, dass ich erwachsen bin oder nicht...für sie bin ich der kleine, minderjährige Teenie, der erzogen werden muss und der keine eigenen Entscheidungen treffen darf.
Es gab letztes Jahr auch einen Vorfall, bei dem sie mein Vertrauen zu ihr massiv verletzt hat. Da musste ich für ein paar Monate woanders wohnen.
Aber auf Dauer ginge das auch nicht- wegen den Finanzen.

Der letzte große Punkt, der mich fertig macht, ist meine Arbeitssituation.
Ich komme gerade frisch aus der Ausbildung- und bekomme einfach keine Arbeitsstelle.
Ich bewerbe mich seit über einem Jahr- ich kann schon nicht mehr zählen. Und trotz Bewerbungsgesprächen und Hospitationen ernte ich doch nur Absagen. Entweder liegt es am Geld (sie können mich leider nicht bezahlen oder sie haben sich für jemand anderen entschieden) Ich gebe jedes Mal mein Bestes, denn ich will unbedingt arbeiten gehen. Aber es ist wie verhext...gefällt mir eine Stelle besonders gut und wollen sie mich gerne einstellen, klappt die Finanzierung plötztlich nicht...ich bin völlig verzweifelt.
Ich will um jeden Preis doch einfach nur arbeiten- warum klappt es nicht?
Es ist für mich so dermaßen niederschmetternd, frisch aus der Ausbildung zu kommen, so jung zu sein und einfach keinen Job zu kriegen.
Ich hab mich schon gefragt, ob es vielleicht einfach an mir liegt- aber das kann nicht sein, wenn es Stellen gab, die mich genommen hätten, wenn sie das Geld für meine Stelle übrig gehabt hätten.

Nun ja, Sozialhilfe bekomme ich nicht, da ich noch unter 25 bin. Aber ich möchte ja auch lieber arbeiten gehen. Das Amt meinte, es ist für mich nicht zuständig. Weder das Arbeitsamt, noch das Jobcenter.

Vielleicht kann jemand von euch verstehen, wie es sich anfühlt, wenn man irgendwie alles verliert und wieder bei 0 anfangen muss.

Klar, was mein Ex gemacht hat, is total daneben, aber immerhin gab es eine eigene Wohnung, weit weg von den Eltern, ein eigenes Leben, eine kleine Familie...
jetzt bin ich wieder zurückgeworfen worden und komme damit überhaupt nicht klar.
ich hab vorher all die jahre in ausbildung in eigenen wohnung gelebt, jetzt habe ich nur ein zimmer, was nur zur hälfte mir gehört (die andere hälfte ist der kleiderschrank meiner mutter). Sie kann jederzeit reinkommen, obwohl ihr ein ganzes haus gehört...

noch dazu gibt es ständig streit mit meiner schwester und meiner mutter. sie kann es nicht ertragen, wenn wir beide zuhause sind, weil sie es zu anstrengend findet. Jetzt darf immer nur eine von uns beiden zuhause sein, die andere muss währenddessen irgendwo anders hin, zu freunden oder so.
ich verstehe mich eigentlich echt gut mit meiner schwester und bin froh, wenn sie mal da ist.
ich bin in dem haus auch mit hauptwohnung gemeldet, aber das nützt mir nichts. meine mutter betont immer, es wäre ihr haus und alle müssen sich an die regeln halten, weil sie dort wohnt.

ich halt das nicht mehr aus. ich will einfach nur noch raus und weg, weit weg, in meine eigenen vier wände.
ständig muss ich mich anpassen, ja nur die brave sein, hauptsache ich habe keine eigene meinung und komm ihr nicht damit, dass ich längst erwachsen bin und meinen eigenen plan habe.
klingt doch echt wie der typische teenie-eltern-stress, aber ich bin schon lange kein teenie mehr :-(

Früher hat sie mir noch manchmal eine runter gehauen, jetzt zum glück nicht mehr. aber manchmal beobachte ich im streit noch anwandlungen einer solchen handlung. dann vergesse ich mich und raste völlig aus.
sonst versuche ich im streit eher ruhig und sachlich zu bleiben zu erklären, was ich möchte und was nicht. aber nicht mal das hilft.

naja, wegen der ganzen arbeitsscheiße, wegen meinem ex und wegen meinem ,,zuhause" hab ich extreme depressionen. Macht irgendwie alles keinen sinn...was war, ist scheiße, was kommt weiß ich nicht, ist also auch nicht besser. hab keine zukunft, weil ich nicht mal eine arbeit bekomme. und dabei haben alle lehrer gesagt, das wird überhaupt kein problem- pustekuchen.
ich bin wieder bei null und kann nicht mal neu anfangen, weil ich mir keine wohnung leisten kann ohne job. und die behörden sind für mich nicht zuständig...
an wen soll ich mich denn sonst wenden?
ich weiß einfach nicht mehr weiter...wann hört das alles auf?


wenn jemand von euch in einer ähnlichen situation steckt- wie habt ihr sie gelöst?
Wie seid ihr da raus?

danke fürs lesen

gravelyn
 

Memory

Mitglied
Hallo und Willkommen Liebe Gravelyn,

ich hoffe sehr du fühlst Dich hier gut aufgehoben und findest die Hilfe & Tipps die du brauchst.
Ich selbst bin auch 24 Jahre alt und kann sehr vieles von dem was du schreibst, nachvollziehen.

Es tut mir sehr Leid von deinen schlimmen und sicher auch traumatischen Erfahrungen
während deiner Ausbildung zu hören. Wie ich dich aber verstehe, hast du diese Ausbildung
aber trotzdem abgeschlossen. Hut ab!!! Sowas kostet viel viel Mut und Kraft. Du solltest echt stolz auf Dich sein!

Aufgrund dessen was du erlebt hast, verstehe ich deine Verhaltensweisen sehr gut. Klar sind sie schlecht
und schaden dir, aber in den schlimmen Situationen gaben sie dir Halt, Sicherheit und Kontrolle....
Nur wenn man sich solche Verhaltensweisen erstmal "angelernt" hat, ist es sehr schwer sie sich wieder abzugewöhnen....

Die schlimmen Erfahrungen mit dem Mann, dem du zum ersten Mal richtig vertraut hast, macht alles selbstverständlich nur noch schlimmer und hinterlässt tiefe Spuren... Es ist sehr gut dass du dich letztlich getrennt hast, dass schafft nicht jeder.

Dein Verhalten zu deiner Mutter scheint nicht sehr liebevoll... war das schon immer so oder gab es mal gute Zeiten?
Dass was sie mit dir tut ist emotionale Misshandlung und nicht zu akzeptieren!!!

Ich bin selbstverständlich keine Expertin und kann dir nur Ideen geben, die du selbstverständlich nicht annehmen musst,
aber vielleicht helfen sie dir ja Doch...

Du bist eine starke junge Frau mit mehr Mut und Kraft als es dir scheint UND du hast eine abgeschlossene
Ausbildung... du hast mehr erreicht als manch anderer in deiner Situation....
Jetzt ist es erstmal wichtig auf Dich zu achten... Ich persönlich finde du solltest eine ambulante Therapie machen (oder wenn dein Wohlbefinden zu kritisch ist, eine Klinik) um all das Erlebte auf zu verarbeiten und zu lernen deine negativen Verhaltensweisen zu mindern oder sogar zu unterlassen... Außerdem rate ich Dir zu einer Psychosozialen Betreuung, dort kann man dir bezüglich der Wohn- und Arbeitssituation, wie auch beim finanziellen Helfen... Denn du hast sowohl Möglichkeiten ausziehen zu können und finanzielle Unterstützung zu bekommen. (Sofern du in Deutschland lebst, bei anderen Ländern kenne ich mich nicht aus)

Die beiden Punkte fände ich sehr wichtig und vor allem hilfreich für Dich...
So Schritte sind nie einfach, aber sie lohnen sich...

Du bist nicht allein mit deinen Gedanken, Gefühlen und Erfahrungen und ebenso wenig bist du verloren...

Gib Dich selbst niemals auf!

Alles Alles Liebe,

A Memory
 

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