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Warum bin ich nur so blöd?

J

jessy.lonely

Gast
😕 Hallo

Passiert Euch das auch? Alles was ich anfasse geht schief. Ich bin nett, hilfsbereit und ehrlich und doch nehmen meine Probleme überhand.

Da ist z.B. mein Mann. Es war eine Liebesheirat, aber viel zu spät hab ich herausgefunden, dass er mich völlig für sich eingenommen hat, bis sich meine Freunde von mir abgewendet haben. Ich verbrauchte meine ganze Energie und Kraft für ihn und für mich blieb nichts mehr übrig. Auch war er nie im Stande, eine starke Schulter für mich zu sein. Immer musste ich die Starke sein und er durfte Probleme haben und jammern.

Dann noch meine Tochter. Ich liebe sie überalles und sie weiss das auch und trotzdem habe ich das Gefühl, dass ich nur ausgenutzt werde.

Dann noch mein Job. Ich bin immer nett, aufgestellt und hilfsbereit. Und trotzdem werde ich immer (sorry für den Ausdruck) verarscht. Zurzeit habe ich sehr grosse Probleme im Job.

Dann ist da noch meine Verwandtschaft, die echt schräg ist. Mit der einen Hälfte habe ich keinen Kontakt mehr und die andere ruft mich nur an, wenn sie etwas braucht.

Ich würde keine Misswahl gewinnen, aber trotzdem sehe ich nett aus, ich habe keine schiefen Zähne und bin immer nett und freundlich zu anderen, ich gehe immer lächelnd durchs Leben, denn meine Probleme und mein Frust schlucke ich herunter. Oft bin ich am weinen und richtig am verzweifeln, wenn ich ganz alleine zuhause sitze. Ich weiss wirklich nicht wie ich meine Situation ändern kann. Es wird mir im Moment einfach alles zuviel. Auch weil andere immer mit ihren Problemen und ihrem Gejammere zu mir kommen. Ich kann gut zuhören und helfe gerne. Viele fragen mich: Hey wie geht es Dir? Und ich antworte immer: Gut und Dir? Und dann geht es loss.... Aber wie gerne würde ich mal sagen, dass es mir eigentlich miserabel geht und ich total verzweifelt bin. Aber das will ja niemand hören.

So, manchmal tut es einfach gut, sich einen Teil des Frustes von der Seele zu schreiben.
 
Hallo,

tja manchmal reicht es nicht immer nur lieb und hilfreich zu sein. Man muss da auch gewisse Grenzen setzen, damit die Hilfsbereitschaft nicht ausgenutzt wird...Selbstschutz heißt das, klar machen: bis hier und nicht weiter, damit man mit seinen Kräften vernünftig haushalten kann und am Ende nicht schlapp macht.
Wenn andere jammern und ankommen und Hilfe von dir wollen ist es nicht nur dein REcht sondern auch Pflicht dir ggü zu sagen: "Du, im Moment geht es mir selber net so gut, ich kann dir momentan da net weiterhelfen, mir wird das zu viel" Es ist eh immer schlauer zu delegieren und auch seine Grenzen an Kraft oder Wissen zu akzeptieren und zu sagen: aha du hast psychische Probleme..also sieh zu dass du zum Psychologen gehst.oder: du hast finanzielle Probleme: geh zur Schuldnerberatung etc..
Wer allerdings sein Selbstbild auf dem Bild der allmächtigen Alma Mater oder Jesus der Retter, Träger der Erbschuld etc. aufbaut..der ist im Eimer...also besser: weg mit dem Aufopferungs-Sch***. sprich mal offen über deine Probleme und bevor dich das nächste Mal jemand zutextet, unterbrich freundlich und sag: so jetzt hör du erstmal mir zu, ich hab da ein Problem...Freundschaft, Ehe, Familie etc. ist eh ein Tauschgeschäft...einer für alle und alle für einen..wird mal Zeit, dass du dein Stückel Aufmerksamkeit und Hilfe einforderst.

Ich denke deine Probleme fussen auf einem zu geringen Selbstwertgefühl und Sebstbewusstsein. Daran solltest du gezielt arbeiten und neue Verhaltenstrategien erlernen.
Gute Hilfsmittel sind Verhaltenstherapie oder Kampfsport..am besten beides..dort lernt man selbstbewusster zu sein, was überall wichtig ist im Leben, im Job, in der Familie etc.
Menschen funktionieren (alle! auch und gerade Ehemänner und Kinder!) nach dem Prinzip Eigennutz..sieh zu, dass du auch genug für dich selbst vom Leben hast, grenz dich auf angemessene WEise ab und entlaste dich damit.
Die Rolle der Starken ohne Eigenansprüche würde ich mir nicht so leicht aufs Auge oder Kreuz drücken lassen..hier ist Abgrenzungsvermögen und auch genügend gesunder Egoismus angesagt!

Anderen was vormachen und als Dauerlächler rumlaufen ist eh auf Dauer unauthentisch..d.h. keiner nimmt dir das im Grunde ab..jeder sollte auch mal zu seinem Frust stehen, auch mal offen heulen oder auf den Tisch hauen...wenn es mal angesagt ist. Nur Menschen die es lernen offen mit ihrem Inneren umzugehen sind authentischer und stehen v.a. weniger unter Druck.
Eine Einstellung dass wenn du Probleme hast und keiner was davon hören will und du daher stumm bleibst und deine Probleme verbirgst oder verleugnest ist ne sehr ungute und ungesunde Haltung..früher oder später steuerst du damit auf den burn-out zu. Und dann sind alle um dich rum fassungslos und werden dir -zu Recht!- zum Vorwurf machen, warum du vorher nie was gesagt hast
Das muss nicht sein!
Geh vorher zum Therapeuten und lass dir mal verklickern was du ändern kannst, wie du lernen kannst offen mit deinen Problemen umzugehen..du unterschätzt da deine Umwelt und v.a. dich selber. Du bestimmst entscheidend mit wer du sein willst und welche Rolle du einnimmst. Dein Liebesbegriff scheint auch verbesserungswürdig..irgendwo denkst du dass andere dich nur lieben wenn du perfekt bist, wenn du selber keine Ansprüche stellst, sondern immer nur für andere da bist..Entschuldige das harte Wort, aber das ist in meinen Augen eine Sklavenmoral, die nicht gut für dich ist. Liebe funktioniert nur mit Achtung und mit SElbstachtung fängt das an..nur wer sich selber achtet und auch nicht ausbeuten lässt der kann "gerade" anstatt "schräg" (devot= unterwürfig oder masoschistisch etc.) lieben....es ist an sich recht leicht zu bewerkstelligen das hinzubekommen mit dem einen oder anderen Tipp von einem Verhaltenstherapeuten z.b.

Du klingst nach beginnender Depression ..dagegen hilft nur fachärztliche Behandlung..warte also nicht zu lange damit..bevor das akut wird...Ne Kombitherapie wäre ggf. genau das Richtige für dich.

Gruß
Tyra
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Jessi!

Das Gefühl kenn ich. Du willst alles nur gut machen, und am Ende bist du die doofe.
Aber wenn ich mir das so durchlese... Hast du wirklich in jedem dieser Bereiche die du genannt hast Probleme?
Ich weiß auch, dass wenn ich allein zu Hause rumsitze und in tiefe Depressionen verfalle, erscheint mir auch fast alles sinnlos und kake (tschuldigung). Ich fühle mich nutzlos, und unfähig "normal" zu leben.

Doch dann, gut dass ich Arbeit habe, muss ich raus aus dem Haus, und wenn ich den Sonnenschein auf meiner Haut spüre während ich zum Auto laufe und die Straße sehe, mit Bäumen und all dem was so dazu gehört, fühle ich mich wieder etwas besser. Ich weiß, dass die große weite Welt sicher mehr zu bieten hat als Probleme und freue mich über Sachen wie z. B. dass ich gleich auf der Arbeit gebraucht werde, obwohl ich mir auch viele Fehler auf dem Arbeitsplatz leiste, sehe ich trotzdem, dass ich gebraucht werde und um mich zu beweisen, mache ich einfach das Beste daraus.
Danach fahre ich vielleicht noch meine Familie besuchen, (Eltern und Schwester) und fühle, dass ich da auch geliebt und gebraucht werde. Das ist so eine Art "Energytanken". Ich rede dort nicht über meine Depressionen, die mich nur wieder runterziehen würden, sonder genieße einfach diese schöne Zeit, das peppelt mich wieder auf. Danach sieht die Welt wieder ganz anders aus. Für eine Weile. Aber immerhin.

Vielleicht hast du auch Quellen, wo du etwas Energie für dich abzapfen kannst, Geschwister, ne Freundin vielleicht...

So mach ich´s. Mehr kann ich nicht raten. Wünsche dir auf jeden Fall alles Gute und Kopf hoch!

Liebe Grüße
Natalie
 
Hallo,

das große Problem wenn man immer lieb und nett ist und vor allem nie nein sagt liegt darin, dass die anderen es a) nicht mehr zu schätzen wissen, wenn man ihnen hilft und b) die Mitmenschen keine Achtung vor einem haben.

Ein Sprichwort heißt " Gutmütigkeit ist ein Stück Liederlichkeit " oder aber "Man kann gutmütig sein - aber nicht dumm"

Und genau für das halten einen die anderen , wenn man immer lächelt und allen alles recht machen will : sie halten einen nicht für besonders nett - sondern nur für besonders dumm.

Deshalb solltest Du lernen auch zu fordern , anstatt nur zu geben und deinen stimmungen auch ein stück weit zu leben.

Gruß. kasiopaja
 
Ich kenne das auch. Eine Kollegin titulierte mich vor Jahren sogar einmal mit dem Wort Dummgut.

Ich habe aber gelernt das es hilft wenn man auch mal nein sagt. Es ist mir sehr schwer gefallen mein erstes nein. Aber ich habe das zittern und Herzklopfen durchgestanden. Es wird leichter, mit jedem weiteren Nein. Und es fühlt sich unglaublich gut an für sein Recht einzustehen. Sich nicht immer ausnutzen zu lassen. Baue Dich auf. Niemand mag Dich weniger nur weil Du nicht ständig springst. Tu Dir selber was Gutes. Das motiviert. Und mache Dir klar das Du genauso wichtig wie jeder in Deinem Umfeld bist der ständig etwas von Dir verlangt. Du hast auch das Recht mal an Dich selber zu denken.
Das ist jetzt leicht und schnell geschrieben und schwer umzusetzten. Ich weiß das. Und vielleicht kostet es Dich enorm viel Überwindung. Aber es hilft Dir letzten Endes.

LG
 

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