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Warum brechen väter den Kontakt zu ihren Kindern ab?

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Gast

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Hallo ihr lieben,

Zur zeit beschäftigt mich diese frage wieder vermehrt.

Ich war ein Unfall. Anstatt danach besser aufzupassen, entstand auch noch mein Bruder.
Als ich 4 Jahre alt war, ging mein Vater. Bis ich ca. 12 Jahre alt war tauchte er ca. 2 mal im Jahr auf und Tat als wäre er der große chef. Auf Anrufe oder Briefe reagierte er eigentlich nie. Jeder Kontakt basierte auf seiner Lust und Laune.
Dann heiratete er wieder und bekam neue Kinder um die er sich wohl auch kümmert. Er adoptierte sogar das mitgebrachte kind seiner neuen frau und hat mehrere patenkinder. Wir haben ihn seither nie wieder gesehen oder gehört, er brach jeden Kontakt ab.
Mein Bruder hat vor einigen Jahren nochmal versucht den Kontakt herzustellen, sie haben sich für eine Stunde getroffen und mein Vater war wohl einfach nur kalt und abweisend. Als mein Bruder selbst Vater wurde, schickte er ihm ein Foto von seinem Kind, von meinem Vater kam gar nix. Mein Bruder studiert und braucht deshalb manchmal gehaltsnachweise von ihm wegen Bafög, mein Vater tut alles um meinem Bruder Steine in den weg zu legen. Er beschimpft ihn am Telefon, was er für ein sozialschmarotzer sei, dass es unverschämt wäre ihn wegen Papierkram zu belästigen, er gingnsogar so weit noch ein Kind anzugeben dass es gar nicht gab, nur um ja keinen Cent für meinen Bruder zahlen.
Der Familie väterlicherseits erzählt er dass wir böse sind und er ja nie eine Chance hatte und er nie durfte. Die Familie glaubt ihm dass wohl auch.
Ich frag mich einfach, was solche Männer sich denken und was in ihnen vorgeht.
Hat vielleicht jemand ähnliche Erfahrungen oder gibt es sogar einen Vater hier der auch den Kontakt abbrach?
Würde mich über Antworten freuen.
Allen eine schöne Adventszeit 🙂
 
Ich habs jedenfalls versucht, den Kontakt abzubrechen, Kind genauso, aber auch, meine eigenen Fehler zu sehen, und von daher hat es uns wieder zusammengeführt, einigermaßen.

Aber die Väter kriegen hier allgemein ganz schön ihr Fett weg, so kurz vor Weihnachten.

Und natürlich ist es "Volkssport", sein Gehalt so weit runterzurechnen, dass wir allesamt arme zahlungsunfähige Schlucker sind. 🙂

Und kommt ja immer auf die Ursachen drauf an, wer und aus welchen Beweggründen Familien zerstört, und was soll ich jetzt denselben Unterhalt zahlen, die aus ökonomischen Gründen, auch politischen, Familien zerstören, oder wegen nem neuen Stecher oder so.😉

Da fühlt sich der Vater verraten und verkauft.

Mag bei euch nicht der Fall sein, aber beide Seiten zu sehen, kann nicht schaden.
 
Hallo Gast,
der Kontaktabbruch kann unterschiedliche Gründe haben. Es gibt leider Menschen, die emotional so kaputt sind, dass sie ihre Kinder "abstoßen" können, um neue Projekte anzugehen.
Meist geschieht es, wenn eine Zweitfamilie gegründet wird. Die Erstfamilie wird dann als "Fehler" gesehen und heftig bereut.
Bitte versuche, dies NICHT persönlich zu nehmen. Dein Vater ist ein gestörter Mann, der unfähig ist, seine Söhne aus erster Ehe zu lieben. Auf dem Totenbett wird er es schwer haben. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man mit einer solchen Leerstelle im Leben und in der Seele halbwegs ruhig abtreten kann.
Das alles ist nicht eure Schuld. Wie gesagt, euer Vater ist gestört. Ich würde den Kontakt zu ihm meiden.
Bedenkt aber, dass ihr voll erbberechtigt seid und lasst euch im Falle seines Ablebens nicht über den Tisch ziehen.
Ich hoffe, dass du und dein Bruder auf anderer Ebene liebevolle Menschen gefunden habt.
 
Glaubt bitte nicht, dass Ihr böse seid!

Leider ist es manchmal so, dass wenn sich Eltern scheiden lassen, ein Elternteil auch die Kinder verlässt. Deshalb waren die Kinder nicht böse!
Es sind dann die erwachsenen Menschen, die es nicht geschafft haben, einzusehen, dass mit Auflösung einer Ehe, die Elternschaft ja weiter besteht. Sie verkrachen sich endgültig miteinander, gehen getrennte Wege.

Es tut mir leid, was Dir und Deinem Bruder da wiederfahren ist! Das war nicht fair und ist schmerzhaft.


Liebe Grüsse!
Landkaffee
 
Ich möchte hier einmal eine Lanze für die vielen unglücklichen Väter brechen, deren gerichlich zugesichertes Besuchsrecht von Seiten der ehemaligen Gattin sabotiert wird. Dies kommt auch sehr häufig vor.
Ich selbt bin davon insoweit betroffen, dass ich als Vater eines Kindes aus erster Ehe genau dieser Erfahrung machen musste, obwohl ich finanziell für dieses kind heute noch aufkomme.

Und: Ich fände es verdammt schäbig und ich würde mich schämen, wenn ich mir mein Gehalt kleinrechnen würde, nur um die monatlichen Zahlungen für meine Tochter einzusparen. Da würde ich persönlich lieber bei mir selbst den Gürtel enger schnallen.

Ich möchte im Detail hier nicht weiter darauf eingehen.

Es sind aber natürlich immer die Erwachsenen, die Ehepaare, die sich bei einer Trennung einigen müssen, und die die Verantwortung dafür zu tragen haben, dass die Kinder auch nach einer Scheidung weiterhin Kontakt zu Vater und Mutter haben dürfen.

Aber es gibt eben auch viele verantwortungslose Erwachsene, die Kinder zeugen und sich nicht darum scheren.
Es ist eine Schande! Leitragende sind natürlich dann immer die Kinder selbst, da die Erzeuger sich scheinbar nicht darüber im Klaren sind, was sie ihren Kindern damit antun.

Ich selbst habe meinen Vater auch nie kennen gelernt (er war inzwischen bereits verstorben) und habe überhaupt erst als Erwachsener erfahren müssen, dass mein namentlicher Vater nicht der leibliche ist. Es hat mir aber rückblickend vieles erklärt und es war eine Aufarbeitung notwendig, um meine Seelenleben danach wieder ins Gleichgewicht zu bringen.
 
Dein Vater ist ein gestörter Mann, der unfähig ist, seine Söhne aus erster Ehe zu lieben. Auf dem Totenbett wird er es schwer haben. .
Nix für ungut😛😉, aber wieso soll er gestört sein bzw. seine Kinder nicht lieben? - Das ist doch nicht gesagt, bloß weil er nicht zahlen will, da er eh von der Erziehung ausgeschlossen war...

Du kennst doch doch diie Hintergründe und Zusammenhänge genauso wenig wie ich und der Vater wird hier auch keine Gelegenheit bekommen, seine Sicht der Dinge zu erklären.
 
Väter, die nach einer Trennung von der Partnerin, den Kontakt zu ihren Kindern abbrechen, waren oft auch schon davor nicht wirklich für die Kinder da.

War jedenfalls bei mir so. Meine Eltern waren zwar mit Unterbrechungen die ersten 8 Jahre meines Lebens zusammen, aber wirklich um mich gekümmert hat sich mein Vater nie. Entweder war er bei Freunden unterwegs oder er trank vor dem Fernseher ein Bier. Für mich hat er sich nie interessiert.

Als meine Eltern sich dann trennten, gab es eine Zeit, da schaute er wenigstens noch ab und zu vorbei oder führte uns zum Essen aus, steckte uns gelegentlich etwas Geld zu. Aber das wurde ihm dann wohl irgendwann zu "mühsam", er war nie gut darin, Verpflichtungen wahrzunehmen. Also wurden die Besuche immer seltener und seit ein paar Jahren ist der Kontakt ziemlich eingerostet. Er zahlt zwar für meine Schwester und mich das, was er zahlen muss, aber Weihnachts- und Geburtstagsgeschenke? Die kann ich seit Jahren komplett vergessen.

Meine Mutter versucht zwar manchmal noch, ihn aufzufordern, vorbeizukommen, aber manchmal muss man ihm echt sechs Monate oder länger hinterhertelefonieren, bis er sich dann mal blicken lässt, einen Kaffee trinkt, einem, wenn man Glück hat, einen Zwanziger zusteckt, und wieder geht.

Auf so einen Vater habe ich ehrlich gesagt auch keinen Bock, dafür ist in meinem Leben kein Platz. Ich kann auch ohne ihn.
 
Es ist bitter. Und Ihr könnt nichts dafür.

Manchmal ist es in der Tat so, dass ein Elternteil so verletzt und hintergangen wurde oder die Auseinandersetzung so anstrengend und kräftezehrend ist, dass es lieber komplett den Kontakt abbricht, als sich dem länger auszusetzen.

Vielfach wird behauptet, man liebe sein Kind trotzdem und vielleicht stimmt das ja sogar. Nur hat und merkt das Kind ja nichts davon. Es merkt nur, der Vater ist nicht da, meldet sich nicht und interessiert sich nicht. Und assoziiert dann logischerweise, das Elternteil wolle nichts von einem wissen. Im schlechtesten Fall gibt sich das Kind dafür die Schuld, denkt, es habe etwas falsch gemacht oder sei irgendwie so schlecht, dass der Vater sich abgewendet hat. Sowas ist fatal.

Die Einstellung, nicht zahlen und sich nicht bemühen zu müssen, weil man schließlich böswillig verlassen wurde, liest und hört man auch öfter. Aber das ist bockiger Kinderkram, der leider ganz reale existentielle Auswirkungen auf das Kind hat.

Das Paket, dass Ihr da tragt, ist schwer. Solche Väter wissen nicht (oder wollen nicht wissen?), was sie ihren Kindern da für eine Hypothek mit ins Leben geben.

Letztlich aber wird zum Schluss abgerechnet. Bei uns ist es so, dass alle Kinder inzwischen ein sehr distanziertes Verhältnis zum Vater haben und einer sogar sagt, das wäre nicht sein Vater. Ich weiß, dass das Leben sehr ausgleichend ist und dass solche Menschen dafür bitter bezahlen müssen.
 
Ihr könnt hier nachlesen, dass meine Beziehung zu meinen Kindern, die allesamt erwachsen sind und zwei von ihnen schon selbst Eltern, auch recht gestört ist.
Von außen und von Menschen, die unsere Entwicklung nicht mitbekommen haben, wird mir dann auch gelegentlich vorgehalten, ich könne unmöglich unbeteiligt gewesen sein an dieser Entwicklung.
Das war ich freilich nicht insofern, als ich einige Jahre als alleinerziehender Vater mit meinen Kindern lebte und alle Verantwortlichkeiten auf meinen Schultern lagen. Ich bot meinen Kindern Unterkunft, stattete sie aus mit allem aus, was sie brauchten, stritt mit ihnen und für sie in ihren Schulen.
Ich war Vater und so paradox es klingt, manchmal auch die Mutter. Und dennoch: Seit Jahren lebe ich schon allein und der Kontakt zu meinen Kindern, sehe ich von einer Tochter ab, ist abgerissen.
Da wurde vieles sabotiert, Jugendämter bemüht, deren Handling ich halbherzig bis einseitig erlebte. Es ist zudem, und davon rücke ich nicht ab, ein Ausdruck unseres Zeitgeistes, dass Männer entsorgt, Väter abgeschnitten werden und ihnen der Umgang mit ihren Kindern verleitet wird.
Eine Antwort, eine Lösung für dieses Geschehen habe ich nicht gefunden. Ich vertrete schon lange die These, dass wir auf dem Weg in eine vaterlose Gesellschaft sind. In der Generation meiner Eltern war der Krieg daran schuld, heute ist es ein Krieg der Geschlechter, der immer und letztlich auf dem Rücken der Kinder ausgetragen wird.
Ich warte schon darauf, dass uns bald ein Heer von Psychologen und Psychiatern, die dem Zeitgeist folgend, viele Jahre die Trennung als Allheilmittel in Familien- und Beziehungsfragen gepredigt haben, sich nun eine goldene Nase damit verdienen, Männern und Vätern die Verantwortung vorzuhalten, an deren Verhinderung dieselben allerdings lange mitgewirkt haben.

Burbacher
 
Ich habe leider auch einen beschissenen Vater und ich wünschte er wäre nicht mein richtiger Vater und mein richtiger Vater würde noch auf mich warten. TE du hast wenigstens noch das glück, dass dein Vater Geld zu haben scheint. Bei mir ist bei meinem Vater beides nicht gegeben. Weder ist er emotional da für mich, noch habe ich finanzielle Vorteile durch ihm. Er hat Schulden ohne ende, besitzt keine Wertsachen und ich muss später mal das Erbe ausschlagen da ich keine Schulden erben will. Er hatte nie etwas übrig für mich. Nichtmal 5 Euro für meine Matura oder zu einem Geburtstag ein Bilee. Ich meine Schulden hin oder her 100 Euro hat man für sein eigenes Kind immer. Ich könnte ja meinen Vater noch ertragen wenn wenigstens eines von den zwei Dingen gegeben ist sprich emotional für mich da aber eine arme Kirchenmaus oder emotional nicht da für mich aber dafür bekomm ich mal ein fettes Erbe von ihm. Aber wie so oft in meinem Leben habe ich auch bei meinen Vater pech auf ganzer Ebene 🙁 .
 

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