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Warum gehen langjährige Beziehungen häufig durch die Heirat kaputt?

Evfemina

Mitglied
Hallo,

in unserem Bekanntenkreis kriselt es aktuell in einer Ehe sehr stark, die beiden sind seit etwa 2 Jahren verheiratet, insgesamt aber schon >10 Jahre zusammen. Ich beobachte dieses Phänomen des öfteren. Beziehungen gehen über viele viele Jahre super, aber sobald dann "endlich" geheiratet wird geht alles den Bach runter.

Was meint ihr, woran liegt das?

Das Paar, von dem ich spreche, hat keine Kinder und möchte auch keine bekommen. Sie sind beide Ende 30.
 

Kathrinchen

Aktives Mitglied
Das kann verschiedene Gründe haben.

Einige wähnen sich endlich im sicheren Hafen, man lässt sich gehen und tut nichts mehr für die Beziehung. Merkt man das zu spät, dann ist die Trennung vorprogrammiert.

Oder die Eheschließung war ein gemeinsames Ziel, auf das man quasi hingearbeitet hat - und dann passiert einfach nix mehr. Das große Highlight liegt nun hinter einem, und da stellt sich dann so mancher die Frage "War's das jetzt?"

Und manchmal ist die gemeinsame Zeit einfach vorbei. Das wäre dann auch ohne Heirat passiert.

Wenn man das "klassische Modell" wählt, also erst Heirat und dann Kinder, kann auch der Familienalltag die Beziehung auffressen. Auch das passiert und man verliert sich als Paar.

Oder der eine Partner wollte eigentlich gar nicht heiraten und hat es nur dem anderen zuliebe gemacht und fühlt sich durch den Ring und das Papier zu stark gebunden.

Mehr fällt mir jetzt nicht ein. Das ist das, was ich um mich herum erlebt habe. Aber genauso erlebe ich auch viele Paare, bei denen das gut geht. Zum Glück!
 
G

Gast

Gast
bei mir wars auch so, 10 jahre zusammen geheiratet dann noch eineinhalb jahre.
im grunde weiss ich heute ich wollte mit der heirat ein ganz normales leben einführen,dachte wenn wir heiraten,ist mein leben gut.wie bei allen andern....
er wollte ein kind und ich erst nicht, und wenn dann nur mit heirat,gehörte dazu.irgendwie.damals.

uns hats überfordert, aus uns wurde zu schnell ein paar welches einfach nur noch fiunktionieren musste,dem kind zuliebe.die beziehung hat darunter gelitten.
mit der heirat waren wir sozusagen soziel aufegstiegen innerhalb der familiemaber wir kamen damit garnicht klar.
 

Portion Control

Urgestein
Zu den Klassikern zählt sicherlich auch der Fall, dass die Beziehung eigentlich schon im Eimer war und man mithilfe einer Heirat, diese versuchte zu kitten. Ähnlich wie auch Kinder einer toten Beziehung fataler weise wieder Schwung geben sollen. Manche Gedankengänge sind schon etwas strange.
 

Phalle

Aktives Mitglied
Habe auch noch einen: obwohl mindestens ein Part weiß dass er eigentlich nicht den Partner hat der zu 100% passt (gibts eh nicht), bleibt er bei diesem, da ja oft ein gemeinsamer Freundeskreis besteht, er ein bestimmtes Alter hat, und deswegen auch Angst hat alleine zu sein bzw. niemanden mehr zu finden.

Das ging z.B. mir schon so. Ich war zu flegmatisch und habe die Beziehung laufen lassen und auch immer ein wenig schöngeredet. Bis ich eines Abends bei einem Date mit einer anderen gemerkt habe, dass da doch irgendwas gar nicht stimmt.

Meine Meinung ist: viele machen sich was vor. Und 100% d`accord : Heirat und/oder Kinder können keine kaputte Beziehung kitten.

Deshalb unterstelle ich dass die allermeisten Beziehungen mehr oder weniger "funktionieren" bzw. auf Dauer Zweckgemeinschaften sind. Ausnahmen bestätigen die Regel.
Und der Alltag kommt früher oder später immer, ob mit oder ohne Hochzeit. Wer hat nicht seine Bude immer auf Hochglanz gebracht bevor ie Außerwählte das erste Mal reingebeten wurde :) Und wer hat das noch nach Jahren Beziehung gemacht...
 

Kathrinchen

Aktives Mitglied
Deshalb unterstelle ich dass die allermeisten Beziehungen mehr oder weniger "funktionieren" bzw. auf Dauer Zweckgemeinschaften sind.
Ein Zusammenschluss von Menschen, ob nun als Paar oder mit mehreren, ist immer in gewisser Weise zweckgebunden. Und das ist ja nicht unbedingt etwas Negatives und muss einen liebevollen Umgang miteinander nicht ausschließen. Dauerschmetterlinge und ewiges Gefühlsfeuerwerk wären doch auch gar nicht auszuhalten, das zu unrecht so negativ behaftete "Funktionieren" ist durchaus nicht unwichtig.
 

Nordrheiner

Sehr aktives Mitglied
Hallo Evfemina,
wenn man es sich einfach macht, dann schaut man, ob in der Beziehung einzelne Probleme zu finden sind. Und schon hat man die Erklärung. Auch wenn einzelne Probleme vorhanden sind, so denke ich, sind sie meistens nur der Auslöser für Trennung.
Aus meiner Sicht wird oft übersehen, dass gesellschaftliche Strömungen uns beeinflussen – und natürlich auch umgekehrt. Aber wieviele Menschen wollen heute noch gegen den Strom schwimmen?
Gibt es mit dem Fernseher oder dem Toaster ein Problem, wird er entsorgt. Reparieren lohnt nicht. Das mag bei Geräten der Fall sein – dieses Verhalten auf Beziehungen und Familie anzuwenden, halte ich für grundsätzlich falsch. Natürlich sind die Einzelprobleme zu untersuchen und es ist für diese nach Lösungen zu suchen – aber ist es nicht oft so, dass vielen Menschen nicht klar ist, welche Voraussetzungen wichtig sind, um so lang wie möglich, lebenslang, zusammenzubleiben? Das Zusammenbleiben, Treue wird als eigenständiger Wert nicht ausreichend beachtet. Zusammenbleiben, weil alles super läuft, ist doch nicht das Thema. Sicher gibt es Fälle, wo Trennung als einzige Lösung bleibt. Aber wenn die Entscheidung „bei Problem = Trennung“ zur gesellschaftlichen Normalität wird, wird auch Lösungsverhalten, das Lösen von Problemen, zum Sonderfall. Das finde ich traurig.

Eine Gesellschaft ist nicht deshalb stark, weil sich die einzelnen Individuen schnell trennen, sondern weil sie es gelernt haben und für wichtig halten, dass Lösungen erarbeitet werden wollen, manchmal auch über einen längeren Zeitraum. Früher dachte ich: Verliebtheit, Harmonie und guter Sex sind das Wichtigste einer Partnerschaft. Heute denke ich, dass Respekt, Liebe, Treue, Fürsorge, Dankbarkeit und Lösungsverhalten die wichtigeren Faktoren sind, die im Endeffekt auch die anderen wichtigen Faktoren wieder zum Vorschein kommen lassen, sollten sie verloren gegangen sein.
LG; Nordrheiner

 

Fragende

Aktives Mitglied
Hallo Evfemina,

manchmal spüren Paare, dass es zwischen ihnen nicht mehr 'stimmt'. Aus dem Gefühl, nicht so durchdacht. Dann kann es schon passieren, dass sie heiraten, weil sie meinen, so könnte man das, was 'fehlt' wieder ersetzen. Ein naheliegender Gedanke. Viele Freunde fragen langjährige Partner, warum sie nicht heiraten.

Jetzt spüren beide Partner, dass was nicht mehr passt. Und denken dann Beide, eine Hochzeit wäre eine Lösung.

Das klappt auch erstmal. Klar. Man muss die Hochzeit vorbereiten, die Leute einladen, sich - wenn man mag - Trauzeugen aussuchen... .

Und wenn sie dann verheiratet sind, die Gäste gegangen sind, die - gegebenenfalls - Namensummeldungen gemacht sind... dann merken beide, dass sich an der Beziehung (natürlich) nichts geändert hat.

Es gibt natürlich andere Varianten davon. Das Paar heiratet nicht, aber leistet sich eine teure Anschaffung kurz vor der Trennung. Auch, um für sich selbst zu signalisieren, man hätte doch noch gemeinsame Ziele.

Lieben Gruß
Fragende
 
T

Thilo123

Gast
Um den Menschen, die sich den Schritt zur festen Bindung niemals wagten oder keinen willigen Gegenpart fanden das Gefühl sanft-streichelnder Überlegenheit zu geben.
 

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