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Warum gibt es so viele verbitterte, alte Menschen?

NightShadow

Aktives Mitglied
Ich merke das gerade an meinem Schwiegervater. Der hat eigentlich eine Familie, die ihn total gern hat, aber er schottet sich von allen ab und ist mega unzufrieden mit sich und seinem Leben. Auch wenn er noch nicht im Seniorenalter ist (er steuert darauf zu) fällt mir auf, dass gerade ältere Menschen schneller verbittern.

Eigentlich dachte ich immer das gilt gerade für diejenigen die wirklich gar keine Familie haben. Nur ist das hier überhaupt nicht der Fall. Er will mit seiner Familie nicht feiern und hat auch so auf Niemanden Lust. Woher kommt das? Ich meine natürlich ist die Weihnachtszeit für viele nicht leicht, weil da auch emotional viel hochkommt, aber ich wundere mich wie stark das bei manchen ausgeprägt ist.

Habt ihr da selber persönliche Erfahrungen mit euren Eltern/Großeltern? Ich will hier auch nicht nach Geschlechtern urteilen, da meine Oma (sie lebt nicht mehr, aber zu der Zeit wo ich noch Kontakt mit ihr hatte) väterlicherseits meist auch sehr verbittert war.

Würde mich einfach interessieren. :)

(Ist vielleicht etwas ungünstig an den Feiertagen, aber ich hätte Angst die Frage zu vergessen weswegen ich sie lieber gleich poste).
 

Surrender

Sehr aktives Mitglied
Ein Leben wird geprägt von Momenten. Jemand, der sehr alt ist, hatte entsprechend viele davon.

Einschneidende Momente können da ganz schön einen mitnehmen und auch unwideruflich verändern. Vielleicht mache ich gerade selber sowas durch. Doch habe ich vielleicht ein Vorteil alten Menschen gegenüber:
Wenn dann das therapeutische Angebot fehlt, bleibt der Schaden permanent. Man darf nicht vergessen: Vorherige Generationen sehen Psychologische HIlfe als etwas schamvolles an. Sie sind zu einer Zeit groß geworden, wo das verpöhnt war und entsprechend müssen diese Menschen häufig selber mit dem Erlebten klarkommen.
 

Bandit

Urgestein
Es gibt sehr viele Menschen die verbittert sind, einfach mit ihrem Leben nicht zufrieden sind. Was nicht unbedingt mit dem Alter zu tun hat, bei jüngeren fällt es manchmal nicht so stark auf.
Es kommt wohl immer auf die Einstellung zum Leben an!
Das Glas ist nicht für viele halbvoll sondern eher halbleer!
 

Werwiewas

Sehr aktives Mitglied
Auch wenn er noch nicht im Seniorenalter ist (er steuert darauf zu) fällt mir auf, dass gerade ältere Menschen schneller verbittern.
Die verbittern nicht "schneller", sondern hatten einfach viel mehr Zeit dafür.

Je älter wir werden, umso mehr passiert im Leben. Auch viele negative Dinge wie Krankheiten und Todesfälle.

Manche stecken das besser weg und bleiben trotzdem positiv, andere können das eben nicht und verbittern.
 

NightShadow

Aktives Mitglied
Ist seine Frau tot?
Dann wäre es sehr verständlich, wenn er sich zurückziehen möchte.
Allgemein empfinde ich Bitternis als nicht-altersgebunden.
Nein, seine Frau lebt. Sie liebt ihn auch immer noch, aber er hat sich von seiner ganzen Familien abgeschottet. Natürlich hat er auch psychische Probleme. Doch eigentlich hatte er immer Rückhalt von seiner Familie bekommen. Er sagt selber, dass er allein sein will und geht auch nicht ans Telefon.
 

NightShadow

Aktives Mitglied
Ein Leben wird geprägt von Momenten. Jemand, der sehr alt ist, hatte entsprechend viele davon.

Einschneidende Momente können da ganz schön einen mitnehmen und auch unwideruflich verändern. Vielleicht mache ich gerade selber sowas durch. Doch habe ich vielleicht ein Vorteil alten Menschen gegenüber:
Wenn dann das therapeutische Angebot fehlt, bleibt der Schaden permanent. Man darf nicht vergessen: Vorherige Generationen sehen Psychologische HIlfe als etwas schamvolles an. Sie sind zu einer Zeit groß geworden, wo das verpöhnt war und entsprechend müssen diese Menschen häufig selber mit dem Erlebten klarkommen.
Ja, leider ist mein Schwiegervater auch so jemand der psychologische Hilfe sehr stark abgelehnt hat. Das kann auch durchaus ein Faktor sein. Ich habe sehr früh gelernt Hilfe anzunehmen und darüber zu sprechen. Während er sich meist nur die Sorgen anderer angehört hat und seine Gefühle meist an 2. oder 3. Stelle standen.
 

Ouyxettap

Mitglied
Egal wie die äußeren Umstände sind, es kann im Seelenleben eines Menschen ganz anders aussehen. Wenn man sich nicht richtig zugehörig fühlt kann es einem erst Recht schlecht gehen, wenn man viele gut gelaunte Menschen um sich hat. Menschen die verbittern haben sich und ihre Bedürfnisse wahrscheinlich nie richtig erforscht und/oder haben nicht die Möglichkeit/Kraft, für diese einzustehen. So sehr wie ich jeden verstehen kann, der am Leben verzweifelt, so bin ich aber dennoch dafür sich unter Leuten halbwegs zusammen zu reißen und dann nicht "die beleidigte" Leberwurst zu mimen. Es kann halt auch niemand anders was dafür, dass man unglücklich ist aber scheinbar auch nicht offen kommunizieren kann, was einem fehlt, etc.

Und ganz allgemein denke ich geben sich sehr viele Menschen mit Menschen ab, die ihnen eigentlich gar nicht wirklich emotional nahestehen. Auch wenn es die eigene Familie ist.
 

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