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Warum ich mich noch nicht erwachsen fühle - Vergiftete Kindheit

romeo86

Mitglied
Hallo liebe Community! :)

Ich bin heute auf einen sehr guten Link gestoßen, der meiner Meinung nach sehr viele (meiner eigenen) Probleme in einem umfassenden stimmigen Kontext bringt.

Ich lege diesen Text all jenen Menschen um mich herum ans Herz, die ein Nähe-Distanz-Problem haben - für alle Männer, die eine überbehütete Kindheit hatten oder deren Mutter selbst eine ängstliche Persönlichkeit oder Trennungsangst hat - für alle, die sich fragen, warum sie sich noch immer nicht erwachsen fühlen - für alle Männer, die Probleme haben, eine Frau dauerhaft nah an sich ran zu lassen, ohne dass sie sich sofort eingeengt fühlen (und wieder große Distanz schaffen müssen, um leben zu können)

Ich verrate schon mal so viel: ich habe heute für mich selber erkannt, dass ich unterbewusst davon überzeugt bin, dass bis jetzt in Beziehungen immer nur Platz für ein Ich war (ich konnte nicht mein eigenes ich (er-)leben) und dass ich mich davon erdrückt gefühlt habe. Die logische Schlussfolgerung dazu ist nun: ich muss lernen zu vertrauen, dass in einer Beziehung immer zwei Ichs vorhanden sind und dass ich sehr wohl mein Ich mit meinen eigenen Interessen integrieren kann/muss und dieser Platz auch wirklich vorgesehen ist. Damit könnte ich der Angst von Vereinnahmung durch den Anderen gerecht werden, aber wie immer leichter gesagt als getan.

Wer jetzt ein bisschen mehr Lust auf den Artikel bekommen hat, kann das komplette Theoriekonzept unter folgendem Link nachlesen:
Narzistischer Missbrauch von Kindern durch Mütter

Liebe Grüße! würde mich über feedback wie immer freuen! vielleicht findet ja auch der eine oder andere Parallelen zu seinem Leben und ist interessiert daran, davon zu erzählen!

:D romeo86
 

tornado

Neues Mitglied
Hallo Romeo 86.Mir gehts auch so änlich.Bin zwar schon Mutter einer 22jähr. Tochter die ich allein groß zog und auf das Leben vorbereitete.Sie hat einen super job und eine kleine wohnung.Wir haben ein tolles Verhältnis.
Aber zu meinen eltern hab ich kein gutes Verhältnis.Bin nach dem Motto Kinder haben keinen Willen zu haben,bist du nicht willig so brauch ich Gewalt und so lange du deine Beine unter meinen Tisch hast,erzogen worden.Mit 16 bin ich in Lehre und konnte mal so langsam mein eigenes Leben auf bauen.Heute wohn ich über 500 km von daheim weg und bin leidenschaftlicher Singel.Leider hat mich die Vergangenheit mal wieder zurück geholt.Meine Leute können mich nicht so leben lassen wie und was ich bin. für die bin ich heute noch ein 12jähr Kind was nicht alleine leben kann.Sie haben sich nie für mich interessiert oder es kam nichts positives rüber nur negativ.Man muß die Sache auch so sehen,meine mutter war16 als sie mit mir schwanger wurde.sie konnte nicht sich selbst verwirklichen
und ist meinen Vater hörig bzw abhängig.Hab noch ein 2jahr jüngeren Bruder zu dem ich kein Kontakt hab und ein 15jahr jüngeren Bruder mit besseren kontakt,da es ihn so ähnlich erging wie mir.jetzt ist mir eben der Faden gerissen.Ich glaub das reicht auch erst einmal.

Gruß Tornado
 
R

raaspo

Gast
Ein interessanter Text!

Ich erlebte in meiner Kindheit stets die Ambivalenz der Nähe von Seiten meiner Mutter, aber auch meines Vaters.

Beide waren nicht in der Lage ihre eigenen Empfindungen "aus der Tiefe" heraus zu leben, auszudrücken und Teil eines Austauschs zwischen ihnen und uns Kindern werden zu lassen.

Nähe war hier immer bedingt, instabil und meist zweckgebunden.

So wurde ich entweder erdrückt durch das Nähebedürfnis von Mutter und Vater oder aber im "leeren Raum" ihrer Distanziertheit allein gelassen. Mir wurde auf diesem Wege vermittelt, dass Nähe letztlich die Gefährdung der eigenen Autonomie, der eigenen Identität bedeutet. Nähe wie Distanz waren stets mit Anspannung verbunden und schmerzhaft. Beide Pole schienen in der Erfahrung übermächtig und äusserst anziehend.

Für ein eigenständiges "Ich" schien kein Platz. Stattdessen war "ich" eigentlich eine Art Stütze und Erweiterung meiner Mutter. So fühlte ich mit den Jahren ein schmerzhaftes "unwirklich Sein", ganz so als spielte ich andauernd einen Jemand, der gar nicht wirklich "da war".

Mich selbst habe ich nicht gespürt. Das nahm mit den Jahren immer grotesquere Züge an, da ich ein Leben lebte, dass nicht meines zu sein schien. Ich musste erst erfahren, wer oder was ich alles nicht war. In diesem Erforschen fand ich jene Freiheit, die ich immer gesucht hatte. M-Ich.

Raaspo
 

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