Anzeige(1)

Warum ist mein Freund so aggressiv?

  • Starter*in Starter*in Bana
  • Datum Start Datum Start
B

Bana

Gast
Hallo an alle!

Ich habe nun schon mehrfach das Internet nach einem passenden Bild durchsucht, dass die Situation in unserer Beziehung angemessen widerspiegelt.

Aber alle Beschreibungen scheinen mir "zu viel" zu sein. Mein Freund ist nicht jemand, der versucht, mich zu unterdrücken oder der es mir nicht erlaubt, abends auszugehen. Noch macht er meine Leistungen schlecht, im Gegenteil. Er ist also nicht so einer, der systematisch versucht, seine Frau zu quälen und ihr jedes Selbstbewusstsein zu nehmen oder gar jemand, der schlägt.

Dennoch: Er ist manchmal einfach übertrieben aggressiv. Er beledigt mich im Streit auf allerübelste Weise. Und er hat eine extrem einschüchternde aggressive Körpersprache. Ich habe das Gefühl, er verliert manchmal die Kontrolle. Er fängt auch an, wie ein kleiner Junge vor Wut zu spucken. Das ist doch nicht normal!

Ich habe allmählich entdeckt, dass er ein sehr geringes Selbstbewusstsein hat. Wenn ich auch mal was zu meckern habe, wird er gleich so wütend und "schlägt" mit einer härte verbal zurück, dass es in gar keinem Verhältnis zueinander steht.

Auch wenns jetzt komisch klingt, aber er ist sonst, also die meiste Zeit ganz lieb zu mir, also, so wie es eben sein sollte. Er ist außerdem total lustig.

Ich finds total schwierig, sein Verhalten zu umschreiben. Und ich weiß nicht, wie ich darauf reagieren soll. Ich bin auch immer öfter damit überfordert. Ich weiß, dass wir so unsere Beziehung kaputt machen.
Aber was tun?

LG
 
Hast du schon mal mit ihm darüber geredet? Ich weiß nicht, was er für ein Mensch ist, viele Männer haben ja Probleme mit Emotionen umzugehen, da ist es schwer ranzukommen.
Sonst würd ich wirklich einfach versuchen ganz ruhig mit ihm zu reden, ihm deine Angst zu schildern und das du ihn über alles liebst, du aber Angst hast, wenn er die Kontrolle verliert und fürchtest er könnte eurer Beziehung schaden und wahrscheinlich auch dir.

Ansonten kenn ich nur meinen alten Englischlehrer (ich weiß doofes Beispiel 😛) der war auch immer richtig schnell aggressiv und hat sogar beinahe mal nen Schüler geschlagen. Er hat dann irgendwann mit Yoga angefangen und auch mit Anti-Aggressionstraining so weit ich weiß. Du könntest deinem Freund anbieten, dass ihr da zusammen hingeht. Beim Yoga müsstest du an sich noch nicht mal sagen, dass es gegen seine "Wutanfälle" ist. Das sind natürlich alles nur Lösungen wenn er sieht, dass seine Aggressivität ein Problem ist. Dass musst du ihm erstmal deutlich machen. Das du ihn nicht dafür verurteilst, sondern ihn liebst und gerne das gemeinsam mit ihm ändern möchtest.

Wichtig ist auch, dass du ihn fragst ob es vielleicht ein Grund für das Verhalten gibt oder ähnliches bzw. ob es wirklich der von dir genannte Grund ist und woran das liegt. Vielleicht fällt dir ja auch noch was ein, vielleicht ein ganz bestimmter Kritikpunkt mit dem er nicht klar kommt. Sonst ist bei Kritik auch immer wichtig zu betonen, dass es "nur" seine eigene Meinung ist etc.

Je nach dem wie einsichtig er ist und wie gut er mit sich reden lässt könnte das ein ganz schönes Stück arbeit werden.

Ich hoffe ich konnte dir zumindest ein klein wenig helfen ^^'

LG
Coro
 
Hast du schon mal mit ihm darüber geredet? Ich weiß nicht, was er für ein Mensch ist, viele Männer haben ja Probleme mit Emotionen umzugehen, da ist es schwer ranzukommen.
Sonst würd ich wirklich einfach versuchen ganz ruhig mit ihm zu reden, ihm deine Angst zu schildern und das du ihn über alles liebst, du aber Angst hast, wenn er die Kontrolle verliert und fürchtest er könnte eurer Beziehung schaden und wahrscheinlich auch dir.

Ansonten kenn ich nur meinen alten Englischlehrer (ich weiß doofes Beispiel 😛) der war auch immer richtig schnell aggressiv und hat sogar beinahe mal nen Schüler geschlagen. Er hat dann irgendwann mit Yoga angefangen und auch mit Anti-Aggressionstraining so weit ich weiß. Du könntest deinem Freund anbieten, dass ihr da zusammen hingeht. Beim Yoga müsstest du an sich noch nicht mal sagen, dass es gegen seine "Wutanfälle" ist. Das sind natürlich alles nur Lösungen wenn er sieht, dass seine Aggressivität ein Problem ist. Dass musst du ihm erstmal deutlich machen. Das du ihn nicht dafür verurteilst, sondern ihn liebst und gerne das gemeinsam mit ihm ändern möchtest.

Wichtig ist auch, dass du ihn fragst ob es vielleicht ein Grund für das Verhalten gibt oder ähnliches bzw. ob es wirklich der von dir genannte Grund ist und woran das liegt. Vielleicht fällt dir ja auch noch was ein, vielleicht ein ganz bestimmter Kritikpunkt mit dem er nicht klar kommt. Sonst ist bei Kritik auch immer wichtig zu betonen, dass es "nur" seine eigene Meinung ist etc.

Je nach dem wie einsichtig er ist und wie gut er mit sich reden lässt könnte das ein ganz schönes Stück arbeit werden.

Ich hoffe ich konnte dir zumindest ein klein wenig helfen ^^'

LG
Coro

Hallo, danke für deine Antwort!

Das hab ich natürlich schon oft probiert. Das Problem ist, er sieht immer gleich alles als grundsätzliche Infragestellung seiner Person. Deshalb kann ich ihn oft nicht erreichen. Er wird eben auch schnell kindisch und zornig und hört dann gar nicht mehr, was ich sage. Manchmal kann ich ihn schon erreichen, ich denke auch, dass er mich versteht, zumindest teilweise, aber es eskaliert immer wieder.

Vieles für sein Verhalten liegt in seiner Kindheit begründet, aber ich kann doch auch nicht nur Verständnis haben. Es geht ja auch auf meine Kosten. Manchmal denke ich, er muss sich immer wieder bestätigen, dass ich ihn nicht verlasse. (Er hat das schlechte Erfahrungen in der Kindheit gemacht, die ich jetzt aber auch nicht so ausbreiten möchte.)

Ich denke eben auch, dass alles noch so vernünftige Reden nicht viel bringt. Vielmehr kommt es darauf an, sich in der konkreten Situation so zu verhalten, dass mein Freund nicht das mit seinem Verhalten erreicht, was er erreichen will. Bloß wie? Und was will er damit erreichen? Und wie kommen wir wieder hinter diese überschrittenen Grenzen zurück? Wie?

Ganz ehrlich, so wie wir zur Zeit manchmal streiten, ist das für Kinder unzumutbar, z.B. Aber vielleicht wollen wir ja mal welche haben. Aber es ist ja nicht nur das. Wir gehen daran kaputt. Zumal ich auch nicht mehr die stärksten Nerven hab, aufgrund einiger Erlebnisse in der Vergangenheit. Ich weiß mich manchmal gar nicht gegen diese Aggressionen zu wehren. Bei mir baut sich dann so ne Spannung und so ein Druck auf, ich kann das gar nicht beschreiben. Das geht so weit, dass ich dann auch irrational werde und ihm mit Selbstmord drohe oder nicht mehr mit ihm rede, aber nicht, weil ich ihn bestrafen möchte, sondern weil ich es nicht mehr aushalte und unbedingt will, dass es aufhört.

Manchmal denke ich, wir sind beide die totalen Psychowracks, die jeweils einen gesunden Partner bräuchten, damit sie wieder klarkommen können.

Aber ich will mich nicht von ihm trennen. Ich bin nicht von ihm abhängig, aber es meistens einfach total schön mit uns. Es muss doch einen Weg geben, sich gemeinsam weiterzuentwickeln. Da raus zu kommen, aus diesem irrationalen, kindischen Verhalten!!???

Mich kostet das alles so viel Energie.

LG
 
Inwiefern profitiert ihr beide denn von eurer Beziehung, wenn ihr mal Bilanz ziehen würdet?



Darkside


Es ist sehr verlässlich. Ich vertraue ihm. Das bringt mir natürlich Sicherheit, Geborgenheit. Ich liebe ihn. Und ich mag ihn auch! Ich finde, er ist ein lustiger Typ. Er ist hilfsbereit, bescheiden, er hat eben ein Herz aus Gold. Ich lerne viel von ihm, er auch von mir, sei es nun einfach nur Wissen, oder aber der Blick über den Tellerrand, das Auseinandersetzen mit anderen Themen, Menschen, mit sich selbst. Es hat sich auch schon vieles verbessert in unserer Beziehung, seit wir aus der blinden Verliebtheit raus sind. Nur weiß ich nicht, was ich/ wir tun kann/ können, damit sich dieses Aggressionsproblem löst. Es ist ja auch nicht immer so extrem, wir können auch "normal" streiten. Trotzdem gibt es immer wieder Eskalationen, die ich nicht beschönigen kann oder will, die dürfen nicht sein. Nicht, weil das so in einer guten Beziehung nicht zu sein hat, sondern, weil man sich verletzt. So Ausdrücke wie "Schlampe" machen alles kaputt. Oder dieses aggressive Auftreten. Man sollte doch den Menschen, den man leibt nicht einschüchtern wollen! Genauso sollte man sich nicht nur wehren können, indem man mit einem schlechten Gewissen arbeitet.

Wir geraten da ab nem bestimmten aufgeladenen Punkt immer wieder in ein gefährliches Fahrwasser.

Er wirkt auf mich immer noch genauso anziehend, wie am allerersten Tag (wir sind seit etwas mehr als 3 Jahren zusammen). Ich hab ihn wirklich lieb. Und im Bett läuft außerdem auch gut, ist ja auch nicht ganz unwichtig.
 
Wie reagiert er, wenn du in einer "guten" Phase mit ihm über das Thema Therapie zu reden beginnst? Auch gleich so aggressiv?



Darkside

Weniger aggressiv nach außen, also er wird nicht laut, aber er lässt sich darauf nicht ein. Ich glaube schon, dass er irgendwie weiß, dass er da ein Problem hat, aber ich weiß nicht, ob er weiß, dass das eigentlich behandlungsbedürftig ist. Er realisiert nicht, wie bedrohlich er nach außen wirkt. Neulich war da ein Vorfall, ein Streit, wie auch immer. Freunde haben uns ohne Ton beobachten können und meinten zu mir, er würde extrem aggressiv und gefährlich aussehen beim Streiten und man habe immer das Gefühl, man müsse gleich dazwischen gehen.

Viele schätzen ihn so ein. Er ist immer wieder überrascht, sieht das aber mehr als Eigenart von sich, glaub ich.

Er hat unheimliche Angst vor der Begegnung mit Vergangenem und mit sich selbst. Er will immer besonders beliebt sein und hat Schwierigkeiten, schlechte Charaktereigenschaften als in ihm begründet zu sehen, in sich zu integrieren. Er will das von sich fernhalten. Hat Angst davor "so einer" zu sein, verachtet Männer, die ihre Frauen klein halten oder/und schlagen.

Aber letztlich ist das, was er mit mir manchmal macht ja auch Gewalt, wenn auch keine körperliche.

Er ist auch so oft irgendwie zornig und wütend, wenn acuh nicht auf mich, aber das belastet einen ja trotzdem irgendwie, weils so die Atmosphäre vergiftet. Er fühlt sich dann manchmal von Dingen belästigt oder angegriffen, die andere Menschen einfach nunmal tun, so wie das Ein- und Ausatmen. Für Außenstehende null nachvollziehbar, was da in seinem Kopf vorgeht. Eher pessimistisch veranlagt, die schlechten Dinge sehend, unruhig, immer unter Strom.

Manchmal möchte man ihn so "zwangsentspannen". Dann denkt man echt: Man Junge, komm doch mal runter. Er mag eben auch keine Massagen oder sonstiges, was entspannt. Meistens ist es eben so, dass es einem eher leid tut, wie er sich "quält" mit sich und der ganzen Welt.

(Nichts desto trotz nicht aus den Augen verlierend, dass es Sachen gibt, die nicht gut für mich sind!)

Auf der anderen Seite ist er aber eben auch sehr lustig und lieb. Aber auch nie so richtig unbeschwert.
Wie gesagt, schwer zu beschreiben...
 
Und was ist deine Konsequenz, wenn er sich weigert, sich zu ändern oder Hilfe zu holen?



Darkside

Hm...gute Frage.

Ich liebe ihn wirklich sehr. Aber ich bin mir langsam im klaren darüber, dass ich das einfach nicht kann, nicht für den Rest meines Lebens, das raubt mir zu viele Nerven. Ich brauche einfach mal Ruhe und Harmonie in meinem Leben. Ich weiß nicht, ich müsste die Beziehung auf kurz oder lang beenden, auch wenns mir in der Seele weh tut. Allein der Gedanke.

Aber ich bin mittlerweile auch wie gesagt zu fragil und zu belastet. Ich brauche ja selbst Heilung. Ich kann nicht auch noch die Ausbrüche anderer aushalten.

Ich bin aber auch ehrlich: Weiß nicht, ob ich das einfach so könnte. Nicht immer kann man einfach so umsetzen, was der Verstand einem sagt.
 
Wie würde er reagieren, wenn du ihm genau das in einem ruhigen Moment sagen würdest?





Darkside

Ich glaube, da würde er wieder sauer werden, weil er da raus hören würde:

Wenn du dich nicht änderst, verlasse ich dich!

Quasi eine Drohung. Er ist da zu sehr mit seiner Verlustangst überfrachtet, um das die eigentliche Botschaft zu ihm durchdringen würde.

Denkst du, ich sollte es ihm trotzdem nochmal so sagen? Ich mag auch nicht immer irgendwas nicht sagen können, aus Angst, seine Verlustängste zu wecken. Bin ich vielleicht zu rüchsichtsvoll mit ihm? Wie komm ich denn da weiter, wenn die Kommunikation so schwierig ist?
 
Ja, das muss ich tun. Es geht einfach nicht anders, ich dreh sonst irgendwann durch. Was hältst du vom Briefschreiben? Da kann er mir nicht ins Wort fallen und muss auch das hören bzw. was eigentlich gemeint ist.

Wir haben heute wieder ewig lang geredet. Ich erkläre und erkläre und erkläre, er wirkt dann auch einsichtig. Und wenn ich mich lang genug unbeeindruckt von seiner Aggression zeige, wird er ruhig. Nur weiß ich dann auch nicht, wie das, was ich sage bei ihm ankommt. Ist es echte Einsicht? Oder versucht er sein Verhalten doch wieder irgendwie zu banalisieren?

Ich habe heute auch zu ihm gesagt, als er wieder mal diesen Blick drauf hatte: "Siehst du, genau das meine ich! Jetzt müsstest du dich mal sehen. Und immer wenn du merkst, dass du mich mit deinem Verhalten nicht mehr einschüchtern kannst, wirst du noch aggressiver, weil du Angst hast, die Kontrolle über mich zu verlieren."

Da ist er dann irgendwie plötzlich ruhig geworden.

Denkst du, dass man sowas allein schaffen kann, also sein Verhalten zu ändern, oder dass man da auf jeden Fall einen Therapeuten braucht?

LG
 
Nein, eigentlich nicht.

Ich kann nicht richtig schlafen und bin irgendwie ganz aufgelöst. Seit diesem Vorfall merke ich immer mehr, wie sehr mich das belastet, diese Aggressionen.

Ich fühl mich ganz schön elend, weil ich gemerkt habe, dass ich das gar nicht für immer aushalten kann. Weil ich weiß, was das in der Konsequenz bedeutet. Und weil ich mich vor der Mühe scheue, dem Kraftakt dafür zu kämpfen, ich fühl mich müde.
 
Versuch ihm das auch mitzuteilen, wie sehr dich das mitnimmt, wie sehr er nicht nur eurer Beziehung sondern auch dir schadet und wie müde und kraftlos du dich fühlst.
Ich denke, es ist wichtig, dass er sieht, dass seine Aggressionen nicht banal sind. Ich kenne dieses Banalisieren in einem anderen Zusammenhang von meinen Eltern, aber wenn sie sehen wie schlecht es mir wirklich geht, dann sind sie auch bereit zumindest ein wenig zu ändern.

Ein Brief wäre eine gute Wahl finde ich, zumindest wenn du weißt, dass er das auch ernst nimmt und nicht einfach bei Seite schiebt oder wütend darauf reagiert. Es gibt Leute bei denen geht das gar nicht.
Ich denke, es ist auch wichtig, dass du in dem Brief nicht (nur?) rational Erklärst, sondern einfach deine Gefühle zum Ausdruck bringst, wie verzweifelt, verletzt und erschöpft du bist.

Und wenn es dir zur Zeit so schlecht geht, ruh dich einfach mal einen Nachmittag lang aus.
 

Anzeige (6)


Antworten...
Jedem Teilnehmer und jedem Beitrag des Forums ist mit Respekt zu begegnen...
Bitte beachte das Thema auf das du antworten möchtest und die Forenregeln.

Ähnliche Themen

Thema gelesen (Total: 2) Details

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.


      Du hast keine Berechtigung mitzuchatten.
      Du bist keinem Raum beigetreten.

      Anzeige (2)

      Oben