Liebe Sunn,
genau der fett markierte Satz drückt aus, was Du bisher versäumt hast.
An Deiner Stelle würde ich Sätze wie "ich liebe Dich doch" nicht so einfach als wahre Aussage hinnehmen. Vielmehr würde ich kritisch nachfragen, wie er das meint. Also ich würde hören wollen, was er alles "an mir" mag und wofür er dankbar ist. Und ist mir das zu dünn, dann weiß ich wenigstens woran ich bin.
Ist "mir" die Dankbarkeit zu dünn, sind mir die Aussagen zu mir "was er an mir liebt und schätzt" zu dünn, dann wird für mich aus der Freundschaft ggf. eine nette Bekanntschaft, aber auf keinen Fall eine Liebesbeziehung. Und genau das würde ich auch so sagen.
Vielleicht gehört Dein Freund zu den sogenannten Frustessern. Frustesser versuchen ihren Frust "über das Leben und die ungerechte Welt" über das Essen abzureagieren. Reicht das nicht aus, werden die Menschen ihres Umfeldes negativ aufs Korn genommen.
Vielleicht würde es Deinem Freund die Augen und Ohren öffnen, wenn Du mal klipp und klar sagen würdest:
"Wenn Du meinst, an mir herumkritisieren zu müssen, dann tue das ausserhalb meiner Wohnung und verbringe den Tag mit Dir alleine. Und den morgigen Tag auch. Ohne mich."
Du darfst sogar mal wütend werden!
LG, Nordrheiner