[QUOTE="Gelöscht 130534, post: 4618652"]
Doch, genau das ist der entscheidende Punkt. Therapien sind keine Werkstätten in denen man passiv geheilt wird. 90% der Arbeit muss der Patient selber leisten. Therapien können bestenfalls Inspirationen liefern. Ein Therapeut ist im besten Fall ein Wingman in Eurem Team.
Schon die Modelle widersprechen sich. Eine Verhaltenstherapie basiert auf völlig anderen Erklärungsansätzen als die Psychonanalyse und deren Unterformen. Und die psychiatrische Perspektive, welche ihren Fokus stark auf den Hirnstoffwechsel legt ist nochmal etwas ganz anderes, wobei die eigentlichen Symptome häufig aus gemischten Ursachen heraus resultieren.
Vieles in der Hirnforschung ist noch nicht geklärt, und wissenschaftliche Studien meist biased, sprich dass der Studienleiter seine eigenen Überzeugungen in die Studie einfließen läßt, wie der Mathematiker Dr. Vangelis Evangelou in einer großen Studie dargelegt hat. https://www.deutschlandfunkkultur.de/zweifel-an-studien-wie-gut-hilft-psychotherapie-wirklich-100.html
Die Widersprüchlichkeit dieses Themenfeldes wird sichtbar, wenn die Diagnose eines Patienten im öffentlichen Interesse liegt, so beispielsweise beim Rechtsgutachten des norwegischen Terroristen Anders Breivik. Die unterschiedlichen Gutachten widersprachen sich in ihrer Beurteilung fundamental, und waren entscheidend, weil ja hier auch die Frage der Schuldfähigkeit zur Disposition stand.
Ich verlinke gerne den entsprechenden Abschnitt im Wikipedia Artikel: https://de.wikipedia.org/wiki/Anders_Behring_Breivik#Rechtspsychiatrische_Gutachten
Ich spreche mich damit aber ausdrücklich eben nicht gegen Therapien aus, sondern möchte die notwendige Eigenverantwortung betonen, die jeder Patient mitbringen sollte.
Es ist Deine Gesundheit, Dein Leben, Deine Zukunft, und Du musst reflektieren welche Behandlung Dir gut tut. Geht etwas in eine falsche Richtung, dann scheue nicht das Feedback. Sachlich, höflich und ohne Misstrauen.
Dann können Therapien nämlich genau die Unterstützung bringen, die einen Menschen aus einer Lebenskrise heraus zu begleiten vermag.
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