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Warum wird man immer wieder Mobbingopfer?

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Runalin

Gast
Ich hab in meiner Schulzeit vor über 10 Jahren 3 Mal die Schule gewechselt wegen Mobbing.
Jetzt im Studium merke ich wieder, dass es zurück ist.
Ich hab mir oft die Frage gestellt: Warum immer wieder ich und denke mittlerweile, dass es meine äußere Wirkung ist? Ich wirke unsicher, gebe mich auch so, spreche dann wenig und ziehe mich zurück.
Selbsterfüllende Prophezeiung.

Oder denkt ihr, es liegt an anderen Dingen und ich hatte einfach nur Pech an die falschen Leute zu kommen?

Die Sache ist: Ich würde das gerne aufarbeiten, weiß aber aus Erfahrung, dass viele Therapeuten der Ansicht sind: Die Mobbingopfer sind selbst Schuld und das Thema, weil es nicht im ICF ist, auch schnell wegreden.

Habt ihr noch eine Idee an wen ich mich wenden kann?
Es betrifft meist Gleichaltrige zwischen 18 und 30. Mit Kindern und Leuten über 30 komme ich dagegen super klar.
 
Wenn man an 3 verschiedenen Schulen gemobbt wird, ist davon auszugehen, dass Anreize für andere das zu tun auch bei einem selbst zu suchen sind. Ich will damit nicht sagen: Du bist selbst schuld. Ich meine damit: Du musst etwas an Dir haben, dass andere dazu bringt so zu handeln.
Ich denke, die Wahrscheinlichkeit dass das einfach nur "Pech" ist/war, ist sehr gering bis quasi nicht möglich.

Woran das konkret liegt, ist per Ferndiagnose schwierig einzuschätzen. Es kann sein, dass Dein Sozialverhalten in den Augen anderer häufiger nicht ädquat erscheint (was Du sagst, wie Du Dich gibst usw.). Es kann sein, dass Du Dich irgendwie anders kleidest oder eine äußere Auffälligkeit hast. Es kann sein, dass Du in Deinem Wesen unnahbar, arrogant, überheblich erscheinst. Es kann sein, dass Du viel hübscher bist als andere Mädels und sie in Dir Konkurrenz sehen und Futterneid aufkommt.

Es kann aber auch sein - glaube ich zwar nicht, aber könnte sein - dass Du das was Du als Mobbing wahrnimmst, eigentlich gar kein Mobbing darstellt. Also quasi verzerrte Wahrnehmung der Realität. Halte ich nicht für sehr wahrscheinlich, aber so Fälle gibts auch.

Ich vermute, Du hast eher wenige Freunde? Ansonsten könntest Du denen Deine Eindrücke schildern was die dazu meinen.
 
Das passiert jedem, nur gehen andere anders damit um. Lassen sich eben nicht verunsichern und die Spirale wird dadurch dann gar nicht erst in Gang gesetzt. In dem Sinne liegt es dann schon an Unsicherheit, aber eben nur insofern, dass "normale" Begebenheiten dramatischer interpretiert werden und sich dadurch dann tatsächlich eine ungute Dynamik entwickeln kann. Da ist nichts Merkwürdiges an dir, zumindest nichts, das merkwürdiger als bei anderen wäre.
 
Natürlich bist du selbst schuld, dass du gemobbt wirst. Wenn es nämlich anders wäre, könntest du auch nichts dagegen machen und müsstest es einfach hinnehmen. Toll nicht? Denk mal darüber nach.

Also immer von dir selbst ausgehen. Es ist auch eine selbsterfüllende Prophezeiung. Und eigentlich ist das auch das einzige was es ist: Eine selbsterfüllende Prophezeiung. Wenn du nämlich glaubst, dass du ein Mobbing Opfer bist, dann wirst du es werden. Egal, wie die Umstände sind. Du wirst das unterbewusst so kommunizieren. Das wichtigste ist also, dass du deine Ansicht über dich selbst zuerst in deinem Kopf änderst! Wie? Frag dich selbst. Was macht dich unsicher? Wie kannst du es überwinden? Was ist der nächste kleine Schritt, dass du stolz auf dich sein kannst? Denn stolze Menschen tolerieren es nicht, wenn Andere auf ihnen herumtrampeln.

Was sind denn deine Hobbies?
 
Ich hab selbst schon eine Arbeit über Mobbing geschrieben und ganz sicher hat das Opfer nicht zu 100 Prozent Schuld.

Es rechtfertigt nichts, auf Andere körperlich oder verbal los zu gehen.

Das zu behaupten, damit bist du nicht besser als die Mobber selbst.



Ich bin raus aus dem Thread. Ich merke, dass er mir nicht gut tut und schon wieder die alten Bilder hoch kommen.

Trotzdem Danke für den Versuch. Bitte akzeptiert das! Danke.
 
Ich hab selbst schon eine Arbeit über Mobbing geschrieben und ganz sicher hat das Opfer nicht zu 100 Prozent Schuld.

Es rechtfertigt nichts, auf Andere körperlich oder verbal los zu gehen.

Das zu behaupten, damit bist du nicht besser als die Mobber selbst.



Ich bin raus aus dem Thread. Ich merke, dass er mir nicht gut tut und schon wieder die alten Bilder hoch kommen.

Trotzdem Danke für den Versuch. Bitte akzeptiert das! Danke.


Nein, das hat keiner geschrieben, außer der User hinter #3. Und da gibst du bitte nichts drauf.

Oh, und #4.

Dennoch, es stimmt nicht.
 
Natürlich bist du selbst schuld, dass du gemobbt wirst. Wenn es nämlich anders wäre, könntest du auch nichts dagegen machen und müsstest es einfach hinnehmen. Toll nicht? Denk mal darüber nach.

@Wandel: Darüber habe ich gerade nachgedacht und finde Deinen Rückschluss weder logisch noch angebracht. Hätte ich vor 45 Jahren eine Statur wie "Conan der Barbar" inkl. seiner Ausstrahlung gehabt, hätte mir der fünf Jahre ältere Junge wahrscheinlich keine reingehauen, weil er es einfach konnte und mir körperlich überlegen war. Aber macht mich das zum Schuldigen? Na klar, ich hätte auch einige Stunden in diesem Fahrradkeller warten können, damit ich den Dummschädeln nicht über den Weg laufe, also wieder meine Schuld? Mach Dich nicht zum Opfer, dann wirst Du keines? Also da platzt mir fast der Kragen, denn diese Haltung verlagert die Verantwortung auf das Opfer: "Wärst Du nicht so schwach, MÜSSTE und KÖNNTE ich Dich nicht mobben!". Fordert also eine Frau die Prügel ihres Mannes ein, und der ist nur ein Teil ihres Entwicklungsprogramms zu einer "Red Sonja"? Müssten sie und ich also noch dankbar sein?

Es ist ganz einfach: die Mobbingtäter machen einen Menschen zum Mobbinopfer. Sie entscheiden, dass sie sich auf Kosten eines anderen Menschen scheinbar über ihn erheben. Sie nehmen für sich ein Recht heraus, das mich nur hoffen lässt, in einem solchen Moment nicht feige zu sein. Macht kann man nur ausüben, wenn man sie von anderen Menschen bekommt oder sie sich durch Gewalt nimmt. Es gibt keine Könige, ohne die Menschen, die sie (er-)tragen und sie zu dem machen, was sie sind. Ein König oder eine Königin kann sinnvoll und nützlich sein. Ein verdammter Mobber oder eine Mobberin ist es nicht, auch wenn ich "gestärkt" aus diesem Angriff auf mich hervorgehe. So mancher hat diese Chance nicht, kann sie nicht einfordern, wird auf dem linken Fuß erwischt und ist zur falschen Zeit am falschen Ort.

Warum man immer wieder Mobbingopfer wird? Weil man selbst und auch die Mitmenschen Angst haben, zu feige sind und weil unsere dunklen Seiten zuweilen mehr Macht über uns haben, als wir wahrnehmen oder gerade verantworten wollen und weil die Gier nach Macht und Geld immer wieder mit Sozialdarvinismus und dem Recht des Stärkeren gerechtfertigt wird. Und auch, weil es "funktioniert" und solange wir noch Hierarchien und Machthaber brauchen.

Ich habe keinen anderen Weg gefunden, um mit Mobbing klar zu kommen, als mich innerlich und äußerlich zu stärken. Dafür bin ich nicht dankbar, niemandem. Ich weiß einige bessere Beschäftigungen, als sich von anderen zur Übung verprügeln zu lassen und selbst das Zuschlagen, Schmerzen zuzufügen und Hebel anzuwenden zu üben. Aber es ist leider sinnvoll, um wirksame Grenzen setzen zu können.

Ich habe meiner Tochter Druckpunkte gezeigt, habe ihr Griffe beigebracht, bei denen sich ihre Klassenkameradin (die keine Kameradin war und ist) unter Schmerzen gekrümmt hat. Ich habe den Schmerz in den Augen meiner Tochter gesehen, als sie sich nicht mehr anders zu helfen wusste und sie angewendet hat. Sie war mir nicht dankbar dafür.

Was gegen Mobbing hilft? Es aufdecken, dagegen aufstehen und ein Klima schaffen, in dem Mobbing nicht gedeihen kann und muss. Mutig sein. Wütend werden und aussprechen: "Hier wird nicht gemobbt! Jetzt nicht und auch nicht in Zukunft!"
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hab selbst schon eine Arbeit über Mobbing geschrieben und ganz sicher hat das Opfer nicht zu 100 Prozent Schuld.

Es rechtfertigt nichts, auf Andere körperlich oder verbal los zu gehen.

Das zu behaupten, damit bist du nicht besser als die Mobber selbst.

Sehe ich auch so, ich habe da ein klar umrissenes Täter- Opferbild ( wie übrigens in anderen Sachen auch) und zwar ist Täter welcher andere mobbt und das Opfer ist halt derjenige welche es trifft. Gründe spielen da für mich überhaupt keine Rolle es gibt für so ein Verhalten nun mal keine Rechtfertigung.

Obwohl, man ja sagt das Täter keine Gegner sondern Opfer suchen, das mag sein, ist jedoch keine Rechtfertigung für so ein Verhalten.

Und bitte keine Täter- Opfer Umkehr betreiben.
 

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