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Alexialaureen

Neues Mitglied
Also ich weiß nicht wo ich anfangen soll, aber berichte mal nun:


Seit 1 oder 1 1/2 Jahren fühle ich mich immer wieder sehr oft schlecht, psychisch.
Ich habe in dieser Zeit gemerkt, dass ich immer mehr an Kraft und Lust verliere das Leben Tag für Tag zu meistern. Ich gehe noch zur Schule und bin momentan im Abschlussjahr, das ich freiwillig wiederhole, weil mir meine Noten letztes Jahr zu schlecht waren. Meine Noten waren nur deswegen so schlecht, weil ich mich oft davor gedrückt habe zur Schule zu gehen und nicht weil mir der Stoff zu schwer war bzw. ich schultechnisch in irgendeinem Fach schlecht war. Es waren einfach meine Fehlzeiten die meine Noten runtergedrückt haben. Außerdem habe ich sehr viele Klausuren geschwänzt, weil ich nie die Motivation und Kraft dazu hatte, rechtzeitig anzufangen dafür zu lernen. Ich bin und war schon immer jemand, der immer sehr spät mit Erledigungen anfängt, sei es Hausaufgaben, für Klausuren lernen oder sonstiges. Ich schiebe quasi alles vor mich hin, schon immer. Hat auch ganz gut geklappt, mit dem „Auf den letzten Drücker erledigen“. Aber in den letzten 1-2 Jahren habe ich schon gemerkt, dass dies schlimmer wurde, dass ich es nicht mehr geschafft habe rechtzeitig zu lernen, nicht weil ich zeitlich nicht konnte da irgendwas dazwischen gekommen ist, sondern ich selber konnte es nicht von mir aus tun, da mir psychisch die Kraft dazu gefehlt hat. Deswegen habe ich oft Klausuren geschwänzt und die Nachschreibeklausuren waren oft viel schwerer, weswegen ich dann auch eine schlechtere Note geschrieben habe, als ich es sonst getan hätte. Auch Referate bzw. Präsentationen habe ich geschwänzt, weil ich sowas nicht kann, und generell habe ich Kurse geschwänzt, in denen ich niemanden kannte und mich deswegen unwohl fühlte. Dies führte auch dazu, dass ich natürlich schlechte Noten bekam in vielen Fächern. Ich mag es nicht vor Menschen zu sprechen, sei es ein Referat oder generell mündlich im Unterricht mitmachen. Ich war mein ganzes Leben lang so, seitdem ich denken kann, als ich in die erste Klasse kam habe ich es gehasst im Stuhlkreis zu erzählen, was ich am Wochenende gemacht habe, ich habe so sehr gehasst. Und heute ist es nur schlimmer. Ich war aber nie jemand, der alleine war in der Schule, ich hatte immer jemanden mit dem ich geredet habe oder Freundschaft schloss.
Nun in den letzten 1 bis 1 1/2 Jahren ist es aber, habe ich das Gefühl, viel schlimmer geworden, dass ich vor Menschen nicht sprechen kann. Auf Menschen wirklich zugehen, kann ich auch nicht und es ist schlimm für mich, weil es mich viel Überwindung kostet, manchmal scheint es mir sogar unmöglich. In diesen 1 bis 1/2 Jahren habe ich auch gemerkt, dass meine tägliche Stimmung anders ist, als früher. Ich fühlte und fühle mich immer noch jeden tag betrübt, so als ob irgendwas schlimmes in meinem Leben passiert wäre, aber das ist es nicht. Ich habe keine „schlimmen“ Probleme. Auch in meiner Vergangenheit, ist, soweit ich mich erinnern kann, nichts vorgefallen, weswegen ich mich so fühlen könnte.
Ich habe diese 1 1/2 Jahre oft damit verbracht einfach nur nichts zu tun, einfach nichts zu tun, was mich in meinem Leben irgendwie weiterbringt. Und heute sitze ich immer noch nur noch da und mache „nichts“. Die letzten Monate ist es für mich nur noch schlimmer geworden:
Ich habe seit einigen Monaten, das Gefühl, dass es sich nichts lohnt zu tun bzw. immer mehr gemerkt, dass ich NICHTS habe im Leben, weswegen es sich lohnt zu kämpfen oder zielstrebig zu sein. Ich fühle mich einfach nur sehr oft leer und könnte wirklich stundenlang damit verbringen auf meinem Bett zu sitzen und über das Leben nachzudenken. Immer wenn meine Familie schlafen gegangen ist und es spät in der Nacht ist, fühle ich mich am schlimmsten, ich werde traurig, fühle mich leer, habe Angst, fange an zu weinen und verspüre den Drang mich selbst zu verletzen bzw. mir in meine Haut zu schneiden. Wenn ich dann anfange zu weinen, dann wirklich stundenlang sehr stark, so dass am nächsten morgen meine Augen angeschwollen sind (weswegen ich auch oft nicht zur Schule gegangen bin, weil ich mich einfach nur beschissen gefühlt habe). Wenn ich mir meine Haut aufschneide, dann fühle ich mich immer besser und mir fällt es leichter einzuschlafen. Ansonsten hasse ich es einzuschlafen, weil ich davor immer weinen muss oder einfach sehr traurig und niedergeschlagen bin (obwohl ich keinen erdenklichen Grund dazu habe). Dieses Jahr ist es etwas besser mit dem Lernen für die Klausuren, also ich schaffe es rechtzeitig anzufangen, aber auch nur weil ich mir enorm viel Druck mache, da ich weiß, ich wiederhole das Schuljahr schon und kann meine Eltern nicht nochmal ein zweites Mal enttäuschen. Was ich aber gemerkt habe ist, ich kann Dinge generell nicht anfangen, zum Beispiel mein Zimmer aufräumen, oder seit Wochen stehen Dinge rum, die ich erledigen wollte, es aber immer noch nicht getan habe. Früher war ich sehr ordentlich, inzwischen herrscht bei mir oft Unordnung, ich wäre gerne ordentlich wie früher, aber ich kann irgendwie mit Dingen nie anfangen.
Was ich auch bemerkt habe, dass ich immer mehr die Anwesenheit von Menschen meide und verabscheue. Ich treffe mich nicht mehr so oft mit meiner besten Freundin und bin auch so gut wie nie mehr im Wohnzimmer Abends mit meinen Eltern, aber Nachts wenn alle schlafen, bin ich auch traurig, weil ich daran denke, dass wir alle irgendwann sterben und meine Eltern vor mir tot sein werden und ich es dann bereuen werde, nicht die Zeit mit ihnen verbracht zu haben. Aber auf der anderen Seite, hasse ich die Gegenwart von anderen Menschen inzwischen, ja auch von meinen Eltern, von meiner besten Freundin, Menschen die ich liebe. (Paradox oder?) Ich fühle mich unwohl in ihrer Nähe und am wohlsten fühle ich mich wenn ich alleine bin und alles ruhig ist. Ich bevorzuge es einfach immer mehr allein zu sein. Ich bin generell ein sehr sensibler Mensch und nehme mir alles immer viel zu schnell zu Herzen, aber in letzter Zeit habe ich das Gefühl, dass ich noch sensibler und noch zerbrechlicher als früher bin. Ich sollte mir eigentlich genau jetzt Gedanken machen über meine Zukunft nach der Schule, welchen Weg ich einschlage, also ob Studium oder Ausbildung, wenn ja wo, wann und das alles. Und ich weiß, ich muss das erledigen, aber trotzdem tue ich es nicht, genau wie letztes Jahr, da habe ich mich auch nicht darum gekümmert. Jemand, der mir sehr nahe steht, sagte, ich würde mich deswegen so schlecht fühlen die letzten Monate und so viel grübeln, weil ich Zukunftsängste habe und nicht weiß, wie es nach der Schule weitergeht. Aber wieso kümmere ich mich dann nicht darum? Also um meine berufliche Zukunft? Ich will mich um ehrlich zu sein nicht darum kümmern, weil ich der Ansicht bin, dass es nichts bringt, ich denke mir, dass ich mich danach genau so schlecht fühlen werden, auch wenn ich weiß, wie es nach der Schule weitergeht. Deswegen denke ich mir, es hat keinen Sinn mich zu informieren welche Möglichkeiten es gibt, was ich beruflich machen könnte. Ich denke mir so oft „Ich kann sowieso nicht mit Menschen, ich mag Menschen nicht, ich habe Angst vor Menschen und erst Recht vor Veränderungen und ich will auch nicht mit Menschen können.“
Mir gefällt auch nicht der Gedanke vom Arbeiten: Jeden Tag 8 Stunden arbeiten, nachhause kommen, und die letzten 2-3 Stunden die man vom Tag noch hat, damit verbringen sich etwas zu kochen und noch die Tagesschau einzuschalten und dann vor Müdigkeit ins Bett zu fallen. Und dann ins Bett und dann wieder wie ein Sklave des Systems um 8 Uhr früh im Büro zu sein am nächsten Morgen und das selbe wieder von vorne zu machen, solange bis man dann irgendwann alt ist und in Rente geht, von der man auch nicht geil leben kann, so wie man es im Alter verdient hätte. Ich mag Menschen auch deswegen nicht, nicht nur weil ich Angst habe, von ihnen abgelehnt zu werden, nein, ich habe so gut wie immer das Gefühl ich hasse die Menschheit und ohne sie wäre die Welt viel besser dran. Menschen sind verantwortlich für das ganze Leid dieser Welt, Menschen sind machtsüchtig, egoistisch, korrupt, manipulativ, falsch, kaltherzig, unmenschlich und die wahren Monster auf dieser Erde. Und wenn ich sage, ich hasse Menschen, dann meine ich mich selbst auch. Ich hasse mich selbst auch oft, weil ich denke, es ist einzig und allein meine Schuld wie ich mich fühle, habe Schuldgefühle, dass ich andere enttäuscht habe.
Ich habe gemerkt, dass ich in letzter Zeit auch, oft bei harmlosen Dingen sehr ausgerastet bin, so dass ich stundenlang weine oder ich mich selber verletzen will oder es getan habe. Ich habe manchmal das Gefühl gehabt, ich kann mit meiner Wut nicht umgehen oder mit meiner Angst/Trauer, aber so habe ich mich irgendwie schon immer gefühlt. Schon als ich klein war, (so 10-12 Jahre alt) und ich Streit mit meinen Eltern hatte, war ich immer sehr impulsiv und konnte mit meiner Wut schlecht umgehen und habe mir mit meinen Fingernägeln mein Gesicht aufgekratzt, so dass deutlich rote Kratzspuren zu erkennen waren, und so dass es wehtat, weil der physische Schmerz in dem Moment das war, was ich brauchte. In den letzten Wochen/Monaten ist mir dieses Verhalten bei mir wieder aufgefallen, dass ich in bestimmten Situationen nicht mit meiner Wut umgehen kann und sowas mache. Dazu kommt noch, dass ich mich einfach minderwertig fühle und Schuldgefühle habe und mich schäme, weil ich bewusst die Schule verkackt habe, keinen Nebenjob habe und somit nicht meinen Eltern helfe, sondern ich eher nur eine Last bin für sie, es tut mir Leid, dass ich ihnen nur Schmerz und Kummer bereite, indem ich nichts tue und sie hart arbeiten, aber ich hab eben das Gefühl, dass ich generell nichts tun kann und möchte.
Es ist auch so, dass ich mich über so gut wie nichts mehr freuen kann, also früher konnte ich mich über viel mehr Dinge freuen als heute, heute setze ich manchmal sogar ein falsches Lächeln auf, damit Leute nicht merken, wie schlecht ich mich in Wahrheit fühle.
Ich denke, dass ich nichts wirklich will und auch nichts wirklich kann, nichts habe was mich auch nur ansatzweise interessiert oder wofür es sich lohnen würde zu leben. Ich habe einfach das Gefühl ich sollte nichts tun im Leben, weil alles um mich herum und jeder falsch ist, alles ist falsch, alle Menschen, meine Worte, meine Gedanken, meine Gefühle, meine Umgebung, dass überhaupt irgendwas existiert, dass Materie da ist, das alles fühlt sich so unglaublich falsch an. Wirklich alles im leben fühlt sich so enorm falsch an, jeder Moment, jeder Schritt, jeder Atemzug, als ob das alles nicht hätte sein dürfen/sollen.
Ich lebe einfach vor mich hin. Ich habe sehr oft das Gefühl ich mache deswegen nichts in diesem Leben und lebe vor mich hin, weil ich warte, dass mein Leben irgendwann vorbei ist und ich dann sterbe und das alles dann endlich einen Schluss hat und dass es dann ein Leben nach diesem hier gibt, in dem alles besser ist und ich endlich alles verstehe und ich Kraft und Willen habe. Andererseits bin ich nachts immer auch traurig, eben weil ich mein Leben einfach so vor mich hin lebe und doch auch Angst habe, dass es nach diesem Leben nichts mehr gibt was sowas wie ein zweites Leben ist und ich dann meine Möglichkeit nicht genutzt habe dieses eine Leben in vollen Zügen zu genießen. Ich denke oft, andere Menschen, die nicht die Möglichkeit bekommen haben, dieses Leben zu leben (weil sie nie geboren worden sind), es mehr verdient haben dieses Leben zu haben, was ich habe, weil sie viel mehr Kraft und Willen hätten und Lust darauf, Lust auf das Leben, dann fühle ich mich auch schlecht. Ich denke sehr oft in den letzten Monat an den Tod, an meinen, aber auch an den von allen anderen Menschen, was danach ist. Manchmal denke ich auch daran, wie es wäre, wenn ich genau jetzt tot wäre, manchmal stelle ich mir sogar vor, wie ich von irgendwo runterspringe und mein Körper auf hartem Beton aufprallt.
Ich denke ich nutze mein Leben nicht so, wie ich es sollte, weil ich darauf warte, dass es endlich vorbei ist, und andererseits, mache ich mir Gedanken, dass wenn ich dann alt bin und kurz vorm Sterben bin, ich es zutiefst bereue mein Leben nicht genutzt zu haben. Es ist ein einziger Widerspruch, ich will leben aber irgendwie auch nicht.
Ich habe auch sehr oft das Gefühl, ich lebe nur noch in meinem Kopf und bin so realitätsfern, ich weiß nicht wie ich das beschreiben soll, einfach als ob ich geistig schon längst weg bin und nur mein Körper noch existiert.




Was stimmt mit mir nicht? Ich kann doch nicht so weitermachen, wie bis jetzt oder?
Mein Leben so führen wie ich es immer getan hab, alles schleifen lassen und mich schlecht fühlen, zu leben und mich deswegen schlecht fühlen.
Ich habe das Gefühl dieses Leben hier ist verdammt und ich verstehe es immer mehr, wenn Menschen ihr Leben selbst beenden, ja ich wäre klar traurig, würde eine nahestehende Person sich das Leben nehmen, aber ich würde es so gut verstehen und nachvollziehen können.
Ich glaube, dass man egal wo, besser aufgehoben ist, als hier.


Bitte antwortet mir und sagt mir was ihr denkt, ob ich normal bin bzw. ob mit mir alles in Ordnung ist, denn ich habe bis jetzt schon mehrere male gehört, ich solle mir irgendwie Hilfe holen oder mit jemandem reden, aber ich denke, dass es sinnlos ist, dass ich mich immer so fühlen werde wie jetzt, so leer, und trostlos und betrübt und pessimistisch sein werde. Ich denke das Leben an sich ist aussichtslos, nicht nur meins. Ist das noch normal, so zu sein wie ich und sich so zu fühlen?

 
N

Nephesh_(Guest)

Gast
Hallo liebe TE,

ich habe mir deinen ganzen Text durchgelesen und würde gerne etwas dazu sagen. Ich hoffe, dass ich die richtigen Worte finde.

Wie herauszulesen ist, scheinst du sozialphobisch zu sein. Auch ist eine klare Misanthropie herauszulesen. Meiner Erfahrung nach ist es oft so, dass intelligente, tiefgründige Menschen zwei unterschiedliche Wege beschreiten. Die einen sind psychisch gefestigt und nutzen ihr Potential für sich und ihr Umfeld. Die anderen erkennen das Absurde im Leben. Das kann verzweifelnd machen. Ja, du hast recht damit, wie die meisten Menschen sind. Es ist so. Aber es gibt Ausnahmen. Es ist eine Minderheit, aber sie sind da. Vielleicht hast du Menschen in deinem Umfeld die nicht so böse sind, aber du gibst ihnen nicht die Chance, das zu zeigen. Vielleicht sind aber auch alle schlecht. Die Konstellation lässt sich nicht beurteilen von hier aus. Hast du schlechte Erfahrungen gemacht, also persönlich? Oder projizierst du das, was du aus den Nachrichten mitbekommst auf deine Mitmenschen? Vielleicht strahlst du deinen Menschenhass auch aus, weshalb andere dich lieber in Ruhe lassen.

Letztendlich gibt es keinen Sinn im Leben, außer den, den du dir selbst gibst. D.h. du lebst dein Leben so wie du es möchtest, nutzt einfach deine Talente und Begabungen für dich. Dass du psychisch krank bist, ist keine Schwäche. Noch weniger ist es etwas, was man einem vorwerfen darf. Es ist verständlich, dass du befürchtest für deine Eltern eine Last bist. Aber sieh mal, ein Krebskranker kann das auch sein. Ist es ihm deshalb vorzuwerfen? Eher nicht. Das selbe gilt für Depression usw.

Da du noch zur Schule gehst, bist du wohl noch recht jung. Deshalb lass dir gesagt sein: Es ist nicht zu spät. Erkenne und entfalte dein Potential, tue es für dich. Vielleicht begegnen dir einmal liebe Menschen, die wie du sind. Vielleicht nicht. Niemand kann das wissen. Für nichts gibt es eine Garantie. Meine frühere Therapeutin sagte einmal: Ändere dich selbst, denn andere kannst du nicht ändern.
Der Schlüssel zur Besserung ist die Selbstliebe. Du scheinst dich selbst zu verabscheuen. Würdest du dich gerne selbst lieben? Du bist ein tiefsinniger Mensch, intelligent und mir ist deine Rechtschreibung positiv aufgefallen. Siehst du dich auch so? Das sind positive Aspekte. Du kannst bestimmt noch mehr finden und dir selbst damit Komplimente machen.
Das wird nicht von heute auf morgen klappen. Es ist ein Prozess. Ein Therapeut kann dir dabei helfen. Er kann dich auf diesem Weg unterstützen.

Ich hoffe, dass ich dir helfen konnte.

LG,
Ein ehemaliger Misanthrop
 
G

Gast

Gast
Hallo liebe TE,

ich habe mir deinen ganzen Text durchgelesen und würde gerne etwas dazu sagen. Ich hoffe, dass ich die richtigen Worte finde.

Wie herauszulesen ist, scheinst du sozialphobisch zu sein. Auch ist eine klare Misanthropie herauszulesen. Meiner Erfahrung nach ist es oft so, dass intelligente, tiefgründige Menschen zwei unterschiedliche Wege beschreiten. Die einen sind psychisch gefestigt und nutzen ihr Potential für sich und ihr Umfeld. Die anderen erkennen das Absurde im Leben. Das kann verzweifelnd machen. Ja, du hast recht damit, wie die meisten Menschen sind. Es ist so. Aber es gibt Ausnahmen. Es ist eine Minderheit, aber sie sind da. Vielleicht hast du Menschen in deinem Umfeld die nicht so böse sind, aber du gibst ihnen nicht die Chance, das zu zeigen. Vielleicht sind aber auch alle schlecht. Die Konstellation lässt sich nicht beurteilen von hier aus. Hast du schlechte Erfahrungen gemacht, also persönlich? Oder projizierst du das, was du aus den Nachrichten mitbekommst auf deine Mitmenschen? Vielleicht strahlst du deinen Menschenhass auch aus, weshalb andere dich lieber in Ruhe lassen.

Letztendlich gibt es keinen Sinn im Leben, außer den, den du dir selbst gibst. D.h. du lebst dein Leben so wie du es möchtest, nutzt einfach deine Talente und Begabungen für dich. Dass du psychisch krank bist, ist keine Schwäche. Noch weniger ist es etwas, was man einem vorwerfen darf. Es ist verständlich, dass du befürchtest für deine Eltern eine Last bist. Aber sieh mal, ein Krebskranker kann das auch sein. Ist es ihm deshalb vorzuwerfen? Eher nicht. Das selbe gilt für Depression usw.

Da du noch zur Schule gehst, bist du wohl noch recht jung. Deshalb lass dir gesagt sein: Es ist nicht zu spät. Erkenne und entfalte dein Potential, tue es für dich. Vielleicht begegnen dir einmal liebe Menschen, die wie du sind. Vielleicht nicht. Niemand kann das wissen. Für nichts gibt es eine Garantie. Meine frühere Therapeutin sagte einmal: Ändere dich selbst, denn andere kannst du nicht ändern.
Der Schlüssel zur Besserung ist die Selbstliebe. Du scheinst dich selbst zu verabscheuen. Würdest du dich gerne selbst lieben? Du bist ein tiefsinniger Mensch, intelligent und mir ist deine Rechtschreibung positiv aufgefallen. Siehst du dich auch so? Das sind positive Aspekte. Du kannst bestimmt noch mehr finden und dir selbst damit Komplimente machen.
Das wird nicht von heute auf morgen klappen. Es ist ein Prozess. Ein Therapeut kann dir dabei helfen. Er kann dich auf diesem Weg unterstützen.

Ich hoffe, dass ich dir helfen konnte.

LG,
Ein ehemaliger Misanthrop


Also erst mal danke für das Durchlesen meines langen Textes. Ob ich schlechte persönliche Erfahrungen gemacht habe, kann ich nicht wirklich eindeutig beantworten. Klar gab es mal hier und da diese üblichen Sticheleien bzw. dummen Kommentare von Mitschülern, oder es wurde mal über mich gelacht, aber das macht einen ja nicht gleich zum „Menschenhasser", wie ich es ja anscheinend bin. Und ich versteh nicht so ganz, wie man seinen Menschenhass ausstrahlen könnte? Ich bin einfach immer ruhig, rede mit so gut wie keinem, lasse jeden in Ruhe und gucke eher gelangweilt oder ängstlich, als irgendwie hasserfüllt oder einschüchternd. Ich weiß ebenfalls, dass ich mich ändern muss, damit es mir besser geht. Aber das ist einfacher gesagt als getan, und eine Therapie in Erwägung zu ziehen, daran denke ich gar nicht, da es für mich unerreichbar scheint, weil ich nicht mal alltägliche zwischenmenschliche Dinge meistern kann, wie zB. in einem Hotel nach neuen Handtüchern zu fragen, weil es für mich einfach die reinste Hölle ist, mit (fremden) Menschen zu sprechen. Wie soll ich dann das mit dem Therapeuten realisieren können.
Und ich weiß nicht, ob ich mich gerne selbst lieben würde. Ich denke, jeder Mensch möchte das, aber ich habe immer mehr den Eindruck, dass ich dieses Gefühl verlernt habe oder nie hatte, und deswegen nicht weiß, ob ich das wirklich möchte. Ich weiß nur, dass wenn mich jemand darum bitten würde, 5 Dinge aufzuzählen, die mir an mir selbst gefallen, ich nicht mal dazu fähig wäre 3 Dinge zu nennen. Wenn andere Menschen positive Dinge über mich sagen, dann glaube ich sie nie, ich hasse es um ehrlich zu sein, wenn Menschen positive Dinge über mich sagen. Auch wenn es Menschen sind, die nicht zu meinen Liebenden gehören, bei denen man sowieso immer davon ausgeht, dass diese einem nur Mut machen wollen mit positiven Worten. Ich könnte der weltbeste Marathonläufer dieser Welt sein, aber wenn jemand zu mir ankommen und sagen würde, ich sei gut im Laufen, die beste darin, dann würde ich es trotzdem für Quatsch halten und denken es gibt Menschen, die seien besser darin.
Ich habe mich in den letzten Monaten auch oft dabei erwischt, wie ich nach etwas gesucht habe, wofür es sich lohnt zu kämpfen, um das Leben mit Bravour zu meistern. Ich bin jedes Mal kläglich daran gescheitert. Ständig stelle ich alles infrage, ob es sich lohnt, überhaupt etwas zu tun. Da denke ich gar nicht an sowas wie eine Therapie. Ich fühle mich ständig nur ängstlich, klein, armselig, schwermütig und hilflos. Ich habe das Gefühl, dass ich nicht dazu in der Lage bin, mein komplettes Leben alleine zu schaffen, dass ich etwas oder jemanden brauche, der mir bei jeder Kleinigkeit hilft, sei es nur sowas wie Entscheidungen treffen, ob ich kurz zum Bäcker gehe oder nicht. Als ob ich zu schwach wäre ein eigenständiges Leben zu führen und zu überleben.
 

Alexialaureen

Neues Mitglied
Also erst mal danke für das Durchlesen meines langen Textes. Ob ich schlechte persönliche Erfahrungen gemacht habe, kann ich nicht wirklich eindeutig beantworten. Klar gab es mal hier und da diese üblichen Sticheleien bzw. dummen Kommentare von Mitschülern, oder es wurde mal über mich gelacht, aber das macht einen ja nicht gleich zum Menschenhasser", wie ich es ja anscheinend bin. Und ich versteh nicht so ganz, wie man seinen Menschenhass ausstrahlen könnte? Ich bin einfach immer ruhig, rede mit so gut wie keinem, lasse jeden in Ruhe und gucke eher gelangweilt oder ängstlich, als irgendwie hasserfüllt oder einschüchternd. Ich weiß ebenfalls, dass ich mich ändern muss, damit es mir besser geht. Aber das ist einfacher gesagt als getan, und eine Therapie in Erwägung zu ziehen, daran denke ich gar nicht, da es für mich unerreichbar scheint, weil ich nicht mal alltägliche zwischenmenschliche Dinge meistern kann, wie zB. in einem Hotel nach neuen Handtüchern zu fragen, weil es für mich einfach die reinste Hölle ist, mit (fremden) Menschen zu sprechen. Wie soll ich dann das mit dem Therapeuten realisieren können.
Und ich weiß nicht, ob ich mich gerne selbst lieben würde. Ich denke, jeder Mensch möchte das, aber ich habe immer mehr den Eindruck, dass ich dieses Gefühl verlernt habe oder nie hatte, und deswegen nicht weiß, ob ich das wirklich möchte. Ich weiß nur, dass wenn mich jemand darum bitten würde, 5 Dinge aufzuzählen, die mir an mir selbst gefallen, ich nicht mal dazu fähig wäre 3 Dinge zu nennen. Wenn andere Menschen positive Dinge über mich sagen, dann glaube ich sie nie, ich hasse es um ehrlich zu sein, wenn Menschen positive Dinge über mich sagen. Auch wenn es Menschen sind, die nicht zu meinen Liebenden gehören, bei denen man sowieso immer davon ausgeht, dass diese einem nur Mut machen wollen mit positiven Worten. Ich könnte der weltbeste Marathonläufer dieser Welt sein, aber wenn jemand zu mir ankommen und sagen würde, ich sei gut im Laufen, die beste darin, dann würde ich es trotzdem für Quatsch halten und denken es gibt Menschen, die seien besser darin.
Ich habe mich in den letzten Monaten auch oft dabei erwischt, wie ich nach etwas gesucht habe, wofür es sich lohnt zu kämpfen, um das Leben mit Bravour zu meistern. Ich bin jedes Mal kläglich daran gescheitert. Ständig stelle ich alles infrage, ob es sich lohnt, überhaupt etwas zu tun. Da denke ich gar nicht an sowas wie eine Therapie. Ich fühle mich ständig nur ängstlich, klein, schwermütig und trostlos. Ich fühle mich so, als ob nicht dazu in der Lage bin, mein komplettes Leben eigenständig zu führen und ich etwas oder jemandem brauche, der mir bei jeder Kleinigkeit hilft, sei es sowas wie Entscheidungen zu treffen, ob ich kurz zum Bäcker gehe um die Ecke oder doch nicht, mir einfach bei allem immer hilft. Das Gefühl, dass nichts hilft und helfen wird, begleitet mich nun mal andauernd. Das einzige was mich vielleicht etwas den ganzen Kummer vergessen lässt, ist das Selbstverletzen, obwohl ich weiß, dass es alles andere als gut und richtig ist.
 
N

Nephesh_(Guest)

Gast
Nein, das muss einen nicht gleich zum Menschenhasser machen. Ich wollte dir auch nichts überstülpen. Es kann eine Vielzahl von Gründen geben, warum du dich schwertust. Diese Sticheleien können ihren Beitrag geleistet haben, warum du mit Menschen nicht kannst. Du hast ja vor irgendetwas Angst, was passieren könnte. Bei mir war es früher die Angst vor Ablehnung aus unterschiedlichen Gründen. Irgendwann war es so stark, dass ich nicht mehr mein Zimmer verlassen konnte, weil mir so schlecht wurde. Auch ich dachte, dass es hoffnungslos ist. Dass meine Problematik einfach zu schlimm ist und mir niemand helfen kann. Ich konnte damals auch keine positiven Dinge aufzählen. Überhaupt fand ich diese ganze Therapie-Sache lächerlich. Ich dachte mir, entweder geht es einfach so weg, die Menschheit ändert sich oder das wars. Wenn meine Eltern mir was Positives gesagt haben, bin ich auch sofort dagegen. Sind ja die Eltern, die müssen ja was Positives sagen. Irgendwann war ich an einem Punkt, an dem es nicht mehr weiterging und da habe ich mich auf die Therapie eingelassen, wenn auch erstmal nur widerwillig. Stück für Stück konnte ich so die Problematik bekämpfen und es wurde tatsächlich besser.
Ein Therapeut ist kein Wunderheiler. Es ist nicht so, dass nach x Sitzungen auf einmal alles einfach so besser ist. Ein Therapeut kann mit dir zusammen ergründen, warum du diese Angst hast. Letztendlich geht es dann darum, eine positivere Sichtweise auf die Dinge zu erlernen: Auf dich selbst und deine Mitmenschen. Auch darum, das negative Gedankenkarussel zu stoppen und soziale Situationen zu üben.
Aus deinem Text heraus bist du ziemlich stark gefangen in der Problematik. Du findest immer etwas negatives, mit dem du dagegen halten kannst. Das war bei mir auch so. In diesem Zustand fällt es schwer bzw kann es so unmöglich sein, Hoffnung zu haben. Du hast aber den ersten Schritt getan. Du hast die Erkenntnis, dass es so nicht weitergehen kann. Ein Kernschritt wäre es, dass du den Willen dazu entwickelst, den Fokus auf Positives zu setzen. Danach das Positive herauszuarbeiten und immer mehr festzuhalten und zu erleben.

Es gibt oder gab zumindest mal Soziale Dienste, bei der eine Sozialarbeiterin nach Hause kommt und dich besucht. Das müsste es auch bei dir geben. Da musst du dann nirgends hin. Dies organisieren könnten ja deine Eltern. Bei mir war das so, dass man 1x in der Woche besucht wird und ein bisschen gesprochen wird. Das Tempo gibst du an. Wäre das etwas für dich?

Es gibt idR immer jemanden, der besser ist. Mir fiel und fällt das auch schwer zu akzeptieren. Da wäre dann der Schritt, sich selbst anzunehmen, gut. Deine Problematik und deine Vergangenheit definieren dich nicht. Es ist ein Teil von dir, ja. Aber sie definieren nicht deinen Wert.
 

Alexialaureen

Neues Mitglied
Ich weiß nicht ob das etwas für mich wäre. Dazu müsste ich ja auch mit jemand nahestehendem darüber reden, wie ich mich fühle und wie es mir geht und dass ich das möchte. Und das kann ich eben nicht, ich rede mit niemandem aus meinem nahen Umfeld bzw. der mir nahe steht über Sachen die mich bedrücken. Ich denke mir, wenn niemand erkennt (Eltern, Familie, Lehrer, Freunde), dass es mir miserabel geht und mir helfen will, dann wird das eben nichts, dann ist's auch egal. Ich würd wollen, dass jemand erkennt, wie ich darunter leide und mir hilft, aber selber das ganze in die Hand nehmen, nein. Aber danke für den gut gemeinten Vorschlag.
 

maryanne

Aktives Mitglied
Hallo Alexialaureen!

Du bist bestimmt jetzt aufgeregt, weil du bald deinen Abschluss machst.

Ich empfehle dir nach dem Abschluss etwas praktisches zu machen. Vielleicht bist du einfach zu verkopft zur Zeit. Zu viel Theorie im Leben ist auf Dauer ungesund. Du könntest eine Ausbildung im Handwerk machen oder ein freiwilliges Soziales Jahr oder ein freiwilliges ökologisches Jahr. Da machst du dich nützlich und die Frage nach Sinn stellt sich dann bestimmt nicht mehr. Und bei einem Freiwilligen Jahr gewinnst du auch noch Zeit und kannst dir klar werden wo deine Stärken liegen und welchen Beruf du wirklich erlernen willst.

Und deine Aufschieberitis solltest du hinter dir lassen und anfangen die Aufgaben direkt wenn sie auftreten abarbeiten. Du kannst dir z. B. Listen machen und diese nach und nach abhaken.

Ich wünsch dir alles Gute!:)
 
N

Nephesh

Gast
Du musst nicht mit den Leuten reden. Du kannst alles aufschreiben und das dann einer vertrauenswürdigen Person geben. Ohne wenigstens ein bisschen Gespräch wird man aber vermutlich nicht drumrum kommen. Aber all das, was dich innerlich beschäftigt, könntest du aufschreiben und entsprechend weitergeben.
Auch wenn andere nicht merken, wie schlecht es dir wirklich geht, ist es deshalb nicht egal. Du solltest dir zuliebe deine Gesundheit und deine Zukunft nicht von anderen abhängig machen. Ich weiß, dass das alles extrem schwer ist. Ich habe es selbst durchlebt. Denk mal darüber nach, wenn du magst. Denn du siehst ja selbst, dass du in einer Einbahnstraße stehst, aus der du aber herauskommen kannst. :)
Wie ist das denn mit deinen Lehrern und Eltern? Glauben sie, dass alles gut ist? Du hast ja gesagt, dass du viel geschwänzt hast. Wurde da mit dir darüber gesprochen?
 

Alexialaureen

Neues Mitglied
Meine ehemalige Klassenlehrerin hat es natürlich gemerkt, dass ich oft nicht anwesend bin bzw. dass ich mich vor dem Unterricht drücke. Irgendwann bei der Notenbesprechung die vor dem Klassenraum draußen persönlich stattfand, hat sie mich auch gefragt, ob bei mir alles in Ordnung sei bzw. hat mich auch direkt gefragt, was los ist mit mir. Daraufhin habe ich nur angefangen zu weinen und konnte ihr nicht mal in die Augen schauen. Sie fragte dann, ob ich familiäre Probleme hätte, was ich verneint habe. Als sie aber dann fragte, ob es was mit mir selbst zu tun hat, habe ich mit ja geantwortet, aber dass ich darüber nicht gerne reden möchte. Dann hat sie natürlich weiter nichts gesagt, ich meine was sollte sie auch tun, wenn jemand wie aus dem nichts anfängt zu weinen, aber nicht darüber reden will, da kann man nichts tun. Zudem war ich zu dem Zeitpunkt auch nicht mehr minderjährig, da man da eher hätte die Eltern einschalten sollen oder zumindest ein Gespräch als Lehrer mit ihnen suchen müssen.
Sie weiß bis heute nicht, wieso ich in ihrer Klasse so versagt habe, sie hat mich öfter über das ganze Schuljahr über, darauf aufmerksam gemacht, dass ich doch aufpassen solle, nicht so oft zu fehlen in einzelnen Fächern oder an einzelnen Tagen.

Mit meinen Eltern habe ich darüber selbstverständlich auch geredet, mehr oder weniger. Meine Eltern sind nicht so streng mit mir, eigentlich garnicht und meine Mutter wusste auch oft, dass ich ab und an mal nicht zum Unterricht gehe und stattdessen den ganzen Tag schlafe. Aber sie wusste nicht, was für ein Ausmaß das annehmen würde. Außerdem habe ich auch manchmal gelogen, ich hätte eh nur 2 Stunden Unterricht, obwohl ich dann meistens einen 8-Stunden-Tag hatte. Da ich aufgrund meiner schlechten Leistungen beschloss das Schuljahr freiwillig zu wiederholen, musste ich auch meinen Eltern irgendwann davon berichten. Ich habe es meinen Eltern aber nicht so gesagt, wie man es normalerweise machen würde oder sollte. Ich habe nicht gesagt ,,Mama, Papa, ich muss mit euch reden!". Stattdessen hat meine Mutter mich zuerst gefragt ,,Was ist jetzt eigentlich mit dir? Schaffst du das Schuljahr oder nicht? Dein Vater und ich müssen wissen, wie es mit dir weitergeht."
Und ich sagte einfach nur ganz gelassen zu meiner Mutter "Ich wiederhole
freiwillig."
Und dann gab's halt Ärger, bzw. sie waren einfach nur enttäuscht und meine Mutter hat geweint. Habe ihnen halt erklärt, dass ich oft geschwänzt habe und deswegen meine Noten so grottenschlecht waren. Aber als meine Eltern fragten, wieso ich so oft geschwänzt habe, habe ich ihnen keine richtige Antwort gegeben. Habe mehr oder weniger angedeutet, dass das Schwänzen aufgrund nichtvorhandener Motivation zustande kam. Aber so richtig erläutert, was mein Problem ist und dass es mir schlecht geht, habe ich ihnen nicht erzählt. Und dass ich so enorme Probleme habe mit Menschen zu agieren bzw. vor ihnen zu sprechen, dass ich nicht mal ein Referat halten kann, habe ich auch verschwiegen. Meine Eltern wissen, dass ich mündlich schlecht bin, weil ich mich so gut wie nie melde und ich sehr schüchtern bin. Aber ich denke, sie wissen nicht was für ein Ausmaß das annimmt, dass ich mich so unwohl fühle, dass ich manche Kurse gar nicht erst besuchte. Ich habe ihnen ebenfalls nicht erzählt, dass ich ohne Grund wirklich jeden Abend weine. Dass ich mich selbst verletze, und nicht mal wirklich weiß weswegen, wissen sie ebenso nicht. Ich könnte es ihnen niemals sagen, weil ich nicht möchte, dass sie sich fragen, was sie falsch gemacht haben. Ich möchte niemanden sich schlecht fühlen lassen. Dass er wegen mir nachts nicht ruhig schlafen kann und sich Vorwürfe macht oder meine Eltern deswegen sich dann streiten und am Ende auch noch scheiden. Ich schäme mich viel zu sehr meinen Eltern zu sagen, dass ich jeden Tag traurig bin und nicht weiß wieso, ich mir selber Narben an den Armen zufüge.

Zusammengefasst: Meine Eltern wissen mehr oder weniger, dass ich vieles nicht selbst auf die Reihe kriege, aber dass ich mich ständig nur schäbig fühle, und ein Problem mit mir selbst habe, nicht. Meine ehemalige Klassenlehrerin weiß, dass ich irgendein Problem mit mir selber habe, habe ihr aber klipp und klar gemacht, dass ich darüber nicht reden möchte, seitdem hat sie mich nie wieder darauf angesprochen, wahrscheinlich auch, weil sie nicht mehr meine Klassenlehrerin und somit auch nicht für mich zuständig ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
N

Nephesh

Gast
Das ist recht weit verbreitet, dass man sich dann anderen nicht aufbürden möchte, weil man eben vor den von dir genannten Gründen Angst hat. Es kann schon sein, dass deine Eltern auf diesen Gedanken kommen. Aber wenn dich deine Eltern lieben und so locker sind, dann kann es doch auch sein, dass sie sich freuen, dass du dich öffnest und es so aufwärts gehen kann, oder?^^ Es ist normal, dass sie sich Sorgen machen und vermutlich auch, dass es im ersten Moment ein Schock ist. Aber das ist ein Moment.^^ Danach geht es weiter. Du musst dich nicht dafür schämen, dass du diese Problematik hast. Es ist keine Schande, keine Schwäche, kein Fehler. Genausowenig wie Diabetes oder Krebs. Ich weiß nicht, wie es zwischen deinen Eltern aussieht, aber es muss nicht sein, dass deshalb alles zerbricht. Meinst du, dass das rational gesehen eintreten kann oder ist es eher eine starke Angst, die vllt auch nicht unbedingt der Wirklichkeit entspricht? Jedenfalls, es geht dabei nicht darum, zu schauen, wer hat für was Schuld oder wer hätte wann was richtig machen müssen oder sowas. Das ist keiner Lösung dienlich, nicht relevant für Besserung und macht es eher nur schlimmer. Es geht darum, die Situation so zu nehmen, wie sie ist und den ersten Schritt zu machen. :) Ich vermute mal, dass deine Eltern dich lieben. Wenn du magst, denk mal darüber nach, ihnen einen Brief zu schreiben. Vielleicht kannst du auch diesen Forenthread ausdrucken und ihnen dabei mitgeben. Du kannst ihnen schreiben, wie schlecht es dir geht, dass du sie lieb hast und die Gründe nennen, warum du dich nie anvertraut hast und dass du gerne Besserung möchtest, du dich aber sehr hilflos fühlst usw.
 

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