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Was kann ich tun? (Waschzwang)

M

Mirina

Gast
Liebe User...

Ich (13 J | weiblich) habe jetzt schon seit einigen Monaten mit dem Zwang zu kämpfen, mich ständig zu waschen. Meine Eltern haben es auch mitbekommen, denken aber, ich würde sie mit dem ständigen Duschen, Händewaschen etc. nur nerven wollen. Selbst ich finde es sehr nervig und mich beängstigt die Tatsache, dass, egal wie sehr ich es versuche, sich dieser Zwang nicht ignorieren lässt.
Ein Beispiel:
Jeden Tag wenn ich unsere Wohnung auch nur kurz verlassen habe, fühle ich mich "schmutzig". Abends muss ich dann immer mehrere Male duschen um das Gefühl wieder los zu werden, also um "sauber" zu sein. Solange ich noch "schmutzig" bin, kann ich in unseren 4 Wänden nichts groß anfassen und wenn doch, muss ich davor gründlich die Hände waschen. Nun bin ich aber am Wochenende immer zu Hause und bewege mich auch nicht wirklich aus meinem Zimmer. Trotzdem kann ich ohne duschen nicht ins Bett gehen, weil ich mich trotz allem "schmutzig" fühle.
Ich traue mich nicht mit jemandem darüber zu reden, aus Angst, dass mir niemand helfen kann und die Leute mich dann für dumm oder verrückt halten. Als ich mich meinen Eltern anvertrauen wollte, meinten sie, dass ich mir das alles nur ausdenke um sie zu ärgern. Öfters bekomme ich jetzt schon Heulkrämpfe, weil ich einfach nicht weis was ich tun soll. Nächste Woche muss ich von der Schule aus in ein Trainingslager (für die Proben von unserer Schulband). Jede Nacht kann ich seit der Ankündigung schlecht schlafen, da ich Angst habe, dass nach den drei Tagen das Gefühl von "Schmutz" nicht mehr weg gehen will, egal wie oft ich dusche. Selbst wenn ich mich im Trainingslager dusche würde es abends nicht verschwinden. Schließlich bin ich dort nicht Zuhause, also nicht an einem "sauberen Ort". Darum kann ich auch keine Kuscheltiere oder Elektrogeräte wie Handy mit nehmen.
Langsam verzweifle ich einfach an dieser Störung. Ich traue mich nicht mal mit Lehrern, Ärzten, Therapeuten, Familienmitgliedern oder Freunden zu reden. Gibt es hier vielleicht Leute, die in der gleichen Situation sind bzw. waren? Wisst ihr vielleicht, was man tun könnte?

Einen schönen Sonntag noch,
Mirina
 
Hey Mirina🙂,

als ich jünger war, also mit ca. 11-12 Jahren, hatte ich auch solche "Zwänge". Zum Beispielt musste ich jeden Tag meinen Kleiderschrankt aus und ein räumen, um überhaupt schlafen zu können. Ich wusste natürlich dass das nicht normal ist, und auch nicht gut für mich, so wie du auch. Meine Mutter hat das dann auch mitbekommen und mich anfangs dauernd damit aufgezogen, und mir wie deine Eltern nicht geglaubt. Irgendwie hab ich das dann geschaft, mit diesen `Zwängen aufzuhören, war aber auch kurzzeitig bei einer Psychologin für Kinder und Jugendliche. Das könnte ich dir auch nur raten, zu einer art "Vertrauensperson" zu gehen, wie dem Vertrauenslehrer usw. Am besten aber jemand der sich mit solchen Dingen auskennt. Am Anfang ist das zwar ein bisschen komisch, aber du kannst da ja nichts´ für, und diese Leute werden dich deswegen nicht auslachen oder dir wie deine Eltern nicht glauben, im Gegenteil. Mir wurden dann immer Dinge angeboten mit denen ich mich in diesem Zeitraum, also immer Abends ablenken konnte. Am besten geholfen hat es mir aber, diese Zwänge, wie bei dir dass häufige Duschen, einfach mal eine Zeit lang abzustellen. In dieser Zeit ist dass dann zwar schwerer für dich, und du kannst vlt. ein paar mal schlechter schlafen, aber nach immer ca. 1 Woche dachte ich nicht mal mehr an diese Dinge.
Probier es einfach, so schwer ist das eigentlich gar nicht!🙂
nd die zeit in der du dich ´nicht sauber´ fühlst wird schnell vergehen, und danach kannst du dein Leben wieder in vollen Zügen genießen.🙂)

Ich wünsche dir dabei nur das Beste!🙂
 
AW: Du mußt es nicht tun!

Je mehr Du Deinem Zwang nachgibst, desto schlimmer wird er!

Außerdem irrst Du Dich, wenn Du schreibst, daß Du das tun müßtest!

Du mußt nur lernen, dieses ungute Gefühl zu ertragen,
wenn Du Deinem Zwang nicht nachgibst!

Wenn es so leicht ist, dann hätte niemand mehr Zwänge und bräuchte auch keine therapie. Es gibt immer Gründe warum man Zwänge hat, gerade Waschzwänge und zu sagen: Dann must du lernen die unguten Gefühle zu ertragen und den Zwang nicht nachzugeben, ist leichter gesagt als getan. Und leider heilt man diesen Menschen damit auch nicht. Man muss zum Grund dieser Zwangsstörung hin, warum möchte jemand sich waschen andauernd. Wovor hat er Angst, was möchte er sich weg waschen?

Oft sind Waschzwänge mit früheren Traumas verbunden. Das heißt nicht das es immer so sein muss. Aber es gibt genügend Leute die Missbrauch erlebt haben, die unter einem Waschzwang leiden oder unter vielen anderen Zwängen. Wenn jemand Kontrolle veloren hat früher, muss er sie unbedingt sich zurück holen und das geschieht oft mit Zwängen, ritualen, weil man sich dann sicherer und besser fühlt. Ich hab auch eine Zwangstörung und ich weiß wie schwer das ist. Mit reiß dich einfach mal zusammen ist es einfach nicht getan leider.

An die Te: Ich rate dir dringend einen Therapeuten aufzusuchen, alleine schafft man solche Zwänge leider nicht zu unterbinden. Oft hilft es schon wenn man den Grund der Zwänge weiß, damit besser umzugehen. Es bringt nichts die Symptome zu bekämpfen wenn man die Wurzel nicht kennt. Daher rate ich dir zu einer Therapie. Keine Angst, therapeuten kennen sowas zu genüge. Das ist ihr Beruf zu helfen. Und Zwangstörungen sind für die nichts neues und habe schon so viel gehört. Aber verstehe dich auch das du dich schämst und dich nicht traust das anzusprechen. Aber vielleicht kannst du es auch aufschreiben und zum Gespräch dann mit nehmen.

Kannst auch bis du einem Therapeuten gefunden hast, mit deinem Hausarzt reden. Solltest aber schon vorher dich auf die suche machen nach eine Therapie. Den es dauert sehr lange bis man einen Platz bekommt. Und finde es immer verschwendete Zeit vorher noch zum Hausarzt zu gehen, den der kann meistens nicht sehr viel machen und Überweisung braucht man heute auch gar nicht mehr, zumindest was Therapeuten angeht.
 
Schwer zu sagen, ob man immer gleich den Gang zum Therapeuten empfehlen sollte.
Mit Zwangshandlungen verschafft man sich tatsächlich unbewusst eine Sicherheit im Leben, die einem die Familie nicht geben kann.
Doch ist es auch möglich, solche Zwänge selbst in den Griff zu bekommen und irgendwann aufzugeben.

Ich erinnere mich, dass ich als Kind auch einen Waschzwang hatte. Verwandte waren schockiert, wenn ich bei ihnen einige Tage zu Besuch war und mich jeden Morgen und Abend überall gründlich einseifte, als hätte ich im Schlamm gebadet.
Auch konnte ich eine Zeitlang nicht einschlafen, ohne mir nicht meinen gesamten Tagesablauf fehlerfrei vorgetragen zu haben. Auch knipste ich mehrmals meine Nachttischlampe an, um mich zu versichern, dass auch noch alle Plüschtiere und Bücher exakt und gerade im Regal standen. Ich konnte sonst nicht einschlafen.
Irgendwann legten sich diese Verhaltensweisen von selbst.

Es kann also sein, dass sich das ganze noch "auswächst".
Wenn es dich zu sehr belastet, kannst du auch mit einer Vertrauensperson über deine Zwänge sprechen und gemeinsam überlegen, ob professionelle Hilfe sinnvoll wäre.
 
Therapie schadet nicht, wenn man sich keine hilfe holt, kann es sehr wohl schaden. Mal zu einem Therapeuten zu gehen, ist nicht schlimm. Der kann dann selbst entscheiden ob eine Therapie sinnvoll ist. Oft wenn die Zwänge nicht so schlimm sind oder noch nicht weit fortgeschritten sind, reicht auch häufig eine kurztherapie aus. Sollte man aber es nicht alleine schaffen und drunter leiden wie das die Te beschreibt, wäre es sehr sinnvoll und angebracht sich an einen Therapeuten zu wenden. Ich kenne das selbst was die Te beschreibt. Bei mir hat es auch so angefangen. Dachte am Anfang das würde weg gehen, es wurde aber alles nur schlimmer.

Bei mir hat es als Kind angefangen und ich bin jetzt 25 Jahre und die zwänge sind nicht besser geworden. Und es wäre viel besser gewesen wenn ich gleich eine Therapie gemacht hätte. Das ist aber immer der Fehler, zu sagen man braucht nicht gleich eine Therapie und das geht bestimmt irgenwann wieder weg. Je länger man wartet desto größer ist die Chance das es sich verfestigt und man es am schluss nur noch schwer weg bekommt.

Klar gibt es Fälle, wo es Leute so hin bekommen hatten. Aber Te leidet darunter und sobald man an irgendwelchen Symptomen leidet und man die nicht mehr steuern kann, sollte man zum Arzt. Und der Arzt entscheidet ob Therapies sinnvoll ist oder nicht. Dafür gibs auch immer die ersten fünf kennlern Gespräche sozusagen.

Außerdem hat die Te ja schon mit ihren Eltern geredet, die haben die ganze Sache nur herunter gespielt. Was ich überhaupt nicht in ordnung finde.
 

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