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Was soll ich mit meinem durchgedrehten Sohn(16) nur machen? Ich bin am Zerbrechen...

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Nürnberg

Gast
Hallo zusammen,

erstmal möchte ich mich kurz vorstellen...
ich bin 43 Jahre alt und allein erziehende Mutter. Mein Sohn ist 16 Jahre alt und bis vor kurzen hatte er auch regelmäßigen und wirklich guten Kontakt zu seinem Vater.
Darum geht es:
Mein Sohn war zwar nicht gerade ein unproblematisches Kind, vor allem in der Schule, aber wir hatten immer alles im Griff. Dabei war zwischenzeitlich auch die Hilfe vom Jugendamt nötig, haben aber immer alles auf die Reihe gekriegt.
Was mir immer ganz besonders wichtig war, das war das persönliche Verhältnis zu meinem Sohn. Wir hatten echt ein herzliches Mutter-Sohn Verhältnis. Klar haben wir uns ab und zu auch mal gestritten, aber der gegenseitige Respekt und das Vertrauen zueinander wurde nie verletzt. Wenn er Mist gebaut hat oder Sonstige Probleme hatte war ich immer für ihn da.
Ende letzten Jahres lief es nicht so toll bei ihm... die Lehrstelle, die er im September angetreten hatte, ging im November, kurz vor Ablauf der Probezeit den Bach runter, weil wegen der Wirtschaftskrise diese Fa. nur 2 von 3 Lehrlingen behalten konnte. Er hatte sich nichts zu Schulden kommen lassen und war erst mal am Boden zerstört. Aber es ging dann wieder aufwärts. Finanziellen Zuschuss bekommt er vom Arbeitsamt - unter gewissen Voraussetzungen natürlich. Er muss so eine Art Schule besuchen, die ihn unterstützt beim Bewerbungen schreiben und bei der Suche nach Praktikums-Stellen. Das hat bis vor ca. 6 Wochen alles wunderbar funktioniert. So, und nun hat er ein paar neue Freunde. Innerhalb dieser kürzester Zeit hat sich mein Sohn derartig verändert, dass ich ihn nicht wieder erkenne. Angefangen hat es, dass er einfach nicht mehr ins Praktikum gegangen ist, ohne sich irgendwo zu melden...einfach nicht mehr hingegangen. Er wollte lieber bei seinen neuen Freunden abhängen. Er wollte alles hinschmeißen, also weder Praktikum machen, noch in diese Schule gehen. Das gab natürlich Probleme. Nach einem ernsten Gespräch mit seinem Vater und mir, bei dem wir ihm zumindest einige der Konsequenzen die das mit sich bringen würde klar machen konnten, dachten wir er hat etwas begriffen. Er ging wieder in die Schule... dachten wir... bis die 2.Abmahnung kam. Einmal die Woche muss er außerdem in die Berufsschule, die schwänzt er auch. Er kommt inzwischen häufig nicht nach Hause und hält es auch nicht für nötig bescheid zu sagen. Er Lügt dass sich die Balken biegen. Ich kann ihm kein Wort mehr glauben. Jeglichen Respekt mir gegenüber hat er verloren. Seit einiger Zeit beklaut er mich sogar und nachdem ich dann angefangen habe meine Schlafzimmertür abzusperren, wo ich jetzt alles deponiere was für ihn von Wert sein kann, hat er letzte Woche sogar meine Zimmertür aufgebrochen. Ich bin natürlich ausgeflippt und habe getobt. Er hat völlig gefühlskalt reagiert mit einem sau blöden Spruch "ich war das nicht, das muss die Katze gewesen sein." Dann hat er mich einfach stehen lassen und ist gegangen. Am nächsten Tag lag ein Zettel von ihm auf dem Tisch mit folgender Nachricht:"Du mießes Stück Scheiße, ich hasse dich. Keine Sorge ich bin bald weg von hier."
Ich bin am Ende. Wir waren echt ein super gutes Team und innerhalb kürzester Zeit hat er alles zerstört. Es tut so verdammt weh und ich fühl mich absolut hilflos. Immer wieder sitz ich da und heul mir die Seele aus dem Leib, weil ich mein Kind verliere.
Vor kurzem habe ich schon versucht Hilfe beim Jugendamt zu suchen, aber die sagen, dass sie nur helfen können indem sie regelmäßig eine Erziehungshilfe vorbeischicken und das funktioniert nur, wenn mein Sohn dabei mitmacht. Das tut er natürlich nicht.
Wo kann man sich sonst noch Rat holen? Vor allem ist er ja erst 16. Wenn er jetzt wirklich von zu Hause abhaut??? Ich bin doch nach wie vor für ihn verantwortlich. Ich hab total Angst, dass er auf die schiefe Bahn gerät. Ich glaube sowieso, dass er Drogen nimmt. Zumindest hat mir jemand erzählt, dass er kifft. Aber selbst wenn es so wäre, ich hab noch nie davon gehört dass man davon zu einem gefühlskalten Ar.....ch wird. Keine Ahnung was wirklich passiert ist, es ist jedenfalls nicht normal und ich mach mir totale Sorgen.
Gibt es solche Maßnahmen wie bei "Teenager außer Kontrolle" wirklich? Dort würde ich ihn am liebsten hinschicken. Hab sogar mal auf der Seite von RTL nachgesehen, aber das hat mich nicht weiter gebracht.
Weiß hier vielleicht jemand sonst irgendetwas was ich tun könnte? Ich bin dankbar für jeden guten Rat.

Vielen Dank und liebe Grüße
von und aus Nürnberg
 
Hi Nürnberg,

das was du da schreibst, liest sich wirklich nicht gut und da könnten tatsächlich Drogen im Spiel sein. Das würde auch so eine radikale Persönlichkeitsveränderung erklären.

Es gibt in Deutschland Elternselbsthilfegruppen für drogengefährdete und drogenabhängige Jugendliche:

Website des BVEK

Wenn du auf der Seite ganz nach unten gehst, findest du einen Link Elternkreis in ihrer Nähe finden. Vielleicht ist ja ein Treffpunkt auch bei dir in der Nähe. Dort findet man Verständnis und Rat.

Ich wünsche dir alles Gute
Sisandra
 
Hallo!

Ich empfehle dir auch, zu einer Drogenberatungsstelle zu gehen, dort kannst du mit den Drogenberatern reden und die Situation beschreiben. Dein Sohn wird erwachsen und ein Stück weit ist es auch normal, was mit ihm passiert. Er ist eben ein Junge von der rebellischen Sorte. Ich finde es auch nicht so schlimm, wenn er mal kifft, oder sich mit seinen Kumpels mal betrinkt Aber eben alles in Maßen. Nur von den harten Drogen sollte er die Finger lassen. Darauf hast du leider kaum Einfluß.
Was ich besonders schlimm finde ist, dass er seine Schule so vernachlässigt. Er verbaut sich ja so seine ganze Zukunft, darum solltest du unbedingt so argumentieren, dass niemand ihm den Spass nehmen will, er kann ja auch feiern gehen und seine Freunde treffen, aber die Pflicht muss er einfach erfüllen.

Ich kenne Fälle, da haben sich diese Jungs, die mal eine Zeit wirklich schräg drauf waren wieder gefangen.

Ich kenne mich leider mit der Gesetzeslage nicht aus, aber soweit ich weiss darf ein 16 jähriger Jugendlicher nur ausziehen, wenn die Eltern dies erlauben. Vielleicht kannst du ja auch nochmal mit einem Sozialarbeiter sprechen, was man da tun kann.
Und eines solltest du auf gar keinen Fall tun: resignieren!

Grüße von maryanne
 
Was ich besonders schlimm finde ist, dass er seine Schule so vernachlässigt. Er verbaut sich ja so seine ganze Zukunft, darum solltest du unbedingt so argumentieren, dass niemand ihm den Spass nehmen will, er kann ja auch feiern gehen und seine Freunde treffen, aber die Pflicht muss er einfach erfüllen.

Da hab ich schon mit Engelszungen auf ihn Eingeredet. Er weiß das, ist ihm aber egal. Selbst, dass für untentschuldigtes Fehlen ein Bußgeld gefordert werden kann interessiert ihn nicht.
Was mich total niederschmettert ist die Tatsache, dass es ihm sogar gleichgültig ist wie es mir geht. Er kriegt ja mit wie verzweifelt ich bin, aber das lässt ihn völlig kalt.
 
Ein Psychologe sagte mal zu mir, dass Kiffen nicht das Problem ist.Man wird vielleicht dumm davon, ein A**** wird man davon aber nicht. Die Persönlichkeit eines Menschen verändert sich sehr stark durch chemische Drogen. Ich vermute, dass dein Sohn "Pep" zieht ( Amphetamin ? Wikipedia ), zumal das in dem Alter zur Zeit "In" zu sein scheint....Bei uns im Dorf zum Beispiel macht das echt jeder Zweite in dem Alter...Man ist natürlich nur cool, wenn man mitzieht. Ich denke auch das ein großer Druck auf ihm lastet, er sucht ja quasi die Flucht, vielleicht kommt er auch mit den familiären Verhältnissen nicht so klar, wie er es vorgibt?Damit will ich keine Schuldzuweisung aussprechen, aber es muss ja einen Grund haben - wenn die Beziehung sonst so gut war. Was ich nur raten kann, setzen Sie ihn auf keinen Fall unter Druck oder konfrontieren Sie ihn nicht "im strengen-Eltern-Ton" damit, das Sie glauben das er das macht-es wird nichts bringen, weil er nur denken wird, dass Sie ihm was Schlechtes wollen, dass Sie ihm die Freunde nicht gönnen, o.Ä. und er wird sich noch mehr verschließen- Außerdem ist es ihm im Moment egal, was Sie darüber denken. Konfrontieren Sie ihn, wird er sich weiter in sich selbst zurückziehen, dass ist eine schwierige Situation-er wird sich erst helfen lassen , wenn er selber einsieht, das es scheiße ist was er tut. Und ich glaube nicht, dass er das so schnell begreifen kann. Er ist ja "glücklich" unter seinen Freunden.....
Ich würde Ihnen auch raten, sich an eine Beratungsstelle zu wenden und dort nachzuforschen, wie Sie genau vorgehen können.
 
Ist es wirklich sicher, dass dein Sohn Drogen konsumiert?

In der Pupertät verändern sich die Kinder schon ziemlich einschneidend. Da können sie gar nichts für. Ist sozusagen eine Neuorientierung im Gehirn.

Wichtig finde ich immer, dass du versuchst ohne Vorwürfe mit deinem Sohn in Kontakt zu bleiben. Ganz egal wie er drauf reagiert. Es ist klar, dass du ihn schon deutlichen machen solltest, dass du enttäuscht bist, wenn er so abfällig mit dir redet.

Aber gerade in dieser schwierigen Zeit brauchen die Jugendlichen Eltern, die signalisieren, dass egal was passieren wird, sie zu ihrem Kind halten.

Versteh mich nicht falsch, das bedeutet nicht, jedem Streit aus dem Weg zu gehen!!!

Wenn du wirklich nicht mehr weiter weißt, dann wende dich noch einmal ans JA, die können dich zumindest noch mal beraten oder dir Beratungsstellen in deiner Nähe nennen. Lass dich auf keinen Fall so einfach abspeisen.

Bei den meisten Jugendlichen ist das nur eine relativ kurze Phase.

Also.... KOpf hoch🙂
 
Ist es wirklich sicher, dass dein Sohn Drogen konsumiert?

In der Pupertät verändern sich die Kinder schon ziemlich einschneidend. Da können sie gar nichts für. Ist sozusagen eine Neuorientierung im Gehirn.

Wichtig finde ich immer, dass du versuchst ohne Vorwürfe mit deinem Sohn in Kontakt zu bleiben. Ganz egal wie er drauf reagiert. Es ist klar, dass du ihn schon deutlichen machen solltest, dass du enttäuscht bist, wenn er so abfällig mit dir redet.

Aber gerade in dieser schwierigen Zeit brauchen die Jugendlichen Eltern, die signalisieren, dass egal was passieren wird, sie zu ihrem Kind halten.

Versteh mich nicht falsch, das bedeutet nicht, jedem Streit aus dem Weg zu gehen!!!

Wenn du wirklich nicht mehr weiter weißt, dann wende dich noch einmal ans JA, die können dich zumindest noch mal beraten oder dir Beratungsstellen in deiner Nähe nennen. Lass dich auf keinen Fall so einfach abspeisen.

Bei den meisten Jugendlichen ist das nur eine relativ kurze Phase.

Also.... KOpf hoch🙂


Hallo,

danke für deine Antwort.
Dass mein Sohn kifft weiß ich sicher. Da macht er auch kein großes Geheimnis draus. Dagegen sag ich ja auch gar nicht viel. Verbieten nützt da ja sowieso nichts. Ich weiß nicht, ob er auch irgendetwas anderes konsumiert. Außer dass er manchmal ziemlich gefühlskalt ist, ist mir nicht wirklich etwas aufgefallen. Gestern hatten wir endlich einmal eine sehr intensive Unterhaltung, bei der er sogar geweint hat. Er hat angst mich zu verlieren. >Da haben wir etwas gemeinsam, hab ich ihm gesagt< Was ich ihm total hoch anrechne ist, dass er endlich zu seinem Mist steht, den er gemacht hat. Er hat sich auch entschuldigt und versprochen, dass er sich jetzt zusammen nimmt und um die wichtigen Dinge kümmert.
Wirklich dran glauben kann ich aber leider noch nicht, weil leere Versprechungen hat er in letzter Zeit häufig gemacht. Aber dadurch dass wir uns über 5 Std. ausgesprochen haben ist wenigstens Frieden eingekehrt und ich komm wieder besser an ihn ran. Hoffentlich wird jetzt alles wieder.

Möchte mich hiermit auch bei allen anderen bedanken, die mir geschrieben haben. Es tut wirklich gut, wenn man das Gefühl hat, dass einem jemand zuhört.
 
Hallo Nürnberg,

das freut mich, dass du dich mit deinem Sohn unterhalten konntest. Probleme offen ansprechen ist der richtige Weg für ein gutes Miteinander.
Erinner dich und deinen Sohn mal in Situation, in denen er nicht den rechten Umgangson pflegt, an dieses Gespräch.

Bleib auch weiterhin in Kontakt mit ihm. Egal was noch passieren mag.

Alles Gute für Euch wünscht Bronfenbrenner!!!🙂🙂
 
Hallo Nürnberg!
Mich würde wirklich interressieren, was aus Dir und deinem Sohn geworden ist. Ich stecke gerade in der gleichen Situation,nur dass ich überhaupt nicht an meinen Sohn herankomme. Eben gab es einen riesen Krach, weil er angeblich sein Zimmer nicht aufräumen kann, da ich ihm keinen Mülleimer kaufe! Das hört sich erstmal lächerlich an, aber aus dieser Mücke wurde dann so ein Elefant, dass er aus dem Fenster geklettert und abgehauen ist, während ich daneben stand.
 
Kiffen verdirbt sehr wohl den Charakter und wird ohne Grund immer noch verharmlost....

Wenn ich an meine Schulklasse denken haben diverse Leute davon schwere Psychosen bekommen, die sie aus ihrem ganzen Leben gehauen haben......viele nehmen bis heute Medikamente.

Kiffern ist plötzlich alles egal, das eigene Fortkommen, die Zuneigung anderer, die Meinung anderer, sie werden dumme Egoisten.

Wenn Du das verharmlost hast, dann hast Du schon den ersten Fehler gemacht. Ich hatte mit 16 auch eine harte Zeit, musste die Schule wiederholen und traf mich nachts mit Freunden, die ich heute nicht mehr so nennen würde. Mein Vater hat mir damals angedroht mich auf ein Internat zu stecken, bis ich 18 bin und dies notfalls mit körperlichem Zwang durchzusetzen....kein Plan, ob er das geschafft hätte, aber er hat die Tür nachts zugemacht und mich einmal nicht mehr reingelassen, als ich draussen war. Am Ende war der Stress für mich so groß, dass ich die Freunde habe sausen lassen......gute Entscheidung war das aus heitiger Sicht eines 30 jährigen.
 

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