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Was soll ich studieren?

H

Halela

Gast
Hi,
ich besuche gerade die Oberstufe des Gymnasiums, weiß aber immer noch nicht genau, was ich nach dem Abi studieren soll.
Das Hauptproblem ist, dass mein Interessenbereich sehr weit gefächert ist. Ich interessiere mich für Kultur, Sprachen, Naturwissenschaft, Gesellschaftswissenschaft,...
Ich strebe ein Abi über 1,6 an (meine durchschnittlichen Leistungen: Spanisch 13P, Französisch 14Punkte, Chemie 10P, Mathe 12P, Deutsch 12P, Biologie 11P, Geschichte 12P, Kunst 12P, Gemeinschaftskunde 11P, Erdkunde 11P).

Worüber ich mir bereits Gedanken gemacht habe:
- Medizin (braucht man da eigentlich Mathe/Physik?)
- Geschichte
- Irgeneine Sprache (Englisch/Französisch/Spanisch)
Nach Geschichte oder einer Sprache, würde ich gerne zur Zeitung gehen (habe da schonmal ein Praktikum gemacht).

Auf gar keinen Fall:
- Mathematik
- Physik
- Pädagogik (will kein Lehrer werden)

Was mir wichtig ist:
- Abwechslungsreichtum im Beruf
- Gute Aussichten auf einen Job
- Gutes Gehalt
- evtl. Möglichkeit während des Studiums ins Ausland zu gehen
- nicht zu viel Stress ;)

Vielleicht könnt Ihr mir ja bei meiner Studienwahl helfen :).
Ich freue mich auf Eure Antworten
Halela
 

Werner

Sehr aktives Mitglied
Hallo Halela,

der amerikanische Philosph Henry David Thoreau hat mal geschrieben: Wer einen Beruf ergreift, ist verloren. :)

Mir scheint, das könnte auf dich zutreffen, bei der weiten Auswahl an Interessen. Mein Tipp wäre, dass du dir etwas aussuchst, dass zu 80% aus Vielfältigkeit und Umgang mit Menschen besteht und zu 20% aus intensiver Detailarbeit im "stillen Kämmerchen".

Wie wäre z.B. Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeut? Ist zwar ein harter Weg und kostet später (die Zusatzausbildung, damit man zugelassen werden kann) noch richtig Geld und Zeit, aber dann kannst du sicher viel Sinnvolles bewirken.

Wichtig für dich scheint mir auch, dass du deinen späteren Beruf als sinnvoll empfindest und er deine Leidenschaft, deinen Geist, immer wieder herausfordert. Pfarrerin wäre auch in diese Richtung, könnte ich mir vorstellen ;)

Woran würdest du denn merken, dass deine Entscheidung die richtige ist? Bestimmt hast du ja schon Erfahrungen im Umgang mit dem Entscheiden.

Gruß, Werner

P.S. Alte Problemlösungsregel: Bei anhaltender Unentschiedenheit fehlen häufig noch die entscheidenden Informationen (oder sie sind in der Menge der nicht-relevanten Informationen übersehen worden).
 
A

aphrodite

Gast
Hallo Halela,

jaja, die Entscheidung für ein Studium ist gar nicht so einfach - ich studiere zB nun drei Fächer parallel und weiß momentan noch nicht, welche ich auch abschließen werde. Sehr viele Studenten steigen aber auch nach ein, zwei Semestern auf ein anderes Studium um.

Ein paar allgemeine Dinge, dir mir zu deinem Beitrag einfallen:

  • Ein Studium ist (mal abgesehen von Medizin, Jus etc.) keine Berufsausbildung, sondern eher eine Berufsvorbildung. Es fördert beispielsweise das Denken und die Fähigkeit zum Recherchieren, aber was du an der Uni lernst, wird du fast nie 1:1 in der Praxis verwenden. Grundsätzlich dient eine Universität nämlich der Heranbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses und weniger dafür, Arbeitskräfte für die freie Wirtschaft auszubilden.
  • So wie du stellt sich wohl jeder seinen Traumjob vor. Nur: Es gibt wohl wenig Arbeitsplätze, die all diese Kriterien erfüllen. Wer zB gut bezahlt werden möchte, hat im Normalfall einen stressigeren Job.
  • Dank ERASMUS kannst du in jedem Studium mal ins (europäische) Ausland gehen.
  • Wer Pädagogik studiert, wird nicht Lehrer, sondern Erziehungswissenschafter. Wer unterrichten möchte, muss Lehramt studieren. Jemand, der Politikwissenschaft studiert, wird auch nicht zwangsläufig Politiker, sondern - na? - Politikwissenschafter.
  • Wenn du in den Journalismus willst, ist Geschichte bzw. eine Sprache eine gute Wahl - aber sei dir trotzdem bewusst, dass die Berufschancen in dem Bereich sehr schlecht sind. Ad Sprachen: Englisch, Französisch, Spanisch sind Standard, interessanter macht man sich, wenn die Wahl eauf eine etwas exotischere Sprache fällt.
  • Generell gesagt ist es als Geistes- oder Sozialwissenschafter schwierig einen (fachspezifischen) Job zu finden. Der "Taxifahrer"-Witz hat zwar schon einen laaaaaangen Bart, ganz falsch ist er aber trotzdem nicht.
Mehr fällt mir momentan nicht ein...

lg
 

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