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TraurigeFreundin
Gast
Hallo. ich (w, 30 Jahre alt) bin seit 20 Jahren in einer Freundschaft, in der ich mich immer unwohler fühle. Mittlerweile frage ich mich, ob ich zu empfindlich bin oder ob mein Kontakt mit meiner sogenannten besten Freundin vielleicht doch keine "ECHTE Freundschaft" ist.
Wenn meine Freundin und ich uns treffen, reden wir fast die ganze Zeit über ihren Schwarm und über IHR Leben. Um meine Belange geht es fast nie; und wenn es darum geht, dann eher in der Form, dass meine Freundin einen Vorschlag macht, was ich tun sollte und dann ganz schnell wieder zu IHREM Thema zurückkehrt.
Zum Beispiel überlege ich mir, ob ich meinen Sachbearbeiterjob an den Nagel hängen sollte um Lehramt zu studieren, weil ich permanent nichts anderes als 1-Jahresverträge bekomme und befürchte in ein paar Jahren der Altersdiskriminierung zum Opfer zu fallen. Und vor allem: Ich liebe Kinder und "kann gut" mit ihnen.
Wenn ich allerdings versuche, mit meiner Freundin, die selber einen sehr gut bezahlten Management-Job hat, dieses Thema zu besprechen heißt es nur "denke an Deine Rente." Wenn ich ihr sage, dass ich genau das tue und Angst davor habe, meinen Sachbearbeiterjob eines Tages zu verlieren und keinen neuen zu bekommen, sagt sie zu meinem Plan eventuell Lehramt zu studieren "das musst Du wissen" und kehrt ganz schnell zu Ihren eigenen Lebensthemen zurück (ihrem Schwarm, ihren Befindlichkeiten, ihren Problemen...). Sie scheint sich für meine Probleme überhaupt nicht zu interessieren. 🙁
Zweitens: sie unterbricht mich sehr oft, wenn wir miteinander reden.
Drittens: sie kritisiert mich oft. Das tut sie zwar nicht auf direkte oder schlimme Weise, aber indirekt. Als ich ihr zum Beispiel sagte, dass ich mir überlege meine Haare abzuschneiden, sagte sie "dann wären sie nicht mehr so dünn." Als ich erwähnte, dass ich meine Haare eventuell tönen werde, antwortete sie "dann siehst Du vielleicht nicht mehr so blass aus."
In letzter Zeit habe ich mir ein paar Kilos zuviel angefuttert (auch Kummerspeck wegen meiner beruflichen Sorgen) und einen ziemlich stattlichen Bauch dazu gewonnen. 🙁 Als meine Freundin und ich uns unterhielten und uns gegenüber auf dem Fußboden sassen, sagte sie "Du siehst aus wie so'n Buddha".
Was soll ich sagen? Wo sie recht hat, hat sie recht...doch MUSS man solche Sachen dauernd sagen?
Was ich mir total wünschen würde, wäre eine Freundin, mit der ich nicht nur über ihre, sondern auch meine eigenen Probleme reden kann. Und eine Freundin, die mir auch mal sagt, dass ich -trotz meiner Makel- okay bin und die nicht so oft meine Makel hervorhebt.
Ich glaube, meine Freundin merkt oft gar nicht, dass ihre Worte verletzend sind. Es ist gar nicht so sehr, was sie sagt, sondern eher die Häufigkeit ihrer Kritik und das Fehlen von Interesse ihrerseits an meinem Leben und (ab und zu) positivem Feedback und ein paar netten Worten. Glaubt Ihr, dass ich diese Freundschaft trotzdem aufrecht erhalten sollte?
Liebe Weihnachtsgrüße!
TraurigeFreundin
Wenn meine Freundin und ich uns treffen, reden wir fast die ganze Zeit über ihren Schwarm und über IHR Leben. Um meine Belange geht es fast nie; und wenn es darum geht, dann eher in der Form, dass meine Freundin einen Vorschlag macht, was ich tun sollte und dann ganz schnell wieder zu IHREM Thema zurückkehrt.
Zum Beispiel überlege ich mir, ob ich meinen Sachbearbeiterjob an den Nagel hängen sollte um Lehramt zu studieren, weil ich permanent nichts anderes als 1-Jahresverträge bekomme und befürchte in ein paar Jahren der Altersdiskriminierung zum Opfer zu fallen. Und vor allem: Ich liebe Kinder und "kann gut" mit ihnen.
Wenn ich allerdings versuche, mit meiner Freundin, die selber einen sehr gut bezahlten Management-Job hat, dieses Thema zu besprechen heißt es nur "denke an Deine Rente." Wenn ich ihr sage, dass ich genau das tue und Angst davor habe, meinen Sachbearbeiterjob eines Tages zu verlieren und keinen neuen zu bekommen, sagt sie zu meinem Plan eventuell Lehramt zu studieren "das musst Du wissen" und kehrt ganz schnell zu Ihren eigenen Lebensthemen zurück (ihrem Schwarm, ihren Befindlichkeiten, ihren Problemen...). Sie scheint sich für meine Probleme überhaupt nicht zu interessieren. 🙁
Zweitens: sie unterbricht mich sehr oft, wenn wir miteinander reden.
Drittens: sie kritisiert mich oft. Das tut sie zwar nicht auf direkte oder schlimme Weise, aber indirekt. Als ich ihr zum Beispiel sagte, dass ich mir überlege meine Haare abzuschneiden, sagte sie "dann wären sie nicht mehr so dünn." Als ich erwähnte, dass ich meine Haare eventuell tönen werde, antwortete sie "dann siehst Du vielleicht nicht mehr so blass aus."
In letzter Zeit habe ich mir ein paar Kilos zuviel angefuttert (auch Kummerspeck wegen meiner beruflichen Sorgen) und einen ziemlich stattlichen Bauch dazu gewonnen. 🙁 Als meine Freundin und ich uns unterhielten und uns gegenüber auf dem Fußboden sassen, sagte sie "Du siehst aus wie so'n Buddha".
Was soll ich sagen? Wo sie recht hat, hat sie recht...doch MUSS man solche Sachen dauernd sagen?
Was ich mir total wünschen würde, wäre eine Freundin, mit der ich nicht nur über ihre, sondern auch meine eigenen Probleme reden kann. Und eine Freundin, die mir auch mal sagt, dass ich -trotz meiner Makel- okay bin und die nicht so oft meine Makel hervorhebt.
Ich glaube, meine Freundin merkt oft gar nicht, dass ihre Worte verletzend sind. Es ist gar nicht so sehr, was sie sagt, sondern eher die Häufigkeit ihrer Kritik und das Fehlen von Interesse ihrerseits an meinem Leben und (ab und zu) positivem Feedback und ein paar netten Worten. Glaubt Ihr, dass ich diese Freundschaft trotzdem aufrecht erhalten sollte?
Liebe Weihnachtsgrüße!
TraurigeFreundin