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Ich hatte gestern noch ein sehr langes Abschlussgespräch mit dem Oberarzt und er versicherte mir, dass meine Eigenarten Symptome der Ptbs sind und ich keinem Wahn oder sowas unterliege. Er erklärte mir, dass mir das Urvertrauen fehlt und deshalb kleinste Unsicherheiten im Leben mich in ein emotionales Gedankenchaos stürzen. Das passiert, weil dann in meinem Gehirn nicht mehr die kognitive Seite aktiviert ist, sondern das Primatenhirn die Funktion übernimmt.

Zudem hatte ich gestern einen totalen Nervenzusammenbruch als ich in der Gesprächsgruppe zu dem Ergebnis kam, dass ich nur gesund werden kann, wenn ich endlich radikal akzeptiere, dass die Dinge im Heute sind, wie sind. Wenn ich dies allerdings tue, erkenne ich an, dass ich nichts mehr tun, nichts mehr ändern kann an meiner Vergangenheit. Natürlich geht das sowieso nicht, aber da gaugelte ich mir unbewusst etwas vor, denn amzeptiere ich es, dann muss ich mir eingestehen, dass die Dinge wirklich so schlimm waren und sind, dass ich nichts mehr tun kann, um sie zu ändern. Davor hat mich mein Gehirn geschützt, weil es mich gefühlt innerlich umbringt, wenn ich all das akzeptiere.

Jetzt heisst es in meinem Leben erstmal ein sicheres Gegengewicht aufzubauen. Etwas, das ich bereits hatte und das zusammen mit meinem besten Freund zusammengefallen war. Ich fange also nochmal von vorne an.

Bislang habe ich versucht meine Zukunft so zu gestalten, dass es mir doch irgendwie möglich sein könnte, dass ich etwas an der Vergangenheit ändern kann. Mit allem was ich tat klang immer die Hoffnung mit, etwas würde sich dadurch an der Vergangenheit ändern lassen. Aber das funktioniert ja nicht. Ich bin sehr überfordert damit, jetzt völlig unabhängig von dieser Hoffnung mir ein Gegengegewicht zur Vergangenheit aufzubauen, weil ich einst dachte, ich hätte damit längst begonnen. Deshalb hänge und hing ich auch so sehr an meinem damals besten Freund, er war meine Sicherheit, das Gegengewicht zu meiner Vergangenheit. Nun aber hat er die Seiten gewechselt und auch das muss ich radikal akzeptieren. Ich kann da nichts mehr tun. Das alles mir nun einzugestehen zerreißt mich. Und vielleicht baue ich mir erst etwas neues, bevir ich diesen Schritt gehe, damit ich dann irgendwie aufgefangen werde. Ich denke das wird schwer, denn mir fehlt jedwede Zuversicht auf  Menschen zu treffen, die wirklich geduldig mit mir sind und mich als Mitmensch aushalten. Ich bin, so wie ich bin, kein guter Umgang und ich verstehe, warum sie sich von mir abwenden.

Ich traf mich gestern mit einer Freundin aus dieser Stadt hier. Sie berichtete mir, dass sich mein damals bester Freund bei ihr meldete. Allerdings hatte sie diesen Anruf verpasst und fragte via Nachricht nach, was er wollte. Er log, sagte er wolle eine andere anrufen. Ich weiß aber, dass er keine andere mit ihrem Namen kennt. Er predigt Wahrheit und lügt selbst. Das hat mir die Augen geöffnet...

Es war ein schöner Abend. Sie ist die einzige, die tatsächlich meine paranoiden Eigenarten versteht und nachvollziehen kann, denn ihr geht es ähnlich. Am Ende haben wir darüber sogar lachen können. Vielleicht sollte ich mehr solche Menschen in mein Leben lassen, die verstehen warum ich bin, wie ich bin und die mir dies nicht als etwas böswilliges auslegen. Die darauf vertrauen, dass sie in meinem Herzen einen Platz haben, ich ihnen nicht peinlich bin und mich verurteilen. Ich dachte, ich hätte solche Menschen damals gefunden, aber so war es nicht. Alles nur Lüge.

Mal sehen, wie es nun weiter geht. Ich brauche zuerst ein neues Zuhause. Damit steht und fällt erstmal alles. Und dann muss ich anfangen die Dinge zu akzeptieren - auch wenn sie schlimm sind und aufhören, Menschen, die mir nur schaden und mit mir bewusst schlecht umgehen zu idealisieren. Und vielleicht gehen dann auch nach und nach die Symptome endlich weg.

Eine lange Reise fürchte ich...


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