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Was stimmt nicht mit mir?

Missing_child

Neues Mitglied
Hallo! Ich werde euch jetzt einen langen Text schreiben, das in meiner Vergangenheit bis zur Gegenwart passiert ist.

Als ich noch nicht geboren wurde, sind meine Eltern nach Deutschland gezogen, weil sie für uns ein besseres Leben wünschten. Ich hatte einen großen Bruder. Als ich klein war (6-9 Jahre), ist meine Mutter arbeiten gegangen und mein Vater immer zuhause geblieben. Eines Tages habe ich ihr erzählt, dass er mich misshandelt hat. Das hat dann zu einem Streit geführt und mein Bruder und Ich mussten uns entscheiden, zu wen wir bleiben wollten. Das war das schlimmste, was in mein Leben passiert ist und ich will auch nicht wissen, was passiert wäre, wenn das nicht passiert ist. Nun, wir sind beide bei unserer Mutter geblieben und unser Vater hat uns paar mal besucht und versucht mit uns zu versöhnen. Ich hatte keine Interesse daran und schickte ihn immer weg. Was mein Bruder dabei dachte, wusste ich nicht, aber auf jedenfall gab er mir die Schuld daran und ich habe eine verschwommene Erinnerung, dass er mich immer früher schlug und meine Mutter ihn mal auch aus der Familie stoßen wollte. Ich wusste nicht wieso, aber ich wollte nicht, dass er geht, weil ich vielleicht sonst sehr einsam war. In der Grundschule hatte ich nicht viele Freunde. Ich hatte nur zwei beste Freunde, habe aber mit denen nicht viel gemacht und habe mich öfters manchmal die Zeit mit Mädchen verbracht und mit den Nachbarskinder, die auch Mädchen waren. Ich habe unsere Klassenlehrerin komischerweise wie eine Mutter behandelt, weil ich sie ständig umarmte... :confused: Nach der Grundschule bin ich aufs Gymnasium gegangen, wurde aber oft gemobbt, weil ich komisch und stark übergewichtig war. Jetzt werde ich nicht mehr gemobbt, aber ich habe keine richtigen Freunde. Als ich 12-13 Jahre alt war, hat der deutsche Freund meiner Mutter, den sie liebte, Schluss gemacht und sie hatte die ganze Zeit Depressionen. Ich habe immer versucht sie aufzuheitern und versucht, den Kontakt mit ihr und diesen Typen abzubrechen, den wir auch zu gut kannten. Zu dieser Zeit habe ich im Sexualkundeunterricht erkannt, dass ich schwul war, weil ich mich viel mit dem männlichen Geschlecht interessierte. :confused: Nach dieser Zeit habe ich eine sehr große Abneigung gegen Homosexualität entwickelt und versucht, meine Pubertät (Meine Lust) zu unterdrücken. Ich rede viel offener mit Mädchen und bei Jungs rede ich zurückhaltend und schaue sie fast nie ins Gesicht. Alle meinen ich sei komisch, aber viele wollen meine Freunde sein, aber ich lehne oft ab und darum bin ich fast immer alleine in der Schulpause. Manche sagen ich werde wie ein Junge aus unserer Klasse, der nur mit Mädchen abhängt und gar nichts sagt. (<-- Ich bin mir sicher, dass er nicht schwul ist!) Ich frage mich jeden Tag warum ich schwul bin und vielleicht das wegen meiner Vergangenheit zu tun hat. Ich habe niemanden, der für mich da ist und helfen kann. Ich will wie jeder normale Junge normal sein!
 
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Gast

Gast
Du BIST ein normaler Junge!

Homosexualität ist nichts außergewöhnliches (mehr). Aus einer Familie abzustammen, bei dem die Eltern getrennt sind ist auch normal geworden. In der Pubertät fühlt sich jeder anders wie die Anderen, auch die Normalen. Daraus folgt:du bist auch normal. Dass du so ein Theater darum machst ist übrigens auch normal.
 

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Mitglied
Du schreibst, dass deine Eltern nach Deutschland gezogen sind.
Kann es sein, dass sie aus einem Land kommen, in dem Homosexualität immer noch als etwas "unnatürliches" gilt, und dass du unbewusst durch das Aufwachsen in dieser Kultur viel von diesem rückständigen Unfug in dich aufgenommen hast, und dass du dich deshalb jetzt schämst für das, was du bist?
Oder bist du gar selbst irgendwie religiös?

Ich gebe zu, es ist auch in Deutschland noch längst nicht so, dass Homosexualität etwas normales ist. Leider. Es gibt zwar Aufklärung im Sexualkunde-Unterricht, aber draußen auf dem Schulhof gilt "Schwuchtel" immer noch als Schimpfwort. Und wenn man ins Fernsehen schaut oder ins Kino geht oder Computerspiele spielt, dann wird der Held dieser Geschichten auch immer eine Frau lieben und nie einen gleichgeschlechtlichen Menschen.
Es gibt zwar auch Schwule in Film und Fernsehen, aber das dient dann fast immer nur zu Comedy-Zwecken, aber der Held eines Actionfilms oder einer Zeichentrickserie (was für die meisten Jungen ja Vorbild-Charakter hat) ist jedenfalls nie schwul.
Und dann gibt's noch den Cristopher Street-Day, wo halbnackte Homosexuelle in Lack und Leder herumlaufen und ein Schwulenbild vermitteln, das auch kein bisschen der Realität entspricht.

Wenn man das alles zusammen zählt, kann ich schon gut nachvollziehen, warum du dich mit deiner neu entdeckten Homosexualität unwohl fühlst.
ANDERERSEITS
Willst du dich von dem beeinflussen lassen, was die anderen tun?
Willst du wirklich normal sein, wenn das normal sein bedeutet, dass man sich selbst etwas vormacht, dass man sich selbst anlügt und das unterdrückt, was man wirklich tief in seinem Inneren fühlt?
Hast du eine Ahnung, wie viele "normale" Menschen da draußen nur deshalb so normal sind, weil sie gelernt haben, ihr wahres Ich zu verstecken wie ein Feigling? Und ich rede dabei nicht nur von Homosexualität... die meisten Menschen verstecken noch ganz andere Dinge tief in sich drin.

Ich will jedenfalls so nicht enden, als ein Verräter an mir selbst und an meinen Gefühlen. Willst du es?
Ich würde dir empfehlen, vor diesen Gedanken nicht wegzulaufen oder sie zu verdrängen, sondern das genaue Gegenteil zu tun: Stell dich diesen Gedanken. Mach erstmal deinen Kopf frei von allem, was dir vielleicht deine Eltern, irgendwelche heiligen Bücher oder das Fernsehen über "Homosexualität" erzählt haben... denn das ist zu großen Teilen garantiert totaler Schwachsinn!
Und dann, wenn du dich davon frei gemacht hast, versuch mal wie ein neugieriges Kind, das die Welt erst noch zu begreifen lernt, offen zu sein und dich von einer anderen Perspektive aus deinen Gefühlen zu nähern.

Das Schreiben hier im Forum ist ein erster Schritt, dass du deine Gedanken mal formulierst und ordnest. Schreiben kann dabei helfen, deinen chaotischen Gedanken Struktur zu geben, und vielleicht bekommst du ja auch ein paar Antworten, die dir auf deiner Suche nach dir selbst weiterhelfen. Falls du irgendwas Privateres loswerden möchtest, was nicht an die Öffentlichkeit dringen darf, kannst du mir auch gern eine PN oder Mail schreiben. Ich glaube, dass ich deine Gefühle ganz gut nachvollziehen kann, aber ich hab das schon lange überwunden und kann eigentlich nur sagen: Trau dich, du selbst zu sein und leb nicht das Leben, das dir andere vorgelebt haben, sondern geh deinen eigenen Weg auf deinen eigenen Pfaden. Auch wenn es beschwerlich sein mag... es lohnt sich, eben NICHT normal zu sein. ;)
 

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