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Was tun bei einem Hypochonder?

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18nisigirl

Gast
Hallo Leute,
meine Mutter ist ein Hypochonder; d.h., sie bildet sich Krankheiten ein,obwohl sie kerngesund ist und ich weiss nicht mehr, wie ich damit umgehen soll.
Angefangen hat alles damit, dass sie sich nach einem Jahr mal wieder auf die Waage gestellt hat und festgestellt hat, dass sie innerhalb eines Jahres fast 10 kg abgenommen hat. Also redete sie sich ein, sie hat Krebs und damit begann also die ganze Leidensgeschichte.
Sie rannte von Arzt zu Arzt....war eine Krankheit "ausgeheilt", kam die nächste Krankheit.
Jetzt ist sie seit 2 Wochen in einer psychiatrischen Klinik, weil es soweit ging, dass sie angedroht hatte, sich das Leben zu nehmen. Also mussten wir sie zwangseinweisen lassen. Mit wir mein ich, meinen Bruder und mich.
Ich hab mit ihrer Ärztin gesprochen und diese meinte, das wird ein langer langer Weg werden, bis sie wieder die "Alte" ist. Wir sollen ihr immer gut zu reden und ihr sagen, dass ihr in der Klinik geholfen wird und so weiter und so fort. Aber das ist gar nicht so einfach.
Ich war sie gestern wieder besuchen...machte die Tür zu ihrem Zimmer auf...da fing sie an zu weinen und meinte, sie kommt hier NIE wieder raus. Jetzt redet sie sich schon ein, dass sie sterben wird und sie hat Angst davor.Man kann ihr noch soooo gut zureden; aber das prallt alles an ihr ab. Ich sag ihr immer: Mutti du bist nicht krank...du bist kerngesund. Dann sagt sie immer: Nein das stimmt nicht...ihr wollt mir nur gut zureden...ich weiss, was ich habe...warum sieht das denn keiner?
Was will man da noch machen? Ich war gestern wieder fix und fertig, als ich nach Hause gefahren bin. Und es tut verdammt weh, die eigene Mutter dort zurücklassen zu müssen.
Hat jemand schon ähnliche Erfahrungen gemacht? Würde mich über einen Austausch sehr freuen. Danke.
Liebe Grüsse an alle
 
Hallo 18nisigirl,

ich hab zwar noch nie mit einem Hypochonder zu tun gehabt, aber was du vielleicht machen könntest, wäre dich erstmal abgrenzen.

Wenn du zu ihr gehst, rede über keine Krankheit, rede nicht darüber das sie sich was einbildet ... rede über alles andere. Das draußen schönes Wetter ist und ob sie schon mal wieder draußen war etc. Wenn sie anfängt zu sagen, dass sie sterben wird, dann widersprich ihr nicht. Sag einfach: "ich weiß". Das ist nicht falsch, jeder Mensch weiß, dass der andere sterben wird.

Wäre das eine Möglichkeit? Ich würde es so machen. Hatte sie vorher Hobbys, auf die man sie ansprechen kann?

Lass los, das du ihr beweisen müsstest, das sie gesund ist. Das ist so, als ob zwei Kämpfer aufeinanderprallen. Keiner geht als Sieger vom Platz. Sie konzentrieren sich nur auf ihren nächsten Schlag, der beim anderen sitzen soll. "Du bist nicht krank" ... "Das sagst du nur so" ...

So denk ich mir das jedenfalls. Einfach die Taktik ändern und wenn's nicht klappt, wieder was ändern und am besten innerlich loslassen. Sie muss sich selbst helfen wollen, erst dann kannst du ihr helfen.

Das ist wie mit der Liebe. Eine unbeantwortete Liebe kann sich nicht entfalten, man kann sie halt niemanden aufzwingen und genauso wenig kannst du Hilfe aufzwingen.

Jun
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Leute,
meine Mutter ist ein Hypochonder; d.h., sie bildet sich Krankheiten ein,obwohl sie kerngesund ist und ich weiss nicht mehr, wie ich damit umgehen soll.
Angefangen hat alles damit, dass sie sich nach einem Jahr mal wieder auf die Waage gestellt hat und festgestellt hat, dass sie innerhalb eines Jahres fast 10 kg abgenommen hat. Also redete sie sich ein, sie hat Krebs und damit begann also die ganze Leidensgeschichte.
Sie rannte von Arzt zu Arzt....war eine Krankheit "ausgeheilt", kam die nächste Krankheit.
Jetzt ist sie seit 2 Wochen in einer psychiatrischen Klinik, weil es soweit ging, dass sie angedroht hatte, sich das Leben zu nehmen. Also mussten wir sie zwangseinweisen lassen. Mit wir mein ich, meinen Bruder und mich.
Ich hab mit ihrer Ärztin gesprochen und diese meinte, das wird ein langer langer Weg werden, bis sie wieder die "Alte" ist. Wir sollen ihr immer gut zu reden und ihr sagen, dass ihr in der Klinik geholfen wird und so weiter und so fort. Aber das ist gar nicht so einfach.
Ich war sie gestern wieder besuchen...machte die Tür zu ihrem Zimmer auf...da fing sie an zu weinen und meinte, sie kommt hier NIE wieder raus. Jetzt redet sie sich schon ein, dass sie sterben wird und sie hat Angst davor.Man kann ihr noch soooo gut zureden; aber das prallt alles an ihr ab. Ich sag ihr immer: Mutti du bist nicht krank...du bist kerngesund. Dann sagt sie immer: Nein das stimmt nicht...ihr wollt mir nur gut zureden...ich weiss, was ich habe...warum sieht das denn keiner?
Was will man da noch machen? Ich war gestern wieder fix und fertig, als ich nach Hause gefahren bin. Und es tut verdammt weh, die eigene Mutter dort zurücklassen zu müssen.
Hat jemand schon ähnliche Erfahrungen gemacht? Würde mich über einen Austausch sehr freuen. Danke.
Liebe Grüsse an alle
hallo ,
meine Mutter hatte die gleichen angeblichen einbildungserkrankung und besuchte jeden tag ihren hausarzt auf oder rief der hausarzt per handy an (ausserhalb der sporechtzeiten) oder sie rief den rettungswagen an :mad:

meine mutter bekam "Trevilor 75 mg" gegen depressionen und kommt zum hausarzt nicht mehr tagtäglich 🙂 meine mutter denkt auch nicht mehr negatives über das leben usw. . .

ich habe mal hier einen link gefunden und vielleicht hilft es ein wenig weiter :


http://www.mdr.de/hier-ab-vier/natuerlich-gesund/1203372.html

VG, Fishy
 
Hallo,

eines wirst Du erst einmal akzeptieren müssen: Deine Mutter IST krank. Auch wenn es nicht die Krankheiten sind, die sie sich einbildet, aber psychisch ist sie es.
Es dürfte der völlig falsche Weg sein, ihr immer und immer wieder zu sagen, dass sie kerngesund ist und sich alles nur einbildet. Vermutlich schadet ihr das mehr als dass es ihr nutzt. Da kommt jemand, der sie lieb hat (gehe ich mal von aus) und nicht einmal derjenige nimmt sie ernst.

Wenn sie jammert, so nimm sie doch einfach in den Arm und sage ihr, dass Du für sie da sein wirst - egal was kommt. Ich würde versuchen über die eingebildeten Krankheiten nicht konkret zu reden, sondern es immer wieder auf Eure Beziehung umzulenken. "Hab keine Angst", "ich bin da", "ich pass auf Dich auf", "wir schaffen das", "ich lass Dich nicht vor die Hunde gehen".

Dass es ein sehr sehr langer Weg werden wird, davon kannst Du in der Tat ausgehen. Meine Ma macht seit bereits drei Jahren Therapie an Therapie, auch einige Male schon stationär. Es fängt jetzt erst an, dass sich eine leichte Verbesserung einstellt. Ich habe oft gezweifelt, dass sie wieder jemand wird, den ich irgendwie kenne.

Bei meiner Mutter liegt da ganz viel in der Kindheit begraben, Dinge, die ich nie von ihr wusste (und ich weiß auch jetzt nur wenig davon). Die ganzen Jahre und Jahrzehnte hat sie verdrängt. Jetzt sind ihre Kinder groß, sie ist endlich glücklich verheiratet und alles in ihr drin fing an sich zu wehren, es brach einfach aus. Auch sie rannte zunächst von Arzt zu Arzt und bis überhaupt klar war, dass es die Psyche ist, die verrückt spielt, verging bestimmt ein Jahr. Dann hat es erst noch gedauert, bis sie es selbst so sehen konnte. Die angesprochen drei Jahre sind erst danach gezählt.

Komisch war, dass ich mit meiner Ma kaum noch was zu reden hatte. Die psychischen Probleme schwebten über Allem - ich kannte diese Frau nicht.
Uns beiden hat dann geholfen, dass ich mich für ihre Therapie interessiert habe. Ich habe sie gefragt "wie so etwas abläuft", ob das nicht "sehr anstrengend sein muss" und dergleichen. Dann erzählte sie mir von anderen Leuten auf der Station, über ihre Gedanken zu sich selbst, über Methoden aus den Therapien. Nur über eines haben wir nie gesprochen: Über mich. Das interessierte sie nicht mehr. War auch nicht leicht. Aber auf der anderen Seite: Ich bin im Moment die Erwachsene und sie ist die, die familiäre Geborgenheit und Unterstützung braucht.

Und wenn man es mal so betrachtet: Als ich Kind war, hat meine Mutter zu eingebildeten Bauchschmerzen, wenn ich eine Arbeit schrieb, auch nicht gesagt: "Quatsch, das bildest Du Dir nur ein". Nein, sie nahm mich in den Arm und sagte: "Ich mache Dir einen Kamillentee und wenn es dann etwas besser ist, üben wir zusammen ein bißchen für die Arbeit." Jetzt ist die Situation eben umgekehrt. Sie hat die Bauchschmerzen und ich die Wahl, ob ich "Quatsch" dazu sage oder sie in ihrer Welt abhole und an die Hand nehme.

Ich wünsche Dir und Deinem Bruder ganz viel Kraft und Geduld, die werdet ihr brauchen. Passt ein bißchen auch auf Euch selber auf, denn ihr müsst akzeptieren, dass ihr nichts ändern könnt. Ihr könnt nur unterstützen und da sein. Manchmal tut das ganz schön weh. Wenn Du ein gutes Verhältnis zu Deinem Bruder hast - rede viel mit ihm darüber, auch ihr beide über Eure Gefühle zu der Sache, denn auch ihr braucht ein Ventil. Was ist mit Eurem Vater/Mann Deiner Mutter? Gibt es da jemanden? Irgendwann habe ich auch angefangen mit ihm darüber zu reden und auch das hat mir geholfen, mich nicht so hilflos zu fühlen.

Du kannst auch Selbsthilfegruppen für Angehörige psychisch Kranker aufsuchen, dort würdest Du viele treffen, die in ähnlicher Situation stecken. Die Therapeuten der Klinik, in der Deine Mutter ist, helfen Dir bestimmt weiter, solch eine zu finden.

Das allerwichtigste ist und bleibt: Du siehst das Problem gelöst, wenn Deine Mutter doch nur einsähe, dass sie nicht krank ist. Das wäre der einfachste und schnellste Weg. Aber diesen Weg gibt es nicht.

Mücke
 
Hey
ich bin mir zwar nciht ganz sicher, aber ich denke, ich könnte auhc ein hypochonder sein. ich bild mir oft ein, ich wär krank u achte immer ganz genau ob mein körper sich iwie verändert u bei der kleinsten "anomalie" fürchte ich immer gleich das schlimmste. aber das sei mal so dahingestellt.

ich weiß nicht, ob das was hilft, wenn ich als vlt selbst hypochonder dir versuchen will was zu raten...
aber ich weiß auch, dass es zB mcih persönlich ganz verrückt macht, wenn mir wer, wenn ich grad angst hab krank zu sein oder zu sterben, sagt: "du bist nciht krank" der "red dir das nciht ein".
das groteske is nämlich, ich WEIß, dass mir nix fehlt. es is halt einfach panik u für die will cih ernst genommen werden, auch, wenn sie unbegründet ist.
in solchen situationen tuts mir gut, wenn sich wer mit mit hinsetzt u mir sagt, was das schlimmste is, was passieren kann, weil das nämlich meistens viel weniger schlimm is, als das, was man sich ausmalt =)

ich hoff, es wird bei auch alles gut =) viel glück u lg
m.
 

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