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Was tun wenn man seinen Vornamen verabscheut?

myotherside

Neues Mitglied
Hallo :)

Das ist das erste Mal, dass ich mich öffentlich zu einem Thema welches mich selbst belastet äußere. Ich hatte bereits versucht mit meiner Familie und auch Freunden darüber zu sprechen, aber entweder war man nicht fähig meinen Komplex nachzuvollziehen oder man hat mich dafür sogar verurteilt. Ein guter Freund hatte mir geraten mich in einem Forum mal schlau zu lesen, aber ich habe bisher keine Beiträge gefunden, die meinem Problem ähnlich sind. Möglicherweise kann mir hier jemand helfen und mir einen Ratschlag geben, weil ich weiß mir selbst nicht zu helfen.

Um direkt zum Punkt zu kommen ich kann mich mit meiner Identität nicht identifizieren und das nicht seit kurzer Zeit sondern schon seit mehreren Jahren. Anfangs hatte ich versucht aus meinem Namen z.B. Jessica, den ich nicht leiden kann irgendwelche Spitznamen zu erfinden, die mich meinen Namen akzeptieren lassen. Doch weder "Jessi", "Jess" oder "Sica" konnten die Tatsache, dass ich mich mit diesem Namen unwohl fühle verändern. Immer wenn ich mit meinem Namen gerufen werde, zucke ich kurz zusammen und möchte am liebsten gar nicht reagieren, weil ich mich nicht angesprochen fühle, aber trotzdem weiß ich, dass dies mein Name ist.

Irgendwann begann ich für mich selbst Namen zu verwenden, die mit dem selben Buchstaben wie mein Name anfangen damit die Umstellung nicht so anders ist, aber "Jasmin", "Jana" usw. hielt auch nicht lange, weil man sofort hinterfragte wieso ich mich "Jasmin" nenne, wenn ich eigentlich Jessica heiße. Wohl fühlte ich mich mit diesen Namens sowieso nicht, deswegen gab ich das auf. Deshalb versuchte ich zu meinem Vornamen einen anderen Namen zu erfinden, dass sozusagen ein Doppelname entstand, den ich so auch auf Klausuren schrieb, aber Lehrer sprachen mich darauf an weshalb ich "Jessica-Vanessa" angab, wenn der so nirgends notiert war. Erklären konnte ich es nicht und da ich sowieso private Probleme hatte zog ich mich extrem zurück, weswegen ich mir nicht mehr die Mühe machen musste mit meinem Namen zu lügen oder einen anderen Namen in meinen Vornamen zu schmuggeln.

Allerdings löst das mein Problem nicht, dass ich seit meinem Abschluss Zuhause hocke und es nicht fertig bekomme mich irgendwo mit meinem Vornamen zu bewerben, weil ich nicht schon wieder Angstzustände haben möchte, wenn man meinen Namen sagt. Anlügen kann ich meinen Arbeitgeber schlecht und länger Zuhause hocken ist auch keine Option, außerdem hatte ich mir über das Internet mehr oder weniger eine Fake Identität mit der ich mich wohl fühle erstellt. Für alle meine Freunde, die ich aus dem Internet kenne bin ich einfach "Paige" und mit diesem Namen kann ich mich seit über 2 Jahren identifizieren, aber der Druck, dass ich diese Menschen, die mir so wichtig geworden sind täglich anlüge steigt mir Nachts immer zu Kopf. Ich hatte behauptet, dass das mein Geburtsname wäre, aber das stimmt. Zwar gibt es die Möglichkeit seinen Vornamen zu ändern, aber ich habe Angst, dass man mich nicht für voll nehmen würde und bei Psychologen hatte ich bisher dieses Thema nie angesprochen, weil ich mit Verurteilung rechne.

Ich habe auch Angst, dass in Deutschland der Name "Paige" nicht akzeptiert wird, weil dieser Name hier nicht so geläufig ist wie in der Usa.

Warum dieser Komplex mit meinem Namen entstanden ist?

Ich vermute, dass das familiäre Hintergründe hat. Die Person, die mir diesen Namen gegeben hat, ist für sehr viel negatives traumatisches in meinem Leben verantwortlich. Durch diese Person wurde ich auch in einen Missbrauch verwickelt und ich könnte mich genauso wenig auch mit der Nation dieser Person identifizieren, weil ich zur Hälfte Deutsche bin und wegen dieser Person auch zur Hälfte aus Italien komme. Doch, ich bin komplett abgeneigt gegenüber Italien und ich habe schon versucht mich damit zu konfrontieren, aber ich kann es nicht. Doch, meine Nation ist nicht das Hauptproblem sondern mein Name. Der mich selbst an der Teilnahme in meinem Alltag hindert.

Ich würde deswegen gerne wissen wollen ob ihr denkt, dass ich eine Chance hätte meinen Namen zu verändern? Oder ob es noch andere Möglichkeiten gibt?

Glg
 
C

Catty**

Gast
Du diskutierst hier eigentlich 2 Themen:
sich nicht mit seiner Identität identifizieren können - und seinen (Vor-)Namen nicht mögen.


Was ist Dir wichtiger:
anders sein als Du bist - oder anders heißen?
 

myotherside

Neues Mitglied
Du diskutierst hier eigentlich 2 Themen:
sich nicht mit seiner Identität identifizieren können - und seinen (Vor-)Namen nicht mögen.


Was ist Dir wichtiger:
anders sein als Du bist - oder anders heißen?


Erstmal Dankeschön für die Antwort. Es ist beides wichtig. Aufgrund meines Namens kann ich mich nicht mit mir selbst identifizieren und mit diesem anderen Namen, den ich mir selbst gegeben habe fühle ich mich wohl. Ich weiß nicht ob das so verständlich ist, aber ich hasse Jessica und wäre lieber Paige. Der Name allein macht für mich einen Unterschied.
 
D

Deliverance

Gast
Ich denke auch, dass da ganz viele Themen mit hinein spielen und viel auch an den erlebten Missbrauch gekoppelt ist.
Das sehe ich auch oft bei den Jugendlichen mit denen ich arbeite und die ähnliches erlebt haben- die geben sich dann andere Namen und versuchen damit auch, in andere Rollen zu schlüpfen und sich dadurch abzugrenzen bzw. Vor erneuten Übergriffen zu schützen.
Hinzu kommt, dass das Aussprechen deines Namens dich anscheinend triggert, weil du es mit entsprechenden Situationen verknüpfst....und das ist völlig nachvollziehbar und verständlich.

Natürlich kannst du deinen Namen einfach ändern lassen, dazu brauchst du einfach nur Kohle. Das ist allerdings das nahe liegendste und wenn es so einfach wäre, hättest du es vermutlich schon getan.
Du kannst dir auch einen Künstlernamen eintragen lassen, ich meine, dass wäre was günstiger und "Paige" ginge dann auch klar.

Aber: löst das wirklich deine Probleme, wenn du für deine Familie, Freunde und Bekannten immer noch J* bist....?
 

cucaracha

Urgestein
Du kannst zu einem Therapeuten / Psychologen gehen und dir bescheinigen lassen, dass du wegen dem Namen psychische Probleme hast.

Dann müsste eine Namensänderung vermutlich klappen.

Den Namen Paige finde ich schrecklich.
 
C

Catty**

Gast
Ich habe einen Doppelnamen - mit Bindestrich. Fürchterlich lang.
Ich hasse beide Namen, sie sind altmodisch und erzkatholisch.

Naja, meine Eltern waren eben dieser Kirche anhängig. Ich mochte diese Kirche schon seit meinem fünfzehnten Lebensjahr nicht mehr, - da wurde ich aufsässig gegen deren Gequatsche -, ich dachte, wenn Gott so gütig wäre (falls es ihn überhaupt gibt) wie die behaupten, weshalb muß man dann wegen angeblicher Sünden in einen Beichtstuhl kriechen??? "Naschen" ist eine Sünde?? :yeah:
Später trat ich aus dieser Religionsgemeinschaft aus und natürlich in keine andere ein.

AAAber: meine dämlichen Vornamen habe ich leider noch heute.
Im Internet und anderswo suche ich mir witzige Nicks aus -, das lenkt mich ab.
Und muß ich mit meinen eigentlichen Namen etwas unterschreiben, sage ich ironisch: "Entschuldigen Sie bitte -, ich kann nichts dafür." :D

Mit mir selber spreche ich poetisch.
Und zum Glück hat mich nie einer meiner Freunde mit dieser aufgezwungenen Last angesprochen.
 
Zuletzt bearbeitet:

Ks6shsksn

Mitglied
Ich kenne leider die Gesetze für Namensänderung nicht, aber es gibt für dich sicher eine Möglichkeit. Therapie würde ich auch in Erwägung ziehen.

Dass Leute ihren Vornamen nicht mögen, bekomme ich tatsächlich oft mit - ist an sich also nicht abnormal - aber dass sie so sehr darunter leiden, kenne ich nicht. Ich mag meinen ersten Vornamen auch nicht, aber dafür meinen zweiten umso mehr.

Das hast du eigentlich schon versucht, aber ich würde trotzdem weiter nach einem Spitznamen suchen und den durchsetzen - wenn jemand fragt, wieso der mit deinem eigentlichen Namen nichts zu tun hat, sagst du ist halt so. Da Paige nicht so gebräuchlich ist - glaube ich zumindest - könnte das ja noch als Spitzname durchgehen
 
H

highfifi

Gast
Ich habe einmal von einem interessanten Experiment gelesen, das sich mit Identitäten beschäftigt. Leider habe ich die Quelle nicht mehr. Jedenfalls fand man heraus, dass Menschen souveräner auftraten, wenn sie in die Rolle einer anderen Person schlüpften. Schwierige Aufgaben fielen auf einmal viel leichter. Wenn man sich von seiner eigenen "echten" Identität abgrenzt, dann ist es einfach, so zu sein, wie man gern wäre und nicht so, wie man eigentlich ist. Du bist nicht die missbrauchte Jessica, sondern die starke Paige. Alright?

Ganz so einfach kann man seinen Namen in Deutschland aber wohl nicht ändern lassen. Dafür braucht man normalerweise einen triftigen Grund. Den Vorschlag, mit dem Psychologen mal darüber zu sprechen, finde ich sehr gut. Bedenke aber, dass das wirklich, wirklich viel Aufwand ist. Deine Dokumente, Zeugnisse, Führerschein, Perso, alle möglichen Verträge, E-Mail Adresse, Konten etc. pp. müssen angepasst werden. Und du läufst natürlich ein ganzes Leben lang mit diesem Namen herum. Paige klingt zwar ziemlich cool, aber in der Berufswelt hast du damit eher schlechte Karten, falls du eine Karriere anstreben solltest.

Ich an deiner Stelle würde den Namen so belassen. Dein Umfeld kannst du bitten dich Paige zu nennen. Das ist am Anfang zwar komisch, aber wenn das einmal durch ist, juckts keinen mehr. Und außer bei Job und Behörden zeigt man eigentlich nirgends seine Dokumente vor, wobei die dich sowieso beim Nachnamen nennen.
 

Julchen.

Mitglied
Catty: den Spruch sage ich bei jeder Bank\Behörde etc. ! ...und so viele verstehen das ! ;-)

Myotherside: vor Jahren kam das Thema mal im Büro auf und es gab recht viele, die ihren Namen nicht ausstehen können, die meisten arrangieren sich aber damit. Eine Kollegin hatte eine Freundin, die darauf bestand "P...." genannt zu werden - nun schrieb sie also ständig Briefe\SMS "Liebe P...." (war nicht Paige).
Vielleicht ist Ähnliches für Dich ein Anfang ? Wenn es Dir nicht reicht, würde ich zunächst mal beim Standesamt nachfragen, was überhaupt für eine Namensänderung gebraucht wird - möglicherweise geht das ja ohne psychologisches Gutachten.
 

Revy

Neues Mitglied
Jessica is doch kein blöder name, jess is doch voll der lessige nik dafür. oder du suchsd dirn namen raus der zu dir past und sagst einfach allen das du jetzt so angeredet werden wilsd
 

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