mikenull meinte:
Ich halte die Fragen, die die WASG stellt für richtig, glaube aber nicht das sie im Moment eine Lösung bieten könnte.
Da hast Du wohl recht (siehe Gast), aber wenn das im Moment größtmöglich erreichbare Ziel ist, dass überhaupt die Menschen mal anfangen diese Fragen auch für sich selbst zu stellen, dann wäre das schon mal eine ganze Menge. Ein konkretes Beispiel:
Wenn man fragen muss, warum es auf der einen Seite so viele Arbeitslose gibt und auf der anderen Seite die Menschen mit Job immer mehr Überstunden klopfen müssen und man dann mit der Mathematik auf Grundschul-Niveau auf das Ergebnis kommt, dass es doch viel gerechter wäre, wenn die mit Job weniger arbeiten müssten, fürs gleiche Geld sogar und das, was an Arbeit liegen bleibt, neue Stellen für die Arbeitslosen wären - und in der Summe das sogar noch billiger wäre, als die Arbeitslosen durch Steuern zu finanzieren... dann müsste so allmählich doch jedem aufgehen, dass irgendwo im System ein gravierender Fehler sein muss. Fakt ist, dass bei diesem Modell die Wirtschaft höhere Kosten hätte, der Staat hingegen weniger. Was der Wirtschaft nicht schmeckt, wird eben ausgelagert... aber auf der anderen Seite bräuchte der Staat auch nicht mehr so viele Steuern - da aber die großen Konzerne ohnehin kaum Steuern bezahlen, hätten sie keinen Vorteil davon... wie man es auch dreht und wendet - Staat und Wirtschaft haben gegenseitige Interessen und der Spielball dazwischen sind die Bürger. Da die Wirtschaft aber global agiert und der Staat nur national, dürfte es auch klar sein, wer am kürzeren Hebel sitzt - und die Bürger glauben tatsächlich, sie seien von Politik regiert. Muss ja auch so sein, wären wir offiziell "wirtschaftsregiert", müsste man ja glatt die Demokratie in Frage stellen. Na sowas. Politik und Wahlen demnach gut bezahltes Theater der Wirtschaft, um den Bürger friedlich zu halten. Es ist wie bei dem Tipp, den Mütter irgendwann immer ihren Töchtern geben: "Gib dem Mann das Gefühl, es sei seine Idee gewesen, dann macht er, was Du willst". Wird nur Zeit, dass der "kleine Mann" mal anfängt sich selbst mehr Fragen zu stellen, anstatt sich damit zufrieden zu geben, dass er eine Stimme hatte, die nicht gehört wird.
In diesem Sinne: Alles was fragt, bewegt mehr, als alles, was behauptet, es könne etwas ändern und damit nur falsche Hoffnungen schürt.
Gel06