Welche Mangelerscheinungen treten bei Veganern häufig auf? Erfahrungen?

Ich treffe eine gute Freundin von mir in unregelmäßigen Abständen. Sie wohnt etwas weiter weg, daher sehen wir uns nicht mehr so häufig. Dennoch reden wir eigentlich immer gerne und auch sehr lange miteinander, wenn wir uns wieder treffen.
Sie ist seit einigen Jahren, glaube drei sind es, Veganerin geworden. Anfangs ist mir da auch nichts weiter aufgefallen, sie redet halt nur sehr häufig darüber aber ich glaube das machen wohl viele Veganer so Aber in letzter Zeit sieht sie einfach nur mehr furchtbar aus. Blasse Haut, trockene Haut,... Sie erzählt mir auch immer, sie sei sehr müde, hat oft Kopfschmerzen, ihre Gelenke tun ihr weh,... Einen Zusammenhang mit ihrer Ernährung sieht sie da selbst nicht.
Meiner Meinung nach sind das aber schon Anzeichen einer Mangelerscheinung. Bei ihrer Ernährungsweise muss man doch daran zuerst denken oder nicht? Das sind doch alles Symptome einer Mangelerscheinung bzw. eines Vitaminmangels.
Gesagt habe ich es ihr schon öfter, wahrhaben möchte sie es jedoch nicht wirklich.
Was würdet ihr in der Situation tun?
Soll ich sie weiterhin dazu drängen sich das mal genauer anzusehen?
Ich will sie ja gar nicht davon überzeugen wieder Fleisch oder tierische Produkte zu essen, sie soll sich nur mit ihrer Situation mehr auseinandersetzen.

Vitamin B12-Mangel.
Eisenmangel.

Ich esse seit meiner Kindhit kein Fleisch, nehme beides aber zusätzlich ein.

Du solltest deine freundin jedoch nicht bedrängen.
Ein Blutbild bringt Klarheit, aber es ist nicht DEIN Ding.

(B12-Mangel kann verantwortlich sein für massive psychische und neurologische Beschwerden. Aber das wird der Arzt mit ihr besprechen. Da du das schon mehrfach angesprochen hast, lass es jetzt gut sein.)

Der Sohn einer Arbeitskollegin lebt auch seit einigen Jahren vegan, und sie erzählte mir, dass er mit ähnlichen Symptomen zu kämpfen hat. Es ist also möglich, dass es Zusammenhänge wegen Mangelerscheinungen gibt, aber ich selbst kann mangels eigener Erfahrungen nichts weiter beitragen.

Was die Kommunikation zwischen Euch beiden betrifft: ich denke, man kann die Bedenken mal im Gespräch äußern, aber bedrängen oder versuchen sie zu überreden würde ich nicht. Das funktioniert normalerweise sowieso nicht, und letztlich sollte jeder Mensch selbst entscheiden, wie er leben will.

EmmaB meinte:

Aber in letzter Zeit sieht sie einfach nur mehr furchtbar aus. Blasse Haut, trockene Haut,... Sie erzählt mir auch immer, sie sei sehr müde, hat oft Kopfschmerzen, ihre Gelenke tun ihr weh,... Einen Zusammenhang mit ihrer Ernährung sieht sie da selbst nicht.
(...)
Was würdet ihr in der Situation tun?

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Das ist alles sehr unspezifisch, und könnte auf so Manches hindeuten; zumal auch viele Omnivore solche Symptome haben. Ich würde ihr ganz generell raten, das mal abklären zu lassen - unabhängig von der Ernährung.

Veganismus ist nicht gleich Veganismus. Und auch alle Menschen, die Fleisch oder tierische Produkte essen, ernähren sich nicht gleich und auch nicht alle gleich gesund. Wenn man bei der Umstellung auf vegane Ernährung nur noch Beilagen und Süßspeisen isst und kein B12 ergänzt, führt das natürlich langfristig zu Mangelerscheinungen. Ernährt man sich hingegen ausgewogen und ergänzt B12, sollte es vergleichbar gut passen, wie bei einer omnivoren Ernährung.

Mangelerscheinungen sind auch in der alles essenden Gesamtbevölkerung nicht selten. Milde Jodmängel sind häufig, die Versorgung mit Selen ist auch oft schwierig, da unsere Böden hier das Spurenelement nur wenig enthalten. Eisenmägel sind bei Frauen häufiger, als bei Männern. Schlechte Vitamin D Werte sind in der Gesamtbevölkerung auch nicht selten. Im Winter mehr, als im Sommer. Wobei der Lebensstil auch einen Einfluss hat, wenn man viel im Büro sitzt, kommt man ja weniger in die Sonne, als zum Beispiel ein Bademeister. Man muss sich das ganze Bild anschauen und nicht nur auf die vegane Ernährung fixieren.

Schroti meinte:

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Eisenmangel.

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Eisen gibt es ganz viel in Rote Beete, aber auch in Hafer, Linsen, weiße Bohnen, Spinat, ... kommt es in nennenswerten Mengen vor.

Meiner Meinung nach sind das aber schon Anzeichen einer Mangelerscheinung. Bei ihrer Ernährungsweise muss man doch daran zuerst denken oder nicht?

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Also ich nicht. Ich kenne einige Leute die sich extrem ungesund ernähren und trotzdem erstaunlich fit wirken. Als Veganer ernährt man sich ja hingegen doch sehr gesund. Mein Freund isst zum Beispiel überhaupt kein Obst oder Gemüse. Dafür sieht er echt gut aus.

Die Symptome passen zu so ziemlich jeder Erkrankung, genauso gut kann sie aber auch einfach nur überarbeitet sein, leidet an Schlafmangel, hat Stress, ist schwanger, in den Wechseljahren, etc.

Schon mal daran gedacht, dass Fleischkonsumein ein hohes Gesundheitsrisiko darstellt?

Antibiotika, Wachstumshormone, viel Gift, viel Fett.

Das schenkt sich im Endeffekt nicht viel.

Ich will eben nicht, dass sie glaubt, ich sage ihr das jetzt nur weil ich nicht möchte, dass sie sich vegan ernährt. Das ist ja nicht der Fall. Wenn sie für sich die Entscheidung getroffen hat dann ist das ja voll ok. Es hat ja auch auf mich nicht wirklich einen Einfluss. Was ich möchte ist, dass sie sich informiert was für Nähstoffe, Vitamine und Mineralstoffe braucht ihr Körper, wie bekommt sie diese Stoffe und schaut ob sie alle oder zumindest die meisten Stoffe davon zu sich nimmt. Es gibt ja genug Beispiele bei denen es funktioniert. Und wenn man eben ergänzen muss, dann soll man das auch tun. Hier ist es ja erforderlich, sie macht das ja nicht zum Spaß.

Mir ist ihre Ernährung auch egal. Wenn sie weiterhin Fleisch essen würde und sie auf einmal mit so einem Hautbild bei mir auftaucht, würde ich ihr auch sagen, sie schaut schrecklich aus. Ich sage ihr das jetzt nicht wegen ihrer Ernährung und weil ich sie davon abbringen möchte. Sondern weil für mich eben seit diesem Umstieg es offensichtlich geworden ist, dass etwas schief läuft.

Lauf ihren Erzählungen macht sie es aber Großteils so. Fleisch und tierische Produkte weglassen und was man sonst so als Beilage gegessen hätte, das isst sie halt dann. Habe ihr auch deshalb zum Geburtstag ein veganes Kochbuch geschenkt damit sie da ein wenig mehr variiert und auch aufmerksam wird, dass es da noch mehr gibt außer Reis mit Gemüse. Ich denke eben auch, dann muss man halt bestehendes mit etwas neuem ersetzen. Ich esse jetzt z.B. auch sehr selten rote Beete. Wenn ich aber Veganerin werde, muss ich das wohl vermehrt zu mir nehmen. Eben um da etwas auszugleichen.

Vielleicht fehlen ihr ja gerade die Antibiotika aus dem Fleisch

Mir ist schon bewusst, dass sich auch "Allesfresser" ungesund ernähren und nicht alle Nähstoffe zu sich nehmen. Wenn einer meiner anderen Freunde aber so auftaucht sage ich es ihm oder ihr auch. Es ist also keine reine Kritik an ihrer Ernährung.