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dieAnni

Gast
Hallo...
Ich fang einfach an... ich (16 Jahre) stecke gerade mitten in einer Krise... Vor gut drei Jahren war ich dabei als mein Vater starb. Er hatte Krebs. Leider schon im gesamten Körper. Das war sehr schwer für mich, da ich immer „Papa’s Tochter“ war. Mein zwei Jahre jüngerer Bruder war hingegen immer näher zu meiner Mutter. Nach dem Tod meines Vaters war ich in meiner Familie der Sündenbock... EGAL was falsch lief, ich war schuld... Reden brachte und bringt nichts... Meine Mutter fällt sofort in die Opferrolle und fängt irgendwann an zu heulen... Irgendwann war es mir einfach egal... Ich hab wieder angefangen zu leben... Das war vor einem halben Jahr... Seit dem ist mir viel Scheiß passiert...
Ich hab ein Hobby, Pferde. Hier im Ort habe ich durch einen blöden Zufall Steffi kennen gelernt... Steffi hat hier einen Hof mit Pferden... Nach kurzer Zeit waren wir echt super befreundet. Hab auf dem Hof mitgeholfen und bekomme dafür das Fohlen, welches im März nächsten Jahres geboren wird... Neulich kam ich hin... Sie saß in der Küche und heulte schrecklich... Ich fragte was sei. Steffi hat einen Tumor im Unterleib und in der Brust... Innerhalb von Sekunden brach alles wieder zusammen. Mit dieser Diagnose fing es an in Steffi’s Ehe zu krieseln... Sie hat leider im Moment nur mich, da sie hier niemanden zum Reden hat. Sie wohnt noch nicht lange hier... Am Freitag geht sie ins Krankenhaus. Ich werde mich dann um den Hof kümmern, das steht fest. Da ich ja nun öfter bei Steffi bin, dreht meine Mutter noch mehr durch... Sie lässt mich in fast jedem Satz spüren, dass es besser wäre, wenn ich nicht mehr da wäre... Kann mich gar nicht daran erinnern, wann sie das letzte mal gesagt hat, dass sie mich lieb hat...
Damit aber nicht genug. Nach den Sommerferien ließen mich meine angeblich besten Freunde im Stich. Alle haben sie tolle Freundinnen oder Freunde und keine Zeit mehr für mich Single... Am meisten davon hat mich getroffen, dass mein bester Freund mich im Stich ließ. Wir waren echt dicke.. kennen uns schon super lange... Hab ihm immer geholfen... Egal was war, ich war da... Dann lernt er seine tolle neue Freundin kennen... Seit dem lässt er mich links liegen...
Aber hey bald ist Weihnachten... schönes Familienfest mit meiner Mutter, meiner Alkitante und dem Rest...
Mal im Ernst... Ich fühle mich als würde eine riesige Lawine auf mich zurasen und diese kurz davor ist mich einfach zu überrollen... Kann langsam echt nicht mehr... Bin kaum noch zu hause und langsam fängt die Schule an zu leiden... Ich frage mich einfach was ich tun soll...

Liebe Grüße Anni
 
U

Unregistriert

Gast
Hallo,Anni,
hab grad Deinen Text gelesen...und ärger mich,daß hier irgendwie NIEMAND da ist..scheinen alle zu schlafen.
Geh zwar jetzt auch aus dem Netz...aber:möchte Dir noch sagen,hey...Du bist ja schon mitten unter der Lawine...so eine Riesenlast...und das als Lütte !
Und..Du hast solchen Weitblick....klar ist Deine Mom ungerecht..sie hat irgendwie auch Haß auf das Schicksal,klar.was sind drei Jahre.Das reicht nicht,um Schmerz zu tilgen.Das reicht nicht,um dem Leben zu verzeihen.
Und..ungerechterweise hat sie Dich als die stärkste erkannt/bestimmt...und Dich einfach zu sehr belastet----mit dem Kummer,mit dem Frust...sie liebt Dich,sie braucht Dich,sie ist eifersüchtig.
Du solltest ihr sagen,daß Du Deiner Freundin hilfst,weil SIE(Diene Mom!)Dir es so beigebracht hat: sie hat Dich gut erzogen! Du denkst nicht nur an Dich,Du bist ein sehr tolles Mädchen!
Das ist auch so,weil Du es so gelernt hast zu Hause...ein Segen/ein Fluch.Beides.
Du selbst kommst zu kurz.
Kannst Du nicht Arbeiten delegieren...noch Helfer gewinnen für die Arbeit auf dem Hof? Du gehst krachen..Du übernimmst Dich!Das hilft niemandem.
Versuch doch noch mal,die ganze Situation zu besprechen mit der Mom.
Kann Dein Bruder nicht auch(Dir zuliebe!)bei der Arbeit helfen?
Wenn mit ihr nicht zu reden ist,schreib alles auf.Sie sollte stolz sein auf Dich!
Vielleicht weiß sie nicht,daß Du sie gern hast...vor all dem Müllhaufen gesagter schlechter Worte....die so sich ansammeln,wenn man nicht mehr zusammenleben kann....
Irgendwie finde ich Parallellen zu der Geschichte von "Jessi"...lies das mal...
Da Du registriert bist,kannst Du ja auch direkt mit Jessi in Verbindung treten...vielleicht hat sie mehr Ahnung....es ist schwer,Rat zu geben.

Gute Nacht erst mal sagt (auch müde)
Micky
 
E

Eso

Gast
Hallo Anni !
Mit Deinen 16 Jahren, hast Du schon sehr viel unangehmes erfahren müssen.Aber Mitleid hilft Dir jetzt am allerwenigsten.
Versuch mit Deiner Mutter zu sprechen. Mach ihr klar, das Du nicht für ihr Leben verantwortlich bist und sie Dich in Zukunft mit gesagten Sätzen in Ruhe lassen soll, die Dich tief im Inneren treffen.Sollte das Gespräch ins nichts führen, wende Dich bitte an die Ev.-Kath.Familienbldungssätte. Dort bekommst Du sehr gut Ausgebildete Fachkräfte, die Dir mit Rat und Tat zu Seite stehen.Zumal diese Leute Dir auch zuhören.
Ich find das echt Klasse, wie Du für Steffi da bist.Du bist eine sehr starke Persönlichkeit.Trotz Deiner momentanen Lage kannst Du vieleicht Steffi zu Positiven Gedanken stimmen, damit sie nicht Negativ an ihre Krankheit erinnert wird. Es ist zwar schwer, jemand der an Krebs erkrankt ist, zu Positiven Gedanken zu ermutigen. aber versuch ihr zu vermitteln, das sie es schafft.Je Positiver Steffi denkt, je besser kann sie mit ihrer Situation umgehen.Ich Drück ihr ganz fest die Daumen, das sie diese Krankheit sehr rasch Bekämpft und ein langes Glückliches Leben führen kann, in Gesundheit,Liebe,Reichtum und Erfolg.
Zur Stallgeschichte kann ich Dir sagen, das Du Dich nicht allein um alles kümmern kannst. Steffi muß doch auch irgend jemand haben, der für sie einspringt in ihrer momentanen Situation.( Eltern, Verwandte, Freunde. Auch wenn sie neu zugezogen ist, hat sie doch bestimmt zu ihrer alten Heimat den Kontakt nicht ganz abgebrochen) Da meine Tochter auch schon seit vielen Jahren im Umgang mit Pferden gübt ist, weiß ich wie schwer die Stallpflege und Pferdepflege ist.Vieleicht hat ja auch jemand aus Deiner Klasse Lust und Zeit Dir zu Helfen.Oder mach doch mal einen Aushang in Euren Supermärkten.Vieleicht findet sich ja schon sehr rasch jemand, der Dir hilft und auf den Du Dich verlassen kannst.

Ich wünsche Dir ganz viel Kraft und Positive Gedanken.
Mögen sich alle Deine Wünsche und Träume erfüllen.

Ich zieh den Hut vor Dir..Du bist sehr STARK!!
Viel Licht und Liebe
Eso
 
J

Jessi

Gast
Hallo Anni,

ich weiss nicht, ob dir das, was ich dazu sage, wirklich helfen wird, doch ich möcht es dennoch versuchen.
das, was du über deine Mutter beschreibst, erinnert mich sehr oft an meine Mutter, obwohl sie ihren Mann (meinen vater) noch an der Seite hat. ich bin ein paar Jahre älter als du, 25, kann mich dennoch in deine Lage irgendwie reinversetzen.
Ich kenne deine Mutter nicht, doch ich glaube, ich kann ganz gut nachempfinden, was man fühlt, wenn man ständig das Gefühl hat, fehl am Platz zu sein, eh nur alles falsch zu machen und für viele Dinge die Last zu tragen.
Ich habe die letzten Jahre viel mehr über die Beziehung zu meiner Mum und generell meiner Familie nachgedacht, was mir mit 16, mitten drin im Familienleben, gar nicht möglich war. Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass nicht nur meine Mutter Fehler gemacht hat, sondern ich auch. Letztendlich steht deine Mutter auch unter einem psychischen Stress, sie hat Ihren Mann und damit ein Teil von sich verloren. Sie sucht vielleicht Halt, findet aber keinen, Wut, Trauer und Angst drücken sich eventuell in dieser Form aus. Sie fühlt sich belogen und betrogen. Sie sucht ein Ventil für Ihre Wut und hat es wahrscheinlich in Dir gefunden. Natürlich ist das nicht richtig, natürlich tut es Dir weh, doch auch Eltern sind nicht unfehlbar, machen Fehler und du lieferst die entsprechende Angriffsfläche, bist sehr sensibel und das dringt dir mitten ins Herz.
Den einzigen Tipp, den ich dir geben kann, auch wenn mir welche hier eventuell wiedersprechen:

Grenz dich deutlich ab, werd dir bewußt, für welche Dinge du die Verantwortung übernehmen willst (z.B. den Hof weiterführen, was ich eine total schöne Idee finde). Rede mit deiner Mutter, sag ihr, was das für dich bedeutet und das du das auch tun wirst gegen Ihren Willen, denn es ist etwas Gutes, ein Mensch hat riesen Sorgen und du willst dort helfen. Erklär ihr, dass du auch unter dem Tod des Vaters leidest, du einen Sinn gefunden hast, eine neue Aufgabe, die dich ein wenig ausfüllt.
Sollte sie weiterhin kein Verständnis für dich haben (und sorry, dass ich das so sage, davon gehe ich aus), scher dich nicht drum, halt an deinem Wunsch fest, denn es ist dein Leben. Eltern müssen nicht alles verstehen, was heranwachsende Kinder tun. Sie müssen lernen, loszulassen.
Und um Himmels Willen, glaub bitte nicht, dass sie recht hat mit allem, was sie sagt, du bist ein wertvoller Mensch voller Güte, hör niemals auf das, was andere dir sagen, hör in dich hinein und du erkennst, was du wirklich bist.

sorry, ist heute nicht mein Tag, sobald mir noch etwas einfällt, meld ich mich nochmal, vielleicht heute abend.

Gruss
Jessi
 
M

Markus81

Gast
Wenn alle Pfeiler wegbrechen, ich interpretiere das mal so.
in deinem leben gab und gibt es mehre Pfeiler,
1. Schule
2. deine Familie
3. deine Freunde
4. Steffi und alles drum rum.

Das sind so die 4 Stützen die ich rauslesen konnte 2 Stück, Familie und Freunde, sind weggebrochen.
ein dritter ist dabei kräftig zu bröckeln, doch ich denke reparabel, denn es gibt heut zu tage viele Möglichkeiten den Krebs zu besiegen und in dem du ihr Arbeit am Hof abnimmst, hilfst du ihr bestimmt ungemein.
Ich weis nicht ob du das schon machst, aber ich würde versuchen ihr zu zeigen, das sie nicht alleine ist und das es immer Hoffnung gibt. Wenn du ihr hilfst eine positive Einstellung zu ihrer momentanen Situation zu bekommen, dann wird sie den Krebs besiegen. Ihr wird es besser gehen und dir auch.
So wie es scheint ist Steffi eine Art neues zu Hause und auch Zuflucht für dich. Ich denke und hoffe, dass das alles gut ausgeht und dadurch eine große Stütze für dich erhalten bleibt.

Das mit deiner Mutter ist ein alltägliches Problem, doch da muss man einfach drüber stehen.
Sorry wenn ich das jetzt sage, nur die blöde Kuh weis nicht, was sie an dir hat. Außerdem bist du, denk ich mal, war bei mir in dem alter zumindest so, in einer Art Selbstfindungsphase und das verstehen Eltern oftmals nicht, zerbrich dir darüber nicht so den Kopf. Sondern halt dich an die, die du als wahre Freunde und Hilfe erachtest.
wo wir auch schon beim nächsten Punkt wären.
Gibt es denn keine Person aus deinem Freundeskreis, falls noch einer vorhanden ist, dem du vertraust, bei dem du halt findest und dir etwas von dem zurückholen kannst, was du an anderer stelle gibst??
Falls es diese Person gibt erzähl ihr von deiner Situation, falls du das nicht schon gemacht hast und halte sie dir, denn so jemand ist sehr wichtig, für jeden.


Gib nicht auf, das leben geht immer weiter und selbst das scheiss leben hat für jeden von uns einen Lichtblick reserviert.
Der Mensch in seinem dunklem Drange doch stets das richtige tut.
in diesem Sinne
Ich drück dir die Daumen, schaffst das schon.

LG Markus
 
D

dieAnni

Gast
Herzlichen Dank und sorry, dass ich mich nicht gemeldet habe... Es ist schön zu merken, dass sich jemand für mich und mein Leben interessiert.

Ich hab sogar gute Nachrichten: Steffi hat keinen Krebs! Sie war ja von Freitag bis vorgestern im Krankenhaus... Egal auf jeden Fall hat sie "nur" eine Zyste... Die sammelt sich halt manchmal mit Wasser und dann tut es halt weh. Mehr ist es nicht... =) Also mich freut es... Außerdem hab ich vor meinem "Ex-besten-Freund" bald einen Brief zu schreiben... Mal schauen was draus wird...

Nochmal herzlichen Dank...

Liebe Grüße Anni
 
U

Unregistriert

Gast
Hallo,Anni,
das ist ja nach dem Schock ein Riesenstein,der da gepurzelt ist...alles Gute für Deine Freundin !!!
Nun hast Du auch ein bißchen weniger "Lawine" vor Dir...mach so weiter!
Mit einer klaren Haltung gegenüber Deiner Mutter....nur nicht kleinmachen lassen !.....bekommst Du auch wieder Kraft und Ruhe für die Schule.
Na ja....und dann halte uns mal auf dem Laufenden...
Es drückt Dir ganz fest die Daumen und nimmt Dich mal herzlich in den Arm
die Micky
 
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