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Wenn jeder an sich denkt ist an alle gedacht... oder?

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w4rchef

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Hallo liebe Leute,

ich wollte mal so in die Runde fragen, was ihr von diesem Spruch haltet:

Wenn jeder an sich denkt ist an alle gedacht.

Ich weiß nicht so recht was ich davon halten soll. Einerseits beinhaltet er, dass es gut ist wenn man an sich denkt. Erst wenn man sich selbst verankert hat, kann man andere aus Problemen ziehen - sozusagen. Stimmt ja auch in gewisser Weise.
Aber andererseits sagt er ja auch, dass es völlig reicht wenn jeder immer nur an sich selbst denkt. Er befürwortet eben ein egoistisches Leben. Werte wie (Nächsten-)Liebe und vielleicht Großzügigkeit gegenüber anderen werden völlig abgewertet dadurch. Oder sehe nur ich das so?

Vielleicht hat ja jemand eine erhellende Meinung dazu. Würde mich freuen, wenn ich was dazulernen kann! Es gibt bestimmt weise Menschen da draußen, die was dazu zu sagen haben.

Liebe Grüße
 
Es ist eigentlich in uns angelegt. Helfen ist Therapie sagt man ja nicht umsonst.

Siehe dieses Experiment:

1) Zwei Kinder Alter z.B. 4 Jahre. Beide bekommen einen Teller mit einer Essenglocke drüber damit sie nicht sehen was auf dem Teller ist. Das 1. Kind hat einen vollen Teller und das 2. Kind hat einen leeren Teller. Direkt greift das Kind mit dem vollen Teller die Hälfte seiner Mahlzeit und reicht sie freiwillig dem anderen Kind. Beide sind glücklich.

2) Zwei Kinder oder Erwachsene Alter z.B. 14 Jahre. Die erste Person mit dem vollen Teller hält direkt seine Hande schützend vor seine "Beute". Er sieht aber das der andere eigentlich auch was möchte. Er beginnt zu verhandeln. Stellt Bedingungen für ein wenig Essen. Er versucht das beste für sich rauszuholen.

Man kann daran finde ich sehen, dass eigentlich sehr viel Hilfsbereitschaft und Empathie im Menschen angelegt sind.
Man kann sich seine eigene Theorie zusammendenken was die Menschen die schon länger in der Gesellschaft sind und Kinder so unterscheidet. ICh schiebe es nur zu gerne auf den Kapitalismus und/oder auf das veraltete Schulsystem das nach preussischen Maßstäben zum Formen von gehorsamen Arbeitern gedacht war, aber immer noch benutzt wird.
 
Ich würde den Satz umändern in: "Wenn jeder Verantwortung für sich und seine Taten übernehmen würde, wäre allen geholfen." Wie oft sind wir versucht, andere zu ändern oder etwas von ihnen zu wollen, wobei wir doch uns selbst ändern müssten und die anderen uns gar nicht geben können, wonach wir sehnen.

@NI3MAND:

Woher stammt dieses Experiment? Ich halte es entwicklungspsychologisch für so nicht richtig. Gerade mit vier ist man der egomanste Mensch überhaupt.
 
Ich bin schon der Meinung, dass man an sich denken muss, denn man geht ja nun unter, wenn keine eigenen Bedürfnisse befriedigt werden. Nur wenn man primär sein eigenes Überleben sichert, kann man auch für andere da sein.

An sich zu denken, heißt für mich aber nicht, skrupellos zu sein, andere zu betrügen, zu verraten und auszunutzen. Es bedeutet für mich, dass man für seine Rechte einsteht. Und genauso respktiert man die Rechte der anderen.

An sich zu denken ist die Grundlage dafür, auch an andere denken zu können. Wenn ich mein gesamtes Hab und Gut verschenke, liege ich auf der Straße und gehe unter. Das ist für die Allgemeinheit schlechter, als wenn ich meine Gaben in Grenzen halten, selber stabil bleibe, und dabei ein Leben lang der Gesellschaft von Nutzen bin.
 
Klar ist das Egoismus. Und der ist abzulehnen.

Wenn ich nur an mich denke, darf ich mich nicht darüber beklagen, wenn mir später einmal nicht geholfen wird.

Zudem können manche Menschen gar nicht richtig für sich selbst denken. Das können Kinder sein oder auch Menschen, die einfach mit ihren Kenntnissen angesichts eines Problems überfordert sind. Auf vielen Gebieten gibt es Menschen, die beherrschen eine Sache besser als wir. Probleme lassen sich also leichter und besser lösen, wenn man andere oder besser Kundige (z. B. Experten) befragt.

Nicht an andere zu denken ist einfach Verantwortungslosigkeit. Das grenzt manchmal sogar an unterlassene Hilfeleistung.

In der Regel begründen so Egoisten ihre Entscheidungen. Aber in Wirklichkeit möchte auch der Egoist nicht im Stich gelassen werden, wenn's ihm mal dreckig geht.
 
Ja, ich sehe das auch so wie ihr eigentlich. Jeder muss für sich selbst sorgen können, das ist Grundlage dafür, dass man anderen helfen kann.
Wenn jeder Verantwortung für sich und seine Taten übernehmen würde, wäre allen geholfen.
Das drückt es eigentlich sehr gut aus. Man muss für sich Verantwortung übernehmen können und für sich einstehen können.
Und ich finde auch, dass man Egoismus in der puren Form nicht befürworten kann. Auch eben aus dem Grund, dass nicht immer alle Menschen für sich selbst sorgen können, und dass jeder mal schlechte Zeiten erlebt. So wie man für sich einsteht, so sollte man auch für seine Mitmenschen einstehen können.

[FONT=Arial, Helvetica]Du sollst deinen nächsten lieben wie dich selbst.[/FONT]
Genau so wie du dich selbst liebst, sollst du auch andere lieben. Genau wie du andere liebst, sollst du auch dich selbst lieben. Ist das vielleicht der passende Satz dazu?
 
Genau so wie du dich selbst liebst, sollst du auch andere lieben. Genau wie du andere liebst, sollst du auch dich selbst lieben. Ist das vielleicht der passende Satz dazu?

Dieses Gebot ist leider nicht das Gelbe vom Ei. Viele lieben sich ja gar nicht selbst, sondern gehen eher schlecht mit sich um. Und man kann wohl nicht erwarten, dass man mit anderen genauso schlecht umgehen soll wie mich sich selbst.

Es ist vielmehr so: auch wenn Du Dich selbst schlecht behandelst, so sollst Du Dich und andere eigentlich gut behandeln.
 
Es ist vielmehr so: auch wenn Du Dich selbst schlecht behandelst, so sollst Du Dich und andere eigentlich gut behandeln.
Da hast du recht. So meinte ich das auch eigentlich, habe es vielleicht etwas unglücklich ausgedrückt.

Und danke für die ganzen Beiträge!
 
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