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Wenn man klein und unbedeutend ist. Macht sie da eigentlich nie jemand Gedanken?

H

H20144

Gast
In letzter Zeit mache ich mir immer viele Gedanken über das eigene Leben, vor allem wenn ich lese was manche so alles in deren Leben erreicht haben. Ich möchte mal ein Beispiel nennen:

- Ausbildung als Landessieger der IHK
- Beginn der Selbständigkeit paralell zum Studium
- Gründung mehrerer Firmen
- Hobbymäßig Pilotenschein mit Siegen bei mehreren Flugwettbewerben
- Dutzende von speziellen Autos und Oldtimern (Maserati, Jaguar etc..) mit Sieggen bei Oldtimerwettbewerben
- Überallhin verbindung zur High-Society
- eigene Segelyacht mit Teilnahme als Skipper bei Regatten
- ständig mit irgendwelchen Promis präsent.

Zum Vergleich zu mir:

ich bin ein kleiner unbedeutender Angestellter, mehr kann ich leider nicht bieten.

Die Frage ist wie machen solche Menschen das, hättet ihr Ehrfurcht vor so jemandem? Ist euch sowas egal oder schaffen sowas einfach nur Ausnahmen und Alphatiere? Ist das überhaupt erstebenswert, oder überhaupt wert sich darüber Gedanken zu machen?
 
Die Frage ist wie machen solche Menschen das, hättet ihr Ehrfurcht vor so jemandem? Ist euch sowas egal oder schaffen sowas einfach nur Ausnahmen und Alphatiere? Ist das überhaupt erstebenswert, oder überhaupt wert sich darüber Gedanken zu machen?

Also ich kenne auch so jemand - der landete dann
im Gefängnis, weil er seine Kunden betrogen hatte
(und das Finanzamt). Da waren Flieger, Freunde
und die High Society plötzlich weit weg ...

Erfurcht habe ich vor Menschen, die ein ehrliches
Leben führen und damit etwas bewirken - das kann
auch was "Kleines" sein (wie z.B. eine solches Hilfe-
forum wie hier zu starten). Oder wenn jemand ein
Instrument beherrscht, einen schönen Garten an-
legt, ein tolles Buch schreibt, seinen Kindern ein
angenehmes Zuhause und Entwicklungschancen
bietet.

Dass es in einer auf Konkurrenz basierenden Kultur
immer die Topleute an der Spitze geben muss, ist
nur logisch - aber eben auch, dass es viel viel mehr
"an der Basis" braucht, die als Referenz und Ver-
gleich dienen. Nur ist es ja deine Freiheit, ob du
dich in solchen Relationen definierst (bzw. deinen
Eigenwert). Du wirst ja nicht weniger wertvoll, nur
weil es "viele von deiner Sorte" gibt. Ein Mensch
und jedes Lebewesen ist für mich ein Wert an sich,
so wie das Universum oder die Erde ein Wert an
sich ist. Gold wird erst wertvoll, wenn jemand viel
dafür bezahlt - da handelt es sich um einen "Markt-
wert", der nicht tatsächlich vorhanden ist.

Dein Eigenwert ist tatsächlich vorhanden, weil du
lebst. Was du daraus machst und wie du dich selbst
wert-schätzt, ist deine eigene Entscheidung 🙂

Gruß, Werner
 
"Ehrfurcht"?

Lustig.

Was heißt "unbedeutend"?

Was "bedeutend"?

Du legst fest, was in deinem Leben Bedeutung haben soll.
 
Hast du solche Ziele vor Augen, dann tu was dafür.

Geht es darum, dass du als kleiner unbedeutender Angestellter (was für eine Eigen[be-]wertung 😱) weniger glücklich sein darfst oder um ein großer bedeutender Angestellter zu werden all solche Dinge, wie du auflistest anstreben meinst zu sollen?

Jedes "Licht" auf dieser Erde zählt. Unbedeutende ebenso, wie bedeutende, denn ohne den anderen ist man NICHTS. (Wobei das NICHTS auch etwas ist, aber das ist ein anderes Thema ;-)
 
ich habe vor jedem Menschen Respekt. Egal, was er oder sie gesellschaftlich darstellt. Nur dann, wenn ich spüre, der Andere respektiert mich oder andere Menschen nicht, sinkt meine Achtung vor ihm/ihr.
Je mehr jemand nach der Devise lebt "behandele andere so wie Du selbst behandelt werden möchtest", desto mehr Achtung habe ich vor ihm.
Der Status ist mir sowas von egal!
Nicht, dass ich Momente besonderer Leistung (zB eine Sängerin während ihrer grandiosen Performance) nicht auch mal bewundere. Aber ich habe nicht grundsätzlich mehr Achtung oder Respekt vor Menschen, die etwas Außergewöhnliches können.

Wenn jemand Diplome (Pilotenschein, usw) und Pokale nur so sammelt, denke ich mir auch manchmal "welche Leere versucht er damit zu überspielen?" Manchmal tun mir diese Over-Achiever, die nicht mehr richtig LEBEN und nur noch Erfolgen hinterher rennen, sogar ein wenig Leid.
 
Ich denke halt immer wieder drüber nach. Es ist ein Mensch aus Haut und Knochen. Er muss aufs Klo wieder jeder andere, er wird irgendwann sterben wie jeder andere. Er kocht auch nur mit Wasser - könnte man meinen. Und doch gibt es solche Überflieger die irgendwie alles schaffen, ihren genauen Plan wohl schon im Kinderwagen gehabt haben, Kaviar frühstücken und sich wahrscheinlich jeden Abend überlegen in welches Schlafzimmer denn heute Abend dran ist.
Dann auch diese mediale Präsenz und Kontakte, ich würde vor einer laufenden Kamera wahrscheinlich kein Wort rausbringen. Mich wundert es manchmal warum die Massen zu Fußballspielen gehen, eventuell ihren letzten Cent für Dauerkarte ausgeben im Wissen dass da unten Menschen auf dem Rasen zappeln die in 3 Monaten so viel verdienen wie man selber im ganzen Leben nicht. Klar ich habe schon oft gehört dass es Menschen gibt die sich immer präsentieren müssen, bis zur Belastungsgrenze gehen um Erfolg, Status und Anerkennung zu haben. Leider weiß man nicht ob es tatsächlich oft so ist dass der ganze Ruhm auch nicht glücklich macht.
Das kann ja auch eine Art Schönreden sein immer zu sagen ach der hat schon auch seine Päckchen zu tragen.
 
Ich denke, es ist ganz entscheidend, ob man mit seinem eigenen Leben zufrieden ist - wenn ja, macht man sich wohl automatisch weniger Gedanken über das Leben anderer.

Vieles von dem, was im Eingangspost aufgezählt wird, sind rein materielle Dinge. Bin ich also ein besserer Mensch und verdiene es, mit "Ehrfurcht" behandelt zu werden, weil ich mir eine Yacht kaufe? Gott bewahre 🙄

Was allerdings stimmt: Materieller Wohlstand kann mit eine Voraussetzung sein, um mehr zu erreichen. Ganz einfaches Alltagsbeispiel - mein Chef hat selten Verständnis dafür, wenn ich mal keine Überstunde machen kann. Mein Chef hat allerdings auch eine Haushälterin, eine Nanny, die die Kinder nimmt, einen Fahrservice, einen Gärtner, und eine Ehefrau. Wenn ich Feierabend mache, hab ich danach selbst den Haushalt - wann soll ich denn da an meinem Nobelpreis arbeiten? 😛

Bewundernswert finde ich Menschen dann, wenn man merkt, dass sie mit sich selbst im Reinen sind und im Idealfall auch noch der Welt etwas gutes tun. Nicht nur mit großen Gesten - bewundernswert finde ich den, der sich ehrenamtlich engagiert, der im Bus seinen Platz für jemand anders aufgibt, der sich liebevoll um seine Kinder kümmert... und so weiter und so fort.
 
Hier geht es aber doch auch um die Diskrepanz. Ich frage mich manchmal welche Dinge den Verlauf des Lebens beinflussen/begünstigen. Man hört ja oft von den armen Teufeln die sich mit nichts ganz nach oben gearbeitet haben, dann wieder von denjenigen die schon mit diversen Vorteilen geboren wurden und quasi alles vorbestimmt war.

Ich kenne auch genügend Menschen die nur mit sich im Reinen wären wenn sie sich auf die Schulter klopfen können weil sie einen gehobenen Status erreicht haben. Man könnte auch kurz ausgedrückt fragen: warum ist auf der Welt so ein Ungleichgewicht? Meine Eltern hatten nicht allzuviel, ich habe eben meinen Schulabschluss und dann eine Ausbildung gemacht. Ich wäre aber wohl für größeres auch gar nicht der Typ. Das Problem ist nur dass man sich an solchen dann orientiert weil man meint es wäre das bessere Leben. Für die Eltern meiner Ex-Freundin war ich kein Mann, sie hatten mich nie richtig akzeptiert, wodurch dann auch die Beziehung zerbrochen ist. Ich hatte nicht dieselben Statussymbole wie sie, geschweigedenn konnte ich sie mir leisten. Töchterlein studierte halt und ist dann was besseres.
 
Hallo,

Dieses Thema ist hier schon oft aufgekommen, ich halte es größtenteils auch für Schönrednerei, wenn man erfolgreiche Menschen madig macht. Nicht jeder erfüllt mit beruflichem Erfolg eine innere Leere aus oder versucht, andere Defizite damit auszugleichen.

Vielmehr gibt es nunmal erfolgreiche Menschen, die es weit bringen- aber auch leider Versager. Da hilft auch empörtes Aufschreien und Schöngetue nichts, sondern es ist Fakt, dass sich Erfolg nun mal am beruflichen Status , am Geld und eben an materiellen Werten messen lässt.

Ein einfacher Arbeiter mag auch seine Arbeit tun, wird es aber finanziell zu wenig bringen. In unserer Gesellschaft ist der Beruf bzw das vorhandene Geld etc ein Punkt an dem man sich messen kann.
Hat man fünf Häuser - umso besser, einen guten Beruf ? Dann genießt man auch mehr Respekt.

Es mag sein, dass es auch Menschen gibt, die wirklich frei von dieser Bewertung sind, aber generell geht es doch nach dem Sprichwort : Hast Du was- bist Du was etc....

Und warum auch nicht, ein Mensch mit top Beruf und super Gehalt wird das in den meisten Fällen nicht einfach so bekommen, sondern weil er etwas auf dem Kasten hat, ein Mensch mit niedrigem Einkommen und Hilfsberuf hat eben kaum Bildung und eine Leistung erbracht....das lässt sich doch nicht einfach schönreden.... Ich muss diese Berufsgruppen ja nicht verachten, aber wenn man z. B einen Arzt fragen würde, ob er lieber Kellner wäre, würde er das bestimmt nicht freudig wollen.

Man muss eben einfach versuchen zu akzeptieren , dass es nun mal erfolgreiche und weniger erfolgreiche Menschen gibt, manche haben viel Ergeiz, manche Null. Manche sind intelligent, manche nicht.....

Gast cy
 
Ein einfacher Arbeiter mag auch seine Arbeit tun, wird es aber finanziell zu wenig bringen. In unserer Gesellschaft ist der Beruf bzw das vorhandene Geld etc ein Punkt an dem man sich messen kann.
Hat man fünf Häuser - umso besser, einen guten Beruf ? Dann genießt man auch mehr Respekt.
Leider nicht zu leugnen. 🙁
Es mag sein, dass es auch Menschen gibt, die wirklich frei von dieser Bewertung sind, aber generell geht es doch nach dem Sprichwort : Hast Du was- bist Du was etc....
durch mein eigenes Leben und schwere Zeiten darin bin ich nun an einem Punkt, an dem ich mich von den oben erwähnten Bewertungen tatsächlich befreit habe. Und seitdem geht es mir viel besser. 🙂 Es ist in der Tat eine Befreiung.
Und warum auch nicht, ein Mensch mit top Beruf und super Gehalt wird das in den meisten Fällen nicht einfach so bekommen, sondern weil er etwas auf dem Kasten hat, ein Mensch mit niedrigem Einkommen und Hilfsberuf hat eben kaum Bildung und eine Leistung erbracht....das lässt sich doch nicht einfach schönreden....
MÖCHTE ich auch nicht. Manche Menschen sind intelligenter, begabter als andere. Manche haben mehr Energie als andere. Doch vor denen, die reicher mit guten Genen beschenkt wurden als andere, habe ich nicht mehr Respekt. Manche Menschen bewundere ich für eine besondere Leistung (zB manche Sänger/innen) oder ihren Einsatz für andere Lebewesen im Großen oder Kleinen.
Doch dass ich automatisch vor einem Arzt mehr Respekt als vor einem Hilfsarbeiter habe, kann ich ganz ehrlich nicht sagen. Ich habe die "Fähigkeit" Menschen so zu sehen einfach verloren. Seitdem ich in jedem "nur" einen Menschen sehe, fühle ich mich so frei wie nie. 🙂
Man muss eben einfach versuchen zu akzeptieren , dass es nun mal erfolgreiche und weniger erfolgreiche Menschen gibt, manche haben viel Ergeiz, manche Null. Manche sind intelligent, manche nicht.....
Ja, so ist es. Und ich lebe in Frieden damit. Vor allem, seitdem ich meine eigenen Schwächen akzeptiert habe.
 

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