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Wer bin ich, und warum?

Snouty

Mitglied
Hallo zusammen, <br>Ich musste jetzt einfach mal einen Beitrag verfassen, in der Hoffnung es hat jemand eine Idee für mich.<br><br>Zu mir, ich bin 23, habe einen Sohn der 5 Jahre alt wird und lebe dank Trennung von der Kindesmutter wieder bei meiner Mutter. <br>Ich habe schon seid 16-17 mit Depression / Sozialphobie und wahrscheinlich ADS zu kämpfen, was davon als erstes da war, was was ausgelöst hat und was man nun akut behandeln sollte konnte mir bisher keiner sagen, ich hab mich einfach damit abgefunden das ich anders bin. Soweit wäre und war das auch kein Problem nur schaffe ich es einfach nicht mir trotz der "Krankheit" ein halbwegs normales Leben aufzubauen.<br>Ich hole jetzt einfach mal ein wenig aus damit ihr ein wenig im bilde seid. <br>Nach dem ich trotz regelmäßiger Abwesenheit meinen Hauptschulabschluss geschafft hatte (sogar mit ziemlich gutem 2, Schnitt) wollte ich auf anraten meiner Mutter und den Lehrern meine Realschule nachholen. Ich hätte dies eigentlich schon direkt an der Gesamtschule machen sollen bzw. eigentlich sogar Gymnasium aber da die Lehrer da sehr schusselig waren und ich nicht hinterher war bin ich eben erstmal in die Hauptschulklasse gekommen. <br>Nunja ich merkte in der neuen Klasse recht schnell das der Fachbereich überhaupt nicht meine Richtung war, so blieb ich immer öfter daheim und dadurch wurden meine Noten natürlich noch schlechter. Mitte des letzten Jahres war ich dann garnicht mehr in der Schule was letztendlich zum Abbruch führte. Ich lebte dann relativ isoliert zwischen Bett und Computer und brach zum Großteil meiner Freunde den Kontakt ab, meiner Mutter möchte ich an dieser Stelle keinen Vorwurf mehr machen dafür ist es einfach zu spät.<br>Nachdem ich so gut ein halbes Jahr vor mich hin "gelebt" hatte lernte ich über das Internet ein wunderbares Mädchen aus meinem Ort kennen, sie schaffte es tatsächlich das ich wieder vor die Tür ging und Spaß am Leben hatte. Dieser Spaß führte auch relativ fix zu ihrer Schwangerschaft. Wir sind damals einfach beide ein bisschen dumm und naiv gewesen aber bereuen tue ich die Entscheidung auf keinen Fall. <br>Wir beschlossen dann auch nach weiteren 4 Monaten zusammen zu ziehen, ich suchte mir einen Job und arbeitete, perfektes Familienleben, wie das sein sollte. <br>Nach einem 3/4 Jahr bekam ich eine Ausbildung in der Pflege, da ich das Jahr auch dort gearbeitet und diesen Bereich für mich entdeckt hatte war ich natürlich sehr glücklich.<br>Direkt in der ersten Woche fingen die Probleme aber an, da die Schule mit Bus und Bahn nur schlecht zu erreichen war musste ich mich auf eine Fahrgemeinschaft verlassen, dort lief in der Absprache einiges schief und so schmiss ich nach nichtmal einem Monat die Ausbildung (ja nicht meine beste Entscheidung).<br>Ich suchte aber direkt nach einer neuen Stelle und beschloss es nochmal mit der Schule zu versuchen, diesmal im Fachbereich Gesundheit und Pflege da ich dort definitiv mal arbeiten wollte. <br>5-6 Monate lief es auch ganz gut, dann fing es an das ich in der Schule Panikattacken bekam. Ich suchte mir diesmal sofort Psychologische Hilfe und entschied mit meinem Therapeuten eine Therapie in einer offenen Station zu versuchen. Die ersten 2 Wochen dort waren die Hölle da ich an fremden Orten überhaupt nicht schlafen kann. Ich zog aber durch und ging nach 7 Wochen wieder zur Schule, mir gings soweit gut und ich hatte auch keine Probleme mit dem Stoff hinterher zu kommen, war sogar wieder Klassenbester obwohl ich fast 2 Monate verpasst hatte. <br>Nach 3 Monaten merkte ich allerdings das die Attacken wieder kamen, ich morgens garnicht mehr aus dem Bett wollte. Also wieder zum Therapeuten, dieser stellte dann mit mir zusammen fest das mir das Arbeiten vielleicht einfach besser liegt da ich sowieso mehr der praktische Mensch bin. <br>Also neue Stelle gesucht und Schule (wieder) abgebrochen. Zu dem Zeitpunkt hatte meine Freundin dann auch die Nase voll und schmiss mich aus der Wohnung. Ich jobbte in einigen Betrieben nach 1-2 Wochen (ja das reicht eigentlich nicht um einen Job richtig kennen zu lernen) hatte ich aber meist schon soviel aus zu setzen das ich nirgends lange blieb. Ich bewarb mich natürlich auch auf einige Ausbildungen und fand nach einigen Vorstellungsgesprächen auch einen Betrieb der mir wirklich gut gefiel, zwar nicht im Gesundheitsbereich aber Zahntechnik war auch nicht so übel. Ich konnte im Betrieb sogar bis zum Ausbildungsbeginn 2 Tage die Woche als Nebenjob arbeiten. <br>Anfangs lief es wirklich gut, irgendwann wurde der Streß und die Erwartungshaltung aber immer größer und als ich dann noch mit einem Kollegen aneinander geriet ließ ich den Nebenjob erstmal sein und beschloss dann gut "erholt" in die Ausbildung zu starten. Ich startete nicht, ich kündigte die Nacht bevor es losgehn sollte. <br>Mein Freundeskreis hatte spätestens da auch genug und kehrte mir den Rücken zu. <br>So war ich erstmal komplett allein, und fiel in ein Loch aus dem ich dachte nie wieder raus kommen zu können. <br>Nach einigen Wochen raffte ich mich aber auf, wollte mein Leben in den Griff kriegen und begann eine erneute Therapie in der Tagesklinik, wie auch vorher auf Station gefiel es mir dort irgendwann ganz gut und mir ging es auch merklich besser. Ich lernte eine neue Freundin kennen (nicht in der Klinik) und hatte auch beruflich wieder Pläne. Diesmal war der Plan die Bundeswehr da das irgendwie immer so ein geheimer Traum war, ich bin und war einfach fasziniert vom Soldaten da sein. <br>Ich trieb regelmäßig Sport, ging ins Fitnessstudio usw. mein Leben lief in geregelten Bahnen. Leider ging meine neue Beziehung nach nur 2 Monaten in die Brüche da mich meine neue Freundin, wie auch die Kindesmutter mit einem anderen betrogen hatte. Nunja, da ich meine Pläne hatte verkraftete ich das ganze. Die Musterung verlief sehr gut, ich bekam eine Stelle bei der Bundeswehr. Leider brach ich mir 2 Wochen vor Dienstantritt das Sprunggelenk, Dienstantritt also verschoben, alles halb so wild.<br>Mein Gelenk verheilte zum Glück sehr gut und so sollte ich knapp 3 Wochen nach Ende der Krankschreibung meinen Dienst antreten. Meine Zweifel wurden auf einmal immer größer, schaff ich das? Bin ich gut genug? Aber vorallem fühlte ich mich nicht bereit, ich hatte fast 3 Monate auf dem Sofa gelegen und nicht grade gesund gegessen etc. Ich verdrängte meine Zweifel soweit das ich sogar am 01. mit gepackten Koffern ins Auto stieg, nur fuhr ich nicht zur Kaserne. Ich fuhr eine ganze Zeit in der Gegend rum bis ich schließlich meine Therapeuten anrief und direkt einen Termin für den selben Tag bekam. <br>Dieser bot mir sogar an mit mir zusammen zur Kaserne zu fahren aber ich war da schon so blockiert das ich mich weigerte und schlußendlich auch Kapitel Bundeswehr abhakte. Ich bin nicht unbedingt traurig drum denn keine 4 Wochen später bekam ich durch Zufall einen Job auf einem Pferdehof und merkte sofort wieviel Spaß mir diese Arbeit machte. Leider gab es dann inner Betrieblich einige Probleme und der Hof schloss auch nach einigen Wochen seine Türen. Ich arbeitete danach noch in einem KFZ Betrieb da das auch noch auf meiner Liste der Berufe stand die ich mir vorstellen konnte aber die Arbeit dort war einfach nicht meine Welt, vorallem im Vergleich zu dem wie gut mir die Arbeit auf dem Hof gefallen hatte.<br><br>Erstmal danke falls ihr bis hierhin gelesen habt. Das war im wesentlichen mein Lebenslauf bis Anfang diesen Jahres. Ich habe sicher 2-3 Sachen vergessen aber das relevanteste war dabei. <br><br>Nun mein "Problem", ich hänge seit Anfang des Jahres immer tiefer in meinem Loch, meine Panikattacken sind wieder regelmäßiger und vorallem schlimmer als bisher. Ich habe zwar das Ziel bzw. weiß das ich mit Tieren, am liebsten Pferden arbeiten möchte aber ich finde einfach keine Stelle und mittlerweile frage ich mich wozu. Ich bin 23, hatte mit Job finden und Unterstützung bekommen alles andere als Probleme und doch kriege ich es einfach nicht auf die Reihe. Ich habe einfach keine Lust und vorallem keine Kraft mehr zu kämpfen und wenn ich an die Zukunft denke sehe ich rabenschwarz. Ich habe Angst vor Treffen mit anderen Eltern im Kindergarten oder das ich mal alte Klassenkameraden treffe. Soweit ich das mitbekomme hat jetzt jeder eine Ausbildung, die meisten sind sogar schon fertig. Meine sozialen Kontakte beschränken sich auf meine beste Freundin die mir trotz allem noch die Treue hält, der Mutter des Kindes und meiner eigenen Mutter wobei die natürlich mittlerweile auch keine Lust mehr auf das Spielchen hat. <br>Ich hatte vor 4 Wochen einen Termin für eine erneute stationäre Therapie, dort verließ ich die Station allerdings abends direkt wieder da meine Panik nur schlimmer wurde, ich fühlte mich von niemandem dort verstanden, erst recht nicht den Ärzten. Und ich habe auch einfach resigniert. Meine Mutter fragt mich regelmäßig was ich will, was mein Ziel ist im Leben aber ich finde beim besten Willen keine Antwort auf die Frage. Ich will doch einfach nur ein normales Leben führen! <br>Ich versteh mich selbst auch einfach nicht, ich habe auf der einen Seite den riesen Willen etwas zu machen, "es" endlich zu schaffen und zu etwas zu bringen auf das ich stolz sein kann aber es klappt nicht. <br>Ich kenne auch noch 2-3 Leute von früher die auch nur rumhängen, aber die sind zufrieden damit, die wollen garnicht arbeiten. Ich WILL aber ich schaffe es einfach nicht. Ich bin einfach nur am Ende mit den Nerven, und wenn ich daran denke den kleinen ab nächste Woche wieder in die Kita zu bringen kommt mir schon das grauen. <br>Ich kann die Blicke einfach nicht ertragen, ich weiß das wahrscheinlich niemand böses über mich denkt, ich bin sehr offen und verstehe mich eigentlich mit jedem gut aber ich kann mir vorallem selbst nichtmehr in die Augen schauen. <br>Ich möchte einfach mal Leben, morgens aufstehen und nicht darum kämpfen das ich jetzt auch wirklich aufstehe, einem Job nach gehen ohne jeden Tag zu zweifeln.<br><br>Ich hoffe es hat von euch jemand eine Idee. Vielleicht habt ihr ja ähnliches durch?<br><br>Meine momentane Zukunftsplanung sieht so aus: Da ich keine Stelle finde in dem Bereich in den ich will habe ich mich im Internet über Fernschulen informiert und dort die "Ausbildung" zum Tierheilpraktiker gefunden, das würde mir schon zu sagen, vorallem weil ich dann in 2 Jahren selbstständig oder auch als Angestellter endlich meinem Traumjob nach gehen könnte aber die Frage des "Warum" wird immer größer.

Ich habe diese "Wunschvorstellung", meinen Tierheilpraktier zu machen, danach dann ein Stück Land kaufen, einen kleinen Hof aufbauen, und dort einfach frei und selbst bestimmt leben und arbeiten zu können aber er rückt gefühlt immer weiter in die Ferne.
 

Nordrheiner

Sehr aktives Mitglied
Hallo lieber Snouty,

bei aller größter Vorsicht, die bei Ferndiagnosen anzuwenden ist, ist mein Eindruck folgender:

Es gibt die Regel: Entweder Du beherrschst Deine Gefühle - oder die Gefühle beherrschen Dich.


Und der zweite Teil dieser Regel scheint voll auf Dich zuzutreffen. Du kannst noch so viele gute Gedanken sowie Chancen haben und doch wirst immer Du irgendwas finden, was Dir gegen den Strich geht. Und sofort übernehmen die
negativen Gefühle das Kommando und sagen Dir, was Du zu tun hast.

Deine ultimative Lösung für jede Schwierigkeit heisst: Weglaufen

Darin sehe ich auch die mögliche, wahrscheinliche Ursache Deiner psychischen Probleme. Möglicherweise hast Du auch kein väterliches Vorbild gehabt, welches Dir zeigte, wie man sich als Mann verhält, wenn es Probleme gibt. Biologisch magst Du männlich sein, von Deiner Wesens- und Verhaltensstruktur her bist Du eher ein unreifes Kind.

Das kann so noch 60 Jahre bleiben. Du erfüllst den eigentlich als Witz gemeinten Spruch mit Inhalt:
"Männer werden 12 Jahre alt. Danach werden sie nur noch größer."

Die Reife, die man als Mann benötigt (allerdings auch als Frau) besteht u.a. darin, schwierige Situationen zu meistern und sich eben nicht von seinen Gefühlen zum Weglaufen überreden zu lassen. Wer das nicht lernt, ist auch mit 80 Jahren noch ein Kind. Und wie man bei Dir sieht: Ein unglückliches Kind.

Dem Unglück, welchem Du durch das Weglaufen zu entkommen suchtest, bist Du voll in die Arme gelaufen.

LG, Nordrheiner
 
Zuletzt bearbeitet:

Snouty

Mitglied
Hallo Nordrheiner,


Vielen Dank erstmal für deine Antwort.
Deine "Diagnose" spiegelt wieder was ich von Ärtzen/Therapeuten bisher ebenfalls gesagt bekommen habe und was ich auch selbst unterschreiben würden. Ich weiß nur eben nicht was ich tun kann. "Einfach machen" "Erstmal irgendwas durchziehen" war das Ratschlag meines letzten Therapeuten, das Problem ist nur das ich nicht weiß wie bzw. habe ich nicht das Gefühl das es was ändert. Ich KANN arbeiten etc. ich fühle mich in diesen Situationen nur fast konstant unwohl und angespannt.
Mein letzter Job z.B. war in einem Behindertenwohnheim, auch wenns mir da am Anfang sehr schlecht ging, ich habs durchgezogen, es wurde besser aber eben nicht so das ich sagen würde "ok das schaffst du jetzt ein paar Jahre".
Selbst wenn ich schon mehrere Wochen in einem Betrieb bin, durch die konstante innere Anspannung bin ich nach 8-10 Arbeit zu nichts zu gebrauchen. Natürlich, arbeit macht müde, aber in dem Wohnheim z.B. habe ich hauptsächlich rumgessesen und Kaffee getrunken und mich danach dennoch gefühlt als wäre ich den ganzen Tag einen Marathon gerannt.
All diese Sachen tun ist nicht das Problem, ich kenne mich mittlerweile, weiß wie mein Körper reagiert, genau das ist das Problem. Ich kann nichts dagegen tun, früh schlafen, Naturheilkunde hat bisher alles nicht angeschlagen.
Zuletzt hatte ich 6 Monate Antidepressiva. Die ersten 2 Wochen gings mir bestens, dann 3 Monate null Wirkung, dann wurde hochgestuft und mein Tief ist noch schlimmer geworden und da es nicht besser wurde haben wir komplett abgesetzt.
Überlege mich jetzt eventuell nochmal auf andere Tabletten einstellen zu lassen. Aber was ist denn das für ein Leben, entweder konstant mieseste Stimmung oder mit Chemie im Körper.


Das ich was ändern muss ist mir klar, ich weiß nur nicht mehr was ich noch machen kann/soll.
 

Nordrheiner

Sehr aktives Mitglied
Lieber Snouty,

was Dir z.B. von Deinem Therapeuten gesagt wurde, finde ich auch zielführend.
Das Problem liegt in Dir, also in Deiner Fähigkeit und in Deinem Willen, mit unangenehmen Tätigkeiten und Anstrengungen fertig zu werden.

Es gilt, den Widerspruch zu überwinden. Der Widerspruch liegt darin, dass wir in vielen Situationen Schmerzen erleiden müssen, um Gutes zu erleben.

Nimm als Beispiel einen Sportler, der bei der Olympiade gut abschneiden, vielleicht sogar gewinnen will. Aber sein Körper produziert Schmerzen... sein Kopf signalisiert Müdigkeit....
Wer aufgibt, fährt nicht zur Olympiade.

Nimm als Beispiel den Drogensüchtigen, der von seiner Sucht frei kommen möchte. Bei einer Entziehungskur wird er Schmerzen leiden, die durch den Entzug entstehen. Wenn er könnte, würde so mancher sich von seinen Schmerzen befreien, in dem er schnell wieder nach der Droge greift.

Nimm als Beispiel die schwangere Frau, die nur dann ihr Kind zur Welt bringt, wenn die Mutter bereit ist, die Schmerzen der Geburt auf sich zu nehmen.

Und so gibt es viele Beispiele, wie das Gute nur dann erreicht wird, wenn man die Schmerzen bereitwillig auf sich nimmt. Es geht letztendlich um Akzeptanz von Schmerzen.

Und diese Akzeptanz fehlt Dir. Davon bin ich überzeugt. Sobald Du in der Lage bist, Deine Schmerzen zu ertragen wie Deinen Schatten, über den Du auch nicht nachdenkst, bist Du auch in der Lage das zu erreichen, was sich jenseits der Schmerzen befindet.

Was ich oben mit Schmerzen bezeichnet habe, sind bei Dir negative Gefühle. Damit kommt es auch zu einer Verkrampfung des Körpers und dadurch wieder zu Folgeschmerzen. Die Folgeschmerzen sind real und natürlich. Die negativen Gefühle jedoch sind Ausdruck Deiner inneren Einstellung, möglichst Schmerzen und unangenehme Situationen zu vermeiden. Es geht um einen Widerspruch. Im Prinzip müsstest Du den Schmerz suchen, um ihn los zu werden. Wenn irgendeine Tätigkeit Dir unangenehm ist, müsstest Du Dich dafür einsetzen, sie auszuführen. Alles was Dir gefühlsmässig unangenehm, sehr anstrengend ist, müsste von Dir gesucht und angestrebt werden.

Wenn Dir Herr X einen Job anbietet und Klaus Dir sagt: "Das hältst Du keine 4 Wochen aus", dann müsstest Du Dich innerlich freuen zu beweisen, dass Du das auch 3 Monate und noch viel länger aushältst.

Nur dadurch, wenn Du erfährst, dass Du stärker und ausdauernder bist als alle unangenehmen Situationen, wirst Du langsam in die Lage versetzt, Deine negativen Gefühle zu beherrschen. Jede unangenehme und sehr anstrengende Situation ist für Dich eine Herausforderung. Deine Lebenseinstellung müsste lauten: "Ich suche die Herausforderung" Und daraus solltest Du einen Wettkampf für Dich machen. Was Du heute nur 3 Stunden durchgehalten hast, solltest Du morgen 4 Stunden lang durchhalten. ..... Du verstehst was ich meine?

Bisher war das Einfache und Schöne für Dich genau richtig. Dazu haben Deine Gefühle "ja" gesagt. Ab sofort gilt: Alles was einfach und schön ist, ist für andere. Was schwer und unangenehm ist, ist was für mich. Und das fängt mit dem Zähneputzen morgens an und hört mit dem Zähneputzen abends auf. Es gilt privat wie auch beruflich.
So in etwa stelle ich mir ein Lernprogramm vor, welches Du durchlaufen müsstest.

LG; Nordrheiner
 
Zuletzt bearbeitet:

Snouty

Mitglied
wow. Das musste ich jetzt erstmal nen Moment sacken lassen, vielen Dank.
Ich glaub ich bräuchte jemanden der mir genau sowas jeden morgen und Abend sagt. :D

Nein Spaß bei Seite, sehr schön geschrieben und vor allem ein Ratschlag der für mich auch Sinn macht. Im Endeffekt hast du Recht, davon das ich es meide wirds ja offensichtlich auch nicht besser.

Ich glaube ich werde mir da am Wochenende mal Gedanken über die Umsetzung machen, wenn ich eins in meinen Therapien gelernt habe dann das kleine Schritte bei sowas am ehesten zum Erfolg führen (damit hatte ich früher viel zu kämpfen, wenn ich z.B. einem Hobby nachgehen wollte, wollte ich nach 3 Wochen direkt der beste sein, wenn das nicht geklappt hat hab ich aufgegeben.)
Und vorallem werd ich wohl nochmal meinen Therapeuten aufsuchen, vielleicht kann der mir ja noch einen Tipp geben wie ich am besten Kraft dafür finde und mich evtl. auch nochmal mit Medis unterstützen könnte.

Danke! :)
 

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