Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Wer hat Erfahrung mit einer systemischen Paartherapie oder Sexualtherapie?

addicted 2 love

Neues Mitglied
Hi Community!

Ich bin neu hier und habe mich eben registiert, weil ich ziemlich verzweifelt bin und mich zum Teil wirklich so unfassbar niedergeschlagen und traurig fühle, dass ich das Leben unerträglich finde.

Vorab: ich werde mir nichts antun, dazu bin ich zum einen nicht der Typ, obwohl ich seit vielen Jahren unter Depressionen leide, zum anderen würde ich das niemals meinen Kindern antun.

Wie dem auch sei: Ich bin ein Mann Ende 40 und befinde mich – sowohl allein als auch gemeinsam mit meiner Frau – bereits in professionellen Händen, ich erwarte also von niemandem hier die Unmöglichkeit, meinen "Fall" für mich zu "lösen". Ich bin da schon in der richtigen Spur…

Es ist nur so: ich habe zwischendrin sehr große Panikanfälle und denke dann, dass die Probleme zwischen mir und meiner Frau so tiefgreifende Ursachen haben, die nicht heilbar sind und aufgrund derer ich meine Frau leztzlich doch verlieren werde. Diese Panik ergreift mich vor allem nachts, wenn wir getrennt in unseren Betten liegen und sie sich noch weiter von mir entfernt anfühlt, weniger tagsüber, wo ich sie wenigstens sehen und und mit ihr sprechen, selten auch mal fühlen kann, wenn sie mich kurz umarmt, was sie selten tut.

Es würde mich glaube ich sehr helfen, andere Biografien zu lesen, wie es ihnen in den Therapien ergangen ist, ob sie zusammen blieben oder sich letztlich glücklich trennten. Wenn ich an Trennung denke, zieht es mir den Boden unter den Füßen weg, gleichwohl war eine Trennung immer schon das Damoklesschwert, das seit vielen Jahren über unserer Ehe baumelt. Das Gefühl ist nichts neues. Aber es fühlt sich für mich dennoch wie eine ganz massive Bedrohung an.

Meine Fragen sind:

- wer hat schon mal eine solche Therapie (system. Paartherapie oder Sexualtherapie) gemacht
- wie war die Ausgangslage für die Therapie?
- welche Erfahrungen habt ihr damit gemacht?
- gab es Überraschungen / unvorhergesehene Erfahrungen?

Ich mache hier einen Punkt. Wenn Interesse besteht, schreibe ich ein bisschen mehr über mich.

Ben
 
G

GrayBear

Gast
Hallo addicted 2 love,

ich kann Dir nur raten, Dich fest auf Deine eigenen Beine zu stellen und dass Du Dich primär erst einmal um Dich selbst kümmerst. "Beziehung" erfordert Kraft, Mitgefühl, Spielraum, Kreativität, Visionen und noch vieles mehr. Es ist vollkommen ok, wenn Dir gerade "die Luft aus geht", was immer auch dazu geführt hat, aber aus einer Position der inneren Bedürftigkeit lässt sich nach meiner Erfahrung keine Beziehung wieder in eine bessere Richtung bringen.

Ja, der Weg auf dem Du Dich befindest bringt eine Menge an Überraschungen und unvorhersehbaren Erfahrungen und das sollte Dich nicht zu sehr ängstigen. Auch etwas Angst gehört auf jeden Fall dazu, damit Du wachsam und flexibel bleibst und vielleicht auch etwas demütig sein kannst, um dazu lernen zu können. Wenn Du allerdings von einem Damoklesschwert schreibst, dann frage ich mich und Dich, warum Du Dich auf einen "Thron" setzt und Dein Schicksal von einem Pferdehaar abhängig machst, denn davon handelt die Geschichte.

Ist es sinnvoll, das Weh und Ach einer Beziehung von etwas abhängig zu machen, auf das Du keinen Einfluß hast? Merkst Du, dass Du scheinbar voll von diesen Bildern von Abhängigkeit und Bedürftigkeit bist und trotzdem in dieser Position verharrst, an der Dich das Schwert treffen kann? Wer zwingt Dich dazu?

Ich habe den Eindruck, dass der Weg zu mehr Nähe mit Deiner Frau erst einmal über Dich gehen muss, bevor es wieder mehr Raum für eine Partnerin geben kann.
 

addicted 2 love

Neues Mitglied
ich kann Dir nur raten, Dich fest auf Deine eigenen Beine zu stellen und dass Du Dich primär erst einmal um Dich selbst kümmerst. "Beziehung" erfordert Kraft, Mitgefühl, Spielraum, Kreativität, Visionen und noch vieles mehr. Es ist vollkommen ok, wenn Dir gerade "die Luft aus geht", was immer auch dazu geführt hat, aber aus einer Position der inneren Bedürftigkeit lässt sich nach meiner Erfahrung keine Beziehung wieder in eine bessere Richtung bringen.
Hallo GrayBear,

deinem Post nach zu urteilen, hast du die Lage ziemlich exakt erfasst und weißt sehr genau, was hier los ist… :)

Ja, ich habe vor einigen Tagen erst die für mich sehr schockierende Tatsache begriffen, dass ich beziehungsabhängig bin und es stets meiner jeweiligen Partnerin überlassen habe, für meine emotionale Zufriedenheit zu sorgen. Das habe ich NIE bemerkt, auch NIE gewollt oder bewusst so entschieden. Aber genau das habe ich getan. In meiner augenblicklichen Ehe hat das bereits großen Schaden angerichtet, zB seit vielen Jahren kein Sex mehr, weil meine Frau sich diesbezüglich schon vor Jahren von mir vollständig zurück gezogen hat, was ich nie verstanden habe. Jetzt tue ich es. Die Sexlosigkeit unserer Ehe hat auf meiner Seite für sehr viel Aggression/Depression und anderen unangenehmen Verhaltensweisen geführt, was sehr viel Schaden angerichtet hat. Ich habe für alles immer meine Frau verantwortlich gemacht.

Und nun ist innerhalb weniger Tage so vieles an die Oberfläche meines bewussten Fühlens gekommen, das mir buchstäblich den Boden unter den Füßen wegzieht und vieles von dem, was ich geglaubt habe, auf den Kopf stellt...

Ich gehe seit 7 Jahren mehr oder weniger sporadisch zu einem Therapeuten (eigentlich wg. unserer Eheprobleme, aber allein). Ausgelöst wurde diese Krise aber, weil meine Frau sich vor kurzem nach und nach diesem ganzen "System" entzogen hat, indem sie sich eben nicht mehr für mein emotionales Wohlergehen verantwortlich fühlt (oder es zumindest versucht). Natürlich hatte ich nach einiger Zeit den Verdacht, dass sie einen Lover / Freund hat, denn die Anzeichen waren typisch: sie hatte abgenommen, sah/sieht einfach umwerfend schön aus, hatte eine tolle Ausstrahlung und war mir gegenüber auf eine merkwürdig freundlich-verbindliche Weise abweisend. (ich kann es nicht besser umschreiben). Dass meine Frau sich einfach nur nach all diesen Jahren für sich SELBST neu entschieden hat, darauf wäre ich nicht gekommen… (obwohl es ein Klassiker bei den meisten Scheidungen ist)

Nun wurde ich plötzlich auf mich selbst zurück geworfen und es fiel mir irgendwann, quasi innerhalb weniger Momente und Gedankengänge wie Schuppen von den Augen: ich bin abhängig von ihr. Und bin es immer gewesen. Schock! Zusammenbruch!

Was du schreibst, ist genau das Thema. Aber es fällt mir so unendlich schwer. Ich habe entdeckt, dass ich kaum Eigenliebe habe, sondern auf der Suche nach Anerkennung / Liebe vollkommen vergessen habe (oder es ohnehin noch nie wusste?), wer ich bin, was gut für mich ist… Da gibt es frühkindliche Ereignisse, in denen die Ursache liegt und die ich auch benennen kann. Ich hatte nur nie ein Gefühl dazu. Jetzt habe ich eines…
:wein:

Meine Frau ist - für mich vollkommen unbegreiflich – an meiner Seite. Sie liebt mich immer noch – was ich noch viel weniger begreife und ein Teil von mir glaubt das auch nicht – und sagt, dass sie das mit mir durchsteht. Der Fokus liegt also tatsächlich erstmal da drauf, dass ich an mir etwas tue, gleichwohl gehen wir in größeren Abständen von 4 Wochen zum Paartherapeuten, um einfach auch – unter Anleitung – im Gespräch zu bleiben.

Was mich so traurig macht ist, dass meine Frau sagt, dass sie mir nicht versprechen kann, dass es je wieder so sein wird (insbesondere sexuell, was mir immer sehr wichtig war), wie es mal war. Da sei einfach zu vieles zertrampelt worden mit den Jahren. Es fällt mir so schwer, diesen neuen Weg für mich zu beschreiten, und dabei so wenig Hoffnung zu haben, dass mit ihr wieder "alles gut" wird. Wobei ich natürlich gleichzeitig ganz genau weiß, dass ich jetzt eigentlich nur für mich schauen sollte, was MIR gut tut, aber mein beziehungssüchtiger Anteil macht mir dabei immer wieder einen Strich durch die Rechnung und WILL und BRAUCHT… irgendwas…
;)

Ich bin gespannt, ob sich noch andere User hier einfinden, denn das ganze Thema Co-Abhängigkeit ist glaube ich die eigentliche Basis von sehr vielen Beziehungsproblemen, die hier einzeln abgehandelt werden.

GreyBear, ich danke dir für deine guten, treffenden Worte. Freue mich, wieder von dir zu hören.

Ben
 

Annika84

Neues Mitglied
Ich hatte mal vor langer Zeit eineTherapie, weil mein Vaginismus unsere Beziehung sehr strapaziert hat :(.Für alle die nicht genau wissen was Vaginismus ist --->Na ja mein Freund hat mir das immer nurals Ausrede gesehen, bis der Arzt bestätigen konnte, dass es dasgibt und behandelbar ist. Daraufhin hatte er so schlimmeSchuldgefühle und kümmerte sich liebevoll um mich und half mir mitder Krankheit.
Er kam, wenn ich es wollte mit zur der Therapie undsind jetzt glücklich verheiratet.:herz: Es hat viel Zeit und Kraftgekostet, aber wir haben es geschafft. Da dein Beitrag schon älterist, hoffe ich dass es dir besser geht und alles gut verlaufen ist.
 

Anzeige (6)

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

    Anzeige (2)

    Oben