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Wettbewerb mit Statussymbolen unter Freunden?

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Lörthisa

Gast
Mein Eindruck ist dass meine Freunde sich seit Ende der zwanziger Jahre vermehrt miteinander messen, vergleichen , wie auch immer. Das macht sich bei Zusammenkünften bemerkbar bei denen öfters primär Dinge im Vordergrund stehen was man wieder erreicht oder neu angeschafft hat. Auffällig ist auch dass ein Pärchen bei dem beide gut verdienen sich abgeschottet hat und fast schon etwas abgehoben wirkt. Daher wollte ich mal um Meinung fragen ob Freunschaften nur dauerhaft funktionieren können wenn man sich finanziell auf ähnlicher Ebene bewegt?
 
Lörthisa meinte:
Daher wollte ich mal um Meinung fragen ob Freunschaften nur dauerhaft funktionieren können wenn man sich finanziell auf ähnlicher Ebene bewegt?

Sofern die Freunde allesamt auf die Demonstration ihrer Statussymbole wert legen funktioniert das natürlich nur, wenn sich alle ebenbürdig sind, weil sonst der Neid zu Konflikten und Streit führt. In einer Freundschaft hingegen, wo die Menschen und nicht tote Materie im Vordergrund stehen, spielt die Gleichheit auf finanzieller Ebene eine untergeordnete Rolle.
 
Leider werden Freundschaften, wo der Mensch im Mittelpunkt steht, immer rarer. Und ich halte Menschen für sehr arm, die sich allein über Karriere und Wohlstand definieren.
Lieber ein, zwei wahre Freunde, als eine handvoll dieser Scheinbeziehungen.
 
Ich mache mal ein Beispiel:

man trifft sich mit jemandem und derjenige erzählt ausschweifend welche Kreuzfahrt er macht, wo man die Luxusliner im Internet anschauen kann, welcher Pelzmantel und welche ultrateure Handtasche angeschafft wurde, dass der Porsche jetzt gerade in der Werkstatt ist, dass es ihm ja so gut geht und wieder Urlaub beim Sternekoch ansteht - den ganzen lieben Abend lang nur auf sich gelenkt.

Würde euch das nicht nerven? Ich bin keineswegs neidisch ob jemand mehr oder weniger hat, aber ich treffe mich mit ihm als Mensch um über Gott und die Welt zu reden, sich den den ganzen Abend diese Selbstbeweihräucherung anzuhören wie toll man ist nervt mich dermaßen. Mir kommt es fast schon so vor als wären diese Personen dann zufrieden wenn sie immer bisschen mehr haben als der andere. Eben total auf materielles fixiert. Hat wieder jemand das neuste Handy muss man nachziehen - total dämlich irgendwie.
 
Mein Eindruck ist dass meine Freunde sich seit Ende der zwanziger Jahre vermehrt miteinander messen, vergleichen , wie auch immer. Das macht sich bei Zusammenkünften bemerkbar bei denen öfters primär Dinge im Vordergrund stehen was man wieder erreicht oder neu angeschafft hat. Auffällig ist auch dass ein Pärchen bei dem beide gut verdienen sich abgeschottet hat und fast schon etwas abgehoben wirkt. Daher wollte ich mal um Meinung fragen ob Freunschaften nur dauerhaft funktionieren können wenn man sich finanziell auf ähnlicher Ebene bewegt?

Die Elite kapselt sich meistens ab - sonst wäre sie ja keine Elite. 🙂

Theoretisch sollte es wurscht sein in welchen finanziellen Ligen man spielt, aber die Realität sieht leider oftmals anders aus - wie du siehst. Dann wäre für mich nur noch die Frage, ob ich an solchen Zusammenkünften weiter teilnehmen wollen würde bzw. was mir solche Freundschaften wert sind. Sprich; beteilige ich mich an diesem lächerlichen Wettbewerb oder hab ich das nicht nötig...?

man trifft sich mit jemandem und derjenige erzählt ausschweifend welche Kreuzfahrt er macht, wo man die Luxusliner im Internet anschauen kann, welcher Pelzmantel und welche ultrateure Handtasche angeschafft wurde, dass der Porsche jetzt gerade in der Werkstatt ist, dass es ihm ja so gut geht und wieder Urlaub beim Sternekoch ansteht - den ganzen lieben Abend lang nur auf sich gelenkt.

Würde euch das nicht nerven? Ich bin keineswegs neidisch ob jemand mehr oder weniger hat, aber ich treffe mich mit ihm als Mensch um über Gott und die Welt zu reden, sich den den ganzen Abend diese Selbstbeweihräucherung anzuhören wie toll man ist nervt mich dermaßen. Mir kommt es fast schon so vor als wären diese Personen dann zufrieden wenn sie immer bisschen mehr haben als der andere. Eben total auf materielles fixiert. Hat wieder jemand das neuste Handy muss man nachziehen - total dämlich irgendwie.

Ich wäre mehr als genervt...und ich hab den Eindruck dass du für denjenigen kein Freund bist, sondern nur Publikum, gut genug um seinem aufregendes Selbstbild beiwohnen zu dürfen...auf Selbstdarsteller hätte ich keinen Bock.
 
Ich wäre mehr als genervt...und ich hab den Eindruck dass du für denjenigen kein Freund bist, sondern nur Publikum, gut genug um seinem aufregendes Selbstbild beiwohnen zu dürfen...auf Selbstdarsteller hätte ich keinen Bock.

Jeder hasst Angeber aber ein bisschen angeben tun wir doch auch 🙄

Kommt für mich drauf an, wie jemand etwas seinen Freunden verkauft. Ich gönne meinen Freunden den teuersten Porsche aber erwarte auch, dass sie meine Freude verstehen wenn ich mir einen günstigen VW Polo kaufe. Man möchte seine Freude doch auch teilen und erzählt, wenn man was neues hat. Das ist doch menschlich.

Um beim beispiel Auto zu bleiben. Ich fahre einen Seat Ibiza, der kleinste Wagen in meinem Kollegenkreis und trotzdem wollten alle meine Kollegen das neue Auto auf dem Parkplatz sehen und haben sich mit mir gefreut.

Zwischen "Freude teilen" und "angeben" ist oft nur eine dünne Linie. Es stimmt aber, dass sich Menschen oft über ihren Besitz definieren. Das war aber früher nicht anders, im gegenteil: Heute gibt man viel Geld für Lifestyle bis hin zur Urlaubsreise aus. Früher hatte man Haus und Auto aber in den urlaub gings nur bis zur Nordsee. Was zugenommen hat sind kleine Statussymbole wie zb das Handy. Vor allem unter jungen Menschen gelten Handy und Kleidung als DIE Statussymbole, leider.
 
Meine Mutter fährt Porsche. Ihre zwei besten Freundinnen können sich nicht viel leisten. Wenn sie sich treffen kommen solche Themen gar nicht auf, man unterhält sich über alles mögliche und wenn sich jemand ein Nobelrestaurant nicht leisten kann passt man sich umkompliziert an und geht halt in den Biergarten, ist manches Mal viel schöner. Wenn meine Mutter auch so abgehoben wäre hätten die wohl längst kein Interesse mehr.

Neid kam noch nie auf obwohl bekannt ist dass meine Mutter durch ihren neuen Mann sehr gut leben kann. Aber sie spricht gar nicht darüber. Im Gegenteil sie kam sich am Anfang unwohl vor wenn sie mit dem Auto vorgefahren ist.
Seit rund 30 Jahren sind sie beste Freunde, weil andere Dinge zählen als Besitz. Und das sind auch richtige Freunde.
 
Jeder hasst Angeber aber ein bisschen angeben tun wir doch auch 🙄

Ach, tun wir das? 😉

Wenn ich mir etwas zulege, etwas leiste, dann tue ich das nur für mich und bringe das gar nicht extra zur Sprache und schmücke es in allen bunten Einzelheiten aus. Wer mich besucht, sieht ja ob / was ich Neues habe. Sich über etwas zu freuen ist, wie du schon richtig andeutest, die eine Sache, es aber dem anderen unter die Nase zu reiben und ihn in so einem Gespräch zu verstehen zu geben dass man selbst nur als Publikum erwünscht ist - und wie in diesem Fall selbst gar nicht zur Sprache kommt - also da ist bei mir zumindest die Grenze weit überschritten.
 
Ein ehemaliger Freund von mir kam durch Glück in eine Position mit sehr hohem Verdienst. Von da an hebte er ab, postete über Facebook jeden Scheiß, wörtlich: "ich verkaufe meinen alten irgendwas wegen Umstieg auf ein wesentlich teureres Modell". Das musste natürlich explizit erwähnt und ausgeschmückt werden, Geschäftsreisen ausführlich dokumentiert und zelebriert werden. Immer schön zur Schau stellen wie wichtig man ist, den neuen 65-Zoll Fernseher über Facebook feiern usw..

Komischerweise will keiner aus unserer früheren Clique mehr was mit ihm zu tun haben.
 

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