Wie einseitig darf "Freundschaft" sein?

Es geht um meinen langjährigsten Freund. Wir kennen uns seit dem Zivildienst, mittlerweile 15 Jahre.

Ich hab das Gefühl, ich bin dem schon ewig nur noch hinterhergerannt. Treffen hab ich vorgeschlagen, alle paar Monate hat es dann auch mal abends unter der Woche geklappt, für zwei Stunden. Dann wollte oder musste er wieder zu seiner Frau nach Hause. Die Wochenenden gehen nie, da macht er nur was mit seiner Frau. Meist schiebt er mich auf die Mittagspause, da sehen wir uns alle paar Wochen mal, arbeiten in derselben Stadt nicht weit auseinander.

Wenn ich ihm mal ein Foto aus dem Urlaub mit vielen Grüßen schicke, kommt keine Reaktion. Umgekehrt reagiere ich immer.

Mittlerweile meint meine Frau, der stünde völlig unter dem Pantoffel und ich sollte ihm nicht mehr hinterherrennen.

Andererseits ist der echt der einzige männliche Freund, den ich hier in der Stadt überhaupt habe, habe sonst nur lockere Kontakte zu ein paar Jungs vom Sport.

Aber mir setzt das zu, dass es so wirkt, als würde ich eher nerven.

Rein pragmatisch:

>>> Wie einseitig darf "Freundschaft" sein ? <<<

So einseitig, wie sie dir wichtig ist

Ich würde keine Urlaubsfotos mehr schicken und nicht mehr hinterherlaufen. Das bringt nichts, und man schadet sich damit nur selber.

Dass Ehefrauen sich gegen solche Freundschaften stellen und versuchen, diese zu zerstören, habe ich immer wieder erlebt.

Ich würde mich an deiner Stelle zurückhalten und gucken, wie der Freund sich verhält und gleichzeitig die Augen nach neuen Kontakten offenhalten.

Zum Glück habe ich noch eine Freundin, die stellt aktuell quasi meinen Freundeskreis da.

Mir kommt das alles merkwürdig vor. Er und seine Frau haben auch echt jahrelang immer mal wieder nebenbei gesagt, man müsse sich mal zu viert treffen, konkret wurde es nie. Einladungen zu uns scheiterten an der Terminfindung, Einladungen zu ihnen gab es nie.

Wenn ich ihn mal alleine treffe, quatschen wir. Wenn sie dabei ist, geht sie einfach weiter und er sagt drei Sätze und muss dann hinterher.

Flying Frog meinte:

Mittlerweile meint meine Frau, der stünde völlig unter dem Pantoffel und ich sollte ihm nicht mehr hinterherrennen.

Zum Vergrößern anklicken....

Ja ich fürchte auch dass es so ist.
Da kannst du leider nix machen, er ist nur mehr auf seine Frau fixiert.
Lass komplett los und schau mal, ob von ihm auch mal Initiative kommt.
Wenn nicht, dann ist der Kontakt leider am auslaufen.
Du kannst dich dann ja ganz selten mal bei hm melden.

Flying Frog meinte:

Meist schiebt er mich auf die Mittagspause, da sehen wir uns alle paar Wochen mal, arbeiten in derselben Stadt nicht weit auseinander.

Zum Vergrößern anklicken....

Belass es dabei und sieh es nicht mehr als Freundschaft, sondern nur mehr lockere Bekanntschaft.

Verstehe, dass das schwierig ist für dich. Wäre es für mich auch. Wie schon gesagt wurde, ich würde mich auch zurückhalten. Es kann sein, dass er dann vielleicht merkt, dass ihm etwas fehlt.
Viel Glück🍀.

So werde ich es wohl machen. Bekanntschaft statt Freundschaft.

Bleibt noch eine Freundin übrig. Besser als gar niemand.

Trotzdem traurig, es scheint so zu sein, dass immer mehr Menschen auf Freundschaft kaum noch Wert legen.

Zumindest nicht bereit sind, sich dafür mal ein wenig Mühe zu geben.

Flying Frog meinte:

Zumindest nicht bereit sind, sich dafür mal ein wenig Mühe zu geben.

Zum Vergrößern anklicken....

ja leider....

Ich würde an deiner Stelle versuchen neue Kontakte zu knüpfen.
Es müssten ja nicht gleich Freundschaften sein.
Wenn man ein paar Bekannte hat, mit denen man hin und wieder was unternehmen kann, das ist auch schon nett.

Ich habe gute Erfahrungen mit Tanzkursen der VHS gemacht, da habe ich schon einige nette Leute kennengelernt, mit denen ich dann auch abseits vom Tanzkurs Dinge unternehmen kann.

Ich bin in einem Sportverein und geh mit einigen aus der Mannschaft noch ergänzend ins Studio und danach in die Sauna. Das sind eher lockere Kontakte, aber auch die tun gut.

Und meine beste Freundin ist eh immer da, das ist ganz stabil und das auch schon lange und über alle Lebensphasen.

Es geht schon, aber ich neige halt doch dazu, Menschen nachzutrauern.