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Wie findet man trotz Beruf Freunde in München? (männlich 25)

Lecoq

Neues Mitglied
Hallo,
ich hoffe hier auf Tipps zum Thema Freunde finden.
Ich bin m25 und habe (Kommunikations-)Design studiert und bin vor ein paar Monaten nach München gezogen um hier in einer Agentur im Bereich Virtual Reality als Designer zu arbeiten.
Ich habe mich in meinen bisherigen Lebensstationen nie schwer getan Freunde zu finden. Ich denke ich habe eine recht hohe emotionale Intelligenz und kann gut Gespräche führen, bei denen ich auf mein Gegenüber eingehe. Ich habe oft gemerkt, dass ich sehr einfach(oft ohne das zu beabsichtigen oder zu wollen) Leute für mich gewinnen kann.
Daher musste ich mich noch nie darum bemühen Freunde zu finden.. in Schule, Studium, Studentenwohnheim etc. hat sich das immer innerhalb weniger Tage von selbst ergeben.
Nun habe ich Freunde in verschiedenen Orten, die sind jedoch alle mindestens 200 km entfernt und ich kann nicht andauernd hin und her fahren.. außerdem werden diese Freundschaften auch "schwächer" mit der Zeit ohne regelmäßigen Kontakt..
Zum ersten Mal in meinem Leben fühle ich mich einsam in dieser Stadt. In meiner Arbeit sind nicht so viele Leute die ich genug sehe um eine Beziehung aufzubauen und die, die da sind passen nicht zu mir oder sind in einem ganz anderen Alter. Andere Möglichkeiten Leute kennen zu lernen ergeben sich nicht seit ich berufstätig bin.. bis 18.00 arbeiten und danach hab ich meistens noch Sachen zu erledigen (Haushalt, Einkaufen, etc) und bin müde und einfach nur froh in Ruhe auf der Couch zu liegen..
Manchmal gehe ich dann alleine raus in den Englischen Garten oder an die Isar und sehe die ganzen Menschen in ihren Grüppchen und fühle mich furchtbar einsam. Genau so wenn ich am Wochenende Abends einmal weg gehe.
Wie machen andere berufstätige Leute das?
Einfach andere fremde Leute anlabern? Irgendwie komme ich mir dabei armseelig vor(das war schon als kind auf dem campingplatz/spielplatz so).. und ich möchte nicht aufdringlich sein.. ich selbst empfand so etwas andersherum nämlich manchmal schon aufdringlich..
Falls jemand Tipps hat oder in einer ähnlichen Situation ist, lasst es mich gerne wissen.. danke
 
Hallo.

Ich habe einmal zufällig in einem Lokal ein Treffen von mehreren jungen Leuten mitbekommen, auch, dass das alles Neumünchner waren.

Die haben sich gut verstanden und vielleicht wäre sowas ja auch für dich mal eine Idee?

Googel doch mal unter "neu in München".
 
Oder vielleicht selbst eine Anzeige schalten ? Gerade in großen Städten gibt es doch oft Gruppen, die man über Stadtanzeiger finden kann. Oder es gab mal new-in-town /groops da fand man zumindest vor Jahren noch leicht Anschluss. Heute vielleicht eher über Facebook etc.

Lg Zuza
 
Zuletzt bearbeitet:
Du sagst zwei verschiedene Dinge "Zeit mit Menschen verbringen" und dann doch "froh auf der Couch zu liegen". Das eine erfordert Investition, das andere ist eine Wunscherfüllung.

Zeit mit Menschen zu verbringen erfordert eins: Zeit!
Wenn du aber mit Menschen Zeit verbringst und lieber auf der Couch zum Entspannen liegen würdest, und auf der Couch zum entspannen liegst aber lieber rausgehen und mit Menschen zusammensein möchtest, dann ist das ein ständiges Hin und Her und auch irgendwie ein bisschen verwirrend für dich, oder?

Sowas entsteht oft wenn wir uns verunsichert fühlen. Vorallem in neuen Umgebungen in denen wir aktiv teilhaben müssen um dort integriert zu werden. Schule und Studium ist dafür leider kein gutes Übungsfeld. Man hat viel mit Menschen zutun und Freundschaften bzw Kontakte entstehen ohne viel aktives Handeln. Was man dabei übersieht ist eines, diese Menschen innerhalb des Studiums oder der Schule sind nicht unbedingt wirklich die "perfekten" Freunde. Sie haben uns gegenüber genauso viele Gemeinsamkeiten oder Ungemeinsamkeiten. Da wir aber in dieser "Zeitsphäre" zusammenhängen, übersehen wir diese Gemeinsamkeiten/Ungemeinsamkeiten und konzentrieren uns auf die gemeinsame Zeit. Man erlebt viel miteinander und kann so gute Gesprächsthemen aufbauen, wie ein Pool aus Themen aus dem man immer wieder fischen kann.

Eine neue Umbegung in der dieser "Pool" nicht so vehement existiert verunsichert uns dann. Worüber redet man? Man hat nichts miteinander erlebt. Man hat keine genauen Zugangspunkte. Deswegen sucht man nach Gemeinsamkeiten und Interessen. Was uns aber schnell enttäuscht, denn unser Gegenüber scheint ganz andere Interessen zu haben als wir. Wir finden auch hier keinen Zugangspunkt. Das verunsichert uns natürlich noch mehr "Sind wir nicht interessant genug?" "Stimmt etwas nicht mit mir?" "Wieso haben es alle so viel leichter und ich tu mich damit so schwer?" - und das führt dann zu dem nächsten Punkt - man zieht sich zurück. Man verbringt die Zeit mit sich selbst, da es das einfachste ist. Aber Zeit mit sich selbst verbringen kann zu Stagnation führen. Je mehr Zeit wir mit uns selbst verbringen desto mehr verlernen wir die Kommunikation mit der "Außenwelt". Das führt natürlich dazu dass wir bei "Außenkommunikation" immer mehr Schwierigkeiten haben und dann auch negative Resonanzen erfahren. "Magst du heute Abend ein Bier trinken gehen?" "Oh, mh, leider kann ich nicht. Sorry." "Oh achso, okay." - Und geht dann weg, mit gesenkten Schultern. Da man immer wieder eine Ablehnung erfährt versucht man es irgendwann nicht weiter - was dann zur Isolation führt.

Hier ist aber der entscheidende Faktor - Resilienz.

Da man wenig Erfahrung mit so einer Ablehnung hat und auch schon "sozial geschwächt" ist durch wenig Übung, muss man sich der Auseinandersetzung immer wieder aussetzen. Wie Fahrrad fahren. Man steigt nicht auf das Rad und fährt los. Man fällt hin, steht auf, versucht es nochmal. Fällt hin, steht auf, versucht es nochmal. Wenn wir uns dann aufgrund der Frustration dazu überreden "Dann lass es, Fahrrad fahren ist doch nicht so wichtig." entgeht uns der Lernfaktor. Auch soziale Interaktion erfordert ein bisschen Lernen. Manche haben es da einfach, da sie es schon sehr früh als Kinder gelernt haben und auch später im Berufsleben aus dieser Ressource schöpfen können. Hatte man diese Erfahrung nicht, oder man hat sie "verlernt", dann muss man sich halt aufs Rad schwingen und es üben.

Eine gute Übung ist zu Arbeitskollegen zu gehen und einfach mal zu fragen was sie da machen. Menschen reden gerne von sich und ihrem Tag, was sie gerade tun und was sie beschäftigt. Daran kann man ansetzen "Und? Wie läuft es mit deinem Projekt?" Oder auch offen zu sagen "Ich hab da gerade eine kleine Schwierigkeit mit meinem Projekt und ich hab da an dich gedacht, da du so etwas gut lösen kannst. Hast du vielleicht eine Minute für mich?" - sowas in der Art. Das ist natürlich keine Freundschaft. Freundschaft entwickelt sich mit gemeinsam verbrachter Zeit. Aber man kann die nötigen Anschubser dazu geben.

Zum anderen sollte man sich nicht zu sehr auf Gemeinsamkeiten versetzen. Natürlich sollte man gewisse Grundsätze miteinander teilen, aber man muss nicht auf die selbe Musik stehen, nicht die selben Filme mögen. Aber man kann dennoch darüber reden. Menschen sind unterschiedlich in ihren Vorlieben und dem was sie gerne sehen. Das bedeutet aber nicht, dass sie dadurch keine potentiellen Freunde sind. Wenn man sich dennoch einfach nur gut unterhalten kann und gerne Zeit miteinander verbringt, dann ist das auch alles was man braucht. Und das in jedem Alter. Ich hab Freunde, mit Mitte 20, die über 40 sind. Einfach weil man gemeinsame Zeit miteinander verbracht hat und dadurch Kontaktpunkte entwickelt hat. In den meisten Fällen habe ich diese aber beruflich kennengelernt, da dies nach Schule und Studium ein weiteres soziales Netzwerk ist.

Geh einfach auf die Menschen immer wieder zu und irgendwann entwickelt sich schon was. Hab Geduld und erwarte nicht gleich die perfekte Freundschaft. Ein Feierabendbier ist ein guter Startpunkt. Aber dafür musst du dich natürlich von deiner Couch verabschieden, sonst sitzt du beim Feierabendbier und sehnst dich nach der Couch und dann fängt es wieder von vorne an.
 
Danke für eure Antworten!
Dass man mit der Zeit ein bisschen einrostet wenn man wenig Kontakt hat ist mir auch schon eingefallen.. es ist wohl wirklich etwas was man üben kann und auch bis zu nem Gewissen Grad verlernen kann.
Jedoch ist mein primäres Problem nicht, dass ich mich schwer tue mit Leuten zu kommunizieren(Das funktioniert eigentlich meistens ganz gut) sondern eher dass ich so wenige Gelegenheiten dazu habe.. ich arbeite in einem sehr kleinen Unternehmen und eigentlich nur mit 2 Leuten zusammen..und bei den beiden kann ich definitiv ausschließen mehr als eine Arbeitsbekanntschaft haben zu wollen. Und abends bin ich, wie erwähnt meistens sehr müde(was zugegebenermaßen kein Grund ist) und möchte noch etwas Zeit mit meiner Freundin verbringen, da wir uns nur die wenigen stunden abends sehen.. ich haben jedoch bemerkt, dass ich wenn sie nicht da ist ziemlich einsam in dieser Stadt bin.
Meine Freundin hat zwar aus ihrer Arbeit Freundinnen und da habe ich mich auch schon ein paar mal angeschlossen wenn sie abends etwas gemacht haben.. Aber irgendwie fühle ich mich in so einer Frauen-gruppe dann auch nicht so wohl.. vlt hab ich aber auch zu hohe Ansprüche an die Gemeinsamkeiten..
 
Du hast doch vermutlich irgendwelche Hobbies, oder? Oder was, was du schon immer mal tun wolltest. Such dir Gleichgesinnte. Tritt einem Verein bei. Such dir einen Stammtisch. Mach ein Ehrenamt. Oder statte Websites wie Neu in der Stadt, nebenan.de oder ähnlichen einen Besuch ab und schau dich da mal um.

Dass du abends da oft keine Lust mehr drauf hast, kann ich voll verstehen, manchmal ist man einfach platt. Aber einerseits hat man noch das Wochenende, andrerseits kann man sich zu einem Abend in der Woche dann doch meist irgendwie überwinden.
 
Du hast doch vermutlich irgendwelche Hobbies, oder? Oder was, was du schon immer mal tun wolltest. Such dir Gleichgesinnte. Tritt einem Verein bei. Such dir einen Stammtisch. Mach ein Ehrenamt. Oder statte Websites wie Neu in der Stadt, nebenan.de oder ähnlichen einen Besuch ab und schau dich da mal um.

Dass du abends da oft keine Lust mehr drauf hast, kann ich voll verstehen, manchmal ist man einfach platt. Aber einerseits hat man noch das Wochenende, andrerseits kann man sich zu einem Abend in der Woche dann doch meist irgendwie überwinden.


Und gerade in größeren Städten gibt es Möglichkeiten ohne Ende....man ist ja auch nicht verpflichtet, jedes WE auszugehen. Wenn man mal ein WE für sich auf der Couch verbringen möchte, ist das auch normal.

Es bleiben ja noch Freitag , Samstag, Sonntag ......

Zuza
 
Anschluß findet man in Deutschland hauptsächlich über ...


... gleichgesinnte Menschen in Vereinen oder Kirchengemeinden!

Der erst Weg ist für viele Menschen, die neu in einer Stadt sind, zum nächsten Sportverein, wo sie ihre Lieblingssportart ausüben können und beim Sport ist man ja meist gleich beim Du und geht vertraut miteinander um.

Für gläubige Menschen, oder auch Traditionschristen ist es meist ganz selbstverständlich zur nächsten Kirchengemeinde zu gehen, sich dort vorzustellen und nach passenden Gruppenaktivitäten zu fragen.

Ich habe damals in München z.B. meine Frau bei der Singel-Gruppe einer aktiven Kirchgemeinde kennen gelernt, wo viel junge Leute für Ausflüge und andere schöne Abwechselungen sorgten und sich dabei auf locker und unkomplizierte Weise kennen lernen konnten.

Sehr vielfältig sind auch die Angebote der Hochschulgemeinden, wo man gebildetere Leute bei Tanzkursen, Ausflügen, Einkehrtagen, oder gemütlichen Gemeinde-Abenden sehr schnell kennen lernen kann.

Am besten ist es, anhand der vielen Broschüren des Stadteilbüros, oder anhand des elektronischen Netzes, sich erst einmal einen Überblick über die vielen Angeboten zu verschaffen, und dann möglichst etwas zu suchen, was man fußläufig, oder mit dem Fahrrad erreichen kann, denn räumlich Nähe ist oft die halbe Miete!
 
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