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Wie für sich selbst mit Suizidgedanken umgehen

Neinneinein

Neues Mitglied
Ich habe sehr erdrückende Suizidgedanken wo meine Kopfstimme mich einfach nur ANSCHREIT dass jeder potentielle Fehler gemacht wurde und alle Furchtbarkeit aufhören MUSS und deswegen mehrmals am Tag starken Drang mir etwas anzutun. Ich kann zb nicht am Bahnhof sein ohne dass meine Gedanken komplett rasen dass ich nur 1 Sekunde Mut brauche für eine Ewigkeit an Ruhe und dass ich fertig sein muss. Dass es fertig sein muss wie jede Arbeit im Haus wie jede alltägliche Sache usw auch im Straßenverkehr zb ich bin andauernd extrem Lebensmüde und viele Sachen die ich sehe triggern Tagträume davon wie es mich gewaltsam töten könnte. Ich entscheide mich nicht das zu denken, es rauscht in meinen Kopf wie ein Bohrer nonstop und ich erlebe mich wie eine fremde Person, deswegen weiß ich einfach nicht ob mein Gehirn mich bedroht und wie nah ich daran bin etwas zu machen.

Wie kann ich FÜR MICH SELBST damit fertig werden????

Bitte ausschließlich Ideen zur SELBSThilfe ich will absolut keine Vorschläge die andere Menschen involvieren wie Arzt, Telefonseelsorge usw dass es das gibt weiß ich längst sowas kann ich keinem Menschen erzählen außer hier anonym!!!
 
A

Aurora25

Gast
Es tut mir leid, dass es dir so schlecht geht. Man spürt deine Verzweiflung in jeder Zeile.

Ideen zur Selbsthilfe die ich hätte:
- dich in der Situation innerlich ablenken (z.B. im Kopf von 100 rückwärts zählen, Berufe die mit jedem Buchstaben des Alphabets anfangen innerlich aufzählen). Kommt einem Anfangs blöd und banal vor, kann aber klappen.
- dich äußerlich ablenken (Musik hören, auf dem Handy Kreuzworträtsel lösen, jemanden anrufen und über ein alltagsthema reden, geführte SOS-Übungen machen, vielleicht gibt es da was auf Youtube; Google auch mal skills, z.B. auf eine Chilischote beißen, Gummiband am Handgelenk)
- Dir in einer ruhigeren Situation Sätze zurechtlegen, die Du der inneren Stimme entgegnen kannst
- Abstand zu der inneren Stimme nehmen ("Ich höre diese Gedanken, aber sie gehen auch wieder vorbei. Gedanken können mir nichts tun, egal wie blöd sie sind")
- In ruhigen Momenten überlegen, woher dieser Selbsthass (oder fühlt es sich eher an, als ob es gar nicht dein Wunsch ist zu sterben - dann sind es vielleicht eher Zwangsgedanken?) kommt und was du dem entgegenzusetzen hast (Warum willst du leben?)
- Auslastung (Bewegst du dich genug und schläfst du genug? Das kann eher langfristig stützen, als kurzfristig helfen)

Ich kann mir jedoch vorstellen, dass viele dieser Übungen dir schwer fallen werden, wenn es dir einfach zu schlecht geht und du nicht handlungsfähig bist in solchen Situationen. Deshalb fände ich Hilfe von außen trotzdem extrem wichtig. Deshalb einmal die vorsichtigen Fragen, bitte nimm es mir nicht übel, vielleicht können wir dich dann besser verstehen (du musst es auch nicht lesen oder beantworten, wenn es gerade wirklich ein rotes Tuch ist, ich befürchte nur, dass es dir wirklich so kritisch schlecht geht, dass Selbsthilfe eher nicht reicht bzw. Du unnötig leidest)
- Bei der Telefonseelsorge wärst du ja auch anonym. Was wäre dort das Problem? Es gibt glaube ich auch eine Beratung per Chat/Mail. Die Menschen dort sind besser ausgebildet als wir, vielleicht kommt das für dich in Frage?
- Hättest du generell ein Problem damit, einem Therapeuten/Arzt zu erzählen, dass es dir schlecht geht, oder geht es explizit um dieses Thema? Kannst du in Worte fassen, warum es für dich so schwer ist, darüber zu sprechen? Bei manchen Psychiatern könnte man Glück haben, dass diese es okay finden dass man den Inhalt der Gedanken nicht teilt, wenn klar ist dass diese so stark belasten, könnte ggf. ein Bedarfsmedikament oder Antidepressivum verschrieben werden
 

Schutzhuette

Mitglied
Ich habe sehr erdrückende Suizidgedanken wo meine Kopfstimme mich einfach nur ANSCHREIT dass jeder potentielle Fehler gemacht wurde und alle Furchtbarkeit aufhören MUSS und deswegen mehrmals am Tag starken Drang mir etwas anzutun. Ich kann zb nicht am Bahnhof sein ohne dass meine Gedanken komplett rasen dass ich nur 1 Sekunde Mut brauche für eine Ewigkeit an Ruhe und dass ich fertig sein muss. Dass es fertig sein muss wie jede Arbeit im Haus wie jede alltägliche Sache usw auch im Straßenverkehr zb ich bin andauernd extrem Lebensmüde und viele Sachen die ich sehe triggern Tagträume davon wie es mich gewaltsam töten könnte. Ich entscheide mich nicht das zu denken, es rauscht in meinen Kopf wie ein Bohrer nonstop und ich erlebe mich wie eine fremde Person, deswegen weiß ich einfach nicht ob mein Gehirn mich bedroht und wie nah ich daran bin etwas zu machen.

Wie kann ich FÜR MICH SELBST damit fertig werden????

Bitte ausschließlich Ideen zur SELBSThilfe ich will absolut keine Vorschläge die andere Menschen involvieren wie Arzt, Telefonseelsorge usw dass es das gibt weiß ich längst sowas kann ich keinem Menschen erzählen außer hier anonym!!!
Hallo Neinneinnein,
es gab eine Zeit bei mir, da ging es mir ganz genauso wie dir. Es war eine schlimme Zeit. Leider habe ich da nur mit professioneller Hilfe wieder rausfinden können. Auch wenn du das hier nicht lesen magst, möchte ich dir dennoch ans Herz legen dich dahingehend jemandem Professionellen zu öffnen. Man wird deshalb auch nicht verurteilt oder gleich weg gesperrt. Ich hätte mir mit Selbsthilfe nicht mehr helfen können, dazu war die Verzweiflung schon viel zu weit fortgeschritten. Aber vielleicht findest du hier ja dennoch hilfreiche Ansätze, um aus diesen Gedanken wieder heraus zu finden - zumindest auf ein kontrollierbaren Maß, damit du wieder klarer denken kannst. Ansonsten hilft es vielleicht dir selbst Briefe zu schreiben mit all deinen Gefühlen und Gedanken aus der Sicht einer guten Freundin. Mir hilft das heute, wenn sich solche Gedanken wieder durchbrechen, was zum Glück nicht mehr so oft ist.

Alles Gute!
 

Kylar

Aktives Mitglied
Hi,
darf ich fragen, warum du das keinem Menschen erzählen magst, auch keinem Arzt?

Wenn du einen Tumor hättest, würdest du damit dann auch nicht zum Arzt gehen?
Depression/Suizidgedanken sind nichts, wofür man sich schämen muss, hat nichts mit Schwäche zu tun und man ist deswegen auch nicht "verrrückt".
Das ist eine Erkrankung, die jeden treffen kann, und unbehandelt zum Tod führen kann.
Überlege es dir vielleicht noch einmal, ob du dir nicht doch einen Arzt anvertrauen willst. Die haben Schweigepflicht und du bist nicht die einzige, die da schon Hilfe gesucht hat.
Die meisten würden dich sicher ernstnehmen.
 

Kräuterjunge

Neues Mitglied
Notfallkarte schreiben mit Aufgaben die dich ablenken (zum Beispiel von 10000 in 7ner Schritten runterzählen, Atemübungen wie Box-Atmung usw.)

Dir Kärtchen machen mit allem was du schönes mal erlebt hast (Können Begegnungen sein, guter Urlaub oder einfach eine schöne Geste von jemand anderem). Angucken in Stress-Situationen.

Wenn der Gedanke aufs Gleis zu springen kommt, verlass den Bahnhof, geh einen Kaffee trinken und wenns gar nicht geht, nimm ein Taxi nach Hause.
 

Basi

Aktives Mitglied
Hab jetzt nicht alles gelesen.

Du könntest dir selbst klar machen, dass bei deinem Tod eben alles vorbei wäre.

Nicht nur dein Leiden wäre vorbei. Es gäbe nur noch das absolute Nichts. Es gäbe kein Zurück mehr, du hättest kein Bewusstsein mehr, du würdest eben absolut nichts mehr erleben. Du wüsstest auch nicht, wie andere auf deinen Tod reagieren.

Dein Körper würde vermodern oder verbrannt werden.

Also, das Nichts würde dich erwarten.

Wenn du bei einem Suizidversuch überleben würdest, könntest du schwer behindert sein. Körperlich und auch geistig.

Das könntest du dir klar machen.

Du könntest aber auch Hilfe suchen.
 

Nichts123

Aktives Mitglied
Das liest sich so, als würdest du Stimmen hören. Wenn dies der Fall sein sollte, solltest du versuchen die Stimmen nicht allzu ernstzunehmen. Ist vielleicht leicht gesagt, aber nimm nicht alles zu ernst im Leben, denn das Leben währt für alle Menschen nicht für immer auf der Erde. Lass die Gedanken ziehen und wende dich anderen (schönen) Dingen zu.
 

Savay

Aktives Mitglied
Wie kann ich FÜR MICH SELBST damit fertig werden????
Magst du etwas von deiner Situation erzählen?

Egal wie schlimm etwas ist, es wird auch wieder anders werden.
Das ist das Gute an Veränderung, nichts bleibt wie es ist. Und auf die übelsten Momente folgen auch wieder bessere Momente.
Vielleicht hilft es dir, wenn du dir sagst, "das geht wieder vorbei."
 

Werner

Sehr aktives Mitglied
Hallo Neinneinnein,
gut, dass du hier um Unterstützung bittest. Das zeigt, dass du im Grund ja leben willst und nach einem Weg aus deinem Problem suchst.

Mein jüngerer Bruder hat sich (vor 35 Jahren) auf dem Bahnhof suizidiert. Einige Jahre später fand ich heraus, dass er sehr wahrscheinlich unter Mineralstoffmängeln litt (vor allem Zink, aber auch Lithium kommt in Frage). Das wäre sehr einfach zu lösen gewesen, leider hat ihn die Klinik nur auf Magnesiummangel getestet.

Tipps zur Selbsthilfe daher von meiner Seite:

1. Besorge dir ein lithiumreiches Mineralwasser (z. B. Fachinger, Heppinger, Adelheidquelle, Hirschquelle – je nach Gegend sind andere im Handel) und trinke davon mindestens einen Liter am Tag. Es gibt gute Studien (aus Österreich), dass ein niedriger Lithiumspiegel die Suizidwahrscheinlichkeit erhöht. Falls du zum Arzt gehst, der kann den Lithiumspiegel messen und dir auch ein Präparat verschreiben.

2. Mach' mal den Zinkmangeltest. Und falls da ein erhöhtes Risiko herauskommt, eine Zinkkur. Die kostet fast nichts, Zink-Präparate gibt es günstig im Drogeriemarkt oder in der Apotheke. Wichtig dabei: Das Zink nicht zum Essen, sondern in deutlichem Abstand nehmen, damit es gut aufgenommen wird.

3. Sprich/Schreibe weiter und bleib mit denen in Kontakt, wo du ein gutes Gefühl hast. Ich habe früher ehrenamtlich Suizidgefährdete begleitet und dabei gelernt, dass der menschliche Kontakt ein extrem wichtiger Faktor ist, um in den kritischen Momenten, wo man aufgeben möchte, zu bestehen und tatsächlich "Nein" zu diesen Gedanken zu sagen. Denn irgendwann geht es dir sehr wahrscheinlich wieder besser.

4. Vermeide Verhaltensweisen, die dein Suizidrisiko erhöhen: Aufenthalt auf Bahnhöfen, Alkohol- und Drogenkonsum (das schwemmt die wertvollen Mineralstoffe aus dem Körper), depressive Bücher, Musik, Filme etc. – und setze hilfreiche Verhaltensweisen ein, um das Risiko zu senken: Bewegung, gute Ernährung, ausreichend Schlaf, gute soziale Kontakte, gute Bücher usw. – also alles, was dir bisher auch schon gut getan hat.

Hoffe, das geht in die Richtung, die du erwartet hast.

Alles Gute!
Werner
 

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