Intrigant ist ein solches Verhalten noch nicht, sondern einfach nur dumm-primitiv. Ich würde die Dame mit Fragen in die Enge treiben, wo denn der Beweis dafür wäre, dass die anderen "schuld" sind, bzw. wie sie überhaupt darauf kommt. Ihre Antworten würde ich fein säuberlich sachlich analysieren, ad absurdum führen und sie mit den Tatsachen konfrontieren. Möglichst in Gegenwart von Vorgesetzten, zumindest aber anderen Kollegen. Normalerweise würde ich niemals jemanden "vorführen", aber in solchen Fällen geht es nicht anders, wenn man sich nicht selber die Fehler anderer in die Schuhe schieben lassen will.
Wirklich intrigante Kollegen sind noch viel schlimmer. Sie wollen sich um jeden Preis auf Kosten anderer profilieren, hinterbringen Vorgesetzten das, was man ihnen im Vertrauen erzählt hat, sind nach außen freundlich, ziehen aber hinter dem Rücken über Kollegen und Mitarbeiter und vor allem ihre Konkurrenten her (meist nicht allzu plump, sondern eher auf eine subtile, dafür aber um so nachhaltigere, gefährlichere Art und Weise), aber auch über Konkurrenten ihres nächsthöheren Vorgesetzten (um sich damit bei diesem einzuschleimen). Sie machen auch nicht davor halt, die Mitarbeiter ihrer Kollegen schlecht zu machen, deren (angebliche) Fehler und Versäumnisse zu konstruieren bzw. zumindest zu übertreiben. Damit wollen sie erreichen, dass ihre Konkurrenz für führungsschwach gehalten wird. Oder sie setzen negative Gerüchte in die Welt, die jeder Grundlage entbehren. Ich hatte mal so eine Kollegin. Sie versuchte z.B. hinter meinem Rücken, meine Mitarbeiter, wenn sie leistungsstark waren, für ihren Arbeitsbereich abzuwerben, was ihr in zumindest einem Fall auch gelungen ist. Selbst ihren Partner soll sie dessen Ehefrau ausgespannt haben, was ich zwar auch nur gerüchteweise gehört habe, ihr aber nach allem, was ich selbst beobachten konnte, ohne Weiteres zutraue.
Leider hatte sie einen guten Draht "nach oben" bis hin zu privaten Freundschaften. Die Leute in Spitzenpositionen sind charakterlich auch häufig defizitär, fördern die, die ihnen vom Auftreten und Wesen her ähnlich sind und halten solche Typen für die großen "Macher", die immer den Durchblick haben, die richtigen Prioritäten setzen, Ziele ereichen, mit den "richtigen" (da "wichtigen") Leuten vernetzt und angeblich dabei auch noch sozialkompetent sind. 🙄
Da kann man leider gar nichts machen außer, so weit wie möglich auf Distanz zu gehen, solche Typen höflich zu behandeln, ihnen aber nichts Persönliches, schon gar keine Selbstzweifel, Unsicherheiten, Fehler und Schwächen anzuvertrauen und sich ansonsten so zu verhalten, dass sie einem nichts anhängen können.
Wirklich rechtschaffene Menschen verzichten lieber auf die Spitzenkarriere, als dass sie intriganten Strebern nacheifern, die für Fortkommen über Leichen gehen. Schon Jesus sagte: "Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon." Solange man sein Auskommen hat und nicht jeden Cent umdrehen muss, kann man sich frei entscheiden, was einem wichtiger ist. Dazu muss man noch nicht einmal ein Heiliger sein. Besonders edle Menschen entscheiden sich selbst in Notlagen oder wenn es um Leben und Tod geht, noch für das Gute, aber so schlecht geht es den meisten in Deutschland ja nicht einmal, dass sich die Lage so dramatisch zuspitzt. In der Nazizeit war das noch anders.
Immerhin steigert die Aussicht, mit intriganten, karrieregeilen Typen eines Tages nie wieder etwas zu tun haben zu müssen, die Vorfreude auf den Ruhestand, auch wenn bis dahin noch viele Jahre ins Land gehen werden. 😉