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Wie habt ihr denn den richtigen Beruf gefunden?

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Gast1111

Gast
Hallo,

ich habe mich früher schon oft gefragt, was ich denn später mal werden will, vor allem zum Ende hin meiner Realschulzeit. Ich hab mich damals entschieden, dass ich noch zwei Jahre auf eine Fachoberschule gehe, weshalb diese Frage in den Hintergrund gerückt ist. Ich fand auf diese Frage damals auch noch keine befriedigende Antwort. Nun habe ich Ferien und dannach fange ich mit der Fachoberschule an. Wenn ich mich nicht noch entscheide zu studieren sollte ich wohl spätestens in einen halben Jahr sicher sein, was für eine Ausbildung ich denn machen will, bzw. was für einen Job ich denn gegebenfalls mein restliches Leben ausüben will.
Ich finde diese Frage für mich sehr schwierig zu beantworten. Oft kann man sich bei den ganzen Beschreibungen im Internet doch nicht ganz vorstellen, wie denn der berufliche Alltag nun aussehen wird. Nun werden einige vielleicht sagen, dass ein Praktika da eine Möglichkeit wäre. Ich habe da bisher auch zwei gemacht, eins davon war jedoch eher eine Pflichtveranstalltung. Bei dem anderen wurden mir nur ein paar Tätigkeiten zugeteilt, damit ich was zu tun hatte, was aber recht wenig mit dem eigentlichen Job zu tun hatte. Vielleicht kann man von einem ein wöchigen Praktikum auch nicht recht viel mehr erwarten.

Ich will nicht noch mehr abschweifen, deshalb stelle ich jetzt meine Frage einfach hier: Wie habt ihr es geschafft, denn für euch richtigen Job zu finden? Was habt ihr dafür getan? Wart ihr euch bei eurer Entscheidung überhaupt sicher, ob das denn wirklich die richtige Tätigkeit ist und dass diese nicht doch im alltäglichem seinen Reitz verliert?

Ich bin jedenfalls gespannt auf eure Antworten. Ich freue mich auch über alle Tipps und Ratschläge und bedanke mich bereits für solche.
 
Ich bin dazu gekommen ... sagen wir mal wie die Jungfrau zum Kind. Hab' vor mehr als 30 Jahren ein Abitur zusammen mit einer Berufsausbildung gemacht (war einer der ominösen Schulversuche dieser Zeit). Danach Bundeswehr und dann sollte es eigentlich mit Fachhochschule weiter gehen. Die Zeit bis zu einem Platz habe ich mit der Schulversuchsausbildung überbrückt. Nach 18 Monaten einen Platz auf der Fachhochschule ergattert ... und sehr schnell gemerkt dass das nix für mich ist. Hab's nach 2 Semestern abgebrochen, bin auf's - hieß damals noch so - Arbeitsamt. Dort wurde mir recht schnell ein 6-Monats-Job bei enem nicht ganz unbekannten Namen im Stuttgarter Raum angeboten (Lagerarbeiter im sog. "Mitarbeiterverkauf"). Tja ... und da bin ich heute noch. Inzwischen darf ich mich Shopleiter nennen und ich bereue es nicht im geringsten. Im Nachhinein betrachtet möchte ich sagen, daß meine ursprüngliche Ausbildungtätigkeit zwar recht anspruchsvoll war, aber eben irgendwie ein tägliches immer-wieder-das-gleiche-machen gewesen wäre.
Alles war nicht so geplant ... ich hatte einfach Glück.
 
Ich bin jedenfalls gespannt auf eure Antworten. Ich freue mich auch über alle Tipps und Ratschläge und bedanke mich bereits für solche.

Mein Beruf hat quasi mich gefunden...

Ich hatte nach der Schule gar keinen Plan und auch keine konkreten Vorstellungen und habe mich dann zunächst der Einfachheit halber von meinen Eltern in eine Lehre stecken lassen.
Nach etwa einem Jahr war mir aber zumindest klar, dass ich diesen Beruf keinesfalls machen wollte und habe die Lehre zum großen Leidwesen meiner Eltern abgebrochen.
Da die Stimmung daraufhin in meinem Elternhaus nicht all zu erbaulich war und man mir ständig damit in den Ohren lag, dass ich "irgendetwas" lernen soll, ging ich zum Arbeitsamt und fragte nach einem Job bei dem ich auch wohnen konnte, um zunächst einmal Abstand und ein Stückchen Unabhängigkeit zu gewinnen.

Das war der Beginn einer Phase die sich über etwa zwei Jahre hin zog und in der ich mich mit verschiedenen Jobs über Wasser gehalten habe ... habe aber immer nur so viel gearbeitet, dass ich für eine Weile erst mal wieder genug Geld hatte um meinen bescheidenen Lebensstandard zu finanzieren.

Hauptsächlich habe ich diese Phase jedoch zur Selbstfindung genutzt, habe viel gelesen, viele Kontakte geknüpft, an meinem Weltbild gearbeitet, in mich hinein gehorcht und versucht mein inneres Wesen mit der Welt um mich herum in irgendeinen sinnvollen und spürbaren Bezug zu bringen.

Irgendwann war mir völlig klar, was ich ganz bestimmt nicht tun wollte:
Ich wollte keinen Handschlag dafür tun und keinen Gedanken daran verschwenden, mein Leben dafür zu verwenden mich beruflich derart zu orientieren, dass ich durch Ausübung meines Berufes am allgemeinen Wahnsinn im Umgang mit unserer natürlichen Umwelt und beim Verschwenden unserer Ressourcen und beim schändlichen Ausnutzen meiner Mitmenschen beteiligt bin.

Mit diesem Anspruch im Hinterkopf, fallen eine ganze Menge an Berufen schon mal komplett durch das Sieb.

Da ich auch gern meine Kreativität im Rahmen meiner Arbeit verwenden wollte, reduzierte sich die Liste der Möglichkeiten noch einmal erheblich. Da ich auch einen besonderen Wert auf ein möglichst freies und nicht weisungsgebundenes Arbeiten legte, wurde die Palette der Möglichkeiten noch einmal erheblich eingeschränkt.
Und da ich auch keinerlei Interesse daran hatte tagein tagaus zu arbeiten, nur um das Nötigste zum Leben zu haben und mir mit etwas Glück einen kleinen Jahresurlaub anzusparen, wurde es schon recht eng mit den Möglichkeiten.

Aber wenn es auch nicht ganz einfach war die Auswahlkriterien zur Anwendung zu bringen und insbesondere die Bedingungen zu erfüllen die meine Auswahl an persönlichem Einsatz von mir forderte, so hat es mich letztlich doch in die Position versetzt genau das machen zu können was ich wollte.

Und so habe ich einen Ingenieurberuf gewählt, mich schon während des Studiums selbständig gemacht, konnte seit dem darüber bestimmen wann und wie ich meine Kenntnisse zum Einsatz bringe und hatte, da ich meinen bescheidenen Lebensstandard beibehalten habe, meistens einen so großen finanziellen Spielraum, dass ich zwischen meinen Projekten wochenlang Zeit hatte mich dem Leben an sich und meiner Familie und meinen ganz persönlichen Interessen zu widmen.
 
Hallo,
entschied mich vor Berufsbeginn für vier Berufsrichtungen und eine wurde es schließlich: es war einfach
wie ein kalter Sprung ins Wasser und es genau die richtige Berufssprungrichtung vom Sprungbrett des
Lebens. Und wäre es das nicht gewesen, hätte ich immer noch drei Auswahlmöglichkeiten umsetzen
können.
Ich finde, wir leben in einem Land, in dem beruflich viel möglich ist.
Und ich glaube, daß bei Berufsbeginn, sei es nun Ausbildung oder Studium, niemand wissen kann, ob es
wirklich genau das absolut richtige ist.

alles Liebe
gastin
 
Hmm also war sich wohl keiner von euch genau sicher, was er einmal werden wollte und es war wohl z.T auch Glück dabei. Ich bedanke mich jedenfalls für eure Antworten. So wie ich das bei euch rausgelesen habe, muss es nicht fatal sein, wenn man eine Ausbildung wählt die einem im nachhinein nicht gefällt, da man eine zweite Ausbildung machen könnte oder versuchen könnte sich etwas weiter zu bilden und dann einfach versucht letztendlich einen Beruf zu bekommen, der einen mehr zusagt oder?

Ich denke dann werd ich einfach mal ein paar interessant wirkende Ausbildungstellen ansehen und dann letztendlich hoffen, dass das auch letzendlich wirklich das richtige sein wird.
Ist echt eine schwierige entscheidung.
 
sagt oder?

Ich denke dann werd ich einfach mal ein paar interessant wirkende Ausbildungstellen ansehen und dann letztendlich hoffen, dass das auch letzendlich wirklich das richtige sein wird.
Ist echt eine schwierige entscheidung.

Ja, schon schwierig .....

Wichtiger als eine bestimmte Ausbildung zu suchen wäre es zunächst dass Du Dir überlegst, wie Du Deinen Lebensalltag gestalten willst und was Du mit Deinem Leben bewirken möchtest ..... Je deutlicher Du Dein inneres Bild davon entwickelst, um so leichter lässt sich der dazu passende Beruf entdecken.
 
Also, ich habe leider mit fast Ende 20 keinen Job, aber einen (ersten) Studienabschluss. Bei mir war es eine Fehlentscheidung und hat dazu geführt, dass ich einen Burn-Out hatte und nun mit diversen Ängsten und Zweifeln lebe. ABER: Ich lebe. 🙂

Mir ist aber in den ganzen 10 Jahren Berufssuche aufgefallen, dass guter Rat teuer ist. Ich habe viele Berufsinformationen und Beratungen von diversen Leuten (auch Freunde usw.) gesucht, aber nichts gefunden. Letztenendes kam immer der Satz: "Das musst du entscheiden." und ih muss sagen, sie haben recht. Es gibt zwar einige Sachen, an die man erinnert werden kann. Ich bin zum Beispiel sehr schlecht in Mathe und wurde vor meiner Studienwahl gewarnt, dieses gewisse Fach nicht zu studieren. Vielleicht war es eine falsche Entscheidung, auf der anderen Seite mag ich dieses Fach noch immer... ich kapiere es nur leider nicht.

Ich war lange inaktiv und habe auf Hilfe gewartet. Das solltest du immer vermeiden. Geh raus und probiere Sachen. Möglichst auch vieles, was du schriftlich nachweisen kannst! In welchen zeitlichen Rahmen die Experimente ablaufen, hängt von dir ab. Man kann ja auch Praktika machen oder ein Jahr zur Selbstfindung nehmen. Vielleicht bist du eher der Zukunftsdenker und stellst dir alles in 10 Jahren vor. Vielleicht bist du eher der Gegenwartsmensch, der einfach ausprobiert und guckt, was passiert. Wenn du dich selbst findest, kommst du deinen Interessen und Talenten näher. Nimm dich aber nicht zu ernst, sonst machst du dir Angst! 😉

Zum Abbrechen muss ich sagen, selbst da fand ich keine richtige Formel. Ich habe das Studium durchgezogen und es anfangs bereut. Nach dem Motto: "Verschwendete Zeit.". Allerdings sehe ich heute, dass ich zumindest etwas in der tasche habe und in dem Bereich, wo ich mich jetzt vorwage, sogar mehr Chancen auf einen festen Job habe als die üblichen Leute. Ich kann dir nur den Tipp geben: Entweder früh abbrechen und Plan B oder durchziehen und dann wechseln. Es ist übrigens gut, einen Plan B oder C zu haben. Vielleicht hilft dir dabei auch ein Tagebuch oder eine Tabelle mit Links und Adressen.

Viel Glück!
 

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