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Wie kann ich lernen, wieder Vertrauen zu Männern zu haben?

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K

Krasiana

Gast
Liebe Community,

ich habe mich lange Zeit nicht mehr mit dem Thema Partnerschaft beschäftigt. Eigentlich habe ich vor fast 4 Jahren damit abgeschlossen, weil ich viele schlimme Erfahrungen mit Männern gemacht habe.
Wenn mich meine Familie oder Bekannte darauf ansprechen, ob ich mich nicht oft einsam fühle und nicht mal wieder jemanden kennenlernen möchte reagiere ich schon fast aggressiv. Zu tief sitzen die Verletzungen!
Ich habe nur eine richtige Beziehung gehabt, die 3 Jahre dauerte. Doch ich kam von dem Mann nicht los und hatte noch über ein Jahr nach der Trennung eine on-off-Beziehung mit ihm. Vorher und danach waren es mehr Bettgeschichten, weil die Männer nichts ernsthaftes wollten. Das stellte sich aber erst mit der Zeit raus, weil sie mir Gefühle vorgetäuscht haben. Mit tat es sehr weh, weil ich meistens verliebt war.
Leider habe ich auch sexuelle Übergriffe erlebt. Als ich mal harmlos mit einem Kollegen geflirtet habe, wurde ich anschließend fast von ihm vergewaltigt. Ähnliches erlebte ich mit einem Kumpel meines Bruders und bei einem Arzt der mich massiv begrapschte. Auch der Opa einer Freundin wollte über mich herfallen, als ich mal allein mit ihm in der Wohnung war.

Ich denke, es ist kein Wunder das ich kein Vertrauen mehr in Männer habe. Doch gerade jetzt im Sommer wird mir meine Einsamkeit besonders bewusst. Auch habe ich einige Probleme und sehne mich schon danach, mal in den Arm genommen zu werden. Das jemand da wäre, der zu mir steht.
Diese Woche meinte mein Chef das sich doch viele junge Leute über das Internet kennenlernen. Wollte wissen ob ich bei facebook angemeldet bin. Ich bin dort nicht angemeldet, weil ich nicht so viel davon halte. Er sagte das es doch kostenlos wäre und man vielleicht auf dem Weg jemanden kennenlernen könnte.
Nur habe ich vor ein paar Jahren versucht, über das Internet einen Mann kennenzulernen. Ich war bei badoo und einer Partnerbörse angemeldet. Bei badoo wurde ich überwiegend von Ausländern angeschrieben, die sehr schnell ihre Absichten deutlich machten. Bei der Partnerbörse hatte ich auch zu mehreren Männern Kontakt. Mit ein paar von ihnen habe ich mich getroffen. Von notgeil über unehrlich über superarrogant war alles dabei.

Könnt ihr mir Tipps geben, wie ich überhaupt wieder Vertrauen in Männer fassen kann?
Auf was sollte man bei der Partnersuche besonders achten, um nicht wieder einen Reinfall zu erleben?

Liebe Grüße,
Krasiana
 
Hallo Krasiana,
kümmere Dich um Dein Leben und mach die Erfüllung Deines Lebens nicht von einer Partnerschaft abhängig.

Selbstliebe, Selbstwahrnehmung, Selbstfindung ist so kostbar und wertvoll.

Du mußt Dich nicht äußern und schon gar nicht rechtfertigen, wirst Du auf Dein Alleinsein angesprochen.
Hör Dir das einfach an, kommentiere es nicht, nimm Deine Gefühle, die dann hochkommen, liebevoll an.

alles Liebe
gaestin
 
Liebe Krasiana,

ich kann mir vorstellen, dass Du keineswegs alleine dastehst mit Deinen zum Teil echt unguten Erfahrungen. Und es ist verständlich, dass Dir da manchmal die Lust auf neue solche Begegnungen abhanden gekommen ist !! Leider kann ich Dir auch kein Rezept geben, doch was Du auf jeden Fall besitzt, ist eben der Erfahrungswert. Genau der wird Dir helfen, viel viel weniger ( oder auch gar nicht mehr 🙂) ) solche "Reinfälle" zu erleben. Dadurch dass Du die rosa Brille, die Illusionen über die Männerwert , ein stückweit verloren hast, hast Du Dir dafür jedoch einen neuen "Durchblick" erschaffen. So wirst Du weniger schnell weniger viel am falschen Ort ( also Mann) investieren. Dies wiederum hält den Platz frei für die Nicht-Faulen-Herren, die es auch gibt...denke dass Dein Erfahrungswert nicht zu unterschätzen ist.

Und ja, wenn Du von Chefs und sonstigen "gutmeinenden" Leuten gepestert wirst, dann sag doch einfach was Belangloses und/ oder humorvolles ... wie z.B. " Nein , ich habe keinen Partner. Kommt dann schon der "richtige", wenn die Zeit reif ist. Du kannst aber auch gar nicht reagieren, ignorieren, denn ich finde es ziemlich unhöflich, dass man sich da einmischt. Du fragst diese Leute ja auch keine privaten Dinge...also bist denen nicht schuldig. Eine
Möglichkeit ist auch souverän grosse Augen zu machen ( Deine Verwunderung 🙂) ausdrücken, dass sie sich da überhaupt erlauben mit Fragen und Fürsorge vorschiebend einzumischen ..) und so sagen, "Mir geht es gut, so wie mein Leben jetzt ist." Basta.

Ansonsten wünsche ich Dir viel Glück dass du doch noch einen passenden findest ( wirst Du auch !) und liebe Grüsse von Dess
 
Wenn mich meine Familie oder Bekannte darauf ansprechen, ob ich mich nicht oft einsam fühle und nicht mal wieder jemanden kennenlernen möchte reagiere ich schon fast aggressiv. Zu tief sitzen die Verletzungen!

Hallo,
solche Kommentare sind auch übergriffig, wenn sie sich mehren. Als ob das a) nicht jedem seine eigene Sache wäre, b) man sich des Alleinseins nicht selbst bewusst wäre - nein, immer noch schön rein pieken 🙄 - und c), als ob man einen (den passenden) Partner doch echt an jeder Ecke finden könnte.

Bei der Partnersuche würde ich an deiner Stelle nur noch auf den Alltag und / oder den Bekanntenkreis setzen. Da kann man schon mal beobachten, wie jemand tickt und ob jemand halbwegs vertrauenswürdig erscheint - und zwar ohne dieses Tamtam à la "Du bist auf der Suche, ich bin auf der Suche, und nur deshalb lernen wir uns jetzt mal kennen", sondern ganz neutral, ungezwungen und vor allem unverfälscht, zunächst bekanntschaftlich / freundschaftlich...

Ich weiß, die Wahrscheinlichkeit, dass sich so etwas ergibt, ist nicht hoch. Aber das ist sie über gezielte Partnersuche wie mithilfe des Internets ja auch nicht ^^ es sei denn, man ist relativ wahllos (oder hat eben mal ganz gewaltiges Glück). Ich weiß nicht, ich hätte auch mehr Probleme damit, jemanden zu vertrauen, den ich über gezielte Partnersuche kennenlerne, da es meist einfach ein anderes Kennenlernen ist und verfälscht sein kann.
 
Danke für eure Antworten.

@ Dess

Das ist das einzig positive, das ich aus meinen negativen Erfahrungen mit Männern gezogen habe. Ich war früher sehr leichtgläubig und habe sehr oft den falschen Menschen vertraut, auch Frauen. Heute bin ich viel misstrauischer und höre erst mal, was mir mein Bauchgefühl sagt. Aber irgendwie habe ich auch eine ziemlich hohe Mauer um mich aufgebaut. Es fällt mir schwer, jemanden wirklich nah an mich ranzulassen.
So ja auch mit dem ehemaligen Arbeitskollegen, den ich vor kurzem zufällig getroffen habe. Ich habe hier im Forum darüber geschrieben. Er fragte gleich ob ich verliebt wäre und als ich verneinte, kam sein Vorschlag mit dem Essengehen. Für mich war das schon ein Alarmsignal das er mich nur ins Bett kriegen wollte.
Vielleicht sollte man manchen Leuten, gerade denen die einem nicht besonders nahestehen, gar nichts vom Singlesein erzählen. Da kommen dann halt so unerwünschte Ratschläge, was man machen könnte um in der Hinsicht erfolgreich zu sein. Dabei soll es Fremden doch egal sein, ob man allein ist und wie man damit zurecht kommt.

@ Lebensdeserteurin

Ich empfinde diese Nachfragen auch als ein Herumpieken in Wunden. Denn die meisten können sich denken das niemand gerne jahrelang Single ist. Nur meinen Eltern nehme ich es nicht übel. Ich bin Mitte 30 und sie wünschen sich Enkelkinder. Bein ihnen kann ich verstehen wenn sie es schaden finden das es vielleicht nichts mehr wird.
Aber andere lassen schon mal durchblicken das doch dann irgendwas nicht stimmen kann, wenn jemand in meinem Alter nur eine längere Beziehung hatte und sonst nur lockere Bekanntschaften. Da wird man schon mal schnell als "alternde Jungfer" abgestempelt. Oder es kommen bohrende Fragen wie "Wie kommt das denn nur? Du bist doch nicht hässlich und auch nicht dumm."

Dates die übers Internet zustande kommen haben für mich auch was krampfiges. Viele verstellen sich und lügen auch oftmals. Da ist es natürlich einfacher, wenn sich sowas über den Arbeitsplatz oder den Bekanntenkreis ergeben würde. Was zur Zeit bei mir allerdings sehr schwer ist. Ich habe nur einen Minijob und dort gibt es außer dem Chef nur einen verheirateten Mann. Ich habe auch nur wenige Bekannte, und da ist es dann leider auch so gut wie ausgeschlossen, darüber jemanden kennenzulernen.
Früher habe ich echt versucht, Dinge zu erzwingen obwohl es von vornherein zum Scheitern verurteilt war. Heute möchte ich wenigstens am Anfang ein gutes Gefühl haben das es was werden könnte.
 
Liebe Krasiana,

wenn Du auf Partnersuche gehst, würde ich Dir - wie jedem anderen auch - empfehlen, zunächst einmal Deine Werte zu erforschen, was Dir in einer Partnerschaft und bei Deinem zukünftigen Partner wichtig ist.

Ich spreche da von Werten wie z.B. Respekt, Fürsorge, Dankbarkeit, Höflichkeit, Fleiss, Verantwortungsbewusstsein.....

Im zweiten Schritt würde ich wissen wollen, inwieweit sich die Werte, die mir wichtig sind, im Leben eines möglichen Partners widerspiegeln. Und dieses Wissen bekomme ich nicht nur durch Gespräche, sondern auch durch Beobachtungen im Alltag. So lernte ich z.B: Schau, wie sich der Partner/die Partnerin gegenüber ihrer Familie, Freunde und anderen Menschen gegenüber verhält, dann ahnst Du, wie sich dieser Partner/Partnerin gegenüber Dir in der Zukunft verhalten wird. Es geht eben auch um Authentizität. Und da müssen Einstellung zu den Worten und Worte zu den Handlungen passen.

Bei der Suche nach einem Bettpartner mag die erotische Anziehungskraft maßgeblich sein. Bei der Suche nach einem verlässlichen Partner sind es aus meiner Sicht eher die anderen vorgenannten Werte.

LG, Nordrheiner
 
Liebe Krasiana,

Du hast , wie ich las, ganz viele gute und hilfreiche Threads bekommen. Da habe ich nicht mehr viel beizufügen..🙂).
Möchte jedoch noch zu einem Punkt ( wo Du mir direkt antwortetest vorhin) Stellung nehmen: lass Dich von niemandem unter Druck setzen. Denn Menschen unter ( irgendeinem Druck) können auch bei der Partnersuche nicht
mehr souverän reagieren. Und dass Du wegen Deinen etwas enttäuschenden Erfahrungen mit der Männerwelt nun vorsichtiger bist ...wie Du auch schreibst, manchmal ev. übervorsichtig....finde ich selbstverständlich. Lieber so als andersrum !

Obwohl dies jetzt altklug klingt, ist schon was Wahres dran, wenn es heisst...so lange man mehr oder weniger verkrampft nach einem Partner sucht, sind die Chancen des Findens eines Passenden niedriger. Denn ein Mensch, der zu sehr ausstrahlt, dass er/sie eben DRINGEND einen Fisch an Land ziehen muss 🙂), strahlt andere Charaktereigenschaften aus, als derjenige, der auch warten kann...

Denn etwas Gutes hat das Warten-Können ( vor allem desto älter wird werden, desto weniger Lebenszeit wir haben..): Du wirst Dich nicht mehr ( wie wir doch das früher alle mal machten...als wir uns noch sagen konnten, wir hätten das ganze Leben vor uns...ist nicht so gravierend, wenn wir uns ein paar Jahre mit einer Kompromiss-Lösung zufrieden geben...) so lange mit einem "unguten" Partner abgeben, denn Du nimmst nun Deine eigenen unguten
Gefühle sehr viel ernster als je zuvor. Du wirst weniger schnell die gefährliche rosa Brille aufsetzen. Grundsätzlich bin ich aus meiner Erfahrung zum Resultat gekommen: besser ein schnelles Ende mit Schrecken ( dann bist Du nach der Enttäuschung auch schneller wieder frei, und es kommen nicht noch weitere Skepsis dazu !!), als ein (Halb)schrecken ohne Ende.

Falls Dir jedoch einer soweit mal gefällt ( der Typ im Büro) und es liegen (noch) keine Verdachtskriterien vor, dann würde ich doch eine Einladung von dem mal annehmen. Denn dann hast Du das Gefühl ( für Dich selbst !!!) , dass Du nicht aus der Übung kommst, bzw. Dich von der miesen Vergangenheit nicht dominieren lässt. Würde es also riskieren...im sicheren Wissen, dass Du nun nicht mehr so schnell auf irgendeinen reinfallen wirst, bzw. ihn viel besser entlarven kannst. Dein (neues) Gespür wird Dich von jetzt ab begleiten. Also kannst Du im Grunde mehr riskieren als früher 🙂). Ich weiss, aus eigener Erfahrung, dass das nicht immer leicht ist...diese Unlust/ Skepsis wegen der negativen Erfahrungen zu verdrängen...würde jedoch trotzdem raten, es zu versuchen..wenigstens ab und zu 🙂). Liebe Grüsse, Dess
 

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