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Wie Kündigung und Abfindung provozieren ?

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Seit über 2 Jahren versuche ich mich beruflich neu zu orientieren, finde aber nichts besseres.
Ich arbeite schon seit 20 Jahren im selben Unternehmen, aber leider hat diese sich zu einem absolut gewissenlosen Sklaventreiberladen entwickelt.

Ich kann nicht mehr und fürchte, dass ich bald vor die Hunde gehe. Ich habe seit vielen Monaten Schlafstörungen, Herzrasen, Angstzustände, Depressionen, komme morgens nicht mehr aus dem Bett raus.


Weil ich keinen anderen Job finde, plagen mich zudem Existenzängste. Es ist hoffnungslos !!
Entweder ich mache so weiter und gehe kaputt, oder ich lande in der Arbeitslosigkeit. Ich finde keinen besseren Ausweg !

Mittlerweile geht es mir so schlecht, dass ich die Arbeitslosigkeit für mich als bessere Alternative ansehe - trotz Existenzängsten.

Ich wurde jahrelang in diesem Unternehmen nur ausgenutzt und verarscht, habe unbezahlte Überstunden ohne Ende geleistet, war selten krank und habe nie ein Danke dafür erhalten. Und der Druck und die Arbeitsbelastung wird immer schlimmer.

Ich kann einfach nicht mehr und muß nun sehen, wo ich bleibe.

Welche Strategien gibt es, eine Abfindung zu provozieren ?

Nein, ich bin kein "Absahner", aber meine Not ist so groß, dass ich nach jedem Strohhalm greife, der mir das Überleben sichert, wenigstens für 1 oder 2 Jahre.
 
Wenn deine Symptome so stark sind, dann solltest du zu einem Psychologen bzw. erstmal zum Hausarzt gehen. Eine Kündigung kannst du nicht provozieren, höchstens wenn du etwas klaust, aber dann wirst du beim Arbeitsamt erstmal gesperrt und eine Abfindung bekommst du auch nicht. Lass dich krank schreiben und das für lange Zeit, es gibt eine 2-Jahresgrenze beim Arbeitgeber, wenn du eine bestimmte Anzahl von Krankentagen hast, dann darf er kündigen, aber in deinem Fall glaube ich es nicht, nach 20 Jahren Betriebszugehörigkeit wird die Abfindung zu hoch. Erhol dich doch erstmal von deinen Symptomen, dann sieht vielleicht alles anders aus.
 
Kennt sich da jemand aus bzgl. langer Krankschreibung und als Folge Kündigung durch den Arbeitgeber ?
Ist dann eine Abfindung möglich ?

Ich kann einfach nicht mehr, mir geht es schon gut 2 Jahre sehr schlecht und ich habe auch schon mit meiner Ärztin geprochen.
Sie sagt, dass sie aufgrund meiner Arbeitsbelastung nichts wundert und sie würde auch eine Krankschreibung vornehmen.

Wir haben auch über Medikamente und Psychotherapie (lange Wartezeiten) gesprochen. Allerdings siehst sie die Ursache meiner Probleme im Beruf und bekanntlich müssen die Ursachen und nicht die Symptome angegangen werden.

In meiner Firma habe schon einige fluchartig das Schiff verlassen. Sie hatten aber Glück bzgl. Jobsuche oder sie hatten einen gutverdienenden Partner als Sicherheit an der Seite. Ich habe niemanden und muß für mein Überleben selbst sorgen.

Ich fühle mich furchtbar elend und erschöpft.
 
Allerdings siehst sie die Ursache meiner Probleme im Beruf und bekanntlich müssen die Ursachen und nicht die Symptome angegangen werden.

Die "Ursache" steckt auch immer ein Stück weit in einem selbst. Wie man also mit der Situation umgeht, warum es einen so treffen kann, etc. Ich war auch schon mal in einem Job, in dem ich psychisch krank geworden bin. An sich ist eine Therapie nicht schlecht. Sie kann den Job nicht ändern, aber sowas hinterläßt immer Spuren, die einen auch lange begleiten können. Es ist gut, wenn man dann Hilfe hat. Und wenn es nur dafür ist, für die Suche nach einem neuen Job mehr Energie aufbringen zu können und eine andere Ausstrahlung zu haben.

Wie es mit der Abfindung nach Krankheit aussieht, weiß ich nicht. Aber würde Dir eine Krankschreibung erstmal helfen, indem sie Dir den Druck von den Schultern nimmt? Damit wäre doch auch schon mal was erreicht, was Dir erstmal weiterhilft.

Alles Gute für Dich!
 
Wenn man oft genug krank ist, wird der Arbeitgeber schon irgendwann tätig werden und einen entlassen. Dann macht man Kündigungsschutzklage. Normalerweise endet das in einem Vergleich (=Abfindung).
 
So einfach ist das leider auch nicht.

Einen rechtlichen Anspruch auf eine Abfindung gibt es leider nicht.

Generell ist eine Kündigung, während der AN krank geschrieben ist, schon möglich - wenn gewisse Kriterien erfüllt sind. Bestimmte Betriebsgrösse etc.
Dann nützt auch die Kündigungsschutzklage nichts.

Wenn du bereits seit 2 Jahren aus einem bestehenden Beschäftigungsverhältnis heraus versuchst, einen anderen Job zu finden und es nicht geklappt hat, stehen deine Chancen aus der Arbeitslosigkeit heraus ungleich schlechter!

Bewirb dich weiterhin auf geeignete Stellen und kümmere dich gleichzeitig um deine Gesundheit. Ggf. könntest du eine Kur beantragen? Hol deinen Hausarzt ins Boot, manchmal haben die Einfluss auf einen zeitnahen Termin beim Psychologen.
 
Wenn du bereits seit 2 Jahren aus einem bestehenden Beschäftigungsverhältnis heraus versuchst, einen anderen Job zu finden und es nicht geklappt hat, stehen deine Chancen aus der Arbeitslosigkeit heraus ungleich schlechter!

Da muss ich Rauhfusskauz vollkommen Recht geben. Hier wäre wichtig zu analysieren, woran es denn gelegen hat. Fanden Vorstellungsgespräche statt, auf die dann die Absage kam, oder wurde direkt abgesagt? Man muss das etwas ausmerzen, liegt es an der Bewerbung, an der Qualifikation, am Gehaltswunsch, am Alter, oder oder oder.. An der Berufserfahrung wird es nach 20 Jahren sicher nicht liegen. Wenn Du immerhin zu Vorstellungsgesprächen eingeladen wurdest (in der Regel = erste Hürde überstanden) dann würde ich ggf. mal ein Training hierfür absolvieren. Vielleicht hast Du irgendwas gesagt, was den potenziellen AG verstimmt hat.
Solltest Du nicht zum Gespräch eingeladen worden sein, würde ich mir mein Anschreiben nochmal vornehmen und alles komplett überarbeiten. Dass nicht alle Firmen einen einladen ist klar, aber wenigstens 2-3 Stück.

Ansonsten kann ich Dir nur raten Dir Geld zu sparen um für den Falle, dass Du Dich zu einer Kündigung durch Dich selbst entscheidest, die 3-monatige Sperre vom Amt zu überbrücken.

Eine Bitte um Kündigung, das hat mein Freund versucht (wir sind umgezogen und damals war noch nicht klar, ob er im neuen Ort direkt ne Stelle bekommt, er hat aber direkt ohne Pause einen neuen Job gefunden). Er hat also gezielt gefragt, ob die Firma ihn kündigen kann, für den Fall, dass er ALG in Anspruch nehmen muss. Die haben abgelehnt, das hätte wohl auch Probleme für die mit dem Amt gegeben, irgendwie sowas hat der Chef ihm damals gesagt.

Provozieren (z.B. Diebstahl), ja, wie jemand schon geschrieben hat gibt es hier wohl eine Sperre (?). Dazu kann ich nichts sagen, da hab ich keine Ahnung von, aber würde ich nicht machen, wegen Arbeitszeugnis und ähnlichen. Wenn man gekündigt wird und man bekommt eine Chance auf einen neuen Job wird man ja gefragt, warum das alte Verhältnis geendet ist. Zu sagen "Ich bin krank geworden weil.." ist nicht gut (Eindruck=nicht belastbar) und zu sagen ("Ich habe die Kündigung provoziert, weil ich da weg wollte" oder vergleichbar) macht auch keinen guten Eindruck. Hier, vor allem hinsichtlich Belastbarkeit, musst Du bedenken, dass sind keine Ärzte. Also die interessieren sich nicht für deine Gesundheit als solches, sondern für Dich als Arbeitskraft ...

Ja ansonsten musst Du abwägen, auch für Dich, wie Du noch arbeiten musst und ob eine Arbeitslosigkeit (evtl. bis zum Rentenalter) für Dich "ok" wäre. Ich selbst war mal 2 Monate arbeitslos, nach der Ausbildung, und ich habe mich schrecklich gefühlt. Für mich war das überhaupt nichts. Und mir ging es damals psychisch auch nicht gut .. Wurde da gemobbt. Also ich habe mich dann nur noch nutzlos gefühlt und ich habe mich auch geschämt, zu sagen, ich bin Arbeitslos. Aber das musst Du für Dich selbst entscheiden. Wie gesagt, ich finde es kommt auch auf das Alter an. Wenn Du mir das mit 60 sagst, ist das was ganz anderes für mich, als wenn Du das mit 30 sagst.. Allerdings ist die Wahrscheinlichkeit, mit 60 nochmal ins Arbeitsleben zurückzufinden auch enorm geringer, als mit 30..

Wie dem auch sei, ich wünsche Dir alles Gute.

Es wurde auch schon gesagt: Wenn Du kannst, lasse Dich ruhig krank schreiben. Es ist gut, dass dein Arzt Dich versteht.

Noch was wegen der Kündigung aufgrund langer Krankschreibung; ich kenne einen Fall aus meiner Familie (Schwager). Er ist Handwerker und hat in einem 3 Personen Betrieb gerarbeitet (Chef, er und noch ein Mitarbeiter). Dann hat er sich beim Sport den Fuß verletzt und war einige Monate krank, er wurde auch gekündigt. Weil der Betrieb es sich nicht länger hätte leisten können (zu viel Arbeit, ein Mann hat halt gefehlt, aber nicht genug Geld um jemand zusätzlichen einzustellen). Allerdings ist es eben ein sehr kleiner Betrieb gewesen. Bei einem großen Betrieb wird es sicher nicht so einfach sein. Ansonsten würde ich hierzu ggf. mal beim Anwalt nachfragen bzw. (unsere) Rechtsschutzversicherung hat auch eine Telefonauskunft, die könnten sowas bestimmt beantworten. Evtl. kann das auch die Krankenkasse sagen?

PS-> Er hat keine Abfindung erhalten. Weiß nicht, ob es evtl an Betriebsgröße liegt oder an Verhandlungssache?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich würde dir empfehlen, dass du einen Arzt aufsucht, denn für mich hört sich das nach einem BurnOut an und je nachdem wie lange du krankgeschrieben wirst, kannst du mit deinem Arbeitgeber dann einen Aufhebungsvertrag vereinbaren oder was auch immer (informiere dich vorher allerdings über die gesetzlichen Bestimmungen bei einem Fachanwalt, denn bei einem Aufhebungsvertrag egal ob mit oder ohne Abfindung, gibt es eine Menge Stolpersteine)

Aufhebungsvertrag und Abfindung: Die Alternative zur Kündigung - Wirtschaft | STERN.DE
 
Hi ,
warum willst du das denn?Ich weiß nicht genau wie du das machen kannst .Hast du keinen Freund/ Freundin der/die dir hilft?Wenn ich gestreßt bin hilft mit immer das eine .Vielleicht solltest du was mit dem Chef anfangen .
 

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