Anzeige(1)

Wie lange habt Ihr Geduld mit Freunden?

G

Gast

Gast
Hallo liebes Forum,

mich beweg seit längerer Zeit eine Frage, die ich hier jedoch so allgemein wie möglich stellen möchte.

Es wird immer überall gesagt, dass man doch Geduld mit Freunden haben solle. Ja natürlich. In bestimmten Situationen sehe ich das absolut ein. Nur... wie lange habt ihr im Schnitt Geduld? Ich glaube, ich bin schon ein sehr geduldiger Mensch.

Einige Beispiele:

Freundschaft A ist seit ca. 10 Monaten oder so in einer neuen Beziehung. Ich freue mich wirklich sehr, mag auch den Partner. Freundschaft A meldet sich seit ungefähr 7 Monaten quasi gar nicht mehr, reagiert nicht auf Nachrichten, ruft nie zurück, hat keine Zeit mehr, hat aber nicht gänzlich den Kontakt eingestellt. Ich gehöre aber irgendwie eben nicht mehr dazu. Ab und zu kommt mal was., Aber Treffen ... nee. Die werden immer abgesagt oder verschoben. Wir wohnen keine 2km voneinander entfernt.

Freundschaft B hat privat Probleme. B hat sich deshalb zurück gezogen. Ich möchte gern helfen. Freundschaft B lässt mich nicht mehr an sich heran. Natürlich akzeptiere ich das. Freundschaft B zieht sich extrem zurück. Ich höre seit Monaten nichts mehr, schreibe ab und zu eine Nachricht um zu fragen, wie es geht. Keine Reaktion.

Bitte versteht mich nicht falsch. Ich habe durchaus auch andere weitere Bekanntschaften. Bei den obigen Beispielen geht es um Freundschaften, die mir wichtig sind. Ich habe (wenige) sehr gute weitere Freunde. Allerdings leben die sehr viel weiter weg.

Mich interessiert ganz einfach allgemein, wie viel Geduld Ihr aufbringen könnt. Ich habe Phasen, wo mir beide anfangen egal zu werden. Dann frage ich mich, ob ich zu wenig Geduld habe. Dann gibt es Momente, wo ich beide sehr sehr vermisse und unendlich traurig werde. Kurze Momente. Ich denke dann, dass ich doch schon viel zu viel Geduld aufgebracht habe. Es fühlt sich an wie ein Rückzug auf Raten. Naja... das Leben geht weiter, aber ich habe Sorge, dass ich mir irgendwann Vorwürfe mache, dass ich zu ungeduldig war, dass ich vielleicht etwas Gutes aufgegeben habe... Mit der momentanen Situation wiederum fühle ich mich alles andere als gut. Ich bin eben einfach sehr traurig und ja das Leben geht weiter. Keine Frage. Es wird auch leichter. Ich finde es schade, dass heutzutage alles so schnell wechselt. Wir tauschen Freunde aus, wenn wir sie nicht mehr brauchen... (so fühlt es sich jedenfalls an). Wir geben das alte Leben auf, wenn ich eine Variable ändert... ohne zurück zu schauen. Irgendwie schade, wenn es gut war.

Vielen Dank für Eure Gedanken.

Herzliche Grüße!
 
Person A ist ein typischer Fall, der seine Freunde vergisst, wenn er in einer Beziehung ist.
Renne dieser Person nicht hinterher und mach Dich zum Deppen.
Wenn es aus ist zwischen den zweien, dann kommen sie plötzlich wieder angekrochen. Echt erbärmlich.

Person B will keinen Kontakt und keine Hilfe.
Es bringt auch nichts, dieser hinterherzulaufen.
 
Meine Freundschaften existieren vielfach bereits seit über 25 Jahren. Es sind enge vertrauensvolle Freundschaften. Es hat aber auch immer wieder Zeiten gegeben in denen aus unterschiedlichsten Gründen Kontakte nicht so intensiv waren oder sogar lange Kontaktpausen bestanden (bei einer Freundschaft, die heute wieder sehr intensiv ist, auch schon mehrere Jahre Stille). Die Lebenswege entwickelten sich in unterschiedlichem Rhythmus, da gab es Familiengründungen, Hausbau, Scheidungen, neue Partner, Umzüge, Krankheiten, Interessensverlagerungen. Ach so vieles, warum zeitweise anderes wichtiger war oder auch andere Freundschaften mehr Raum einnahmen.
Ich bin heute dankbar, daß unsere Freundschaften das ausgehalten haben.
Aus meiner Lebenserfahrung heraus habe ich daher sehr viel Geduld mit Freunden.
 
Versuch dein Leben weiter zu leben und die beiden Personen ihr Leben leben zu lassen, ohne weiter darüber nachzudenken. Wenn diese noch Interesse am Kontakt haben, werden die sich melden, ob du selbst dann noch was mit denen zu tun haben willst, musst du dann entscheiden. Vergessen musst du sie ja nicht gleich, aber auch nicht hinterherlaufen, sonst schadet das einem nur.
 
Leuten, die offensichtlich keinen Kontakt mehr haben wollen würde ich auch nicht hinterherlaufen. Damit machst du dich bedürftig und bist am Ende nur noch frustriert.

Lebe einfach dein Leben weiter, vielleicht lernst du neue Leute kennen.
 
Ich kann dein Unmut nachvollziehen, ich kenne ebenfalls jeweils ein Exemplar eines dieser beiden Varianten eines Freundes. Einen Kollegen kenne ich seit der Grundschule, wir waren stets eng befreundet, haben während der Schulzeit viel unternommen. Nach der 10 Klasse besuchte ich weiterführend die Oberstufe und er ging von der Schule ab, danach fiel mein Kumpel in eine völlige Lustlosigkeit und ließ die Freundschaft schleifen. Ich besuchte ich ihn über viele Jahre in regelmäßigen Abständen, bis vor einem Jahr, als ich mich endlich entschloss den Kontakt gänzlich abzubrechen. Ich habe erkannt, dass diese einseitige Freundschaft mir nichts bringt, mir stattdessen mehr schadet.

Bei einer guten Freundschaft gehört es sich einfach, dass diese Beziehung zu einander beidseitig gepflegt wird, dem anderen wissen zu lassen, dass eben viel Wert auf diese Freundschaft gegeben wird. Ich denke nicht, dass du ungeduldig bist.

Ich mache das jedenfalls mittlerweile so, dass ich einmal hinterher frage, falls vorher ein Treffen beschlossen wurde. Falls diese Person sich danach nicht meldet, dann ist die Sache für mich gegessen und ich lege da einfach keine große Wertschätzung mehr drauf. Schont meine Nerven.
 
Vielen Dank für Eure Antworten. Ich bin gestern wohl eingeschlafen 🙂

Was soll ich sagen. Ja. Ich hatte ja von mir aus beschlossen, dass ich mich komplett zurück ziehe. Ich fühle mich damit manchmal nicht wohl, weiß aber auch, dass es das Beste ist.

Auch ich habe langjährige Freunde noch aus meiner Kindergartenzeit. Das ist 35 Jahre her. Diese Freundin treffe ich nur alle paar Jahre mal, weil sie schlicht nicht auf diesem Kontinent wohnt. Das ist eine ganz andere Ebene der Freundschaft. Wir wissen trotzdem voneinander, was der andere so treibt. Das ist bei A und B nicht mehr der Fall, obwohl wir keine 10 Minuten voneinander entfernt wohnen. Ich verstehe unter Freundschaft etwas anderes, als die beiden A und B in meinem Beispiel.

A bemüht sich ab und zu mal um einen Kontakt. Der findet jedoch ausschließlich über das Internet statt. Kein persönlicher Kontakt. Deshalb bin ich mir da sehr unsicher. Ich lege keinen Wert auf einen derart unpersönlichen Kommunikationsversuch (denn mehr ist es nicht), weil wir schlicht mal richtig enge Freunde waren. Da komme ich mir veräppelt vor. Andererseits ist es eben ein Versuch von A in Kontakt zu bleiben. Hinhalten eben. Dann immer diese Sprüche... "Naja Du läufst mir ja nicht weg". Äh... doch. Genau DAS tue ich. Die Warteschleife ist nichts für mich.

Ja ich habe natürlich andere Bekannte. Es sind aber eben (noch) keine Freunde. Es fehlt etwas. Ich bin neu in einem Sport-Verein, aber ich bin eben noch neu dort. Das Leben geht eben weiter.

Danke für Eure Antworten.
 
Ich bin quasi das was du als Freund B bezeichnest und habe gerade zu allen Kontakt abgebrochen. Alle haben es nur gut mit mir gemeint, aber ich kann einfach keine Freundschaften führen. Daher meine Bitte: Brecht bitte Kontakte mit depressiven Menschen selbst sofort ab, wenn sie euch das gestehen. Weiterer Kontakt schadet nur allen.
 

Anzeige (6)


Antworten...
Jedem Teilnehmer und jedem Beitrag des Forums ist mit Respekt zu begegnen...
Bitte beachte das Thema auf das du antworten möchtest und die Forenregeln.

Ähnliche Themen

Thema gelesen (Total: 2) Details

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.


      Du hast keine Berechtigung mitzuchatten.
      Du bist keinem Raum beigetreten.

      Anzeige (2)

      Oben