Wie lasse ich meine Wut raus ~ Und verliere diese Bauchschmerzen?

Hey Leute,

Ich habe in letzter Zeit etwas viel um die Ohren. Geldtechnisch, Schule, Freunde, und und und. Alles kommt auf einmal, alles geht kaputt, was kaputt gehen kann und alles geht schief, was schief gehen kann. Ich möchte gar nicht so weit ins Detail gehen.. ist nicht Sinn und Zweck meines Beitrages.. Doch wie werde ich dieses unangenehme Gefühl los? Diese ständigen Stimmungswechsel von traurig zu wütend, kurz glücklich dann wieder irgendeine negative Emotion.. Und diese ständigen Magenschmerzen.. Die werden so unerträglich, ich weiß echt nicht mit denen umzugehen. Ich bin nicht krank oder sonst was, aber ich glaube dass ich es werde, falls es so weitergeht. Ich spüre durch diese Magenschmerzen kaum hunger und mir wird schnell übel. Überstehe den Tag teilweise nur mit einem Toast. Bin sehr dünn, aber relativ fit.. aber wenns' so weitergeht, geht es wahrscheinlich nicht gut aus.

Man möge Munkel, in den schlimmsten Sekunden hoffe auch ich, dass um die Ecke ein Auto kommt und alles beendet. Aber bin ich wirklich so schwach? Mein Leben ist gar nicht so grausam. Wieso gebe ich so schnell auf? Wie werde ich diese schrecklichen Magenschmerzen los, die mich nicht essen und nicht schlafen lassen?

Lg

Blindhands

Hallo Blindhands,

mit den Gefühlen ist es so eine Sache. Ich kenne niemand, der sie "losgeworden" wäre, aber Du kannst lernen, besser mit ihnen umzugehen. Nach meiner Erfahrung und weil ich das bei einem weisen Mann lernen durfte, gibt es nur vier Gefühle: Wut, Trauer, Angst und Freude. Alles was sonst im "üblichen Sprachgebrauch" noch als Gefühl bezeichnet wird, ist eine Mischform aus diesen vier. Und genau darin liegt die Krux: Werden Gefühle gemischt, ist ihre "Botschaft" manchmal nur noch kaum zu verstehen. Was Du schreibst kenne ich auch: Gefühle "manifestieren" sich im Körper. Die Angst sitzt einem im Nacken, die Wut im Bauch und was es da sonst noch für gute Sprüche gibt.

Wie lernt man besser damit umzugehen? Ich durfte am eigenen Leib erfahren und erspüren, dass "darüber nachdenken" nicht reicht. Gefühle "sitzen" oder rumoren im Körper und es braucht oft den ganzen Körper UND die Stimme, um sie zu be- und zu verarbeiten.

1. Frage: Welches ist Dein vorherrschendes Gefühl?
Auch das kann ständig wechseln und am Anfang ist die Antwort auf diese Frage nicht leicht. Wenn Du es einfach nicht weißt, dann rate. Es geht darum, die Gefühle im Laufe der Zeit schneller zu erkennen und mit Ihnen der Situation angepasst umzugehen.

2. Frage: Worum geht es?
Wut: Was darf nicht mehr passieren, welche Grenze muss gesetzt werden?
Angst: Was macht Dir Angst? Wovor wäre es vielleicht besser abzuhauen?
Trauer: Was macht Dich traurig, was fehlt, was brauchst Du?
Freude: Da fallen die Antworten meistens leichter.
Formuliere Deine Antworten laut. Suche Dir einen Gesprächspartner, der Dir wirklich zuhört, mehr nicht. Du musst Worte finden, Deine Worte. In dem Du es aussprichst entsteht mehr Klarheit. Gesagte Worte bewirken etwas.

Wenn Du "fest hängst", gibt es Übungen für Deinen Körper, die helfen können, wieder "in den Fluß" zu kommen. Bei Wut kannst Du Dir einen Boxsack besorgen. Bitte achte darauf, dass es nicht um ein wildes Um-sich-schlagen geht. Es geht darum, Deinen Körper anzustrengen, Deiner Wut einen Weg zu eröffnen sich zu zeigen und das zu tun, was notwendig ist: eine Grenze zu ziehen und diese auch zu bewachen. Unterdrückte Wut lässt einen auf dumme Gedanken und Ausreden kommen. "Ich konnte nicht anders ..." ist der Anfang von viel Leid und eine Ausrede.

Es gibt in vielen Städten Gruppen und Therapeuten, die Wege aufzeigen, wie Du Deine Gefühle besser kennen lernen kannst. Achte darauf, dass es nicht "graue Theorie" sein darf. Gefühle sind eine tolle Erfindung der Evolution, um komplexe Vorgänge um uns herum und in uns in kürzester Zeit zu erfassen und eine Reaktion zu bewirken. Gerüche, Töne lösen Gefühle aus. Was wie ein Löwe riecht, könnte ein Löwe sein und dann ist Angst wunderbar. Du kannst schneller rennen, bist vorsichtiger und, und, und. Gefühle sind nicht Deine Feinde, sie sind ein wichtiger Teil von Dir. Du musst sie nur verstehen und mit ihnen umgehen lernen. Das braucht Zeit und Geduld.

Manchmal "speichert" unser Körper Gefühle aus der Vergangenheit, die wir aus unserem Gedächtnis verbannt haben. Solche Erinnerungen lösen in der Gegenwart immer wieder Gefühlsexplosionen aus, die in dem Moment überzogen und unangemessen erscheinen. Dabei mischt Du nur Vergangenheit und Gegenwart, vielleicht ohne es zu wissen.

Lass Dir Zeit, eigene Dir Wissen an, gehe Schritt für Schritt vor. Gefühle sind keine Orakel und keine Monster und sie sind niemals größer, als Du es bist. Du wirst immer stärker sein als sie, aber auch das muss man erst einmal erleben.

Hallo,

klingt für mich im ersten Anlauf nach manischer Depression. Bin natürlich kein Fachmann, kenne das Krankheitsbild eher von der anderen Seite -von Mitpatienten. Selbst wurde ich ohne Diagnose "behandelt", lernte aber dabei viel über dieses Krankheitsbild. Mein Rat: beginne eine Therapie - und schäme Dich dessen nicht.

Viele Grüße

Hallo,
Hast du deine Magenschmerzen von einem Arzt abklären lassen?
Das wäre erst mal das Wichtigste.

Wenn es keine medizinische Ursachen hat, dann könntest du Heilerde fein oder ultra fein einnehmen.
Google mal Luvos Heilerde.

Deine anderen beschriebenen Beschwerden sind seelisch, und ich würde dir zu einer Therapie raten.
Hast du schon therapeutische Erfahrungen gemacht?


Liebe Grüße Pecky