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Wie oute ich mich am besten gegenüber meiner Familie und Freunden?

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Seymour96

Neues Mitglied
Hallo zusammen :)

Ich bin eine 23-jährige Studentin und weiss seit 8 Jahren, dass ich lesbisch bin. Zuerst wollte ich mich bei meinem Umfeld nicht outen, da ich mich ein bisschen geschämt habe und mir vielleicht auch nicht ganz sicher war, ob es nur eine pubertäre Phase ist oder ob tatsächlich mehr dahintersteckt.

Relativ schnell habe ich meine Vorliebe für Frauen jedoch persönlich akzeptiert und nach einigen Versuchen mit Jungs festgestellt, dass es definitiv mehr als nur eine Phase ist. Trotzdem habe ich während der ganzen Zeit niemandem etwas für meine homosexuellen Gefühle erzählt, da ich folgende Vorstellungen hatte: 1. Heterosexuelle Menschen outen sich auch nicht, weshalb sollte ich es dann tun? 2. Wenn ich eine Frau treffen würde, mit der es etwas Ernstes ist, würde ich sie einfach nachhause bringen und meiner Familie und meinen Freunden sagen: «Schaut her, das ist die Person, die ich über alles liebe und die mich zum glücklichsten Menschen macht.»

Das war in den vergangenen Jahren so ungefähr meine Einstellung zum Thema Outing und ich war eigentlich relativ zufrieden mit der Situation. Allerdings habe ich in der letzten Zeit zunehmend bemerkt, dass dies für mich nicht mehr stimmt. Ich möchte nicht ständig «lügen», weshalb ich denn keinen Freund habe bzw. mich gegenüber Männern nicht interessiert zeige. Zudem musste ich feststellen, dass meine Vorstellung, eines Tages eine Frau mit nachhause zu nehmen und meinem Umfeld vorzustellen, ziemlich unrealistisch ist. Denn es ist gar nicht so einfach, von anderen lesbischen Frauen wahrgenommen zu werden, wenn man selbst nicht zeigt, dass man lesbisch ist. Und das mit dem Zeigen ist so eine Sache: Ich bin da relativ zurückhaltend, weil ich auf keinen Fall möchte, dass meine Familie und meine Freunde von jemand anderem erfahren, dass ich auf Frauen stehe, als von mir selber.

Nun bin ich an dem Punkt angelangt, wo ich denke, dass es wohl doch das beste wäre, wenn ich mich outen würde. Ich denke, ich könnte dadurch ein befreiteres Leben führen, nette junge Frauen, die ebenfalls Frauen lieben, kennenlernen und vielleicht auch eine sympathische Frau finden, an die ich mein Herz verschenken kann. Mein Problem ist einfach, dass ich nicht genau weiss, wie ich es meinem Umfeld erzählen soll. Ich denke nicht, dass meine Familie und der grösste Teil meines Freundeskreises etwas dagegen haben würde. Jedoch ist Kommunikation – insbesondere bezüglich Gefühlen – nicht wirklich eine meiner Stärken. Trotzdem möchte ich es meiner Familie als erstes erzählen, da ich sicher gehen will, dass es meine Geschwister und meine Eltern von mir und nicht über irgendwelche Umwege erfahren.

Habt ihr Tipps, wie ich dabei am besten vorgehen könnte? Habt ihr evt. auch schon ein Outing hinter euch? Wie habt ihr es eurer Familie erzählt? Wie euren Freunden? Haben sie es gut aufgenommen?

Ich wäre echt dankbar, wenn ihr eure Erfahrungen mit mir Teilen würdet! Vielen Dank schon im Voraus!!
 

tutzi

Mitglied
Hallo zusammen :)

Ich bin eine 23-jährige Studentin und weiss seit 8 Jahren, dass ich lesbisch bin. Zuerst wollte ich mich bei meinem Umfeld nicht outen, da ich mich ein bisschen geschämt habe und mir vielleicht auch nicht ganz sicher war, ob es nur eine pubertäre Phase ist oder ob tatsächlich mehr dahintersteckt.

Relativ schnell habe ich meine Vorliebe für Frauen jedoch persönlich akzeptiert und nach einigen Versuchen mit Jungs festgestellt, dass es definitiv mehr als nur eine Phase ist. Trotzdem habe ich während der ganzen Zeit niemandem etwas für meine homosexuellen Gefühle erzählt, da ich folgende Vorstellungen hatte: 1. Heterosexuelle Menschen outen sich auch nicht, weshalb sollte ich es dann tun? 2. Wenn ich eine Frau treffen würde, mit der es etwas Ernstes ist, würde ich sie einfach nachhause bringen und meiner Familie und meinen Freunden sagen: «Schaut her, das ist die Person, die ich über alles liebe und die mich zum glücklichsten Menschen macht.»

Das war in den vergangenen Jahren so ungefähr meine Einstellung zum Thema Outing und ich war eigentlich relativ zufrieden mit der Situation. Allerdings habe ich in der letzten Zeit zunehmend bemerkt, dass dies für mich nicht mehr stimmt. Ich möchte nicht ständig «lügen», weshalb ich denn keinen Freund habe bzw. mich gegenüber Männern nicht interessiert zeige. Zudem musste ich feststellen, dass meine Vorstellung, eines Tages eine Frau mit nachhause zu nehmen und meinem Umfeld vorzustellen, ziemlich unrealistisch ist. Denn es ist gar nicht so einfach, von anderen lesbischen Frauen wahrgenommen zu werden, wenn man selbst nicht zeigt, dass man lesbisch ist. Und das mit dem Zeigen ist so eine Sache: Ich bin da relativ zurückhaltend, weil ich auf keinen Fall möchte, dass meine Familie und meine Freunde von jemand anderem erfahren, dass ich auf Frauen stehe, als von mir selber.

Nun bin ich an dem Punkt angelangt, wo ich denke, dass es wohl doch das beste wäre, wenn ich mich outen würde. Ich denke, ich könnte dadurch ein befreiteres Leben führen, nette junge Frauen, die ebenfalls Frauen lieben, kennenlernen und vielleicht auch eine sympathische Frau finden, an die ich mein Herz verschenken kann. Mein Problem ist einfach, dass ich nicht genau weiss, wie ich es meinem Umfeld erzählen soll. Ich denke nicht, dass meine Familie und der grösste Teil meines Freundeskreises etwas dagegen haben würde. Jedoch ist Kommunikation – insbesondere bezüglich Gefühlen – nicht wirklich eine meiner Stärken. Trotzdem möchte ich es meiner Familie als erstes erzählen, da ich sicher gehen will, dass es meine Geschwister und meine Eltern von mir und nicht über irgendwelche Umwege erfahren.

Habt ihr Tipps, wie ich dabei am besten vorgehen könnte? Habt ihr evt. auch schon ein Outing hinter euch? Wie habt ihr es eurer Familie erzählt? Wie euren Freunden? Haben sie es gut aufgenommen?

Ich wäre echt dankbar, wenn ihr eure Erfahrungen mit mir Teilen würdet! Vielen Dank schon im Voraus!!
Hallo Seymour96,

also ich kann nur aus meiner beschränkten Erfahrung berichten. Ich bin bisexuell mit sagen wir Beziehungstendenz zu Männern, aber mit Frauen habe ich sehr gerne S...
Ich habe das immer so beiläufig erwähnt, wenn es gerade in die Situation passte, mal so ein knackiger Spruch, ich denke damit können Leute besser umgehen als wenn es so „Geständnis“artig rüber kommt. Ich denke in der heutigen Zeit ist das auch weniger problematisch.

Bei meiner Tochter ging es aber am leichtesten, sie ist 14, und in ihrer Klasse leben manche Mädels das lesbisch sein auch ganz offen, von daher ist sie das auch gewöhnt.

Meine Tante ist auch lesbisch, jeder in der Familie weiß es eigentlich, dennoch hat sie es nie zugegeben und versucht heute noch es so gut wie möglich zu verheimlichen. Naja es hat ihr nie jemand was dazu gesagt, weil es für sie selbst anscheinend unangenehm ist. Aber ansonsten hat keiner ein Problem damit.

Mein Rat, mach dir nicht zu viele Gedanken, sag es einfach. Früher oder später wirst du dich doch auch ausleben wollen, und die Menschen die dich wirklich lieben werden das deshalb bestimmt nicht weniger.

Viel Glück

Liebe Grüße
tutzi
 
G

Gelöscht 84901

Gast
Hallo Seymour96!

Ich (m, 22) bin in einer ganz ähnlichen Situation wie du. Ich bin bisher auch ungeoutet und habe zum Outing dieselbe Vorstellung, wie du sie bis vor kurzem auch noch hattest, sprich: Solange ich meine Homosexualität mangels Partner ohnehin nicht auslebe, bringt es auch nichts, jemandem davon zu erzählen.
Ich habe vor kurzem einen netten Mann kennen gelernt und wir hatten bereits ein paar wunderschöne Treffen. Er ruft Gefühle in mir vor, die ich bisher noch nie verspürt habe und es fühlt sich unfassbar schön an. Ich weiß noch nicht, was das zwischen uns ist, aber wenn es etwas Ernsthaftes werden sollte, werde ich den Schritt endlich wagen und ihn meiner Familie vorstellen, was ja ein Outing inkludiert. Mit einem Partner an der Seite, für den es sich quasi lohnt, sich zu outen, fällt es einem sicherlich leichter.

Es ist in der Tat schwierig, als Homosexuelle(r) eine(n) Partner(in) zu finden, weil man es den allermeisten einfach nicht ansieht und deshalb niemanden anspricht oder man angesprochen wird.
Wenn du überall geoutet bist, erhöht das sicherlich die Chancen, dass du bei anderen Homosexuellen auffällst, was wiederum die Chancen auf eine Partnerin erhöhen würde.

Aber wie man rauslesen kann, steht dein Entschluss, dich zu outen, bereits fest.
Ich würde dabei folgendermaßen vorgehen: Erzähle es nicht gleich allen auf einmal, sondern zuerst einer Person, der du besonders vertraust. Ich denke, wenn man mit einer Person schon mal darüber geredet hat und deren Reaktion entsprechend positiv ausfiel, erleichtert es das Outing gegenüber den anderen Personen.
In meinem Fall ist diese Person wohl meine Schwester bin, bei der ich mir sicher bin, dass sie zu mir stehen wird.

Du solltest auch damit rechnen, dass viele wohl nicht davon begeistert sein werden und es für sie auch eine neue Situation ist, mit der sie lernen müssen umzugehen. Dafür sollte man auch Verständnis haben und seinen Mitmenschen Zeit geben. Vielleicht mag die erste Reaktion bei dem ein oder anderen nicht ganz so positiv sein. Man sollte dem andern aber die Zeit geben, damit klarzukommen.
Im Hinterkopf solltest du immer haben, dass an deiner Sexualität überhaupt nichts schlimm ist. Nur bei uns Menschen wird es durch soziale Konditionierung als etwas Verwerfliches angesehen, aber dieses Weltbild ändert sich ja zum Glück immer mehr zum Positiven. :)

Leider kann ich dir nicht von Erfahrungen berichten, da ich mein Outing auch noch nicht hinter mir habe, es mir jedoch ebenfalls kurz bevor steht.
Ich wünsche dir auf jeden Fall alles Gute!
Ich kann dir nur sagen, dass es ein wunderschönes Erlebnis ist, wenn du erst einmal eine passende Partnerin gefunden hast. Die allerschlechteste Option ist es, seine Bedürfnisse, seine Gefühle und seine Sexualität zu unterdrücken. Das habe ich selbst leider viel zu lange gemacht.

Liebe Grüße,
Smilodon
 
G

Gelöscht 75067

Gast
Sofern das Umfeld nicht streng religiös ist, kannst du es einfach sagen. In der heutigen Zeit wärst du wahrscheinlich sogar zu normal ;)
 
M

mysteriousM

Gast
Hi Seymour,

ich selbst schwimme am selben Ufer wie du
:p
Wenn es dir hilft kann ich dir ein bisschen von meinem Coming out erzählen und vielleicht hilft dir das irgendwie.Nicht alles mag auf dich übertragbar sein, aber ich kenne die Zeit auch noch als ich so unsicher war und nicht wusste wohin mit allen Gefühlen und Umständen. Vieles was Smilodon so geschrieben hat würde ich so unterschreiben. Ich Zitiere sie ein bisschen und Erzähl dazu was.

Es ist in der Tat schwierig, als Homosexuelle(r) eine(n) Partner(in) zu finden, weil man es den allermeisten einfach nicht ansieht und deshalb niemanden anspricht oder man angesprochen wird.Wenn du überall geoutet bist, erhöht das sicherlich die Chancen, dass du bei anderen Homosexuellen auffällst, was wiederum die Chancen auf eine Partnerin erhöhen würde.
Das kann ich definitiv bestätigen !!! Ich habe mich selbst erst mit 23 geoutet wusste aber wie du schon viel früher wie ich sexuell ausgerichtet bin. Aber weil ich so ängstlich und schüchtern war zumindest damals, habe ich einfach so lange gebraucht. Auch ich habe elend lange mit meinen Gefühlen gerungen und hatte immer wieder die Einbildung ich würde mein Umfeld " hängen lassen" beispielsweise weil meine Mutter gerne Enkel hätte und ich ihr einziges Kind bin. Zu lange habe ich gebraucht um festzustellen, das ich mein eigenes Leben leben sollte. In der Schule war das ähnlich ich war damals unfassbar in eine Klassenkameradin verknallt und habe mich nie getraut sie anzusprechen, zumindest nicht in Richtung " Lust auf ein Date mit mir?" weil das große Problem echt immer dieses " Sie ist bestimmt Hetero" ist. Man fragt nicht einfach mal so seinen Schwarm "stehst du auch auf Frauen ?".Heutzutage denke ich mir ... WARUM HAB ICHS NICHT GEMACHT ? was hatte ich schon zu verlieren...außer das ein paar blöde hühner unsinn gackern. Als ich dann auf der Berufsschule war und mit 22 immernoch ungeküsst war und noch keine Partnerin hatte, fing ich an umzudenken. Wie sollte ich denn jemand der sich im selben Gefühlschaos wie ich befindet, entdecken wenn beide nicht von der Existenz der anderen wissen ? Da hatte ich auch immernoch im Hinterkopf meinen großen Schwarm nie gefragt zu haben.

Ich setzte mich also hin und habe Wochenlang in ein Buch geschrieben wie ich mein coming out den ausdrücken sollte...und hab mich total bekloppt gemacht.... Eines Tages saßen wir in einer Vorstellungsrunde in der Schule und als ein Typ vor mir dran war und sagte " Ich bin der ... und ich mag Fußball und dates mit Frauen !!" da lachten viele.Dann war ich dran und da sagte ich ganz trocken: " Ich bin ... und ich mag tanzen,Wandern und ebenfalls dates mit Frauen !!" da lachten sie auch, die typen fanden das cool und die anderen weiblichen Geschöpfe teils witzig, teils fiel ihnen die Kinnlade auf den Boden. In der Mittagspause am selben Tag kam dann eine Klassenkameradin und fragte :" Stehst du echt auf Frauen ? Du wirst ja ständig von Kerlen auf Dates eingeladen" , Ich so: " Mag schon sein aber ich gehe nie hin ! ;-) danach kam nur noch " Gehst du mit mir mal tanzen ?" .Diese Frau wurde meine erste Freundin, wir waren 4 Jahre zusammen. Ich hätte sie nie kennengelernt wenn ich nichts gesagt hätte. Als ich dann in einer Beziehung war haben auch alle anderen akzeptieren müssen wie ich ticke. Was sie dann auch haben.

Aber wie man rauslesen kann, steht dein Entschluss, dich zu outen, bereits fest.
Ich würde dabei folgendermaßen vorgehen: Erzähle es nicht gleich allen auf einmal, sondern zuerst einer Person, der du besonders vertraust. Ich denke, wenn man mit einer Person schon mal darüber geredet hat und deren Reaktion entsprechend positiv ausfiel, erleichtert es das Outing gegenüber den anderen Personen.
In meinem Fall ist diese Person wohl meine Schwester bin, bei der ich mir sicher bin, dass sie zu mir stehen wird.
Das kann man machen je nachdem welcher typ man ist. Ich kenne auch Leute die haben ein Family meeting gemacht und alles vor versammelter Mannschaft erzählt. Aber stell dir mal vor du vertraust dich wem an und dieser jemand sagt " Oh gott wirklich ? Wie kommst du den auf den Mist ?" hast du dann jemals Lust richtig rauszurücken damit ?
Irgendwann sollte man die Bombe einfach platzen lassen und alles danach Akzeptieren. Der Vorschlag dies bei der Familie zu machen ist aber gut den da ist die Akzeptanz einfach höher als bei Freundinnen oder so. Und vor allem haben die meist auch das Recht dies als erstes zu hören.

Du solltest auch damit rechnen, dass viele wohl nicht davon begeistert sein werden und es für sie auch eine neue Situation ist, mit der sie lernen müssen umzugehen. Dafür sollte man auch Verständnis haben und seinen Mitmenschen Zeit geben. Vielleicht mag die erste Reaktion bei dem ein oder anderen nicht ganz so positiv sein. Man sollte dem andern aber die Zeit geben, damit klarzukommen.
Im Hinterkopf solltest du immer haben, dass an deiner Sexualität überhaupt nichts schlimm ist. Nur bei uns Menschen wird es durch soziale Konditionierung als etwas Verwerfliches angesehen, aber dieses Weltbild ändert sich ja zum Glück immer mehr zum Positiven. :)
Auch das stimmt. Nicht jeder wird begeistert sein aber nur DU lebst dein Leben es MUSS ja auch nicht jedem gefallen. Dein nahes Umfeld Eltern,Geschwister und co brauchen natürlich auch erstmal Zeit sich damit zu arrangieren. Aber Zeit ist für Akzeptanz halt auch immer wichtig. Und auch das letzte kann ich Unterschreiben, es ist längst kein Drama mehr lesbisch zu sein, heutzutage ist das so alltäglich geworden das viele kaum noch zucken wenn man sowas sagt....das heißt aber auch nicht das es keine Menschen gebe denen das kein dorn im Auge ist. Aber blende diese Menschen zu deiner eigenen Gesundheit aus.

Leider kann ich dir nicht von Erfahrungen berichten, da ich mein Outing auch noch nicht hinter mir habe, es mir jedoch ebenfalls kurz bevor steht.
Ich wünsche dir auf jeden Fall alles Gute!
Ich kann dir nur sagen, dass es ein wunderschönes Erlebnis ist, wenn du erst einmal eine passende Partnerin gefunden hast. Die allerschlechteste Option ist es, seine Bedürfnisse, seine Gefühle und seine Sexualität zu unterdrücken. Das habe ich selbst leider viel zu lange gemacht.
Nun auch an dich gerichtet Smilodon: Nichts absolut nichts ist so schlimm wie man es sich immer ausmalt. Manchmal ist es echt heilsam es "einfach" zu sagen egal in welcher Situation. Meine Mutter Putzt gerade die Küche ? " Mama ich bin Lesbisch , wollte ich dir nur sagen" glaubt mir sie findet einen Weg das zu verarbeiten. Das ewige vorbereitet und was wäre wenn macht euch aber nur wahnsinnig. und wenn es schon mal jemand weiß habt ihr in Zukunft einen Verbündeten der euch unterstützen kann. Sich zu verstellen und selbst zu unterdrücken bringt einfach nichts. Man will doch nicht ewig allein bleiben aus Angst vor Reaktionen die man eh nicht viel beeinflussen kann.

Jetzt klinge ich zwar wie ne "Brigitte" Autorin aber, Steht einfach zu Euch !! Eure Sexualität gehört zu euch wie alles andere auch. Gebt euren Mitmenschen die Chance euer "ganzes ich" kennenzulernen.
Ihr schafft das :p :p:)
 
Zuletzt bearbeitet:

Hamsterrad

Aktives Mitglied
Ich bin da gespalten. Ich mag Frauen, warum sollen Frauen dann nicht auch Frauen mögen? Lesbisch kann ich total nachvollziehen. Bei Männern ist es genau andersrum, könnte ich mir nie vorstellen, darum ist schwul mir auch sehr befremdlich.
 
G

Gelöscht 84901

Gast
Hallo mysteriousM!

Vielen Dank, dass du deine interessanten Erfahrungen mit uns teilst.
Du hast Recht, es muss letztendlich jeder für sich wissen, wie er sich outet. Ich bin dabei von mir ausgegangen. Meine Art wäre eher die langsamere, sanftere, wobei ich dazu sagen muss, dass ich jemand bin, der nicht so gerne im Rampenlicht steht.
Bei der ersten Person, der man sich anvertraut, sollte man sich so gut wie sicher sein, dass sie dem Thema gegenüber sehr offen ist und einem Mut zuspricht. Ich weiß zum Beispiel von meiner Schwester, dass sie eine offene Haltung gegenüber Homosexualität hat. Von meiner Mutter weiß ich, dass es ihr nichts ausmachen würde, wenn eines ihrer Kinder homosexuell wäre. Wir haben als wir mal zusammen gesessen sind zufällig eine Radiomeldung zum Thema Homosexualität gehört (da ging es um das Verbot von Konversionstherapien) und bei der Gelegenheit habe ich sie dann geschickt auf dieses Thema gelenkt, um ihre Meinung dazu zu erfahren ^^
Meine Brüder hingegen haben diesbezüglich leider einen sehr beschränkten Horizont.

Wie Seymour es dann letztendlich handhaben wird, („Bombe“ oder „softes Outing“) ist ihr überlassen. Ich werde es auf die langsame Art und Weise machen (wenn überhaupt - wird sich noch zeigen).
 
G

Gelöscht 84901

Gast
@Hamsterrad: Nach deiner Logik müssten ja auch heterosexuelle Frauen für dich befremdlich sein, weil sie auf Männer stehen und du das nicht nachvollziehen kannst.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Bolit

Mitglied
Hi,

ich schreib erstmal was zu meiner Person, ist etwas einfacher.
Bin 30 Jahre alt, habe einen Partner, mit dem bin ich bald 10 jahre zusammen.

Mein Outing liegt schon etwas länger zurück, werde es schildern wie es bei mir war.
Ich war damals 19 Jahre alt, wo ich es bekannt gegeben habe.
Zunächst habe ich mich bei meinen Freunden geoutet, die Reaktion war recht gelassen.
Meist kam der Spruch, "Warum ich mich nicht früher schon geoutet habe?"
Bei meiner Schwester, war die Reaktion auch gelassen.

Meine Eltern kamen nicht so gut zu recht, das Ihr Sohn homosexuell ist, hatten damit ein Problem. Die Hoffnung hatten Sie schon, das ich eine Phase habe und doch mir eine Freundin suche. Das Outing verlief so, das ich meinen Partner vorgestellt habe, als Freund.


Es gibt zwar Seiten, wo man homosexuelle kennenlernen kann. Ob das wirklich was für einen ist, muss man selbst entscheiden.
 
G

Gelöscht 77808

Gast
Ich übe jetzt einfach frecherweise eine harsche Kritik.

Warum um Gottes Willen verbaut man sich selbst einen Weg, bekennt sich krampfhaft zu der einen einzigen Wahrheit und leidet vorher oder danach darunter??

Ich geh nicht ins Detail, nenne aber ein Beispiel:

Fragt man Dich, ob Du lieber an die See oder in die Berge fährst, so antwortest Du: Ich fahre dahin, wo es frische Luft gibt. Daheim bin ich in den Bergen, im Urlaub bin ich an der See, wohnen tu ich im Flachland .

Wer dann penetrant weiterfragt, muss Dich zunächst in seine intimen Details einweihen!

Das kannst Du so auch kommunizieren und allzu unverschämte Fragen stellen und Dein Gegenüber ebenso penetrant festnageln.

Meistens sinkt dann schlagartig der Wissensdurst!
 
Status
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