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Wie sage ich ihm was ich will?

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Evslin

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Mein Freund und ich sind seit drei Monaten zusammen und wir haben am Anfang das Problem gehabt, dass unsere Erfahrungen was Sex angeht ziemlich auseinandergehen (ich bin vier Jahre jünger und hab vor ihm noch nie eine feste Beziehung mit einem Mann gehabt). Wir hatten dann immer wieder die Situation dass er was versucht hat und ich ihn dann abgewiesen habe, so dass er irgendwann genervt war weil ich keine klare Ansage machen konnte und ich mich wiederum unter Druck gesetzt gefühlt habe.
Wir haben uns dann vor ein paar Wochen ausgesprochen und sind zu dem Einverständnis gekommen, dass er nichts mehr versucht wenn ich nicht ausdrücklich sage dass ich es will.
Ich hab jetzt in letzter Zeit gemerkt dass ich irgendwie offener geworden bin und das in einem Maße, das mich selbst berrascht. Vielleicht liegt es daran dass mehr Zeit vergangen ist oder einfach daran dass ich mich nicht mehr so unter Druck gesetzt fühle. Es gibt andere Dinge, die ich gerne versuchen würde. Aber ich weiß nicht wie ich ihm das sagen soll. Mir ist das einfach zu unangenehm, dasauszusprechen.

Wie macht ihr sowas? In der Theorie kann ich über Sex problemlos reden, aber wenn es um meine eigenen Wünsche geht kriege ich den Mund nicht auf...
 
Zuerst mal ein großes Kompliment meinerseits an Deinen Freund wie er mit der Situation umgeht. Da hast Du wohl ein seltenes Juwel gefunden; Glückwunsch dazu.

Generell hilf Reden, egal um welche Themen es sich handelt. Und Deiner Erzählung nach scheint er absolut verständnisvoll zu sein, somit hast Du wirklich sehr gute Voraussetzungen.

Aber wie könntest Du jetzt vorgehen? Ich denke, genauso so wie Du es hier getan hast: Erzähle ihm wie es Dir geht, welche Fortschritte Du Dank ihm gemacht hast und das Du jetzt nicht weißt, wie Du was sagen sollst. Dabei musst Du noch gar nicht ins Detail gehen, sondern erstmal nur mitteilen, was Dein "Problem" ist. Ich glaube Dein Freund ich so sensibel, dass er Dir die Sicherheit gibt, damit Du Dich eines Tages mitteilst.
 
@Querdenker
Was mich in dieser Situation vor mehr Offenheit zurückschrecken lässt, ist die potenzielle Erwartungshaltung, derer ich mich durch so ein "Geständnis" unweigerlich aussetzen würde. Mein Freund würde mich garantiert nicht bewusst unter Druck setzen wenn ich ihm sage, dass ich jetzt offener geworden bin und mir jetzt mehr vorstellen kann. Aber ich selbst würde mich enorm unter Druck setzen, weil ich denken würde, dass er jetzt jedes Mal erwartet, dass ich etwas mache. Oder dass er wieder anfangen würde, Dinge auszuprobieren, zu denen ich mich nicht bereit fühle. Und dann wäre ich wieder in der Situation, ihn zurückweisen zu müssen. Derzeit habe ich da mehr Kontrolle, da ich jedes Mal aufs neue entscheiden kann ob ich weitergehen möchte oder nicht... und wenn ich mich in dem Moment für Nein entscheide, stresst mich das nicht so sehr wie wenn mein Freund wüsste, dass da kurzzeitig ein potenzielles Ja zwischen uns schwebte.

@TomTurbo
Das sagt sich so leicht... aber wie umsetzen? Wenn es sich um aktive Handlungen handelt, ok... aber es geht mir hier eher um passive Dinge. Irgendwie muss ich ihm ja verständlich machen, was ich von ihm will.


Ich glaube, mir fällt es da auch einfach sehr schwer, mir einzugestehen, dass ich bestimmte Dinge will... besonders, weil es Dinge sind, die ich immer kategorisch ausgeschlossen habe. Vor einem Monat lautete mein Problem noch "Mein Freund will bestimmte Dinge, die ich aber nicht willch will und vermutlich nie wollen werde", jetzt lautet mein Problem "Ich will etwas und weiß nicht wie ich meinem Freund das mitteilen soll". :-|
 
Und als ich ihn etwas länger kannte und meinte jetzt wäre ich schon in der Lage mit ihm mal etwas weiter zu gehen, hatte ich Angst, dass er meint er könne von mir jetzt immer mehr verlangen, weil ich ihm ja signalisiert habe , dass ich will. Ich denke, dass ist auch dein Problem oder?

Das trifft es ziemlich genau. Ich müsste dann halt dieses sichere Terrain verlassen und dann eventuell merken, dass ich doch noch nicht so weit bin, dieses oder jenes doch nicht mag, meinen Freund dann wieder enttäusche... Ich krieg das nicht so ganz hin, mir da Zeit zu lassen. Wir kennen uns jetzt schließlich "schon" seit fast vier Monaten und ewig will er jetzt sicher auch nicht warten.
 
Hast Du Dir schon mal überlegt, ob nur Du Dir so viele Gedanken machst und nur Du Dich selbst so unter Druck setzt? Ich finde, er verhält echt klasse und womöglich sieht er das alles nicht so schlimm. Ich bin noch immer der Meinung, das es am besten wäre, wenn Du mit ihm reden würdest. Und zwar nicht über das, was Du eventuell tun möchtest. Sondern welche Gedanken Du hast und wie schwer es Dir fällt, mit ihm ein Gespräch anzufangen. Ihr müsst oder solltest vielleicht sogar dabei noch nicht auf das eigentliche Thema (also Deine Wünsche) sprechen.
 
Mit meinem Freund zu reden wäre sicher der logische Schritt. Keine Ahnung, warum ich mich damit so schwer tue... Liegt glaub ich auch einfach daran, dass ich selbst nicht genau weiß, was ich jetzt eigentlich will. Aussagen wie "Ich möchte ja eigentlich doch, aber nicht so richtig, also vielleicht irgendwann bald, aber nicht jetzt direkt" sind ja jetzt nicht so der Bringer. ^^' Ich weiß nicht, wie ich da mit ihm reden soll wenn ich mich so schlecht artikulieren kann bei dem Thema. Ich komme mir auch irgendwie dumm vor, weil ich da so unerfahren bin. Ich musste z. B. erst mal nachlesen, was man bei AV alles beachten sollte. Ich hab da ja keinen Plan von. Ich wusste nicht mal, dass es mehr als eine Stellung gibt. Und woher ich jetzt wissen soll, welche am geeignetsen ist. Ich komme mir einfach so dumm vor bei dem Thema.
 
Je mehr Du schreibst umso klarer wird für mich: Du solltest mit ihm reden und zwar nicht über das, was Du willst oder nicht willst (denn das fällt Dir ja so schwer und außerdem weißt Du es ja nicht so recht), sondern darüber dass es Dir so schwer fällt und Du nicht weißt, wie Du damit umgehen sollst!

Dein Freund scheint so verständnisvoll zu sein, der wird das sicher verstehen und Du brauchst Dir echt keine Sorgen machen oder Dich Dich vorkommen zu fühlen (klar, das ist leichter gesagt als getan).

Also nochmal: Spreche nicht über Deine Wünsche sondern darüber, dass Du nicht weißt, wie Du solche Themen überhaupt ansprechen kannst und wie es Dir dabei geht. Trau Dich!
 
Kommunikation muss nicht immer sprachlich sein.

Du könntest z.B. eine Tube Gleitgel kaufen und ganz "unauffällig" neben deinem Bett hinstellen.
 
Huhu,

Warum versuchst du es denn nicht mal mit schriftlicher Sprache?
Sprich: nimm Dir alle Zeit, die du brauchst und verfasse einen Text, der alles beinhaltet was du ihm sagen möchtest inklusive deiner Angst bezüglich deiner unerfahrenheit. So hast du die Möglichkeit alles nach deinem Wunsch adäquat auszudrücken. Wenn du fertig bist, wirst du merken, dass Dir die ganze Übung zusätzlich dabei geholfen hat, Dir selbst nochmal über so einiges klar zu werden.
Schritt 2 wäre dann das Gespräch. Entweder du nimmst den Zettel und redest über deine Probleme/Ansichten wobei Dir der Zettel hilft dich zu orientieren oder wenn es gar nicht geht kannst du ihm den Zettel auch einfach geben und sagen dass es Dir sprachlich momentan einfach noch zu schwer fällt.

Grüßle und viel Erfolg!

Cere
 
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