KleinerBlitz
Mitglied
Hi!
Es ist eine Weile her, seit ich hier im Forum aktiv war, aber ich muss mir meine Sorgen einfach wieder von der Seele schreiben.
Die letzten Monate waren wirklich ereignisreich. Im März diesen Jahres habe ich nach erfolgreich abgeschlossenem Studium (Nordische Philologie und Buchwissenschaft) ein PR-Volontariat in einem kleinen Unternehmen begonnen, dieses aber nach sechs Monaten abgebrochen, weil ich damit absolut nicht mehr klar gekommen bin. Ich hatte ständig das Gefühl im Vergleich zu den anderen Mitarbeitern unprofessionell zu wirken/ zu sein. Darüber hinaus habe ich es kaum fertig gebracht, Telefonate (vor allem mit den etwas schwierigeren) Pressepartnern zu führen. Die Kommunikation mit unseren Kunden lief jedoch problemlos und von den Chefs und den Kunden habe ich ausnahmslos positives Feedback erhalten. Dennoch habe ich es einfach nicht ausgehalten. Ich bin entsprechend für den Job umgezogen, habe jedoch in dem kleinen Dörfchen, in dem ich leben musste, keinen Anschluss gefunden und mich meistens in meiner Freizeit nur zu Hause eingeigelt.
Anfang Oktober bin ich dann zu einer Freundin in die WG gezogen und nun auch örtlich viel näher an meinen engsten Freunden dran. Das hat schon einiges geholfen. Vorübergehend habe ich die letzten zwei Wochen eine Tätigkeit als Leiharbeiterin in der Produktion übernommen, mich aber dabei so dermaßen unterfordert gefühlt, dass ich fast täglich beinahe in Tränen ausgebrochen bin. Es ging soweit, dass ich ständig depressiv verstimmt war, morgens nicht mehr aufstehen wollte und nur noch auf Autopilot funktioniert habe. Ich konnte einfach den Gedanken nicht abschütteln, mich im Studium dämlich geackert zu haben, nur um dann jeden Tag irgendwelche Teile auf Gestelle und Gitter zu packen bzw. abzupacken. Letztlich haben mich meine Freunde wegen wiederkehrender Selbstmordgedanken in die Notaufnahme und zum Psychiater geschleift. Bei diesem habe ich auch eine schwere depressive Episode bescheinigt bekommen und bin jetzt entsprechend in Behandlung, auch wenn ich erst noch am Anfang davon stehe.
Nun wurde ich auch bis Mitte November krank geschrieben. Entsprechend hat mir die Leihfirma die Kündigung ausgeschrieben, da ich mich noch in der Probezeit befand und mir gesagt, ich solle wiederkommen, wenn ich wieder gesund sei.
Jetzt bin ich also arbeitslos und habe außerdem nicht besonders gute Jobaussichten. Mir wurde bereits gesagt, dass es derzeit eine schwierige Jahreszeit ist und ich daher bei der Leihfirma keine Bürotätigkeit bekommen konnte, obwohl ich diese natürlich bevorzugt gemacht hätte anstatt fast 9 Stunden pro Tag in einer Produktionshalle zu stehen und die ganze Zeit die gleiche, monotone und stumpfsinnige Tätigkeit auszuführen.
Das andere Problem ist die Region, in die ich gezogen bin. Hier ist sehr viel Industrie angesiedelt, sodass scheinbar Geisteswissenschaftler wie ich es bin, nicht besonders nachgefragt sind. Entweder bin ich für die wenigen Jobs, auf die mein Profil mit Ach und Krach irgendwie passt, nicht qualifiziert genug (vielleicht sprechen da auch die Selbstzweifel aus mir?) oder aber es werden nur Monteure, Ingenieure oder ähnlich technisches gesucht (klar, Industrie halt).
Mittlerweile deprimiert mich der tägliche Blick in die Jobbörse nur noch. Am 4.11. habe ich ein Beratungsgespräch bei der Agentur für Arbeit und ich überlege verzweifelt, wie ich irgendwie um Hartz IV herumkomme. Da ich noch kein ganzes Jahr sozialversicherungspflichtig gearbeitet habe, habe ich auch keinen Anspruch auf ALG I. Ich möchte allerdings auch nicht, dass das Jobcenter die Stellenvermittlung übernimmt. Ich will ja nicht schon wieder eine Tätigkeit aufs Auge gedrückt bekommen, die mich zu Suizidgedanken treibt.
Finanziell schaffe ich es noch über den November, aber alles danach ist aussichtslos. Mein letzter (zugegebenermaßen verzweifelter und vielleicht überstürzter) Umzug hat fast alle meine letzten Ersparnisse gefressen. Ich hatte ja nicht ahnen können, dass ich meinen Scheißjob so schnell wieder verlieren würde. Er hat mich zwar total fertig gemacht, aber immerhin Geld ins Haus gebracht.
Momentan habe ich einfach nur das Gefühl, beruflich alles falsch gemacht zu haben. Das falsche studiert, den falschen Weg gewählt. Mich bis kurz vor den Burnout ausgepowert, um schließlich doch nur wieder alles zu schmeißen. Ich versuche wirklich, positiver zu denken und daran zu glauben, dass alles gut wird, aber es fällt mir wirklich schwer. Ich bekomme ja kaum den Haushalt geschmissen. Wie ich noch die nötige Kraft für die Jobsuche aufbringen soll, ist mir grad ein wenig schleierhaft.
Ich weiß einfach nicht mehr weiter. Ein weiterer Umzug kommt schon allein aufgrund meiner finanziellen Lage nicht mehr in Frage. Außerdem würde ich gerne vorerst bleiben, wo ich bin. Ich würde am liebsten gerade einfach aufgeben.
Ich hoffe, ich habe euch mit dem Roman nicht erschlagen. (Wobei mein größter Traum immer war, Autorin zu werden. Der hat sich allerdings auch in den letzten Jahren vollkommen im Sand verlaufen. ) Vielen Dank an alle, die sich die Zeit nehmen, den Schinken zu lesen
Es ist eine Weile her, seit ich hier im Forum aktiv war, aber ich muss mir meine Sorgen einfach wieder von der Seele schreiben.
Die letzten Monate waren wirklich ereignisreich. Im März diesen Jahres habe ich nach erfolgreich abgeschlossenem Studium (Nordische Philologie und Buchwissenschaft) ein PR-Volontariat in einem kleinen Unternehmen begonnen, dieses aber nach sechs Monaten abgebrochen, weil ich damit absolut nicht mehr klar gekommen bin. Ich hatte ständig das Gefühl im Vergleich zu den anderen Mitarbeitern unprofessionell zu wirken/ zu sein. Darüber hinaus habe ich es kaum fertig gebracht, Telefonate (vor allem mit den etwas schwierigeren) Pressepartnern zu führen. Die Kommunikation mit unseren Kunden lief jedoch problemlos und von den Chefs und den Kunden habe ich ausnahmslos positives Feedback erhalten. Dennoch habe ich es einfach nicht ausgehalten. Ich bin entsprechend für den Job umgezogen, habe jedoch in dem kleinen Dörfchen, in dem ich leben musste, keinen Anschluss gefunden und mich meistens in meiner Freizeit nur zu Hause eingeigelt.
Anfang Oktober bin ich dann zu einer Freundin in die WG gezogen und nun auch örtlich viel näher an meinen engsten Freunden dran. Das hat schon einiges geholfen. Vorübergehend habe ich die letzten zwei Wochen eine Tätigkeit als Leiharbeiterin in der Produktion übernommen, mich aber dabei so dermaßen unterfordert gefühlt, dass ich fast täglich beinahe in Tränen ausgebrochen bin. Es ging soweit, dass ich ständig depressiv verstimmt war, morgens nicht mehr aufstehen wollte und nur noch auf Autopilot funktioniert habe. Ich konnte einfach den Gedanken nicht abschütteln, mich im Studium dämlich geackert zu haben, nur um dann jeden Tag irgendwelche Teile auf Gestelle und Gitter zu packen bzw. abzupacken. Letztlich haben mich meine Freunde wegen wiederkehrender Selbstmordgedanken in die Notaufnahme und zum Psychiater geschleift. Bei diesem habe ich auch eine schwere depressive Episode bescheinigt bekommen und bin jetzt entsprechend in Behandlung, auch wenn ich erst noch am Anfang davon stehe.
Nun wurde ich auch bis Mitte November krank geschrieben. Entsprechend hat mir die Leihfirma die Kündigung ausgeschrieben, da ich mich noch in der Probezeit befand und mir gesagt, ich solle wiederkommen, wenn ich wieder gesund sei.
Jetzt bin ich also arbeitslos und habe außerdem nicht besonders gute Jobaussichten. Mir wurde bereits gesagt, dass es derzeit eine schwierige Jahreszeit ist und ich daher bei der Leihfirma keine Bürotätigkeit bekommen konnte, obwohl ich diese natürlich bevorzugt gemacht hätte anstatt fast 9 Stunden pro Tag in einer Produktionshalle zu stehen und die ganze Zeit die gleiche, monotone und stumpfsinnige Tätigkeit auszuführen.
Das andere Problem ist die Region, in die ich gezogen bin. Hier ist sehr viel Industrie angesiedelt, sodass scheinbar Geisteswissenschaftler wie ich es bin, nicht besonders nachgefragt sind. Entweder bin ich für die wenigen Jobs, auf die mein Profil mit Ach und Krach irgendwie passt, nicht qualifiziert genug (vielleicht sprechen da auch die Selbstzweifel aus mir?) oder aber es werden nur Monteure, Ingenieure oder ähnlich technisches gesucht (klar, Industrie halt).
Mittlerweile deprimiert mich der tägliche Blick in die Jobbörse nur noch. Am 4.11. habe ich ein Beratungsgespräch bei der Agentur für Arbeit und ich überlege verzweifelt, wie ich irgendwie um Hartz IV herumkomme. Da ich noch kein ganzes Jahr sozialversicherungspflichtig gearbeitet habe, habe ich auch keinen Anspruch auf ALG I. Ich möchte allerdings auch nicht, dass das Jobcenter die Stellenvermittlung übernimmt. Ich will ja nicht schon wieder eine Tätigkeit aufs Auge gedrückt bekommen, die mich zu Suizidgedanken treibt.
Finanziell schaffe ich es noch über den November, aber alles danach ist aussichtslos. Mein letzter (zugegebenermaßen verzweifelter und vielleicht überstürzter) Umzug hat fast alle meine letzten Ersparnisse gefressen. Ich hatte ja nicht ahnen können, dass ich meinen Scheißjob so schnell wieder verlieren würde. Er hat mich zwar total fertig gemacht, aber immerhin Geld ins Haus gebracht.
Momentan habe ich einfach nur das Gefühl, beruflich alles falsch gemacht zu haben. Das falsche studiert, den falschen Weg gewählt. Mich bis kurz vor den Burnout ausgepowert, um schließlich doch nur wieder alles zu schmeißen. Ich versuche wirklich, positiver zu denken und daran zu glauben, dass alles gut wird, aber es fällt mir wirklich schwer. Ich bekomme ja kaum den Haushalt geschmissen. Wie ich noch die nötige Kraft für die Jobsuche aufbringen soll, ist mir grad ein wenig schleierhaft.
Ich weiß einfach nicht mehr weiter. Ein weiterer Umzug kommt schon allein aufgrund meiner finanziellen Lage nicht mehr in Frage. Außerdem würde ich gerne vorerst bleiben, wo ich bin. Ich würde am liebsten gerade einfach aufgeben.
Ich hoffe, ich habe euch mit dem Roman nicht erschlagen. (Wobei mein größter Traum immer war, Autorin zu werden. Der hat sich allerdings auch in den letzten Jahren vollkommen im Sand verlaufen. ) Vielen Dank an alle, die sich die Zeit nehmen, den Schinken zu lesen