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Wie trifft man eine Entscheidung, wenn sich die Meinung ständig ändert?

meinungslos

Mitglied
Mir ist dieses Jahr bewusst geworden, dass ich unfähig bin, sehr große Entscheidungen zu treffen. Ich habe mein ganzes Leben eigentlich immer andere entscheiden lassen bzw. bin den Weg des geringsten Widerstandes gegangen und ob das so richtig ist, weiß ich nicht, weil ich ja nicht weiß wie die Alternative ausgesehen hätte.

Dieses Jahr gab es gleich mehrere große Entscheidungen, die ich treffen musste, und jedes Mal habe ich mich entschieden, es einfach beim Alten zu belassen, weil mir das am einfachsten schien und ich so nicht die "falsche" Entscheidung treffen konnte. Das ist tatsächlich auch gar nicht das Problem, sondern dass es mehrere Tage und Wochen dauert, bis ich zu diesem Entschluss komme, weil ich ständig meine Meinung ändere. Dadurch habe ich sowohl mich selbst als auch andere verärgert, ihre Zeit verschwendet und es ist auch noch extremer Stress, der mir körperlich zu schaffen macht.

Meine Frage ist dann wohl, wie schaffe ich es, mich schneller zu entscheiden? Ich habe das Problem nicht grundsätzlich, ich weiß relativ schnell, was ich morgens anziehen oder frühstücken will, ob ich nach der Arbeit nochmal ausgehe oder nicht. Aber sobald es mit meinen Finanzen, meinem Job, meinen Beziehungen zu tun hat, drehe ich durch. Aktuelle Situation ist wieder, es gibt im Grunde Option A oder B. A wäre keine Veränderung, B könnte eine Verbesserung oder eine Verschlechterung sein.

Am Freitag war ich gefühlsmäßig ohne viel Informationen zu haben für A. Nach einiger Recherche für B. Allerdings gibt es auch ein paar offene, nicht vorhersehbare Elemente, weswegen ich A nicht ausschließen konnte, weil meine Bewertung der bisherigen Informationen vielleicht zu pessimistisch gewesen sein könnte; ich war ja schließlich immer vom Worst-Case Szenario ausgegangen, wenn ich keine Fakten hatte. Ich habe dann eine Münze geworfen und war ziemlich enttäuscht, dass die tatsächlich B ausgegeben hat.

Gestern habe ich dann eine Pro- und Contra-Liste gemacht und es kam A raus, allerdings hatte ich das Gefühl, dass ich die Punkte unterschiedliche werten muss, also habe ich eine abgewandelte Liste mit Schulnoten gemacht. Da kam B raus. Als ich die Liste einer Freundin gezeigt hatte, meinte sie, sie würde mir aber zu A raten. Dann habe ich versucht mir vorzustellen, wie es wäre mit A zu leben und war auch für A. Ich habe dann in einem Forum konkret den Fall angesprochen und es waren alle für B.

Heute gab es dann ein paar neue Informationen, weswegen ich dann auch ziemlich schnell für B war, sowohl rational und aus dem Bauchgefühl/Instinkt heraus. Als ich mit ein paar anderen Leuten aus meinem Umfeld drüber gesprochen habe, waren die aber alle für A und meinten, ich sehe es wirklich zu pessimistisch und müsse auch mal ein Risiko eingehen. Dann war ich überzeugt, dass A richtig ist. Im Gespräch meinte die selbe Freundin von vorhin allerdings, dass sie selbst für sich dann für A wäre und wir eigentlich zu unterschiedlich sind, dass sich das auch auf mich anwenden ließe. Also kamen wir zu dem Schluss, dass es B sein muss. Ich habe mir jetzt etwa acht Artikel zum Thema Entscheidungsfindung durchgelesen und bei jeder Methode kommt etwas anderes raus. Und jetzt bin ich mir auch nicht mehr sicher, ob ich heute wirklich instinktiv zu B tendiert habe oder das nur meiner Entscheidungsangst herrührt und ich es mir vielleicht nur eingebildet habe. Ich habe dann zu meiner Freundin gesagt, am liebsten hätte ich eine Option C, aber weil es die nicht gibt, muss ich wohl A nehmen, denn so habe ich kein Risiko. Sie meinte gut, dann habe ich mich ja entschieden. Aber durch diesen Satz habe ich wieder das Gefühl, ich muss doch B nehmen.
 
G

Gelöscht 127158

Gast
Weshalb änderst Du "ständig Deine Meinung"?
Weil Du unsicher bist?

Dann versuche vielleicht, Dir zu einer bestimmten Angelegenheit eine Meinung zu bilden, in dem Du Dich zu dem betreffenden Thema (im Internet) informierst.
Dir Kenntnisse verschaffst.
 

meinungslos

Mitglied
Weshalb änderst Du "ständig Deine Meinung"?
Weil Du unsicher bist?
Ja, weil ich nicht weiß, wie sich mein Leben dann verändern würde und was wirklich auf mich zukommt.

Dann versuche vielleicht, Dir zu einer bestimmten Angelegenheit eine Meinung zu bilden, in dem Du Dich zu dem betreffenden Thema (im Internet) informierst.
Dir Kenntnisse verschaffst.
Ich glaube alles was man herausfinden kann, habe ich schon herausgefunden. Es geht eher darum, dass ich nicht weiß, womit ich eher leben kann. Bei A kenne ich alle Faktoren, denn das wäre ja Nichts tun, also keine Veränderung. Bei B kenne ich die Faktoren, aber bewerte sie je nach Gefühlslage und Einfluss von außen anders.
 
G

Gelöscht 127158

Gast
Hast Du schon einmal versucht. wenn Du zu einem bestimmten Thema eine Meinung hast, diese nicht mehr zu ändern?

Oder welche Meinung hast Du überhaupt über Dich selbst?
Bist Du ein verunsicherter Mensch?
Macht Du Dich abhängig von anderen? Von deren Meinungen?
Und warst Du schon immer so - wie Du jetzt bist?
 

Soul-Sister

Aktives Mitglied
Hey @meinungslos,
ich musste ein wenig schmunzeln, als ich das gelesen habe. Obwohl es dich augenscheinlich belastet.
Ich glaube, die grausame Wahrheit ist, eine Garantie hat man nie. Und wenn alles im Rahmen verläuft, hat jede Option Vor- und Nachteile.
A ist also keine Veränderung? Warum denkst du überhaupt über B nach, bist du so unzufrieden mit der jetzigen Situation? Manchmal sind die Entscheidungen, die ein anderer für einen trifft, die die Umstände mit sich bringen, gar nicht die schlechtesten.
Bei mir war der Leidensdruck bei Lebensentscheidungen zweimal so hoch, dass ich selbst etwas unternommen habe. Einmal hat es meine Situation langfristig eher mittelmäßig verbessert. Das zweite Mal läuft ganz gut an, das hat sich bis jetzt doch gelohnt. Das hat aber auch etwa 4 Jahre gebraucht, bis ich das umsetzen konnte.
Also: du bist nicht allein. ;)
 
G

Gelöscht 126584

Gast
Es klingt, als hättest du einfach Angst vor Veränderungen.
Es einfach beim Alten zu belassen ist ja auch eine Entscheidung. Und sich gut zu informieren vor der Entscheidung ist ja sich nicht schlecht.

Ich bin bekanntlich ein großer Fan der Ursachenfirschung, wenn nötig mal ein paar Sitzungen mit einem Profi. Wenn einen etwas so umtreibt, dann steckt meiner Erfahrung nach mehr dahinter als nur "ich kann mich schlecht entscheiden": Ängste vor Neuem, vor Verlust, Unsicherheiten... wenn jmd anderer entscheidet, hast du d in e Verantwortung abgegeben. Du bist dann nicht "schuld", wenn es falsch war. an solchen Unsicherheiten kann man arbeiten. Aber meist muss man erst mal unter die Oberfläche und dann entpuppt sich das vermeintliche Problem als Symptom.
Und manchmal helfen schon ein paar Stunden, um die Sache im Kopf mal zu ordnen.
 

Nichts123

Aktives Mitglied
Mal angenommen dir würde irgendwo B zusagen, da du es gerne spannend und neu hättest, wäre nicht auch bei A trotzdem eine Änderung möglich, sodass du beispielsweise effektiver und schneller fertig wirst bei A, was auch Spannung erzeugen kann, auch wenn es nicht komplett neu wäre? Wäre dem so und wärst du dann auch noch für Sicherheit bei A hierbei, könntest du halt auch sicherer sein, da du etwas optimiert hattest. Wenn B auf lange Sicht aber mehr Sicherheit bietet nach anfänglicher Unsicherheit, könntest du dich auch fragen, ob du nicht A auch eine Zeit lang behalten könntest neben B, oder doch nicht?
 

Esox

Aktives Mitglied
Diese Geschichten mit A,B und womöglich C lesen sich nicht gut, und sind mir zumindest, immer etwas unverständlich.
Je tiefgreifender aber eine Entscheidung ist, desto besser will sie überlegt sein.
Dabei gibt es Personen, die risikobereit oder eben recht sicher entscheiden. Das ist jetzt nichts ungewöhnliches. Ich bin auch eher der nicht Risikobereite.
Und einen getroffene Entscheidung, wenn nötig, wieder zu ändern oder anzupassen, ist nicht unvernünftig.
Und auch abwarten kann in manchen Situation richtig und sinnvoll sein. Es kommt dann halt wie es kommt. Muss nicht das schlechteste sein, und ergiebt sicher auch wieder neue Wege.
Ich hab darüber neulich sogar ein Buch gesehen. Ich wollte es mir mitnehmen, hab es aber leider gelassen.
Vieleicht stolper ich ja mal irgendwann über ein anderes Exemplar.
 

57-55

Sehr aktives Mitglied
Ich bin in meinem Leben des Öfteren verunsichert gewesen.
Die eine oder andere Entscheidung habe ich hinausgezögert.
Dabei habe ich eins gelernt, es ist der schlechteste Weg, den man gehen kann.

Stehst Du vor einer Entscheidung, wähle einen Weg und gehe ihn, schaue nicht mehr zurück.
Der Blick geht nach vorn und stelle Dich den Herausforderungen.
So habe ich den Weg zu einem zufriedenen Leben gefunden.
 

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