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wie war die Schwangerenvorsorge früher?

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Gelöscht 51299

Gast
Hallo mich interessiert gerade ein Thema sehr. Und zwar geht es darum wie Schwangere zb vor 40 oder 50 Jahren untersucht wurden. Mir ist aufgefallen, ich habe eine Menge Ultraschallbilder von meinem Sohn (geboren 2014). Meine Mama hat von mir nur 3 Ultraschallbilder (ich wurde 1997 geboren). Ich muss dazu sagen, ich hatte eine Risikoschwangerschaft weil ich noch sehr jung war und wurde öfters untersucht. Meine Mama meinte, als meine Oma mit ihr schwanger war, hat man noch gar keinen Ultraschall gemacht. Aber wie hat man das baby dann untersucht? War das alles nicht ziemlich unsicher? Ab wann kam das mit dem Ultraschall? Im internet finde ich nichts richtiges.

Vielleicht wisst ihr ja noch wie das bei euch bzw euren Eltern war 🙂

Lg Melody
 
Spannende Frage.

Als ich 1994 mit meinem ersten Kind schwanger war, gab es drei feste Ultraschalltermine. Die Bilder habe ich auch noch.

Ich bin in der DDR aufgewachsen. Wenn dort Frauen schwanger waren, wurde bei bestimmten Befürchtungungen und Risiken im Bezirkskrankenhaus einmal eine Ultraschallutersuchung durchgeführt. Das war immer eine Strapaze mit weiter Anreise und dem Zwang zur vollen Blase in Verbindung mit stundenlangem Warten vor Ort. Ich erinnere mich, dass ältere Freundinnen und Kolleginnen voller Schrecken davon berichteten.

"Normale" Schwangerschaften wurden ganz herkömmlich untersucht. Durch Abtasten, CTG ab 30. Woche, Bauchumfangmessung und manueller Untersuchung.

Ob das Kind kerngesund ist, war dann schon eine Überraschung bzw. hatte die Frage, ob denn "alles dran" sei noch Inhalt. Heute geht man ja davon aus, dass man mögliche Fehlbildungen früh erkennt.

Meine Großmutter war sogar nie beim Arzt/ bei einer Hebamme und ist 1950 bei ihrer 2. Geburt nur deshalb ins Krankenhaus gegangen, weil die besoffene Hebamme bei ihrer 1. Entbindung nicht reagiert hat und das Kind im Mutterleib gestorben ist.

Ich bin nicht sicher, ob diese technischen Möglichkeiten immer nur gut sind. Diese Wunder "Kind", die Neugierde wird einem doch genommen. Und der Erwartungsdruck, ein gesundes und hübsches Kind zu bekommen, womöglich noch mit dem Wunschgeschlecht, ist enorm.

Natürlich war es weniger sicher. Vor allem war weniger sicher, dass das Kind keine Fehlbildungen aufwies. Ich wünsche das keinem. Aber ich bin sicher, dass heute weniger solcher Kinder zur Welt kommen. Und ich weiß nicht, ob das nur gut ist.
 
Hmm. also ich war sehr froh dass so viel untersucht wurde. Vielleicht liegt es daran das ich es nicht anders kenne oder eben sehr jung war. Ich wusste in der 20. woche das es ein Junge ist und das alles gut ausschaut. Bei einer Schwangerschaft ohne Ultraschall hätte ich ständig Angst gehabt das das Kind zB behindert ist.
 
Bei mir war es ähnlich wie bei Weidebirke, nur das mein Frauenarzt seiner Zeit "ganz Modern" ausgestattet war, denn er hat die Herztöne noch mit einem Holzhörrohr abgehört. Kein Witz.
Ich habe die Herztöne meines Sohnes das erste mal bei der Geburt gehört und war ganz erschrocken, weil es so schnell pochte.

P.S. und nein mein Sohn ist nicht siebzehnhundert und schieß mich tot geboren, sondern Ende der achtziger.😉😀
 
Zuletzt bearbeitet:
Meine Tochter ist 1990 geboren. Meinen ersten Ultraschall hatte ich in der 10. Woche, warum auch immer, es war wohl ungewöhnlich, weil man mich fragte, warum ich schon da bin und ob ich das Kind nicht haben wollte. Doch, ich wollte. Danach gab es die normalen Untersuchungen, auch CTG, dabei stellte man recht früh fest, dass ich Wehen habe und ab da lief alles anders, ich landete sofort stationär, das war im August und im Dezember war dann erst die Geburt. Ich durfte nicht mehr aufstehen, hatte ein Einzelzimmer, mit Waschbecken, WC war weit weg, durfte ich nicht hin, kein Fernseher, es war furchtbar. Ich hatte dann noch zwei Ultraschalltermine und von einem bekam ich dann auch ein Foto, war wohl einer der Ersten, die so ein Foto überhaupt bekamen. Bin auch ein DDR-Kind.

Die Entbindung war für mich gruselig, 24 Stunden im Kreissaal, was hieß, auf dem Rücken liegen auf der schmalen Pritsche und warten. Niemand hat sich gekümmert. Ich hätte mir so sehr eine andere Lage gewünscht, aber war nicht.

Ende des 7. Monats konnte man dann sehen, was es ist und das hat mich sehr glücklich gemacht. Ich finde es schon ganz toll, was da heute alles so möglich ist, aber ob es immer gut ist, das frage ich mich auch.
 
Nur mal so als Einwurf: Auch heute zahlt die Krankenkasse während der (gesunden, normalen) Schwangerschaft nur drei Ultraschalluntersuchungen. Alle weiteren sind entweder Kulanz vom Arzt oder man muss sie selber zahlen. Und auch heute gibt es die erste Ultraschalluntersuchung normalerweise erst nach der 13. Woche. Öfter ist einfach nicht nötig, wenn es keine Auffälligkeiten gibt.

Heutzutage tendieren wohl viele Schwangere dazu, ihre Schwangerschaft mehr als "Krankheit" denn als vollkommen natürlich Zustand anzusehen, und wollen sich dementsprechend behandelt wissen.
 
Hallo Melody, ich kann Dir berichten von den Jahren Mitte der Siebziger. Wurde festgestellt, dass man schwanger war, ging man dann zur Schwangeren-Beratung. Dort wurde man die nächsten Monate medizinisch betreut, gewogen, es wurde z. B. auch darauf geachtet, dass man keine Wasseransammlungen in den Beinen bekam, Blutdruck wurde gemessen, Blut abgenommen und untersucht und ja, genau wie hier schon beschrieben, die Herztöne mit einem Holzhörrohr gehört.

Ultraschall-Untersuchungen gab es nicht und man wusste auch nicht, welches Geschlecht das Kind hatte ... war auch irgendwie spannend, die Babysachen kaufte ich in grün oder gelb ... die Babydecke wurde ebenfalls in neutral gehäkelt.

Mitte der Achtziger war es nochmal so ähnlich, nur weil bei mir nach einem Kaiserschnitt ein Risiko bestand, hatte ich kurz vor der Entbindung eine Ultraschall-Untersuchung. Die Qualität der Ansicht, Fotos davon bekam man keine, war schon ziemlich verschwommen und das Geschlecht wurde nicht gesagt. Der Arzt ließ das Bild kurz stehen und meinte zu mir, ich könne wohl das Geschlecht erkennen. Gesagt wurde es nicht, weil es zu keinem Irrtum kommen sollte.

Manchmal denke ich, ich hatte es damals leichter, ich ging bei allen 3 Schwangerschaften bis zum Eintritt des Schwangerschaftsurlaubs arbeiten ... beim ersten Kind bin ich noch 7 Tage vor der Entbindung umgezogen, in eine Wohnung in der 3. Etage, ohne Fahrstuhl ... Schwangerschaft war einfach normal, ein Zustand vor der Entbindung. Heute habe ich manchmal das Gefühl, die werdenden Muttis werden überschüttet mit Angeboten und Möglichkeiten, deren Nutzen sie vermutlich gar nicht alleine einschätzen können.
Kinder kriegen ist das Leben, man kann nicht alles beherrschen und ausschließen ... und ganz ehrlich befremdet es mich manchmal ein wenig, wenn man schon Monate vorher einen Namen festlegt und so tut, als wäre das Ungeborene schon in der Familie ... Das ist aber nur so meine Ansicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo, Melody!

Ich bin zwei Jahre älter als du, von mir gabs auch nur 3 Wolkenbilder. 😉

Aber was ich von meiner Oma weiß, ist vllt interessant.
Wir sind hier in "Westdeutschland" (also damals) auf dem Land und vor rund 50 Jahren hat meine Oma ihre Töchter noch auf dem Küchentisch zur Welt gebracht, ohne Hebamme, ihre Schwestern waren dabei, eine Schüssel heißes Wasser, Handtücher und ein Küchenmesser.

Nur die jüngste kam im Krankenhaus zur Welt.


Meine Oma selbst hatte 8 Geschwister, alle Ende des zweiten Weltkriegs geboren.
Die Kinder und Eltern schliefen in einem Raum auf dem Boden, die Tiere wurden damals noch in der Küche gehalten.
Feste Straßen und fließend Wasser hatten die wenigsten in den Dörfern hier, zu dieser Zeit.

Da wurde kaltes Brunnenwasser und Stroh anstelle von Handtüchern verwendet.
Die Töchter zwischen 10-16 halfen bei der Geburt.
Zwei Kinder kamen wohl direkt bei der Geburt ums Leben.

Ziemlich heftig, denke ich, wie es teilweise im Krieg noch war.


Ich selbst hab noch keine Kinder, aber vom Geschlecht will ich mich mal überraschen lassen.
Wegen Behinderung würde ich nur Bescheid wissen wollen, um notwendige Vorkehrungen treffen zu können. Abtreiben käme da aber wohl nicht in Frage.
Das ist sowieso egal, es kann im Leben so vieles passieren... Aber Kind bleibt Kind.
Wenn Babys z.b. Lungenentzündungen kriegen, können sie dadurch Spastiker werden.
Da schützt auch kein Ultraschall vor.

Aber rein zum ansehen und nahe sein, denke ich, sind Live-Ultraschalle schon toll und sicher auch so Gruppen, wo man als Schwangere mit dem Baby "Kontakt aufnimmt", mit Musik und Massagen und so.
Essentiell ist aber eher sowas wie Pflege. Das lernt man in der Einzelkind-Gesellschaft heute ja kaum mehr zuhause, insofern ist das wohl eine positive und notwendige Neuerung.

Es gibt auch noch Hebammen-Häuser, wo man Wassergeburten machen kann.
Frag nicht, was das ist, es findet wohl in einer Art Wannenbad statt und geht zeitlich ziemlich zurück.
Klingt zwar entspannend, aber ich hätte da Angst, um mein Kind, wenn das so abläuft, wie ich mir das vorstellen. 😱


Finde den Thread auch sehr interessant und hoffe auf noch viele Erfahrungen! 🙂
 
meiner biologischen mutter war es egal. sie hat mich selbst abgenabelt, und dann in einem korb ausgesetzt.zeitungsberichte existieren!!
 

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