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Wieder zurück in der Heimatstadt finde keinen Anschluss mehr

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G

Gelöscht 127076

Gast
Guten Abend,
während der Coronazeit bin ich zurück in meine alte Heimatstadt gezogen, meine damalige Freundin zog es ins Ausland und so trennten sich nach knapp 2 Jahren Beziehungszeit unsere Wege.

Am alten Ort habe ich viel gearbeitet, da waren wir, ich und Freundin, immer nur zu zweit. Sie hatte selbst keine Freunde hier und ging zurück nach Frankreich, was für mich eher plötzlich kam. Fernbeziehung war keine Option und so trennten wir uns damals. Nach dem wir noch ein halbes Jahr Kontakt hielten, verflog der dann auch.

Zurück nun in meiner Heimstadt (30.000 Einwohner) fällt mir auf, hier wohnt niemand mehr von früher, hier wohnen zwar viele neue Leute, in meinem Alter gibt es hier kaum Singles. Ich habe hier jetzt etwas gekauft, bleibe auch hier, woanders hätte ich mir nichts leisten können. Einen guten Job habe ich auch.

Probiert habe ich vieles, bin hier im Fitness Studio, bin auch in einen Verein eingetreten, war aber der falsche Verein und bin daher auch wieder raus, und bin nun am Rumprobieren, wie ich Anschluss finden könnte.

Im Studio kenne ich oberflächlich viele Leute, das "lockere Anquatschen" funktioniert nicht (mehr), so mein Gefühl. Das kommt eher "komisch" und irgendwann erntet man schräge Blicke, so mein Eindruck. Ich bin natürlich vordergründig wegen des Sports dort, aber dass ich auch nach zwei Jahren kaum jemanden kenne, irritiert mich, früher habe ich super leicht Anschluss bekommen.

Vereine gibt es hier viele, ich bin in einen Tennisverein eingetreten, aber das Alter dort war 60-70 und demnach bin ich nach 1 Jahr wieder raus, weil mir das nichts bringt.

Nun gehe ich an den Wochenenden meiner Wege, mache viel Sport, lese, beschäftige mich, aber es erfüllt mich nicht.

Im Büro sind fast nur Frauen unterwegs, letztes Jahr hatte ich mit einer (vergebenen) Kollegin engen Kontakt, aber das ging nicht lange gut. Diese ständige Schreiberei an den Wochenenden per Handy raubte mir nur Zeit und brachte mir garnichts. Daher habe ich das eingeschränkt, irgendwann wurde sie sauer, auch eifersüchtig und ich habe den Kontakt abgebrochen. Die wenigen männlichen Kollegen wohnen weiter weg und sind alle vergeben und haben demnach an den Wochenenden sowieso keine Lust, mit einem Kollegen was zu machen, wenn daheim die Partnerin wartet.

Irgendwie gelingt es mir nicht, "lockere" oder "lose" Kontakte zb vom Studio auch mal so zu aktivieren, dass man abends oder an den Wochenenden gemeinsam etwas macht. Man sagt sich "Hallo" und "Guten Tag" aber wirklich mit Substanz kommt nichts bei rum.

Ab und zu telefoniere ich am Wochenende mit dem ein oder anderen Studienkollegen, die aber alle 500km und weiter weg entfernt wohnen.

Umzug scheidet aus, da ich hier wenigstens meine Familie bzw. Verwandtschaft habe, wenn sonst schon niemanden. Und das ist viel wert für den Fall der Fälle.

Vielfach erlebe ich, dass es als Single und dann noch als Mann verdammt schwer ist, irgendwo rein zu kommen. Man stößt auf jede Menge Skepsis ab gewissem Alter - sehr komisch. Aber so tickt scheinbar die Gesellschaft.

Zwischendurch war ich auch mal auf Onlinebörsen angemeldet, habe das aber schnell wieder gelassen, das ist überhaupt nichts für mich.

Lustigerweise hatte ich zwei oder drei Mal Kontakt zu Frauen, die aber optisch und/oder charakterlich nicht mein Typ waren, habe mit denen auch etwas unternommen, aber das hatte schon diesen typischen Date-Charakter, der mir nicht gefiel, weil klar war, worauf das hinausläuft von derern Seite aus. Ich war auch so ehrlich und habe das kommuniziert, also dass das gern freundschaftlich, aber sicherlich nicht mehr werden kann. Daraufhin waren die Kontakte natürlich weg. Klar. Hinterher dachte ich kurzzeitig, da ich der Typ bin, der sich nur auf etwas einlässt, wenn es sich auch "gut" und "richtig" anfühlt, ich hätte das vielleicht nicht gleich verneinen sollen, aber es passte vom Gefühl her einfach nicht. Aus einem völlig neutralen Verhältnis und Gefühl zu jemandem, der optisch nicht dem eigenen Geschmack entspricht, nur um nicht allein zu sein, ......wird nie mehr werden, so meine Philosophie.

Vielleicht hat jemand aber noch einen Tipp.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Amatio

Aktives Mitglied
Hallo Blumenvogel,

Willkommen hier im Forum!

Das ist eine echt schwierige Situation. Meine Erfahrung ist leider so: Wenn man alleine ist und irgendwo Anschluss finden will, dann ist das fast aussichtslos, denn die anderen, die viele Kontakte haben, lassen einen nicht dazukommen. Es bleiben einem dann nur noch Leute, mit denen man lieber keinen Kontakt haben will:
Aussenseiter, Loser und Nervensägen.

Was soll man da machen? Was gibt es für Tipps? - Leider weiß ich auch nicht, was man da machen kann.
Da bleibt Dir nur noch Deine Familie, die ja im selben Ort wohnt.
Wenn die nett ist, dann ist das ja auch eine Möglichkeit.
 
G

Gelöscht 127076

Gast
Hallo Blumenvogel,

Willkommen hier im Forum!

Das ist eine echt schwierige Situation. Meine Erfahrung ist leider so: Wenn man alleine ist und irgendwo Anschluss finden will, dann ist das fast aussichtslos, denn die anderen, die viele Kontakte haben, lassen einen nicht dazukommen. Es bleiben einem dann nur noch Leute, mit denen man lieber keinen Kontakt haben will:
Aussenseiter, Loser und Nervensägen.

Was soll man da machen? Was gibt es für Tipps? - Leider weiß ich auch nicht, was man da machen kann.
Da bleibt Dir nur noch Deine Familie, die ja im selben Ort wohnt.
Wenn die nett ist, dann ist das ja auch eine Möglichkeit.

Hallöchen, danke für deine Antwort.

Tatsächlich ist meine Feststellung, dass viele ihre festen Gruppen haben oder komplett verloren sind. Letztere sieht man auch kaum mehr, die verschanzen sich daheim, schauen TV und sind Stammkunde beim Pizzalieferservice. Manchmal sieht man es ihnen auch an, dass sie sich "aufgegeben haben". Klingt hart, aber ich glaube es ist auch so.

Die Familie ist definitiv ein Ankerpunkt, für den ich dankbar bin. Aus dem Grunde würde ich nicht weg ziehen, weil ich von den sehr wenigen Kontakten, die ich habe, die weit weg wohnen, weiß, dass es woanders auch nicht rosiger ist als hier. Also wenn man, wie ein ehemaliger Studienfreund, 500km weit weg zieht und woanders arbeitet, tut man sich genauso schwer, jedenfalls ab 40.

Es bleibt spannend, ich ich habe vor, ein paar andere Vereine auszuprobieren und wenn ich dabei eben zum Vereins-Hobber werde, möchte ich jedenfalls noch Sportvereine durchprobieren, wo es vielleicht mehr in mein Alter geht. Aber Vereine scheinen nicht mehr sonderlich beliebt.

Je mehr ich mich mit diesem Thema beschäftige, desto mehr habe ich das Gefühl, es betrifft deutlich mehr Menschen, als man denkt aber man redet nicht darüber, sondern es ist eine Art gesellschaftliches Stigma, alleine zu sein.
 
G

Gelöscht 127076

Gast
Heute sind viele Menschen allein und sprechen nicht drüber, weil es keiner hören will. Aber selbst wenn man es anspricht, ändert es nichts. Man ist dann tatsächlich viel zuhause, sitzt vor dem Fernseher und mampft Pizza. Eine öde Existenz! :censored:
Das stimmt. Diese "verlorenen Seelen" sieht man nur nicht mehr, weder in Vereinen, noch beim Sport, eben genau weil Netflix und Co das Leben und die Freizeit bestimmt.

Wobei es auch viele Paare gibt, deren Leben ebenso öde abläuft, nur die sind dann eben zu zweit und können sich immerhin noch austauschen oder zumindest theoretisch etwas unternehmen, was sie meistens nicht tun, aber eben könnten. Wenn man alleine wo auftaucht ist das eine komplett andere Sache, als zu zweit.

Neulich hatten wir Seminarwoche und ein bisschen Zeit zu quatschen. Da erfährt man auch das ein oder andere hinter der Fassade, dass bei vielen Pärchen die Angst überwiegt, allein zu sein und das der Grund ist, sich eben nicht zu trennen, ist traurig genug. Allerdings äußern sich auch viele nicht zu dem Thema, was sie so hobbymäßig machen, weil ich glaube, da ist nicht viel.

Aber "hören" will es keiner, das stimmt, es gilt einfach als Manko, "mit dem stimmt was nicht, der ist allein".

Vor einigen Wochen war ich mal mit einer der oben erwähnten "Dates" auf einem Dorffest und kam plötzlich mit Leuten ins Gespräch, die mich unter anderen Umständen nicht angesehen hätten. Was sagt mir das? Zu zweit, und dann noch in Begleitung wird man plötzlich angesprochen und beachtet, weil man dann so komisch nicht sein kann. Allein das ist beschämend.
 
G

Gelöscht 127076

Gast
Zu zweit hat man bessere Chancen. Oder mit einem Hund.
Das stimmt, allerdings habe ich für einen Hund keine Zeit. Mein Plan ist es, mehr vereinsaktiv zu werden, sehe darin die einzige Möglichkeit, mit Menschen mit gleichen Interessen regelmäßig zusammenzufinden.

Bin zwar an verregneten Wochenenden wie diesen echt super genervt, aber ich machs nach dem Trial and Error Prinzip und will nicht aufgeben oder etwas unversucht lassen.
 

Amatio

Aktives Mitglied
Stimmt ein Hund braucht viel Zeit. Vereine sind natürlich eine gute Möglichkeit, neue Leute kennenzulernen. Sie sollten die gleichen Interessen, in etwa das gleiche Alter und einen ähnlichen Habitus haben wie Du. Dann stehen die Chancen gut.
 
G

Gelöscht 127076

Gast
Ja, diese Phrasen brauch ich auch nicht. Aus dem Grunde habe ich auch mit einigen Leuten aufgehört, über dieses Thema zu sprechen, wenn ich weiß, dass das auf genau diese Phrasen stößt. Kann man vergessen. Viele suchen sich, um eben nicht in diese Lage zu kommen "irgend einen Partner", zufrieden sind sie damit nicht. Auch die Tatsache, dass viele Dating Apps nutzen zeigt ja, dass offenbar bei selbst denen, die darüber fündig werden, das echte soziale Umfeld auch nichts hergibt.

Mit den Vereinen ist das so eine Sache, wie ich beschrieben habe, bin ich ja auch mehr oder weniger in den einzigen Verein im Ort, der mich halbwegs interessiert hat. Ich habe mir den bewusst ausgesucht, weil man dort sogar nach dem Training zusammen nochmal was trinken gegangen ist.

Was war die Realität? Geblieben sind die 60plus (ich bin knapp 40 gewesen zu dem Zeitpunkt) und die sehr wenigen 20-30 Jährigen sind heim zu den Partner/innen oder hatten keine Lust auf Kontakt. Ich habe sogar diese Arbeitsdienste mit gemacht in der Hoffnung, dass mal Kontakte aufkommen und bestehen bleiben, nix war. Da stand man dann größtenteils alleine rum oder die zwei drei nörgelnden Alten, die da waren, waren dann so das Umfeld. Und nach einem halben Jahr war ich es leid und bin ausgetreten, nachdem ich dort auch mitgeteilt habe, dass mein Eindruck war, dass man eigentlich keine neuen Mitglieder sucht.

Meine Erwartung war sicher nicht, dass man mir da den roten Teppich ausrollt, aber einerseits jammern alle Vereine rum, es fehle an neuen Leuten, andererseits tun sie rein garnichts dafür, die zu integrieren.

Und ich kann auch sagen, es kostet richtig viel Mut, Zeit, Überwindung, alleine da hin zu gehen und auch das auch über einen längeren Zeitraum.

Trotzdem werde ich im Nachbarort mein Glück versuchen und nicht den Kopf in den Sand stecken.
 
G

Gelöscht 116186

Gast
Irgendwie kommt mir das alles so bekannt vor, es gab zumindest ähnliche Beiträge in den letzten Jahren. Geändert hat sich an den Situationen der Betroffenen nichts. Das mit dem Hund, wie Amatio schreibt, ist natürlich eine gute Idee. Generell alle Aktivitäten die auf irgendeiner Weise von Mitmenschen ausgeführt werden, stellen Möglichkeiten zu einer - wenn auch oberflächlichen - ersten Kontaktaufnahme da. Das was wir alle nie ändern oder beeinflussen werden können, ist die Erwartungshaltung und die Befindlichkeit des Mitmenschen. Meiner persönlichen Meinung nach, da ich vielen Tipps aus diesem Forum einmal nachgegangen bin aus einer recht ähnlichen Situation heraus, bringen weder Vereine, Onlineseiten, regelmäßiger Besuch von Cafés/Bistros, Einkaufen kurz vor Ladenschluss oder auch Gassigehen mit einem Hund absolut nichts. Die Situation hat sich nach der Pandemie nochmal verschärft, da viele Regelungen immer noch Bestand haben wie z.B. das Homeoffice oder wie es eigentlich heißen sollte, der selbstbestimmte Arbeitsplatz. Es ist, wie vom TE schon sehr treffend angemerkt hat, wirklich eine sehr deprimierende Angelegenheit nach Bekanntschaften zu suchen um sein soziales Umfeld zu erweitern. Meist suchen wir nach Seelenverwandten die sich in der häuslichen Umgebung verbarrikadiert haben, Haus oder Wohnung nur selten verlassen, immer in Eile sind, ihr Leben so durchgetaktet haben ... da bleibt keine Zeit oder ein Platz für andere Menschen.

Natürlich gibt es irgendwo auch Leute die in ihrem Umfeld keine Probleme haben neue Menschen kennenzulernen. Wenn wir jedoch mal eine Landkarte aufzeichnen und diese Orte markieren, ich bin mir sicher das die einsamsten Menschen in den Ballungsräumen leben. Auch wenn wir nicht alleine sind, so sind wir trotzdem einsam...
 
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