Zu spät: Ich bin schon total kirre und panisch. Zudem bin ich krank und habe sowieso schon Angst nichts mitzubekommen, weil ich es nicht kann.
Erst einmal gesund werden und dann mir alles anschauen. Momentan kann ich mich auf gar nichts konzentrieren und bin einfach nur hilflos.
Lieber Nordrheiner,
danke für deine Antwort. Bei mir liegt es sicher mit sehr stark am Selbstbild, was sehr schlecht und klein ist. Ich bin ein sehr ängstlicher Mensch und kann Misserfolge absolut gar nicht aktzeptieren. Ich habe sehr starke Versagensängste und Soziale Änsgte etc. Meine Konflikte entstehen einmal daraus, dass ich gerne Sachen missverstehe und vieles sehr schnell persönlich nehme, außerdem wie gesagt, Sachen und Dinge vergesse und damit sicher Menschen auf die Nerven gehe und mich ständig entschuldige und alle auf mich lade. Ich bin momentan überhaupt nicht gelassen.
Lg, Sil
Liebe Silvestergirly,
wenn ich so meine analytischen Gedanken entfalte und dann diese oder jene Antwort erhalte, dann merke ich, dass ich manchmal in eine falsche Richtung gedacht habe. So geht es mir jetzt etwas mir Dir. Wir müssen berücksichtigen, dass ich Dich persönlich nicht kenne und nicht erlebe. Das macht das Geben einer guten Antwort schwierig.
Auf Grund Deiner Antwort sehe ich den Schwerpunkt Deiner problematischen Situation eher darin, dass Dir evt. ein klares Konzept fehlt, wie Du mit Aufgaben umgehst. Und für Dein Leben, für die Bewältigung der Aufgaben, brauchst Du nicht nur Konzentration auf das Wesentliche, sondern auch Mut.
Du wirkst jetzt auf mich wie ein Mensch, dem eine anspruchsvolle, schwere Aufgabe präsentiert wird und der dann Schreckenslaute ausstößt "ach Du meine Güte" und "wie soll ich das denn jetzt schaffen?". Du scheinst Dich einschüchtern zu lassen. Das ist in meinen Augen die falsche Herangehensweise. Erfolgreicher könnte es sein, wenn Du einfach cool bleibst und überlegst: Wie strukturiere ich diese Aufgabe? Wo bekomme ich fehlende Infos her? Was kann ich gut und alleine? Für was brauche ich mehr Zeit? Für was müsste ich jemanden fragen? Und dann einfach tun und machen. Alles cool abarbeiten. Diszipliniert. Und dann heißt es auch: Mut zur Lücke. Du bist nicht perfekt. Niemand ist perfekt. Wir haben nur die Selbstverantwortung, uns voll uns ganz für unser Ziel einzusetzen. Mit dieser Einstellung wirst Du trotzdem manchmal verlieren, aber überwiegend wirst Du die Gewinnerin sein.
Einen anderen Schwachpunkt ahne ich in Deiner Zielsetzung. Du betonst, dass Du Mißerfolge nicht akzeptieren kannst. Hat das denn jemand verlangt? Mir scheint, dass passend zu Deinen Schreckensrufen "ach Du meine Güte" Du Dir den Mißerfolg vorstellst. Verdienst Du mit dieser Vorstellung Geld? Oder kannst Du mit der Vorstellung von Mißerfolg besser lernen?
Meine Empfehlung ist folgende: Stehst Du vor einer anspruchsvollen Aufgabe, dann stelle Dir vor, wie Du Dich fühlen wirst, wenn Du die Aufgabe gelöst haben wirst. Solange Du gewillt bist, die vor Dir liegende Aufgabe zu lösen, solange gibt es nur "wie werde ich mich nach der Aufgabenlösung fühlen?" und "wie löse ich diese Aufgabe am besten?"
Alle Gedanken an einen möglichen Mißerfolg schicke auf eine Weltreise. In Deinem Studierzimmer haben sie nichts verloren. Es gibt immer nur Konzentration auf die Aufgabe und Vorstellung wie Du Dich nach der Aufgabenlösung fühlen wirst.
Und solltest Du tatsächlich mal in eine Sackgasse geraten, scheitern... dann ist immer noch genügend Zeit für die Frage: Und was mache ich nun? Auch das ist dann wieder nur eine neue Aufgabe. Nicht mehr. Wirklich nicht mehr.
Beherrsche Deine Gedanken, dass sie sich auf Aufgabenlösung, Strukturierung und um das Ziel kümmern. Sonst beherrschen Deine Gedanken Dich.
LG, Nordrheiner