Schwarzengel
Mitglied
Dies wird jetzt wieder so eine Art gesellschaftskritischer Beitrag meinerseits werden, da ich wieder viele neue Erfahrungen dazu gewonnen habe. Durch meine psychische Krankheit sehe ich die Dinge oft anders, als andere Menschen und ich hoffe, dass es wieder einmal originell wird.
Nun was ich in den letzten Monaten erlebt habe, stellte mich abermals sehr auf die Probe, weswegen ich Deutschland nur noch für verabscheuungswürdig halte im Vergleich zu anderen Ländern der ersten Welt.
Zum einen wurde ich grundlos in einer Ausbildung direkt vor Weihnachten gekündigt, obwohl ich von einem Betrieb in den nächsten gewechselt bin aufgrund von Insolvenz. Ich habe in einem Familienunternehmen gearbeitet, das bereits sehr alt ist und noch sehr konservativ in seinem Aufbau funktioniert. Wieder einmal bin ich dem naiven Gedanken unterlaufen, dass es woanders besser wäre. War ja zuerst in einem relativ jungen Unternehmen beschäftigt gewesen, das eben kurz vor der Insolvenz gestanden hatte. Aufgrund der meines Erachtens zu langen Probezeit einer Ausbildung bin ich dann in einen stabileren Betrieb gewechselt, wo die Spielregeln natürlich vollkommen anders waren.
So kam es dazu, dass ich als Frau zum Beispiel nicht schwer heben und dem Chef die ganze Zeit Tee servieren musste, da er in seinem hohen Alter ja eine biedere Einstellung hatte. Ich fand es meinerseits sehr lächerlich, weil ich noch nie Talent für die typisch weiblichen Aufgaben gezeigt habe. So konnte ich aufgrund meiner Größe und meines Körperbaus sehr wohl so gut schleppen, wie jeder Mann in diesem Betrieb und neige schon von vornherein zu Tollpatschigkeit, weshalb ich starke Probleme damit hatte, überhaupt die Tassen auf dem Tablett zu halten. Beschweren konnte ich mich darüber nicht, obwohl diese Tätigkeiten nichts mit meiner Ausbildung zu gehabt hatten, da dieser Betrieb weder einen Betriebsrat hatte noch in einer Gewerkschaft war. Mir wurde sehr schnell klar gemacht, dass die Chefs alles nur unter sich abklärten und sich wohl insgeheim für die Kaiser von China hielten. In dieser Zeit habe ich die Branche, in der ich gearbeitet hatte, hassen gelernt. Die Firma, in der ich beschäftigt war, war ein Sammelsurium an Stereotypen, wie man sie oft im öffentlichen Leben wiederfindet. Da war die eine, die sehr langsam gearbeitet und manchmal während der Arbeitszeit 30 Minuten mit ihrer Mutter telefoniert und immer wieder diversen Männern hinterher geweint hatte, mit denen sie irgendwelche One-Night-Stands gehabt hatte. Die eine, die die ganze Zeit schlecht über etwaige Leute geredet hatte, aber nicht dazu fähig gewesen war, es diesen Menschen mitten ins Gesicht zu sagen. Auch die eine, die ständig aggressiv zu diversen Mitarbeitern war und mich auch oft in der Mangel hatte, weil sie dachte, dass sie das in ihrem Alter so handhaben dürfte. Und ich war mitten drin in diesem völlig unkoordinierten Haufen und konnte als Auszubildende in der Probezeit nur alles brav abnicken und machen, was diese hirnverbrannten, inkompetenten Idioten von mir verlangt hatten. Schließlich wurde mir dann kurz vor Weihnachten auch noch die Kündigung überreicht, obwohl ich wirklich mein Bestes getan hatte, nicht negativ aufzufallen und meine Meinung über die Leute für mich behalten hatte. Was auch noch ein absolutes Armutszeugnis dargestellt hatte, war, dass mir die Kündigung bloß von der Buchhaltungschefin überreicht worden war und scheinbar keiner was darüber gewusst hatte, sodass ich noch den 1,5 stündigen Fahrtweg Hin und Zurück bewältigen konnte. Und das sollen dann konservative Werte gewesen sein? Dass man noch asozialer die Leute feuert, wie in einem jungen Unternehmen nach amerikanischen Vorbild?
Natürlich war ich danach nicht untätig und habe mich weiter beworben. In dieser Phase habe ich dann wieder die Unmenschlichkeit mancher Personaler am eigenen Leib erfahren. Ich bin eine Studienabbrecherin und habe mit 23 natürlich noch nicht viel Berufserfahrung gesammelt, aber so wie ich behandelt wurde, war einfach unterste Schiene. In dem einen Unternehmen musste ich im Bewerbungsgespräch komplizierte Zahlen mit vielen Nachkommastellen(!)im Kopf rechnen. Da ich einen anderen Weg eingeschlagen hatte, als der Chef, um auf das Ergebnis zu kommen, hat er dann gemeint, dass mein Ergebnis falsch wäre, woraufhin ich gesagt habe, dass ich schlecht im Kopfrechnen wäre. Ich habe verschwiegen, dass ich einen richtigen Weg gegangen war, da dieser Typ total dem Typus "weißer, alter Mann" entsprochen hatte, wie das oft von linksradikalen Kreisen kundgetan wird. Ich halte nicht viel von diesen Klischees, aber dieser Typ entsprach diesem Klischee vollkommen. Hat ja nicht gereicht, dass der mich die ganze Zeit psychopathisch angestarrt hatte. Er hat noch abartige Fachfragen gestellt, die man wirklich nur wissen konnte, wenn man eine längere Zeit in diesem Beruf gearbeitet hatte. Irgendwann bin ich dann respektlos geworden, da ich mich als Frau diskriminiert gefühlt hatte mit dem Ergebnis, dass ich die Stelle natürlich nicht erhalten hatte. Weiter ging es dann mit mehreren Online-Einstellungstests, die manchmal sogar 3(!)stündig angesetzt waren und wo alles Mögliche abgefragt worden ist. Ich hasse diese Idiotentests mit den Zahlenreihen, die man auszufüllen hat, da ich nicht sehr gut in logischen Aufgaben bin und anders an die Dinge herangehe. So denke ich oft sprunghaft und kurvenreich, als geradlinig, wie dies in diesen Tests verlangt wird. Mit gutem Abitur in der Tasche kann ich jedoch nicht sehr doof sein. Ich finde, dass man dort andere Tests einführen sollte, um die Kompetenz zu testen. Das Beste war ja noch, dass ich mich auf kaufmännische Berufe beworben hatte, in denen man nicht sehr viel mit Technik zu tun hat, sondern mehr mit Sprache und Kommunikation. In diesem Bereich bin ich nämlich wesentlich besser, als in hoher Mathematik und logischem Denken, wie irgendwelche Würfel zusammenpassen. Für einen technischen Beruf hätte ich dies ja noch verstanden, aber für eine einfache Ausbildung im Büro? Das erschien mir als ziemlich lächerlich, die Kandidaten so extrem auf Herz und Niere zu testen, obwohl man für diese Berufe bloß mittlere Reife benötigt. Was sagt das denn bitte über eine Person und deren Arbeitsweise aus? Da wird nur ein kleiner Teilbereich mit abgefragt. Nächste Woche habe sogar ein Telefoninterview und denke mir schon seit Längerem, wie bekloppt die Personaler noch werden wollen.
Eine Freundin von mir bewirbt sich parallel ebenfalls als Studienabbrecherin und versucht ebenso ihr Bestes. An einem Bewerbungstag wurde natürlich nicht sie eingestellt, sondern der asoziale Depp, der falsche Informationen einer anderen Kandidatin zugesteckt und den Irrtum dann selbstgefällig aufgedeckt hatte in einem Gruppengespräch. Wie asozial muss man denn bitteschön vorgehen, um heutzutage an einen ordentlichen Ausbildungsplatz zu kommen? Dadurch werden noch weiter diese narzisstischen, psychopathischen, soziopathischen Tendenzen in der Bevölkerung gesteigert. Als Personaler hätte ich selbst nie so einen Lügner, der seine Mitbewerber so asozial behandelt, eingestellt. Eher jemanden, der Taktgefühl und Mitgefühl aufweist, da diese Leute sich eben besser im Team einfügen können. Scheiß auf großes Selbstbewusstsein, wenn man eine integre, zuverlässige Person vor sich hat, wäre da meine Devise. Besser introvertiert und pflegeleicht, als laut und intrigant.
Die Höhe war dann letztens mein Bewerbungsgespräch bei einer jüngeren Firma. Zuerst habe ich einen 30-minütigen Einstellungstest gemacht, der sehr einfach war. Danach das Gespräch war die vollendete Katastrophe. Erstens war den Personalern mein Einstellungstest herzlich egal, auch wenn ich den mit Bravur bestanden hätte. Die haben dann zu mir gesagt, dass ich durch mein vierjähriges Studium kaum Überschneidungen mit dem Berufsbild aufweisen würde, was ich schon sehr frech fand. Schließlich kann man als Abiturient und Studienabbrecher nicht viel Berufserfahrung in diesem Bereich aufweisen. Frecher wurden sie dann, als mir plötzlich gesagt haben, dass der Beruf überhaupt nicht zu mir passen würde. Aufgrund der vielen Sprachen, die ich in der Schule und im Studium belegt hatte, solle ich doch besser Fremdsprachenkorrespondentin oder Übersetzerin werden. Da ich ein ziemlich introvertierter Mensch bin, habe ich das natürlich abgenickt, obwohl ich innerlich ziemlich gekocht habe. Davon kam aber überhaupt nichts heraus. Ich kann meine Emotionen vor Fremden gut verstecken. Dann besaßen die noch die Frechheit mir zu sagen, dass mir das Feuer fehlen würde, um in diesem Beruf zu arbeiten. Erstens sind nicht alle so extrem extravertiert und emotional und zweitens finde ich es als äußerst unangebracht, überschwängliche Gefühle in einem Vorstellungsgespräch zu zeigen. Obwohl die eine Interviewerin bereits 13 Jahre älter war, als ich und schon 2 Kinder hatte, kam es mir so vor, als wenn die gerade einmal 15 Jahre alt wäre und noch an Träume in dieser nüchternen Gesellschaft glauben würde. Hätte die fast schon ausgelacht in dem Gespräch, was ich danach auch gemacht hatte außerhalb der Firma auf dem Weg zur Bahn, weil ich nicht als unhöflich erscheinen wollte.
Fakt ist einfach, dass diese Personaler sich alles zurechtdrehen, wie es ihnen in den Kram passt, wie mir scheint. Wenn sie bereits eine Vorauswahl getroffen haben, geben sie lächerliche Gründe an, warum sie einen nicht nehmen. Lächeln einem ins Gesicht, aber dass viele Menschen auf diese Stellen angewiesen sind, bevor sie ins Hartz 4 fallen, schert sie nicht. Wenigstens habe ich bereits eine Ausbildung klar, sonst hätte ich der Trulla das vor den Latz geknallt, wie es um meine Zukunft steht. Hätte sie aus ihrem weichen Wolkenreich auf den knallharten Betonboden der Realität zurückgeholt, wo sie dann emotional zerschellt wäre. Ich schiebe mittlerweile so einen Hass auf dieses Land, in dem ein kurviger Lebenslauf bereits alles verbaut, während man in den USA damit viel bessere Chancen hat, irgendwo reinzukommen, da die Chefs dort wenigstens Lebenserfahrung und richtigen Einsatz zu schätzen wissen. Zwar wird man da eher gefeuert, aber in Deutschland ist das echt schlimm, wenn man keine Beziehungen hat und einen sprunghaften Lebenslauf hat, die Stufe für die Karrieretreppe überhaupt zu erreichen. Mir geht diese Sicherheitsorientierung und das vermeintliche Spezialistentum echt auf die Nerven, dass ich mir ernsthaft überlege auszuwandern.
Auch diese übertriebene Bürokratie...In Australien handhaben die das so, dass jeder diese ganzen Verträge verstehen kann. So sind diese in einfachem Englisch verfasst. Selbst ein Jugendlicher könnte diese ausfüllen, aber nicht in Deutschland. Hier kann man schön zu allen Ämtern fahren, weil man dieses Beamtendeutsch nicht kapiert. Beim Arbeitsamt wird man dann auch schlecht behandelt, weil die ja direkt annehmen, dass man auch so ein Schmarotzer sei, wie die Mehrheit, die da hin geht. Ich verstehe ja, dass die genervt sind von den vielen Asis, aber normale Leute so zu behandeln...Durch mein ostasiatisches Studium habe ich mir eine japanische Höflichkeit zu eigen gemacht, da ich das irgendwie taktvoller sowie würdevoller finde, als dieses Drösche "Ich hau' mit dem Hammer die Wand ein", wie das oft die deutsche Art ist. Deshalb bedanke ich mich immer oft, entschuldige mich für vieles und wünsche allen immer Gutes, auch wenn ich diese Leute nicht leiden kann. Trotzdem werde ich bei diesen Ämtern extrem schlecht behandelt. Ich frage mich, was mit diesen Leuten da los ist. Die arbeiten bei helfenden Ämtern, aber haben null Helfersyndrom in sich.
Zum einen wurde ich grundlos in einer Ausbildung direkt vor Weihnachten gekündigt, obwohl ich von einem Betrieb in den nächsten gewechselt bin aufgrund von Insolvenz. Ich habe in einem Familienunternehmen gearbeitet, das bereits sehr alt ist und noch sehr konservativ in seinem Aufbau funktioniert. Wieder einmal bin ich dem naiven Gedanken unterlaufen, dass es woanders besser wäre. War ja zuerst in einem relativ jungen Unternehmen beschäftigt gewesen, das eben kurz vor der Insolvenz gestanden hatte. Aufgrund der meines Erachtens zu langen Probezeit einer Ausbildung bin ich dann in einen stabileren Betrieb gewechselt, wo die Spielregeln natürlich vollkommen anders waren.
So kam es dazu, dass ich als Frau zum Beispiel nicht schwer heben und dem Chef die ganze Zeit Tee servieren musste, da er in seinem hohen Alter ja eine biedere Einstellung hatte. Ich fand es meinerseits sehr lächerlich, weil ich noch nie Talent für die typisch weiblichen Aufgaben gezeigt habe. So konnte ich aufgrund meiner Größe und meines Körperbaus sehr wohl so gut schleppen, wie jeder Mann in diesem Betrieb und neige schon von vornherein zu Tollpatschigkeit, weshalb ich starke Probleme damit hatte, überhaupt die Tassen auf dem Tablett zu halten. Beschweren konnte ich mich darüber nicht, obwohl diese Tätigkeiten nichts mit meiner Ausbildung zu gehabt hatten, da dieser Betrieb weder einen Betriebsrat hatte noch in einer Gewerkschaft war. Mir wurde sehr schnell klar gemacht, dass die Chefs alles nur unter sich abklärten und sich wohl insgeheim für die Kaiser von China hielten. In dieser Zeit habe ich die Branche, in der ich gearbeitet hatte, hassen gelernt. Die Firma, in der ich beschäftigt war, war ein Sammelsurium an Stereotypen, wie man sie oft im öffentlichen Leben wiederfindet. Da war die eine, die sehr langsam gearbeitet und manchmal während der Arbeitszeit 30 Minuten mit ihrer Mutter telefoniert und immer wieder diversen Männern hinterher geweint hatte, mit denen sie irgendwelche One-Night-Stands gehabt hatte. Die eine, die die ganze Zeit schlecht über etwaige Leute geredet hatte, aber nicht dazu fähig gewesen war, es diesen Menschen mitten ins Gesicht zu sagen. Auch die eine, die ständig aggressiv zu diversen Mitarbeitern war und mich auch oft in der Mangel hatte, weil sie dachte, dass sie das in ihrem Alter so handhaben dürfte. Und ich war mitten drin in diesem völlig unkoordinierten Haufen und konnte als Auszubildende in der Probezeit nur alles brav abnicken und machen, was diese hirnverbrannten, inkompetenten Idioten von mir verlangt hatten. Schließlich wurde mir dann kurz vor Weihnachten auch noch die Kündigung überreicht, obwohl ich wirklich mein Bestes getan hatte, nicht negativ aufzufallen und meine Meinung über die Leute für mich behalten hatte. Was auch noch ein absolutes Armutszeugnis dargestellt hatte, war, dass mir die Kündigung bloß von der Buchhaltungschefin überreicht worden war und scheinbar keiner was darüber gewusst hatte, sodass ich noch den 1,5 stündigen Fahrtweg Hin und Zurück bewältigen konnte. Und das sollen dann konservative Werte gewesen sein? Dass man noch asozialer die Leute feuert, wie in einem jungen Unternehmen nach amerikanischen Vorbild?
Natürlich war ich danach nicht untätig und habe mich weiter beworben. In dieser Phase habe ich dann wieder die Unmenschlichkeit mancher Personaler am eigenen Leib erfahren. Ich bin eine Studienabbrecherin und habe mit 23 natürlich noch nicht viel Berufserfahrung gesammelt, aber so wie ich behandelt wurde, war einfach unterste Schiene. In dem einen Unternehmen musste ich im Bewerbungsgespräch komplizierte Zahlen mit vielen Nachkommastellen(!)im Kopf rechnen. Da ich einen anderen Weg eingeschlagen hatte, als der Chef, um auf das Ergebnis zu kommen, hat er dann gemeint, dass mein Ergebnis falsch wäre, woraufhin ich gesagt habe, dass ich schlecht im Kopfrechnen wäre. Ich habe verschwiegen, dass ich einen richtigen Weg gegangen war, da dieser Typ total dem Typus "weißer, alter Mann" entsprochen hatte, wie das oft von linksradikalen Kreisen kundgetan wird. Ich halte nicht viel von diesen Klischees, aber dieser Typ entsprach diesem Klischee vollkommen. Hat ja nicht gereicht, dass der mich die ganze Zeit psychopathisch angestarrt hatte. Er hat noch abartige Fachfragen gestellt, die man wirklich nur wissen konnte, wenn man eine längere Zeit in diesem Beruf gearbeitet hatte. Irgendwann bin ich dann respektlos geworden, da ich mich als Frau diskriminiert gefühlt hatte mit dem Ergebnis, dass ich die Stelle natürlich nicht erhalten hatte. Weiter ging es dann mit mehreren Online-Einstellungstests, die manchmal sogar 3(!)stündig angesetzt waren und wo alles Mögliche abgefragt worden ist. Ich hasse diese Idiotentests mit den Zahlenreihen, die man auszufüllen hat, da ich nicht sehr gut in logischen Aufgaben bin und anders an die Dinge herangehe. So denke ich oft sprunghaft und kurvenreich, als geradlinig, wie dies in diesen Tests verlangt wird. Mit gutem Abitur in der Tasche kann ich jedoch nicht sehr doof sein. Ich finde, dass man dort andere Tests einführen sollte, um die Kompetenz zu testen. Das Beste war ja noch, dass ich mich auf kaufmännische Berufe beworben hatte, in denen man nicht sehr viel mit Technik zu tun hat, sondern mehr mit Sprache und Kommunikation. In diesem Bereich bin ich nämlich wesentlich besser, als in hoher Mathematik und logischem Denken, wie irgendwelche Würfel zusammenpassen. Für einen technischen Beruf hätte ich dies ja noch verstanden, aber für eine einfache Ausbildung im Büro? Das erschien mir als ziemlich lächerlich, die Kandidaten so extrem auf Herz und Niere zu testen, obwohl man für diese Berufe bloß mittlere Reife benötigt. Was sagt das denn bitte über eine Person und deren Arbeitsweise aus? Da wird nur ein kleiner Teilbereich mit abgefragt. Nächste Woche habe sogar ein Telefoninterview und denke mir schon seit Längerem, wie bekloppt die Personaler noch werden wollen.
Eine Freundin von mir bewirbt sich parallel ebenfalls als Studienabbrecherin und versucht ebenso ihr Bestes. An einem Bewerbungstag wurde natürlich nicht sie eingestellt, sondern der asoziale Depp, der falsche Informationen einer anderen Kandidatin zugesteckt und den Irrtum dann selbstgefällig aufgedeckt hatte in einem Gruppengespräch. Wie asozial muss man denn bitteschön vorgehen, um heutzutage an einen ordentlichen Ausbildungsplatz zu kommen? Dadurch werden noch weiter diese narzisstischen, psychopathischen, soziopathischen Tendenzen in der Bevölkerung gesteigert. Als Personaler hätte ich selbst nie so einen Lügner, der seine Mitbewerber so asozial behandelt, eingestellt. Eher jemanden, der Taktgefühl und Mitgefühl aufweist, da diese Leute sich eben besser im Team einfügen können. Scheiß auf großes Selbstbewusstsein, wenn man eine integre, zuverlässige Person vor sich hat, wäre da meine Devise. Besser introvertiert und pflegeleicht, als laut und intrigant.
Die Höhe war dann letztens mein Bewerbungsgespräch bei einer jüngeren Firma. Zuerst habe ich einen 30-minütigen Einstellungstest gemacht, der sehr einfach war. Danach das Gespräch war die vollendete Katastrophe. Erstens war den Personalern mein Einstellungstest herzlich egal, auch wenn ich den mit Bravur bestanden hätte. Die haben dann zu mir gesagt, dass ich durch mein vierjähriges Studium kaum Überschneidungen mit dem Berufsbild aufweisen würde, was ich schon sehr frech fand. Schließlich kann man als Abiturient und Studienabbrecher nicht viel Berufserfahrung in diesem Bereich aufweisen. Frecher wurden sie dann, als mir plötzlich gesagt haben, dass der Beruf überhaupt nicht zu mir passen würde. Aufgrund der vielen Sprachen, die ich in der Schule und im Studium belegt hatte, solle ich doch besser Fremdsprachenkorrespondentin oder Übersetzerin werden. Da ich ein ziemlich introvertierter Mensch bin, habe ich das natürlich abgenickt, obwohl ich innerlich ziemlich gekocht habe. Davon kam aber überhaupt nichts heraus. Ich kann meine Emotionen vor Fremden gut verstecken. Dann besaßen die noch die Frechheit mir zu sagen, dass mir das Feuer fehlen würde, um in diesem Beruf zu arbeiten. Erstens sind nicht alle so extrem extravertiert und emotional und zweitens finde ich es als äußerst unangebracht, überschwängliche Gefühle in einem Vorstellungsgespräch zu zeigen. Obwohl die eine Interviewerin bereits 13 Jahre älter war, als ich und schon 2 Kinder hatte, kam es mir so vor, als wenn die gerade einmal 15 Jahre alt wäre und noch an Träume in dieser nüchternen Gesellschaft glauben würde. Hätte die fast schon ausgelacht in dem Gespräch, was ich danach auch gemacht hatte außerhalb der Firma auf dem Weg zur Bahn, weil ich nicht als unhöflich erscheinen wollte.
Fakt ist einfach, dass diese Personaler sich alles zurechtdrehen, wie es ihnen in den Kram passt, wie mir scheint. Wenn sie bereits eine Vorauswahl getroffen haben, geben sie lächerliche Gründe an, warum sie einen nicht nehmen. Lächeln einem ins Gesicht, aber dass viele Menschen auf diese Stellen angewiesen sind, bevor sie ins Hartz 4 fallen, schert sie nicht. Wenigstens habe ich bereits eine Ausbildung klar, sonst hätte ich der Trulla das vor den Latz geknallt, wie es um meine Zukunft steht. Hätte sie aus ihrem weichen Wolkenreich auf den knallharten Betonboden der Realität zurückgeholt, wo sie dann emotional zerschellt wäre. Ich schiebe mittlerweile so einen Hass auf dieses Land, in dem ein kurviger Lebenslauf bereits alles verbaut, während man in den USA damit viel bessere Chancen hat, irgendwo reinzukommen, da die Chefs dort wenigstens Lebenserfahrung und richtigen Einsatz zu schätzen wissen. Zwar wird man da eher gefeuert, aber in Deutschland ist das echt schlimm, wenn man keine Beziehungen hat und einen sprunghaften Lebenslauf hat, die Stufe für die Karrieretreppe überhaupt zu erreichen. Mir geht diese Sicherheitsorientierung und das vermeintliche Spezialistentum echt auf die Nerven, dass ich mir ernsthaft überlege auszuwandern.
Auch diese übertriebene Bürokratie...In Australien handhaben die das so, dass jeder diese ganzen Verträge verstehen kann. So sind diese in einfachem Englisch verfasst. Selbst ein Jugendlicher könnte diese ausfüllen, aber nicht in Deutschland. Hier kann man schön zu allen Ämtern fahren, weil man dieses Beamtendeutsch nicht kapiert. Beim Arbeitsamt wird man dann auch schlecht behandelt, weil die ja direkt annehmen, dass man auch so ein Schmarotzer sei, wie die Mehrheit, die da hin geht. Ich verstehe ja, dass die genervt sind von den vielen Asis, aber normale Leute so zu behandeln...Durch mein ostasiatisches Studium habe ich mir eine japanische Höflichkeit zu eigen gemacht, da ich das irgendwie taktvoller sowie würdevoller finde, als dieses Drösche "Ich hau' mit dem Hammer die Wand ein", wie das oft die deutsche Art ist. Deshalb bedanke ich mich immer oft, entschuldige mich für vieles und wünsche allen immer Gutes, auch wenn ich diese Leute nicht leiden kann. Trotzdem werde ich bei diesen Ämtern extrem schlecht behandelt. Ich frage mich, was mit diesen Leuten da los ist. Die arbeiten bei helfenden Ämtern, aber haben null Helfersyndrom in sich.