Naja, ist vielleicht einfach zu erklären nach dem Motto "Gegensätze ziehen sich an". Vielleicht fühlen sich die entsprechenden Personen deshalb so stark vom offensichtlichen Gegenpart angezogen, weil er ja so anders ist, also interessant. Das kennt man von sich selber nicht, und deshalb fasziniert es einen.
Ich glaube, das trifft dann eher auf so Sachen wie "unterschiedliche Herkunft, unterschiedlicher kultureller Background, unterschiedlicher gesellschaftlicher Stand, unterschiedlicher Beruf" auch zu (die dann der Realität aber meist trotzdem nicht standhalten können). Bei so Grundsatzgeschichten, die man aktiv für sich selber entschieden hat, kann ich mir das eigentlich eher weniger vorstellen - zumindest wenn man sich wirklich aus "höheren Motiven" aktiv für (oder gegen) etwas entschieden hat.
Warum bist du denn mit deiner Partnerin/deinem Partner zusammen? Wohl doch, weil dir die Person gefällt. Und warum gefällt sie dir? Wahrscheinlich, weil du sowohl dich selbst als auch etwas anderes/ergänzendes in ihr erkennen kannst.
Tatsächlich nicht wegen etwas Ergänzendem, sondern weil ich festgestellt habe, dass der Großteil der grundsätzlichen Werte und Denkweisen übereinstimmen (was für mich selten bei jemandem vorkommt).
Manchmal hat man auch ein Bild von der Person, gerade dann, wenn man verliebt ist. Und dann blendet man "objektive" Faktoren halt eher aus. Macht sich selbst etwas vor bzw. sieht das, was man gerne hätte und sehen will, wonach man sich also selber sehnt.
Den Fehler mir etwas vorzumachen, hab ich in der Vergangenheit tatsächlich auch schon gemacht (sobald ich mich verliebt hatte). Aber auch nicht so ganz ohne vorher wesentliche Grundgemeinsamkeiten zu checken (dass man dabei dann noch immer einen Aspekt wegen dem es dann nicht funktioniert, übersehen kann, ist natürlich klar).
Hallo,
warum sollte es denn mit einer Veganerin und einem Fast-Food-Liebhaber denn auch nicht funktionieren können?
Solange beide tolerant gegenüber dem anderen sind kann das durchaus funktionieren.
Kurzfristig (oder vielleicht auch 2-3 Jahre) kann es auf jeden Fall funktionieren. Aber ansonsten stell ich mir das schwer vor. Zu dem Beispiel jetzt: Die meisten Veganer/innen machen das ja auf Grund bestimmter Werte, die tief in ihrer Persönlichkeit verankert sind - sie machen das ja nicht aus einer Laune heraus. Wenn ich jetzt der festen Überzeugend bin, es ist verantwortungslos gegenüber der Welt, den Tieren, usw., und dann jeden Tag miterlebe wie der Partner diese ganzen Dinge, die mir wichtig sind, ignoriert und sie ihm komplett egal sind, dann muss ich mich doch im Grunde ein ganzes Stück weit selbst verraten oder belügen, wenn ich den anderen dann noch lieben will.
Das andere was du sagst, dass es organisatorisch möglich ist, da hast du natürlich vollkommen Recht.
Mangelnde Toleranz ist doch einer der häufigsten Gründe, warum Beziehungen nicht funktionieren.
Und zwischen verliebt sein und der großen Liebe ist ebenfalls ein gewaltiger Unterschied. Natürlich kann ich verliebt sein in jemanden, den ich erst 2 Wochen kenne. Wenn man dann allerdings schon von Liebe spricht kann ich ebenfalls nur den Kopf schütteln. Verliebt sein führt aber nunmal auch dazu, dass man die Macken und eventuellen Probleme in einer Beziehung übersieht.
Für mich klingt das so, als ob eine Beziehung zwar an mangelnder Toleranz scheitern kann, aber dass man auf Grund von zuviel Toleranz auch wesentliche Probleme nicht rechtzeitig sieht.
Mein Freund und ich sind auch grundverschieden und trotzdem knapp 1 Jahr zusammen. Er ist Waffen- und Fleischliebhaber, ich kann Waffen nicht leiden (Paintball, also nur "Spielzeug für Große", und Messer zählen für mich da jetzt nicht wirklich dazu). Ich esse auch kein Fleisch. Er arbeitet, weil es ihm Spaß macht, nicht weil er viel Geld verdienen will, während ich Karriere machen will (allerdings nicht im Sinne des typischen Karrierefrau-Bildes). Er liebt Sport, ich Netflix. 😀 Und jetzt? Nur weil man nicht in jedem Kriterium übereinstimmt, heißt das nicht, dass das nicht werden kann.
LG
Wenn es bei euch funktioniert, ist doch super. Wobei 1 Jahr jetzt auch noch kein extrem langer Zeitraum ist - in sofern viel Glück, dass es weiterhin so gut bleibt
🙂
Bei Sachen die einem jetzt nicht wirklich extrem viel bedeuten und sich vor Allem nicht aktiv widersprechen, finde ich ja auch, dass Unterschiede da nicht automatisch problematisch sind.
Ach - ein Gedanke noch, ich habe bei einigen der oben genannten Fälle trotzdem den Eindruck, dass in vielen Fällen andere Vorstellungen beim Partner übermäßig akzeptiert werden (was dann später zum Scheitern führt), weil sie "Klischee"-mäßig zur Geschlechterrolle unserer Gesellschaft passen. Gesellschaftlich wird "typischen Frauen" z.B. eher Sensibilität zugeschrieben und "echten Männern" eher Rücksichtslosigkeit. Aus Sicht vieler Frau sozusagen: "Wenn der Mann also rücksichtslos in Bezug auf das Thema ist, was mir als Frau wichtig ist, ist das vollkommen normal und macht ihn noch viel männlicher". Wird uns halt so vorgegeben und die meisten können sich bis heute nicht wirklich aus diesem Rollendenken lösen.
Hallo NeutralerName,
gute Frage. Ich denke du bist ein zu rational tickender Mensch, um das verstehen zu können. 😉 Genau wie ich, ich verstehe es nämlich auch nicht, da ich das von mir selber gar nicht kenne. (Den verträumten Beginn der Pubertät vielleicht mal ausgenommen. 🙂)
Das ist das allererste, wonach ich Ausschau halte bzw. worauf ich achte. Was natürlich nicht heißt, dass man jedes Hobby miteinander teilen muss. ^^ Sondern einfach, dass grundlegende Gemeinsamkeiten vorhanden sind. Eine gute mögliche Basis, Blicke in gemeinsame Richtungen und nicht in vollkommen entgegengesetzte.
Das kann ich so unterschreiben.
Ich sags mal so , es sind viele Blender unterwegs , die zieselieren allmöglichen Spuk um eben genau das Verliebtsein des anderen zu erreichen.
Sie : " Ich mag Helene Fischer , ihre Lieder sind so selbstbewußt und lebensfroh " ER : " Helene Fischer , ja das ist wirklich ne tolle Künstlerin , hätte früher niemals gedacht , das ich auch mal Schlagermusik gut finde , sie begeistert ja auch die Massen, kein Wunder , daß sie so viel Erfolg hat , sie ist wirklich gut "
( er kotzt, wenn er Helene Fischcer hören soll und das aus Überzeugung , bei jeder Textzeile denket er , was für ein Schmuh )
Sie " Ich interessiere mich für Fußball mein Vater ist Schalke Fan und ich auch" Er " Schalke , was für ein Zufall, Schalke finde ich auch gut , da ist die Fangemeinde noch richtig mit dem Verein verwachsen"
( noch nie wirklich was von Schalke gehört, aber mal ne Doku gesehen über den Schalke Fanclub , aber beim nächsten Treffen alles über Schalke gegoogelt und auch alles über Helene Fischer ....)
warum , weil er versucht , obwohl er total anders ist , sie ins Bett zu kriegen und das das nicht wirklich mit wollen wir en Nümmerchen schieben funktioniert, weil er dafür nicht die Qualitäten mitbringt , ist ihm auch klar ....aber grade darin besteht die Aufwertung durch das "ganzen Kerls Dank Chappi Denkens" bei ihr gehts nur über Verliebt machen .....
Finde ich eine interessante Sichtweise, und kommt sicher auch oft vor. Ich glaube aber nicht mal, dass diejenigen damit wirklich erfolgreich sind - authentisches Verhalten kommt normal doch besser rüber? Oder täusch ich mich?
Ich meine, ein Bisschen die Ansichten und Interessen relativieren, bzw. "annähern" machen sicher alle, aber komplett etwas vom Pferd zu erzählen?
Oder derjenige fängt sich plötzlich wirklich an für Helene Fischer zu interessieren, weil sie so interessante Fakten über sie erzählt hat xD
Nach und nach fällt aber die Maske und so stellt man erst später fest , obwohl man ja so verliebt war .....es hat einfach nicht gepasst.....so ein Quatsch ....
hätte man sich die Wahrheit offen gesagt,
hätte man sich wahrscheinlich nach 3 Minuten nicht weiter unterhalten.
Das ist eine gute Erklärung !
Gibt ja den Spruch Liebe macht Frauen dumm und Hübsche Frauen machen Männer dumm. Gibt auch wissenschaftliche Untersuchungen dazu und aus meiner Sicht eindeutig etwas dran.
Vielleicht müsste man hier das "Liebe" bei Frauen noch genauer aufschlüsseln. Hast du mal einen Link zu den Untersuchungen?